Abenteuer Sibirien Folge 2: Aufbruch der Glücksritter
Folge 2
2. Aufbruch der Glücksritter
Folge 2
In der westsibirischen Tiefebene hat es der Landwirt Stefan Dürr zu einem der wichtigsten Milchbauern Russlands gebracht. Als Praktikant kam er vor 23 Jahren nach Russland, heute beschäftigt er 2.500 Angestellte, mit denen er 150.000 Hektar Land bewirtschaftet. Ein Glücksritter ganz anderer Art ist Thomas Sand. Mitten in der unendlichen Taiga bohrt er nach Erdöl, auch im Winter bei minus 40 Grad. Das Leben zwischen Bohrturm und Containern erfordert viel Disziplin. Aber Thomas Sand gefällt der Gedanke, dass „sein“ Öl und Gas auch deutsche Autos fahren lässt und deutsche Wohnungen heizt. Weit im Osten Sibiriens zwischen Beringsee und chinesischer Grenze betreut ein deutscher Pastor die flächenmäßig größte Kirchengemeinde der Welt. Manfred Brockmann hat
die Aufgabe seines Lebens gefunden. 1992 kam der Hamburger zu einem Studienaufenthalt nach Wladiwostok. Seine erste Aufgabe war es, die Lutheraner in der Stadt zu finden, die wegen ihres Glaubens im Untergrund lebten. Die modernen Glücksritter setzen fort, was die ersten Siedler aus Deutschland Ende des 19. Jahrhunderts einst begannen. Einer von ihnen war Adolph Dattan. Der deutsche Kaufmann kam in jungen Jahren mittellos nach Sibirien und wurde schließlich der erfolgreiche Geschäftsführer der ersten Kaufhauskette „Kunst & Albers“ in Wladiwostok. Die Waren kamen größtenteils aus Hamburg, bis zu 130 Tage dauerte die Schifffahrt von Europa bis ans andere Ende der Welt. Dattans Erfolgsgeschichte endete mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges. (Text: arte)