Über die Zustände in Eritrea herrscht nach wie vor Uneinigkeit. Niemand weiss so genau, wie schlimm es tatsächlich um die Menschen dort bestellt ist, nicht zuletzt weil Aussenstehenden der Einblick in Gefängnisse oder militärische Einrichtungen verwehrt ist. Systemkritiker werden nicht ins Land gelassen. Klar ist, dass die jungen Eritreer und Eritreerinnen zum Teil auf Jahre in den sogenannten Nationaldienst eingezogen werden, wo man sie für militärische Aufgaben oder Frondienste einspannt. Von Sklavenarbeit und Misshandlungen ist die Rede. Das Bundesverwaltungsgericht hat nun entschieden, dass Eritreer wegen Republikflucht nicht mehr per se als Flüchtling anerkannt werden. Um Flüchtlingsstatus zu erreichen, braucht es
zusätzliche Gründe, wie etwa Probleme mit dem Militär. Die Schweiz als Zufluchtsort wird unattraktiver. Insgesamt stellten im vergangenen Jahr 5178 Eritreer ein Asylgesuch in der Schweiz. Das sind nur rund halb so viele Gesuche wie im Jahr davor. Was geschieht nun mit den Flüchtlingen, die abgewiesen werden? Wie können Verhandlungen mit einem diktatorisch geführten Staat funktionieren? Karin Frei diskutiert im „Club“ mit: - Yonas Gebrehiwet, Flüchtling aus Eritrea, Eritreischer Medienbund - Eduard Gnesa, Sonderbotschafter Migration EDA - Denise Graf, Asylexpertin Amnesty International Schweiz - Hans-Ulrich Stauffer, Eritrea-Kenner und Buchautor - Christian Wasserfallen, Nationalrat FDP/BE (Text: SRF)