Konrad Erben wird 1989 in Jena geboren. Einen Steinwurf von Konrads Zuhause entfernt entsteht der Nationalsozialistische Untergrund (NSU). Beate Zschäpe und Uwe Mundlos lernen sich in einem Jugendclub in den Platten Jenas kennen. Wenig später stößt Uwe Böhnhardt zu ihnen. Alle Drei sind, wie Konrad, in Jena geboren. Der „Winzerclub“ unweit von Konrads Zuhause ist ein Treffpunkt von Neonazis und die Stadt Jena Ausgangspunkt der schlimmsten rechtsextremistischen Mordserie der neueren deutschen Geschichte. Zwar war Konrad in dieser Zeit noch ein Kind, trotzdem hat er zu spüren bekommen, was es heißt als schwarzes Kind in einer fremdenfeindlichen Umgebung
aufzuwachsen. Heute forscht er zu eben jenen Themen: Extremismus und Radikalisierung. Seine akademische Laufbahn war nicht vorbestimmt. Für die musste Konrad sich hochkämpfen vom Hauptschulabschluss zum Fachabitur mit Mitte 20. Zu jedem Jahrestag der Ermordung eines Menschen oder eines Attentates durch die NSU führte Konrad Erben gemeinsam mit anderen Engagierten Gedenkveranstaltungen in Jena durch. Dabei verfolgte er das Ziel, die Erinnerung an die durch den NSU Ermordeten aufrechtzuerhalten und ein Signal für die Hinterbliebenen und Überlebenden zu setzen. Mit dem Jenaer Preis für Zivilcourage ist er dafür 2020 ausgezeichnet worden. (Text: MDR)
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