Mit einer Haselnussgerte wird dabei eine glühende Holzscheibe in die finstere Nacht hinausgeschlagen, Glück und Segen verbunden und die Wintergeister vertrieben. Symbolhaft für den Winter wird dabei die „Hex“ (ein mit Stroh umwickeltes Holzkreuz) verbrannt und damit der Frühlingssonne zu neuer Kraft verholfen. In der Fraktion Mals im sonnenreichen Hauptort des Obervinschgaus, lebt der Brauch am ersten Fastensonntag. Nach dem Kirchgang trifft man sich zu einer musikalischen Einkehr und der Gast staunt über uralte Baudenkmäler
und die herrliche Gegend, eingebettet zwischen den höchsten Bergen der Ostalpen, den Ötztaler -und Stubaier Alpen, dem Ortler und der Sesvenna. Erstmals urkundlich bezeugt ist das Winteraustreiben und Scheibenschlagen vor bald 1000 Jahren durch eine brennende Scheibe, die am 21. März 1090 ein Nebengebäude des Klosters Lorsch in Brand gesetzt hat. Heute ist das Scheibenschlagen Zeichen der lebendigen Dorfgemeinschaft, die sich in verschiedenen Gruppen gegenseitig anspornt und ermuntert. (Text: Servus TV)