Filmbiographie in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Folge 1
    Mexiko, 1956. Der knapp 30 Jahre alte, politisch engagierte Mediziner Ernesto Guevara de la Serna lernt den Exilkubaner Fidel Castro kennen, dessen Ziel es ist, sein Heimatland vom Joch des Diktators Batista zu befreien. Fasziniert von Castros Leidenschaft und seinen politischen Idealen schließt der Argentinier sich dem Revolutionär an. Noch im Dezember desselben Jahres landen die beiden mit einem Häuflein von Exilanten auf der Karibikinsel. Es beginnt ein blutiger Guerillakrieg, in dessen Verlauf die Freiheitskämpfer auf Unterstützung von immer größeren Teilen der Bevölkerung zählen können.
    Che Guevara erweist sich dabei als charismatische Führungspersönlichkeit von großer Härte, insbesondere gegen Deserteure und vermeintliche Verräter. Sein unermüdlicher Einsatz und sein strategisches Geschick machen ihn bald zu einer Gallionsfigur der Rebellen. Obwohl Batista durch den amerikanischen Geheimdienst unterstützt wird und seine Truppen den Revolutionskämpfern zahlenmäßig weit überlegen sind, steht sein Regime auf verlorenem Posten. In einem spektakulären Zug gelingt es Ches Truppen 1958, die strategisch wichtige Stadt Santa Clara einzunehmen.
    Nach drei Jahren siegt die Revolution, Batista flüchtet aus Kuba, Che Guevara gehört der neuen Regierung an. Mit einer legendären Rede vor den Vereinten Nationen, die den amerikanischen Imperialismus anprangert und die Gewalttaten der Revolutionäre verteidigt, sorgt er 1964 weltweit für Aufsehen. Für ihn aber war der Sieg in Kuba nur der Anfang. Das ikonografische Konterfei von Che Guevara gilt weltweit als Symbol für antiimperialistischen Widerstand. Die zweiteilige, künstlerisch ambitionierte Filmbiografie „Che“ von Oscar-Preisträger Steven Soderbergh basiert auf den Tagebüchern des legendären Freiheitskämpfers, wobei der erste Teil sich auf die Kubanische Revolution konzentriert.
    Stilistisch und atmosphärisch ist „Revolution“ von einer Aufbruchsstimmung geprägt, die Einstellungen erstrahlen in satten Farben und die bewegliche Handkamera gibt dem Geschehen zusätzliche Dynamik. Hauptdarsteller Benicio del Toro erweist sich in der Titelrolle als Idealbesetzung, verdientermaßen wurde er beim Filmfestival in Cannes als Bester Schauspieler ausgezeichnet. Teil 2 folgt im Anschluss. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.07.2012Das ErsteOriginal-TV-PremiereDo 23.12.2010SF 1
  • Folge 2
    „Wir haben den Krieg gewonnen. Die Revolution fängt erst an.“ Mit diesen Worten kommentierte Che Guevara den Sieg seiner Truppen in Kuba, der im ersten Teil der Filmbiografie geschildert wurde. Die Erzählung des zweiten Teils setzt 1966 ein. Aufgrund politischer Konflikte mit Fidel Castro hat Che seine sämtlichen Ämter in der kubanischen Regierung niedergelegt. Er will seinen Worten Taten folgen lassen und seine Idee von der Weltrevolution in Bolivien fortsetzen. Gemeinsam mit einer kleinen Gruppe bewaffneter Kämpfer, darunter auch die deutschstämmige Tamara Bunke, versucht der Commandante seine strategischen Erfahrungen aus Kuba auf Bolivien zu übertragen.
    Aber der Plan geht nicht auf. Anders als in Kuba gelingt es den selbsternannten Befreiern diesmal nicht, die Bevölkerung für ihre Sache zu gewinnen. Zudem hat Che nicht mit der massiven Unterstützung der bolivianischen Armee durch die Amerikaner gerechnet. Durch sein Asthmaleiden gesundheitlich angeschlagen, führt er einen Dschungelkampf an, bei dem die ohnehin wenigen Gefolgsleute immer weiter dezimiert werden. Andere Guerilleros desertieren.
    Je aussichtsloser die Situation wird, desto eigenwilliger und herrischer gibt sich der geschwächte Commandante. Trotz aller Rückschläge glaubt er noch immer an einen Sieg. Aber seine Tage sind gezählt: Im Oktober 1967 fällt er nach einem Feuergefecht dem bolivianischem Militär und dem amerikanischen CIA in die Hände. „Che (2): Guerilla“ schildert den tragischen Niedergang und das Ende des legendären Revolutionsführers Che Guevara. Regisseur Steven Soderbergh zeigt das Scheitern der bolivianischen Aktion in ausgebleichten Bildern, die Stimmung wirkt zunehmend bedrückend.
    Zeichnete der erste Teil von Soderberghs meisterhafter Filmbiografie noch eine Heldenfigur, so wird diese im zweiten in ein kritischeres Licht gerückt. Hauptdarsteller Benicio del Toro, beim Filmfestival in Cannes als Bester Schauspieler ausgezeichnet, macht den Wandel der Titelfigur vom strahlenden Sieger zum brütenden Einzelgänger eindrucksvoll deutlich. In einer Nebenrolle ist Franka Potente als deutschstämmige Revolutionärin zu sehen. Am 9. Oktober 1967 wurde Ernesto Che Guevara im Dschungel Boliviens von Militärs erschossen. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.07.2012Das ErsteOriginal-TV-PremiereDo 30.12.2010SF 1

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