Der Klimaschock und seine Folgen Folge 2: Sandsturm über China
Folge 2
2. Sandsturm über China
Folge 2 (45 Min.)
In China transportieren die stürmischen Winde des Wintermonsuns riesige Sandmassen aus den Wüstengebieten der Gobi und der Inneren Mongolei durch das Land. Die Desertifikation ist hier ein altbekanntes Problem, aber die zunehmende Häufung der aus dem Norden bis nach Peking vordringenden Sandstürme ist beunruhigend. Im Rahmen des „Dragon“-Programms nutzen europäische und chinesische Wissenschaftler gemeinsam die Daten des europäischen Umweltsatelliten Envisat für die Erforschung von Umwelt- und Klimaproblemen. In China scheinen sich die düstersten lokalen Vorhersageszenarien der Klimatologen zu bewahrheiten: Anstieg der Durchschnittstemperaturen auf den tibetanischen Hochebenen, Rückgang der
Niederschläge, Versteppung und Zunahme von Sandstürmen. Das einzige Mittel, dem Vordringen des Sandes Einhalt zu gebieten, scheint ein mit Bäumen bepflanzter Grüngürtel von rund 4.000 Quadratkilometern zu sein. In ganz Nordchina haben die Behörden umfangreiche Aufforstungsprogramme in Angriff genommen. Ob diese Maßnahme allein ausreicht, ist allerdings fraglich. Zu den fortschreitenden globalen Klimaveränderungen kommen weitere Probleme hinzu. Schon heute kann China seine Landbevölkerung nicht mehr ernähren. 200 Millionen Menschen sind auf ihrer Suche nach Arbeit in die Städte umgesiedelt. Weitere 400 Millionen werden ihnen voraussichtlich in den nächsten zehn Jahren folgen. (Text: arte)