ARTE Reportage Folge 24: Myanmar: Die Chin gegen die Junta / Serbien: Zwei Schießereien zuviel
Folge 24
Myanmar: Die Chin gegen die Junta / Serbien: Zwei Schießereien zuviel
Folge 24 (52 Min.)
(1): Myanmar: Die Chin gegen die Junta Nach dem Militärputsch in Myanmar im Februar 2021 griff die ethnische Minderheit der Chin zu den Waffen, um ihr Territorium, ihre Identität und ihre Ideale von einer Demokratie gegen die Junta an der Macht zu verteidigen. In den Bergen im Westen des Landes, weltfern und abseits der Kameras, tobt ein erbarmungsloser Krieg, auch gegen die Zivilbevölkerung. Die Chin, eine christliche Minderheit, leisten Widerstand, sie kontrollieren bis heute einen großen Teil ihres Staates. Tief in den Bergen, entlang der indischen Grenze, trainiert ihre Armee: Ausgestattet mit leichten Waffen, aber fest entschlossen, gaben Hunderte junger Menschen ihre Arbeit oder ihr Studium auf, um sich der Armee des verhassten Militärregimes entgegenzustellen. Noch widerstehen sie der Armee, doch die Zivilbevölkerung zahlt einen hohen Preis für diesen Krieg. Tausende von Dorfbewohnern wurden von der Junta aus der Luft bombardiert, ihre Häuser zerstört, und sie sahen sich gezwungen zu fliehen.
Die Chin aber sind nach wie vor entschlossen, das Militärregime zu stürzen. (2): Serbien: Zwei Schießereien zuviel Bei zwei Schießereien am 3. und 4. Mai starben 17 Menschen in einer Schule in Belgrad und in Dörfern in der Nähe von Mladenovac, etwa 50 km südwestlich der serbischen Hauptstadt. Der Schock nach diesen Morden machten den Serben schlagartig klar, dass es so nicht weitergehen kann. Nach den USA und dem Jemen sollen 39% der Einwohner Serbiens eine Schusswaffe besitzen, das ist die höchste Dichte an Schusswaffen in ganz Europa. In Belgrad demonstrierten unmittelbar nach den Morden Zehntausende als Zeichen des Protests und der Besinnung. Präsident Aleksandar Vucic versprach einen Plan zur weitreichenden Entwaffnung der Serben und am 26. Mai warb in Belgrad eine riesige Kundgebung für die landesweite Aktion zum Einsammeln aller Waffen der Bürger. Serbien trauert um die Toten, aber was werden sie konkret tun, um Verhâltnisse wie in den USA in Zukunft zu verhindern? (Text: arte)
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