Folge 328

  • Kreuzfahrt auf dem Fluss – Donau, Rhein und Rhône

    Folge 328 (45 Min.)
    Ferien auf dem Fluss stehen hoch im Kurs. „ZDFzeit“ stellt Luxus-, Familien- und Gourmetreisen vor. Die beschaulichen Kreuzfahrten haben jedoch auch ihre Schattenseiten. Während die Gäste an Deck die Füße hochlegen, gutes Essen genießen und Kulturtrips in die am Ufer gelegenen Städte unternehmen, schuftet das Personal unter Deck zum Teil unter prekären Bedingungen. Hat sich infolge der Corona-Pandemie etwas verändert? Rund 15 000 Kilometer können in Europa auf Flüssen und Kanälen befahren werden. Vor der Corona-Krise standen dazu mehr als 7300 Schiffe zur Auswahl, und es sollten noch mehr gebaut werden.
    Doch dann kam die Vollbremsung. Reiseeinschränkungen und Schließungen, im Sommer 2020 dümpelte die Branche unter Einhaltung von Schutzkonzepten vor sich hin – bis zum zweiten Shutdown. Die Umsatzeinbußen waren enorm. Laut Gesellschaft für Konsumforschung gaben die Deutschen im Touristikjahr 2019/​20 65 Prozent weniger für Flusskreuzfahrten aus als noch im Jahr zuvor. Der Saisonstart 2021 verschob sich pandemiebedingt um Monate nach hinten.
    Erst ab jetzt heißt es wieder vorsichtig: „Leinen los“. Generell geht es auf dem Fluss ruhiger und familiärer zu als auf Hochseekreuzfahrten. Schon weil die Schiffe um ein Vielfaches kleiner sind. Anders als bei der Hochseekreuzfahrt ist auch nicht das Schiff selbst die Attraktion, sondern das Erleben von Natur und Kultur. Die klassische Rheinfahrt von Amsterdam bis Basel kann auch in der Luxusvariante gebucht werden. Sieben Übernachtungen, Vollpension und fast alle Getränke inklusive, kostete 2019 für zwei Personen in der Hauptsaison über 7000 Euro.
    Die Schiffe versprechen Vier- bis Fünfsterne-Komfort. Verbindliche Sterne-Standards wie in der Hotellerie gebe es jedoch nicht, erklärte die Expertin für Nachhaltigkeits- und Innovationsmanagement, Prof. Ines Carstensen, gegenüber „ZDFzeit“. Wie erleben die Gäste die Reise? Flussreisen versuchen ihr Rentnerimage abzulegen. Einige Anbieter haben deshalb junge Familien als Zielgruppe auf dem Schirm. Sie werben mit Kinderermäßigung,
    Familienkabinen und Kinderbetreuung.
    Die einzige Tour, die es gibt, führt von Engelhartszell bei Passau durch Österreich, Ungarn und die Slowakei. Was wird den Familien geboten? Im Gegensatz zu anderen Flusskreuzfahrten dreht sich bei der Gourmetreise auf der Rhône alles ums Thema Genuss. Mit an Bord sind renommierte Gastköche, Sommeliers und ein Sterne-Patissier. Drei Feinschmecker-Menüs sind im Reisepreis enthalten. Ebenso Champagner-, Käse- und Wein-Degustationen. Kostenpunkt für sieben Nächte in einer 14-Quadratmeter-Kabine im Herbst 2019 pro Person: knapp 3200 Euro.
    Auch an Bord: einer der jüngsten Sterneköche aus Deutschland, Philipp Stein aus Mainz. Er kochte selbst fast eineinhalb Jahre auf Hochseeschiffen. Die Reise startet in der Gourmetstadt Lyon, weiter Richtung Norden auf die Sâone bis Chalon, zurück nach Süden auf die Rhône, flussabwärts durch die ältesten Weinanbaugebiete bis Arles und wieder retour zum Ausgangshafen. Die Fahrt geht durch den landwirtschaftlich orientierten Süden Frankreichs.
    Das Rhône-Tal hat neben Kräutern, Käse und Olivenöl auch mittelalterliche Kulissen, Weingüter und französische Lebensart zu bieten. Was Gäste an Deck zumeist nicht einmal ahnen: Das Personal im Schiffsrumpf arbeitet oft unter prekären Bedingungen. Auch in Sachen Umwelt lässt das Engagement der Reedereien zu wünschen übrig. Die Dieselmotoren pusten jede Menge Schadstoffe in die Luft – vor allem an den Haltepunkten entlang der Route. Zudem bringen die Kreuzfahrt-Touristen die Städte in Bedrängnis.
    Sie verstopfen in Stoßzeiten die Hotspots und lassen wenig Geld an Land. Nach dem Ausflug kehren sie in ihr schwimmendes Hotel zurück. Offensichtlich hat die Pandemie Positives bewegt. Die Sicherheitskonzepte der Anbieter sehen künftig durchaus kleinere Gruppen bei Ausflügen und einen stärkeren Fokus auf Geheimtipps vor. Kreuzfahrt-Experte Oliver Schmidt erwartet erst in der Saison 2023 ein Bergauf in der Branche. Und er äußerte gegenüber „ZDFzeit“ vorsichtig optimistisch, dass Reiseanbieter und Reedereien an nachhaltigen Konzepten für Mensch und Umwelt arbeiteten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 07.07.2021ZDF

Cast & Crew

Sendetermine

Do 08.07.2021
04:27–05:12
04:27–
Do 08.07.2021
01:31–02:15
01:31–
NEU

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