ARTE Reportage Folge 37: Komoren: Sie wollen in die EU im Indischen Ozean / Kongo: Frauen im Bergbau emanzipieren sich
Folge 37
Komoren: Sie wollen in die EU im Indischen Ozean / Kongo: Frauen im Bergbau emanzipieren sich
Folge 37 (52 Min.)
(1): Komoren: Sie wollen in die EU im Indischen Ozean Nur 60 Kilometer übers Meer liegen zwischen den Komoren, einem der ärmsten Länder der Welt, und der EU im Indischen Ozean.Frankreichs Überseegebiet Mayotte im Indischen Ozean ist der Traum vieler Menschen auf den Komoren: Deshalb wagen sie die lebensgefährliche Fahrt übers Meer in ihren einfachen Booten, den „Kwassa-Kwassas“. ARTE-Reporter wagten die Überfahrt mit ihnen, weil sie zeigen wollen, zu welcher Verzweiflungstat Menschen in der Lage sind. Mit im Boot saßen auch schwangere Frauen, die darauf hoffen, dass ihr Kind auf Mayotte, also in der EU, geboren wird. Mit 9941 Geburten im letzten Jahr ist das Überseedepartement zurzeit die geburtenstärkste Region Europas. Beinahe drei Viertel der Neugeborenen haben eine komorische Mutter. Die 60 Kilometer übers Meer sind inzwischen auch eine neue Route für Kriegsflüchtlinge aus den Ländern Zentralafrikas. (2): Kongo: Frauen im Bergbau emanzipieren sich In der Demokratischen Republik Kongo verteidigen die Frauen im Bergbau gemeinsam ihre Rechte. Es ist eine feministische Rebellion gegen die Dominanz der Männer in der Demokratischen
Republik Kongo, die ja immer wieder in den Schlagzeilen steht, wegen der Blutdiamanten und der sexuellen Gewalt gegen Frauen. Seit 2006 schlossen sich Frauen im Bergbau zu einer Organisation zusammen, unter einem Dach, der RENAFEM (Réseau National des Femmes dans les Mines), um ihre Rechte als Arbeiterinnen zu verteidigen. In der Regel verrichten sie die härtesten und am schlechtesten bezahlten Arbeiten unter und über Tage. Frauen wie die Erzhändlerin Angélique Nyirasafari haben auch dank dieser Vereinigung einen ökonomischen und sozialen Status erreicht, der sie auf eine Stufe mit den Männern stellt. Angélique Nyirasafari kommt aus gebildetem Haus, aber sie bemüht sich sehr, allen Frauen im Bergbau zu helfen, aus der Misere zu entkommen. Aktivistinnen wie Emilienne Intongwa, sie kommt wie viele Frauen aus ärmsten Verhältnissen, prangert die ungerechte Behandlung von Frauen regelmäßig und öffentlich an. Damit hilft sie den Minenarbeiterinnen wie Tullia Christine, die täglich zenterweise Gestein zerschlägt, um daraus Coltan zu extrahieren – für einen Hungerlohn, der Verachtung und sexuellen Übergriffen der Vorarbeiter ausgesetzt. (Text: arte)