Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Folge 1 (53 Min.)
    Anfang der 30er Jahre steckte Deutschland – wie ein Großteil der industriellen Welt – in einer schweren wirtschaftlichen und politischen Krise. Arbeitslosigkeit, Rezession und zunehmende politische Gewalt brachten den demokratischen Staat an den Rand des Zusammenbruchs. Dieses Klima kam Adolf Hitler zugute, dessen Partei mehr und mehr Anhänger fand. Der aggressive und antisemitische Diskurs der NSDAP fiel nicht nur bei Teilen der Arbeiterschaft, sondern auch bei einem Teil der deutschen Eliten auf fruchtbaren Boden.Am 30. Januar 1933 ernannte Reichspräsident von Hindenburg Hitler zum Reichskanzler. Manche meinten, das sei ein „Spuk“, Hitler könne sich nur wenige Monate an der Macht halten.
    Doch das Gegenteil trat ein: Innerhalb kürzester Zeit weiteten die Nazis ihren Einfluss auf die gesamte Gesellschaft aus. Die Männer der SA verbreiteten als Hilfspolizei Angst und Schrecken auf den Straßen und gingen mit dumpfer Brutalität gegen Regimegegner, vor allem gegen Kommunisten und Sozialdemokraten, vor. In Dachau, vor den Toren Münchens, wurde auf dem Gelände einer stillgelegten Munitionsfabrik das erste sogenannte „Konzentrationslager“ errichtet. Menschen jüdischen Glaubens wurden an den Rand der Gesellschaft gedrängt, sie wurden aus dem Staatsdienst entlassen, „jüdische“ Geschäfte und Betriebe wurden im gesamten Reich boykottiert.Am 23. März 1933 verabschiedete der Reichstag, in dem die Nationalsozialisten nicht die Mehrheit hatten, mit den Stimmen des katholischen Zentrums das sogenannte Ermächtigungsgesetz.
    Die SPD stimmte dagegen, die Abgeordneten der KPD waren bereits im Gefängnis oder im KZ. Dieses Gesetz schuf eine scheinbare rechtliche Grundlage für eine Diktatur.Viele Menschen, Künstler, Dichter, Schriftsteller und Wissenschaftler verstanden, dass dies der Anfang einer Schreckensherrschaft ist. Und sie beschlossen, aus Deutschland zu emigrieren. Die Texte dieses zweiteiligen Dokumentarfilms werden von Eva Matthes gelesen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 05.12.2018arte
  • Folge 2 (53 Min.)
    Ab 1933 mutierte Deutschland zur Diktatur. Hitler stand im Mittelpunkt des nationalsozialistischen Personenkults. Immer mehr Deutsche liefen in das Lager der Machthaber über, sei es aus Opportunismus, aus Angst oder auch aus scheinbarer Überzeugung. Der Staat war allgegenwärtig im Berufs- und Privatleben der Menschen, die von Kindesbeinen an in der Schule und den Jugendorganisationen der Nazis indoktriniert wurden.Unter Arbeitskollegen herrschte ein Klima des Misstrauens, Nachbarn spionierten einander aus. Bei den von Propagandaminister Goebbels organisierten Großveranstaltungen jubelten die Massen. Die antisemitische Politik verschärfte sich durch die sogenannten Nürnberger Gesetze von September 1935. Mit ihrem Inkrafttreten war eine scheinbar rechtliche Grundlage für die Verfolgung von Menschen jüdischen Glaubens geschaffen.Im November 1938 wurde der deutsche Botschaftssekretär in Paris, Ernst vom Rath, von dem jungen Polen Herschel Grynszpan ermordet.
    Das Attentat und der Tod des Botschaftsrats vom Rath gab dem Reichsminister Goebbels den Vorwand, einen vermeintlich „spontanen“ Volksaufstand in ganz Deutschland zu inszenieren. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 kommt es zur sogenannten Reichskristallnacht beziehungsweise Reichspogromnacht. Es ist die Nacht, in der Zehntausende Juden misshandelt, verhaftet oder getötet wurden. Diese Nacht ist der Anfang dessen, was direkt zur Shoah führte. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 05.12.2018arte

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