Folge 2901

  • Sendung vom 06.06.2023

    Folge 2901 (43 Min.)
    Im Laufe der Sendung wird die Dozentin an der Fakultät für Stadtplanung der Universität Science Po Isabelle Baraud-Serfaty zu unserer Gesprächsrunde kommen. In ihrem im Apogée-Verlag erschienenen Buch Trottoirs! erzählt sie die jahrtausendealte und unbekannte Geschichte dieses „seitlichen gegenüber der Fahrbahn erhöhten Teils einer Straße“. Der ursprünglich für Fußgänger reservierte öffentliche Raum wurde im Laufe der Zeit zweckentfremdet und nach und nach in privaten Raum verwandelt. Mit der Rückkehr des warmen Wetters konkurrieren Geschäfte und Restaurants um jeden Quadratzentimeter.
    Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
    Rentenreform. Der Ausschuss für soziale Angelegenheiten der Nationalversammlung lehnte am Mittwoch Artikel 1 des Gesetzesvorschlags der LIOT-Fraktion ab, mit dem die Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters von 62 auf 64 Jahre rückgängig gemacht werden sollte. Die Opposition wird versuchen, den von Premierministerin Elisabeth Borne als „verfassungswidrig“ bezeichneten Vorschlag in der öffentlichen Sitzung erneut vorzulegen. Beide Lager werfen sich gegenseitig Obstruktion, Demagogie und antidemokratische Manöver vor. Ergebnis: Die Debatte dreht sich nicht mehr um den Inhalt, sondern um die Form. Wie lässt sich dieser chaotische Zustand der französischen Institutionen erklären? Kann das Rentengesetz noch aufgehoben werden?
    Normalisierung der rechtsextremen Partei Rassemblement National. Als Élisabeth Borne im Radio J am vergangenen Wochenende zur Normalisierung des Rassemblement National befragt wurde, erinnerte sie an die Ursprünge der Partei und erklärte, dass sie das „Erbe von Maréchal Pétain“ sei. „Man bekämpft die extreme Rechte nicht mit den Argumenten der 1990er Jahre“, erwiderte Staatspräsident Emmanuel Macron. Während die Linke dem Staatspräsidenten vorwarf, zur Normalisierung der republikfeindlichen Partei beizutragen, stellt sich die Frage, ob die Kritik gegenüber der Regierungschefin angebracht war. Wie lässt sich der RN am besten bekämpfen?
    Die Jury des Filmfestivals von Cannes hat am Samstag den Film Anatomie d’une chute der französischen Regisseurin Justine Triet mit einer goldenen Palme ausgezeichnet. Die Regisseurin nutzte ihren Auftritt, um die
    französische Regierung wegen ihrer Rentenreform und dem möglichen Ende der „kulturellen Ausnahme Frankreichs“, ohne die sie nicht auf der Bühne stünde, scharf zu kritisieren. Kulturministerin Rima Abdul Malak erklärte, sie sei „über diese zutiefst ungerechte Rede verblüfft“. Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die Regisseurin und die Ministerin gegeneinander antreten.
    Frankreich kassiert im Tennis Rückschläge. Zum zweiten Mal in Folge hat es kein Franzose in die dritte Runde der French Open geschafft. Die beiden französischen Listenführer Caroline Garcia (Weltranglistenfünfte) und Ugo Humbert (Weltranglisten-Nr. 40.) schieden am Mittwoch bereits in der zweiten Runde aus. Gael Monfils, der sich nach einer umwerfenden Leistung qualifiziert hatte, musste leider wegen einer erneuten Verletzung aufgeben. Einziger Trost bieten die Gedenkfeiern. Der legendäre französische Tennisplatz feiert in diesem Jahr den 40. Jahrestag des Sieges von Yannick Noah. Alix Van Pée berichtet.
    Vor einem Jahr erfuhr die Endzwanzigerin Clementine, dass sie an Krebs erkrankt ist. Bei ihr wurde ein Gallengangkarzinom – ein seltener Krebs der Verdauungswege mit geringen Überlebenschancen – diagnostiziert. Die Journalistin beim Radiosender France Info beschloss, ihren täglichen Kampf gegen den Krebs in einem Podcast zu schildern, der nun freigeschaltet wurde. Damit ist sie Teil einer Bewegung, zu der auch Stars wie der Sänger Florent Pagny gehören, die sich dafür entschieden haben, offen über ihre Krankheit zu sprechen. Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche.
    Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der spanischen Tageszeitung El Pais vom Dienstag mit dem Titel „Sanchez organisiert Neuwahl am 23. Juli“. Die Linke hat am Sonntag bei den Kommunal- und Regionalwahlen in Spanien eine vernichtende Niederlage erlitten. Angesichts dieses Debakels kündigte der sozialistische Premierminister Spaniens Pedro Sanchez vorgezogene Parlamentswahlen an, um sein demokratisches Mandat vom Volk bestätigen zu lassen. Ist diese Entscheidung als rein demokratischer Akt zu verstehen? Handelt es sich um ein Beispiel für Frankreich?
    Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 06.06.2023 arte

Cast & Crew

Sendetermine

Mi. 07.06.2023
03:45–04:35
03:45–
(OmU) NEU

evtl. ältere Sendetermine sind noch nicht erfasst

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