Familienbande Die autodidaktischen Filmemacher Jean-Marie und Arnaud Larrieu wurden in den 1960er Jahren in Lourdes geboren und nehmen einen besonderen Platz im französischen Kino ein. Schon in ihren ersten Filmen Anfang der 2000er Jahre waren alle Elemente zu finden, die ihren Erfolg begründen sollten: ein fantasievoller Ton, Berglandschaften und gewöhnliche Figuren aus sozialen Schichten, die im Kino sonst nur selten gezeigt werden. Ihr neunter Spielfilm mit dem Titel „Le roman de Jim“, der im Mai dieses Jahres in der Auswahl „Cannes classics“ gezeigt wurde, ist da keine Ausnahme. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von Pierric Bailly und spielt in Saint-Claude, einer Ortschaft in den Bergen des Oberjura. Er erzählt die Geschichte von Aymeric, einem Antihelden, der sich nach einem Jahr Gefängnisaufenthalt mit Gelegenheitsjobs über Wasser hält und eines Abends seiner ehemaligen 15 Jahre älteren Arbeitskollegin Florence begegnet. Sie ist im sechsten Monat schwanger und wurde von dem biologischen Vater ihres Kindes verlassen. Sie küsst ihn und er stürzt sich in das Abenteuer der Vaterschaft. In diesem Film, der am 14. August in die Kinos kommt, beschäftigen sich die Brüder Larrieu mit einer Frage, die sich durch ihre Filme und ihr Leben zieht: Was bedeutet Familie? Kann sie fernab von Blutsbanden aufgebaut werden? Jean-Marie und Arnaud Larrieu sind heute in unserer Sendung zu Gast. Ist der politische Einfluss von Elon Musk Anlass zur Sorge? Am 12. August wurde Donald Trump
auf X von Elon Musk interviewt. Wenige Wochen zuvor hatte der Chef von SpaceX seine Unterstützung für den republikanischen Kandidaten offiziell bekannt gegeben. Bei dem einvernehmlichen Gespräch verbreiteten die beiden Männer radikale Theorien, z. B. verglichen sie illegale Einwanderer mit „Zombies“ und beschuldigten Kamala Harris, einen Putsch gegen Joe Biden organisiert zu haben. Der TeslaChef, der früher das demokratische Lager unterstützte, ist heute ein Fürsprecher der extremen Rechten, der vermehrt Verschwörungstheorien verbreitet, eine harte Linie in der Einwanderungspolitik vertritt und das „Woke-Virus“ kritisiert. Durch den Kauf von Twitter im Jahr 2022 – das seitdem in X umbenannt wurde – hat sich der Milliardär eine einflussreiche politische Plattform geschaffen und betätigt sich sogar als selbsternannter Diplomat, der mit lapidaren Tweets seine Meinung zu den verschiedenen Angelegenheiten der Welt kundtut. Er bekam Einladungen von Emmanuel Macron, Narendra Modi und Giorgia Meloni und wird aufgrund seiner massiven wirtschaftlichen Investitionskraft von führenden Politikern der ganzen Welt umworben. Mit zunehmendem Einfluss scheint er sich jedoch jeder Kontrolle zu entziehen, geschützt durch seine mächtige und strategische Galaxie von Unternehmen. Macht ihn seine wirtschaftliche Macht unantastbar? Darüber diskutieren wir heute mit unseren Gästen. Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Virgile Bellaiche und Marjorie Adelson. (Text: arte)