Einzeldokumentation, Seite 1

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    Rudi Deike war als Buchhalter bei dem Sportbodenhersteller „Balsam AG“ beschäftigt, während der Milliardenbetrug im Gange war. – Bild: WDR/​TANGRAM International GmbH/​Björn Schneider
    Rudi Deike war als Buchhalter bei dem Sportbodenhersteller „Balsam AG“ beschäftigt, während der Milliardenbetrug im Gange war.
    Ein Milliardenbetrug erschüttert die Bundesrepublik. Und der Hauptangeklagte ist urplötzlich verschwunden. Die Rede ist nicht von Wirecard, sondern von einem spektakulären Wirtschaftskrimi aus den 90er-Jahren. Ein Ermittler trotzt zahlreichen Widerständen, um die Schuldigen hinter Gitter zu bringen. Die Suche führt ihn rund um die Welt. Diese Dokumentation zeichnet eines der größten Wirtschaftsverbrechen der deutschen Geschichte nach – vom Aufstieg eines Sportbodenherstellers zum Global Player bis zu seinem tiefen Fall. Und von einer Ermittlung, die mit einer anonymen Anzeige in einem Bahnhofsschließfach beginnt und nach einer jahrelangen Jagd um die Welt auf den Philippinen endet.
    Herbst 1998: Mit einem Abschiedsbrief kündigt der Hauptangeklagte in einem der größten Wirtschaftsstrafprozesse seinen Freitod an und verschwindet. Doch ein Ermittler hat Zweifel an der Selbstmordtheorie. Der Kripobeamte Karl-Heinz Wallmeier ist überzeugt: Das ist nicht das Ende, sondern der skurrile Höhepunkt in diesem Finanzkrimi. Am Anfang steht eine Erfolgsgeschichte. Die „Balsam AG“ ist in den frühen 90er-Jahren Weltmarktführer im Bereich Sportbodenbau. Rund 1.500 Menschen arbeiten für Balsam, örtliche Handwerksbetriebe und Sportvereine profitieren von dem westfälischen Unternehmen.
    Welchen Stellenwert und welchen Einfluss die Balsam AG damals hat, davon berichten in der Doku unter anderem die Lokaljournalistin Nicole Donath und der ehemalige Steinhagener Bürgermeister Klaus Besser. Was beide damals nicht ahnen: Die Firma ist längst bankrott. Eine anonyme Anzeige bringt die Geschichte schließlich ins Rollen: Angeblich soll die Balsam AG in Milliardenhöhe betrogen haben. Doch der zuständige Staatsanwalt legt den Fall zu den Akten. Nicht nachvollziehbar für Karl-Heinz Wallmeier.
    Der ehemalige Kripobeamte erinnert sich in dieser Doku an den Fall, der zum spektakulärsten seiner Karriere werden sollte. Wallmeier geht den anonymen Hinweisen nach, legt sich mit der Staatsanwaltschaft an und ermittelt schließlich auf eigene Faust – auch in Frankreich, wo er auf entscheidende Hinweise stößt. Nach monatelanger Ermittlung steht fest: Der Finanzchef der Balsam AG hat mit einfachen Bastelmethoden 1,5 Milliarden DM ergaunert. Als die Schuldigen Jahre später vor Gericht stehen, steht ein Mammutprozess bevor, an den sich unter anderem einer der beteiligten Verteidiger und eine Prozessbeobachterin erinnern.
    Ermittler Wallmeier wähnt sich zu Prozessbeginn am Ende der Geschichte. Doch plötzlich taucht der Abschiedsbrief des Hauptangeklagten auf. Es beginnt eine Suche rund um die Erde. Für die Dokumentation „Das Milliardending“ hat das Filmteam die entscheidenden Schauplätze in Deutschland, Frankreich und Südostasien besucht. Zeitzeugeninterviews an allen Orten, hochwertige Inszenierungen, Archivmaterial und Originaldokumente zeichnen in dieser Doku das Bild eines Wirtschaftskrimis, der in der Geschichte der Bundesrepublik einmalig ist. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 21.08.2023Das Erste

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