Verbrechen gegen die Menschlichkeit: Der Kampf einer Staatsanwältin gegen die Straflosigkeit Während des Strafprozesses gegen den Gestapo-Chef Klaus Barbie im Mai 1987 begann Aurélia Devos sich für die Justiz zu interessieren. Die damals 8-Jährige sah die Berichte im Fernsehen. „Als Kind sah ich die Berichte über die Verhandlungen des Prozesses in den Abendnachrichten [ …]. Zweifellos habe ich damals ein Bewusstsein für das Schlimmste und ein Gefühl für die Notwendigkeit von Gerechtigkeit entwickelt.“ Den gleichen Schock erlebte sie beim Zusammenbruch Jugoslawiens 1991 und beim Völkermord in Ruanda 1994. Mehrere Jahre nach ihrer ersten Stelle als Staatsanwältin in Béthune begleitete Aurélia Devos 2012 die Gründung der Abteilung für Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen und -delikte bei der Pariser Staatsanwaltschaft und später bei der Nationalen Anti-Terror-Staatsanwaltschaft. Sie leitete diese Abteilung zehn Jahre lang mit dem ersten Prozess zum Völkermord in Ruanda im Jahr 2014. Seit 2021 ist sie erste stellvertretende Vizepräsidentin des Gerichtshofs in Lille. Heute veröffentlicht sie ein Buch mit dem Titel Crimes contre l’humanité. Le combat d’une procureure. Aurélia Devos ist heute bei uns im Studio zu Gast. Sind soziale Netzwerke für Teenager
schädlich? Meta ist erneut im Visier der US-amerikanischen Justiz. In einer am Dienstag bei einem kalifornischen Gericht eingereichten Klage werfen die Generalstaatsanwälte von 33 Bundesstaaten, – Demokraten und Republikaner – dem multinationalen Konzern, zu dem Facebook und Instagram gehören, vor, „mächtige und beispiellose Technologien genutzt zu haben, um Jugendliche und Heranwachsende anzulocken und in die Falle zu locken mit dem Ziel, mehr Gewinn zu machen.“ Ein weiterer Vorwurf lautet, Meta habe verschleiert, wie diese Plattformen die am meisten gefährdeten Verbraucher ausnutzen und manipulieren, und den erheblichen Schaden für die geistige und körperliche Gesundheit von Jugendlichen vernachlässigt. Erst im Mai dieses Jahres hat der Sanitätsinspekteur der Vereinigten Staaten vor der Nutzung von sozialen Netzwerken gewarnt, da sich Jugendliche in einer kritischen Phase ihrer Gehirnentwicklung befänden. Sind soziale Netzwerke für die geistige Gesundheit von Kindern und Teenagern wirklich schädlich? Wie kann man ihre Nutzung regulieren? Ist Regulierung mit einer Einschränkung der Meinungsfreiheit gleichzusetzen? Über diese Fragen diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen. Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)