Club Folge 17: Medizin: Was darf ein Leben kosten?
Folge 17
Medizin: Was darf ein Leben kosten?
Folge 17
Die Gesundheitskosten steigen und steigen. Diskussionen darüber, ob Leistungen eingeschränkt werden sollen, sind nicht mehr länger tabu. Sollen alle Patienten alles bekommen, egal wie alt, egal wie krank sie sind? Immer kostenintensivere Hightech-Medizin, immer teurere Medikamente: Der Druck auf unser solidarisches Gesundheitssystem steigt. Denn die Gesundheitskosten haben sich in den letzten zwanzig Jahren mehr als verdoppelt. Gesundheitsökonomen sehen hinter dem massiven Kostenwachstum drei Treiber: Den Fortschritt, die steigende Lebenserwartung und unseren Wohlstand. Medizin sei zum Luxusgut geworden, sagen sie, und warnen vor einem Kollaps. Was können wir, was sollen wir und was wollen wir uns noch leisten? Fragen wie diese sind nicht mehr länger tabu. Ethiker kontern: Der Mensch habe keinen «Wert»,
sondern eine unantastbare Würde. Gibt es dennoch Grenzen? Darf die Frage nach der Effizienz im Gesundheitswesen gestellt werden? Wer entscheidet, ob sich ein Eingriff noch «lohnt»? Ist die Gesellschaft verpflichtet, alles allen zur Verfügung zu stellen? Und wieso halten wir – koste es, was es wolle – so stark am Leben fest? Die Diskussion im «Club» unter der Leitung von Barbara Lüthi mit: Peter Steiger, Abteilungsleiter Intensivmedizin Universitätsspital Zürich Roland Kunz, Chefarzt Universitäre Klinik für Akutgeriatrie u. Zentrum für Palliative Care Bernhard Rom, Rentner, Ethiker, ehem. Hausarzt Daniel Tanner, ehem. Intensivpatient, Musikstudent Stefan Felder, Gesundheitsökonom Universität Basel Erika Ziltener, Präsidentin Dachverband Schweizerischer Patientenstellen (Text: SRF)