Wie kann man Frankreich, das heute gespaltener ist denn je, wieder zusammenbringen? Am Tag nach der zweiten Runde der Präsidentschaftswahlen ist Frankreich gespaltener denn je. Zum ersten Mal ist es einem Präsidenten mit einer parlamentarischen Mehrheit gelungen, das Vertrauen der Wähler für eine zweite Amtszeit zu gewinnen. Emmanuel Macron hat die Wahl gegen seine rechtsextreme Gegnerin gewonnen, die jedoch ein historisch hohes Ergebnis erreichte. Für diese Sondersendung empfangen wir den Spezialisten für politische Geschichte und Mitglied der Académie française Pascal Ory und den Journalisten der Zeitung Le Monde Luc Bronner. Unsere beiden Gäste werden über den aktuellen Zustand Frankreichs und die Brüche, die die politische Landschaft prägen, diskutieren. Gemeinsam versuchen wir, die Konturen der kommenden fünf Jahre zu
skizzieren. Wird Frankreich durch die Präsidentschaftswahl auf der internationalen Bühne gestärkt? Neben der französischen Präsidentschaft wird Emmanuel Macron bis Juni auch weiterhin die Präsidentschaft des Rates der Europäischen Union innehaben. Da die beiden Präsidentschaftskandidaten grundsätzlich verschiedene Positionen in der Frage der nationalen Souveränität vertraten, sind die Folgen des Wahlausgangs bereits jetzt über die Landesgrenzen hinaus spürbar. Wenn der wiedergewählte Präsident seine Außenpolitik gegenüber Europa fortsetzen oder sogar vertiefen will, welche Botschaft senden dann die 13 Millionen Stimmen, die der extremen Rechten gegeben wurden, an die internationale Gemeinschaft? Darüber diskutieren wir mit unseren Gästen. Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Victor Dekyvère. (Text: arte)