ARTE Reportage Folge 14: Burkina Faso: Terror gegen Schüler / Irak: Das Leid der Kinder nach dem Krieg
Folge 14
Burkina Faso: Terror gegen Schüler / Irak: Das Leid der Kinder nach dem Krieg
Folge 14 (52 Min.)
(1): Burkina Faso: Terror gegen Schüler In Burkina Faso treiben islamistische Terroristen Kinder aus ihren Schulen und brennen die Gebäude nieder. Sie führen einen systematischen Krieg gegen Schüler und Lehrer. Mehr als zweieinhalb Millionen Schülerinnen und Schüler haben in Burkina Faso in diesen Tagen keinen Unterricht mehr. Für das Land mit seinen 20 Millionen Einwohnern ist das eine enorme Zahl von Kindern, die ihr Recht auf Bildung nicht mehr wahrnehmen können, weil islamistische Terroristen Bildung für schädlich halten. Sie greifen die Schulen an, vertreiben Kinder und Lehrer mit Schüssen, stecken die Gebäude an oder reißen sie ab. Sie bedrohen und verfolgen Lehrer und Angestellte des Bildungssystems, manche werden von ihnen ermordet. Nie zuvor herrschte in Afrika ein Krieg gegen die Schulen in diesem Ausmaß. Die regierende Junta versucht, alternative Lösungen zur Bildung von hunderttausenden Flüchtlingskindern zu finden, doch ihre Mittel sind begrenzt. Vor allem aber verliert die burkinische Armee immer mehr an Boden: Sie kontrolliert nur noch 40% des Landes … (2): Irak: Das Leid der Kinder nach dem Krieg Basra, die zweitgrößte Stadt des Irak, spürt noch immer die Folgen des Krieges, vor
allem die Kinder. Ihre Sterblichkeitsrate ist so hoch, dass die Behörden in Basra inzwischen drei Kinderfriedhöfe anlegen mussten. Zwischen 1994 und 2003 stieg in Basra die Zahl der Missbildungen an Kindern um das 17-fache, 14-mal mehr als in Nagasaki oder Hiroshima. In Nehran Omar, einem 2000-Einwohner-Ort 30 km von Basra entfernt, klagen die Einwohner über eine große Zahl behinderter Kinder und über viele Todesfälle von Kindern durch Krebserkrankungen. Im Krieg gegen den Irak und seinen Diktator Saddam Hussein setzte die US-Armee Waffen ein, die Uran enthielten: Die nach den Explosionen freigesetzten radioaktiven Partikel kontaminieren den Boden, die Flüsse, das Vieh und die Menschen bis heute. Und nun leiden die Bürger in Basra auch noch unter den Folgen der Ölförderung. Die internationalen Ölfirmen respektieren die Gesetze zum Schutz der Bevölkerung augenscheinlich nicht. Sie fackeln die Gase, die bei der Förderung entweichen, einfach ab, in weniger als 10 Kilometern Entfernung von den ersten Siedlungen. Die Menschen dort sind den hochgiftigen Emissionen schutzlos ausgesetzt. Die regionalen Behörden greifen nicht ein, wohl auch deshalb, weil die Gewinne aus der Ölförderung fast 90% des irakischen Haushalts ausmachen. (Text: arte)
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