5 Folgen, Folge 1–5

  • Folge 1 (15 Min.)
    Der französische Sonnenkönig Ludwig XIV. war mit eindrucksvollem Beispiel vorangegangen und hatte sich in Versailles ein prachtvolles Schloss bauen lassen. Es sollte seinen absoluten Herrschaftsanspruch weithin sichtbar manifestieren. Die barocken Herrscher östlich des Rheins wollten ihm da nicht nachstehen, und so bauten auch sie neue Residenzen im neuen Stil. Und das nicht zu knapp: So gab es zum Beispiel allein im Südwesten Deutschlands 250 selbstständige Territorien – Fürsten-, Herzogtümer und Grafschaften -, in denen das Barock seine Spuren hinterließ. Das Barock war auch eine Zeit des Aufbruchs nach den langen dunklen Jahren des verheerenden Dreißigjährigen Kriegs.
    1715 ließ der Markgraf Karl-Wilhelm von Baden-Durlach den Grundstein für seine neue Residenz legen: Karlsruhe – ein prächtiges Schloss und eine neue Stadt, deren Straßen sich wie ein Fächer vom Schloss aus entspannten. Der Film gibt Einblicke in die barocke Stadtplanung, Architektur und Ingenieurskunst und geht dem barocken Ideal der „dressierten“ Natur nach. In Rekonstruktionen und Spielszenen vermittelt er auch das besondere Lebensgefühl an den absolutistischen Höfen. Ein Experiment kommt dem Geheimnis des Stuckmarmors auf die Spur: Mit diesem „Scheinmarmor“ wollten Barockbaumeister die Natur nachempfinden, aber auch nach ihrem Geschmack gestalten. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 09.06.2015SWR Fernsehen
  • Folge 2 (15 Min.)
    „Blüht der Tabak, blüht die Pfalz“ – ein altes Sprichwort, das in den Tagen des Barock große Gültigkeit besaß. Überhaupt ließen die aufgeklärten absoluten Herrscher die Landwirtschaft modernisieren, um Wohlstand in ihre Länder zu bringen. Dazu dienten auch die neuen Manufakturen – Vorläufer der Fabriken -, die Waren im großen Stil herstellen konnten. In Frankenthal und in Ludwigsburg wurden Porzellanmanufakturen aufgebaut, die den Ruf des jeweiligen Landesherrn aufpolierten und ordentlich Geld in seine Kasse spülten. Und das brachte auch viele arme Menschen in Lohn und Brot.
    Denn hinter der prachtvollen Fassade des Barock verbargen sich krasse soziale Unterschiede. Dem opulenten Reichtum des Adels stand ein Heer von Armen gegenüber, vor allem die Landbevölkerung, die zum Teil noch in Leibeigenschaft ihr Dasein fristete. Der Film zeigt, wie in allen Barockstaaten Deutschlands mit lukrativen Monopolen und Steuern der aufwendige Lebensstil der Adeligen finanziert wurde. Vor allem über die begehrten Genüsse aus der Neuen Welt: Tabak, Kakao und Kaffee. Ein Röst-Experiment zeigt, wie der selbstgeröstete Kaffee wohl in der Barockzeit geschmeckt hat. (Der 3. Teil folgt am 23. August). (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 09.06.2015SWR Fernsehen
  • Folge 3 (15 Min.)
    Im Schwarzwald finden Archäologen immer noch Spuren von Schanzanlagen, die der Markgraf von Baden, der sogenannte „Türkenlouis“, im frühen 18. Jahrhundert gegen die Bedrohung durch die Franzosen hatte anlegen lassen. In Gersbach wurde eine solche Schanze rekonstruiert. Ein Experiment soll dazu dienen festzustellen, wie Schanzanlagen in der Barockzeit errichtet und genutzt wurden. Aber wer baute sie überhaupt? Oft waren es junge Burschen aus der armen Landbevölkerung, die sich für die Armeen der Fürsten anwerben ließen. Aus Originalunterlagen lässt sich die soldatische Karriere des Georg Flohr rekonstruieren.
    Flohr kann lesen und schreiben – das hat er wahrscheinlich beim Militär gelernt – und diesem Umstand verdankt sich sein Lebensbericht. Bildung und Wissenschaft erleben in der Barock-Zeit einen Aufschwung: Die Schulpflicht wird vielerorts eingeführt. Bildung wird als wichtige Voraussetzung für ein funktionierendes Staatswesen erkannt und deshalb gefördert! Neben dem Militär entsteht ein funktionierendes Verwaltungsbeamtentum, das Nichtadeligen Aufstiegschancen bietet. So ist das Beamtenwesen – mit militärischen und zivilen Staatsdienern – ein Berufsstand, der sich im Barock prächtig entwickelt. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.06.2015SWR Fernsehen
  • Folge 4 (15 Min.)
    Wie klang die Musik im Barock? Das ist gar nicht so einfach zu sagen, denn als die Werke von Bach, Vivaldi oder Händel uraufgeführt wurden, gab es noch keine Tonaufzeichnungen. Aber eines ist gewiss: Musik spielte damals eine sehr wichtige Rolle in Kirchen und an Adelshöfen. Barocke Prachtentfaltung ohne Musik war überhaupt nicht denkbar. Aus dieser Zeit stammt auch der flapsige Spruch: „Kein Pups ohne Posaune.“ Der Film begibt sich auf musikalische Spurensuche. Und wagt ein ganz besonderes Experiment: Barock meets Pop. Mannheim ist noch heute eine Musikstadt, was die erfolgreiche Mannheimer Popakademie beweist. In den Studios der Akademie haben Studenten zusammen mit Musikern des Kurpfälzischen Kammerorchesters barocke Kompositionsprinzipien mit Elementen des Rock verbunden. Vorlage war eine Melodie von Johann Stamitz. Das Ergebnis ist spannend und hörenswert, oder – wie ein Student sagte – „chartverdächtig“. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.06.2015SWR Fernsehen
  • Folge 5 (15 Min.)
    „Den Himmel in die Kirche holen“ – so die Aufgabe, der sich Baumeister, Handwerker und Maler im Barock mit Ideenreichtum und großer Kunstfertigkeit hingaben. Aber wie gelangt das Licht des Himmels in die Kirche? Oder zumindest die Illusion davon? Diese Frage beantwortet der Film unter anderem in einem Experiment: Die Straßenmalerinnen Vanessa und Lydia Hitzfeld nutzen die im Barock so beliebte optische Täuschung („trompe l’oil“) für ihre Street-Art und zeigen, nach welchen Prinzipien sie funktioniert. Auf dem Vorplatz des barocken Klosters Bad Schussenried stellen sie sich ihrer Aufgabe: Sie sollen die fiktive Unterwelt des Klosters auf das Pflaster malen.
    Die Kirchen und Klöster an der Oberschwäbischen Barockstraße – wie das Kloster Bad Schussenried – sind Inbegriff der Gegenreformation. Ganz bewusst setzten die Baumeister und ihre katholischen Auftraggeber auf Prunk und Reichtum im Kirchenraum – als Antithese zum Puritanismus der Protestanten. Die prächtige Architektur mit ihren vielfältigen optischen Tricks sollte auch dazu beitragen, die Gläubigen in der katholischen Kirche zu halten oder Skeptiker zurückzugewinnen. Auch deshalb zeigten sich Bischöfe und kirchliche Würdenträger als spendable Mäzene der barocken Baukunst. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.06.2015SWR Fernsehen

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