Abenteuer Seidenstraße Folge 8: Samarkand – Die Perle Usbekistans
Folge 8
8. Samarkand – Die Perle Usbekistans
Folge 8 (26 Min.)
Die zweite Etappe in Usbekistan führt von Buchara nach Samarkand. Die Route der alten Karawanenstraße hat sich seit Jahrtausenden kaum verändert. Zunächst fährt Alfred de Montesquiou die „Königsstraße“, auch Goldstraße genannt, entlang, einen zentralen Abschnitt der Seidenstraße zwischen Buchara und Samarkand. Alle 40 Kilometer stößt man auf ein Rabat, eine befestigte Karawanserei wie das Rabat-i Malik mit seinem zwölf Meter hohen Portal. Etwas nördlich der Goldstraße liegt die Stadt Nurota, einer der entlegensten Außenposten von Alexander dem Großen. Er wählte diesen Ort mitten in der Wüste als Armeestandort, weil es dort eine reichhaltige, saubere Quelle gab. Samarkand vedankt seinen Aufstieg dem milden Klima, aber auch einem Mann, der sich vorgenommen hatte, eine einzigartige Hauptstadt zu schaffen: Timur der Lahme oder Tamerlan. Der brutale Feldherr und Begründer der Timuriden-Dynastie hat sich mit Samarkand ein Denkmal gesetzt. Als Schwiegersohn Dschingis Khans eroberte und beherrschte er das größte Reich der Geschichte. Auf seinen Feldzügen hinterließ er Trümmer und Rauch, zerstörte Jahrtausende alte Städte. Aber er war auch ein großer Bauherr. Er machte Samarkand zu seiner Hauptstadt und hinterließ ihr ein architektonisches Meisterwerk: das Gur-Emir-Mausoleum. Mit Professor Murudkhon Ergashev taucht Alfred de Montesquiou in die faszinierende Geschichte der Stadt ein. Am
Registan-Platz von Samarkand, der als eines der schönsten Beispiele persischer Architektur gilt, besucht Alfred de Montesquiou die Tilya-Kori-Madrasa, die nicht nur zur Ausbildung von Studenten diente, sondern lange Zeit als eine der wichtigsten Moscheen genutzt wurde. Zwischen dem Stadtzentrum und dem Siedlungshügel von Afrosiab stößt man auf die ältesten Überreste von Maracanda, wie die Stadt zu Zeiten Alexanders des Großen hieß. Die dortigen Ruinen gehörten zum sogdischen Königspalast, der gleichzeitig als Karawanserei fungierte. Samarkand wurde im 6. Jahrhundert vor Christus von den Sogdern gegründet, die für die Seidenstraße extrem wichtig waren. Die Sogder waren geschickte Händler und stammen von den Skythen ab, den Reiternomadenvölkern, die ganz Eurasien beherrschten. Die russische Restauratorin Marina Reutowa erläutert die eindrucksvollen Fresken des Königspalastes, die viel über die Geschichte der Sogder erzählen. Was Samarkand zum Epizentrum der Seidenstraße machte, war der Einfluss aus China. Seide, Papier, Porzellan, Schießpulver die Chinesen hatten das alles schon Jahrhunderte vor den Europäern entdeckt. Und die Sogder aus Samarkand waren die ersten Botschafter dieses technischen Fortschritts. Eine kleine Papierfabrik am Stadtrand bewahrt dieses Erbe. In der Umgebung von Samarkand besucht Alfred de Montesquiou außerdem die legendären Gärten Timurs und erfährt, warum sie für die Seidenstraße bedeutend waren. (Text: arte)