Folge 28

  • 28. Gottvertrauen – Die Deutschen und ihr Glaube

    Folge 28
    Am Anfang des Jahrhunderts wird Glaube öffentlich zelebriert: Wallfahrten bieten in katholischen Gegenden die Chance, aus dem eigenen Dorf herauszukommen. Gläubige organisieren sich in zahllosen Laienvereinigungen, die sich unter anderem auch für soziale Ziele engagieren. Die Konfessionen sind streng getrennt, Heiraten über Glaubensgrenzen hinweg sind verpönt. Die Nationalsozialisten drängen das Glaubensleben aus der Öffentlichkeit in die Kirchen zurück. In der ‚Reichskristallnacht‘ vom 9. auf den 10. November 1938 zerstören die Nazis jüdische Friedhöfe, Synagogen, Wohn- und Geschäftshäuser.
    Jüdische Gläubige werden deportiert und in Konzentrationslagern ermordet. Nach Kriegsende erlebt der Glaube zunächst eine Renaissance. In den Gottesdiensten suchen die Deutschen Trost. Kirchen- und Katholikentage entwickeln sich zu breiten Massenbewegungen. Die SED verordnet nach der Gründung der DDR ihrem Volk atheistische Bräuche: Jugendweihe statt Konfirmation, sozialistische Eheweihe statt kirchlicher Trauung. An Weihnachten warten die Kinder nicht mehr auf das Christkind, sondern auf ‚Väterchen
    Frost‘.
    Bis zum Ende der DDR – die Kirche bietet kritischen Geistern Raum für Diskussionen – bläst den Christen ein rauher Wind ins Gesicht. Seit den 60er Jahren machen Sekten wie die Hare-Krischna-Jünger, Jesus-People, die Bhagwan-Bewegung oder die Scientology-Kirche von sich reden. Mit der Anwerbung ausländischer Arbeitnehmer finden Muslime in Deutschland eine zweite Heimat: Moscheen entstehen. Auch jüdische Gemeinden werden neu eingerichtet. Karfreitag Am Ende des 20. Jahrhunderts machen sich junge Menschen die Veranstaltungen von Kirchentagen für ihre Formen der Spiritualität, für ihre Kritik und ihre Glaubensfragen zu eigen.
    Östliche Religionen gewinnen Anhänger. Außerkirchliche Sinnangebote haben Konjunktur. Die Vielfalt des Glaubenslebens ist groß: Kirchentage, Online-Bibelkreise im Internet, fromme Kirchgänger, kritische Kirchenvolksbegehrer, Kloster auf Zeit und New Age. Immer weniger Deutsche wollen sich an die katholische oder evangelische Kirche binden, die Zahl der Kirchenaustritte steigt. Glaube wird zur Privatsache und entzieht sich mehr und mehr dem Einfluß der Kirchen. (Text: EinsExtra)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.04.1999Das Erste

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Di 26.07.2005
09:15–09:45
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Mo 25.07.2005
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Sa 16.08.2003
21:30–22:00
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Sa 26.07.2003
15:00–15:30
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So 25.04.1999
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