2021, Folge 328–348

  • Folge 328 (45 Min.)
    Ferien auf dem Fluss stehen hoch im Kurs. „ZDFzeit“ stellt Luxus-, Familien- und Gourmetreisen vor. Die beschaulichen Kreuzfahrten haben jedoch auch ihre Schattenseiten. Während die Gäste an Deck die Füße hochlegen, gutes Essen genießen und Kulturtrips in die am Ufer gelegenen Städte unternehmen, schuftet das Personal unter Deck zum Teil unter prekären Bedingungen. Hat sich infolge der Corona-Pandemie etwas verändert? Rund 15 000 Kilometer können in Europa auf Flüssen und Kanälen befahren werden. Vor der Corona-Krise standen dazu mehr als 7300 Schiffe zur Auswahl, und es sollten noch mehr gebaut werden.
    Doch dann kam die Vollbremsung. Reiseeinschränkungen und Schließungen, im Sommer 2020 dümpelte die Branche unter Einhaltung von Schutzkonzepten vor sich hin – bis zum zweiten Shutdown. Die Umsatzeinbußen waren enorm. Laut Gesellschaft für Konsumforschung gaben die Deutschen im Touristikjahr 2019/​20 65 Prozent weniger für Flusskreuzfahrten aus als noch im Jahr zuvor. Der Saisonstart 2021 verschob sich pandemiebedingt um Monate nach hinten.
    Erst ab jetzt heißt es wieder vorsichtig: „Leinen los“. Generell geht es auf dem Fluss ruhiger und familiärer zu als auf Hochseekreuzfahrten. Schon weil die Schiffe um ein Vielfaches kleiner sind. Anders als bei der Hochseekreuzfahrt ist auch nicht das Schiff selbst die Attraktion, sondern das Erleben von Natur und Kultur. Die klassische Rheinfahrt von Amsterdam bis Basel kann auch in der Luxusvariante gebucht werden. Sieben Übernachtungen, Vollpension und fast alle Getränke inklusive, kostete 2019 für zwei Personen in der Hauptsaison über 7000 Euro.
    Die Schiffe versprechen Vier- bis Fünfsterne-Komfort. Verbindliche Sterne-Standards wie in der Hotellerie gebe es jedoch nicht, erklärte die Expertin für Nachhaltigkeits- und Innovationsmanagement, Prof. Ines Carstensen, gegenüber „ZDFzeit“. Wie erleben die Gäste die Reise? Flussreisen versuchen ihr Rentnerimage abzulegen. Einige Anbieter haben deshalb junge Familien als Zielgruppe auf dem Schirm. Sie werben mit Kinderermäßigung, Familienkabinen und Kinderbetreuung.
    Die einzige Tour, die es gibt, führt von Engelhartszell bei Passau durch Österreich, Ungarn und die Slowakei. Was wird den Familien geboten? Im Gegensatz zu anderen Flusskreuzfahrten dreht sich bei der Gourmetreise auf der Rhône alles ums Thema Genuss. Mit an Bord sind renommierte Gastköche, Sommeliers und ein Sterne-Patissier. Drei Feinschmecker-Menüs sind im Reisepreis enthalten. Ebenso Champagner-, Käse- und Wein-Degustationen. Kostenpunkt für sieben Nächte in einer 14-Quadratmeter-Kabine im Herbst 2019 pro Person: knapp 3200 Euro.
    Auch an Bord: einer der jüngsten Sterneköche aus Deutschland, Philipp Stein aus Mainz. Er kochte selbst fast eineinhalb Jahre auf Hochseeschiffen. Die Reise startet in der Gourmetstadt Lyon, weiter Richtung Norden auf die Sâone bis Chalon, zurück nach Süden auf die Rhône, flussabwärts durch die ältesten Weinanbaugebiete bis Arles und wieder retour zum Ausgangshafen. Die Fahrt geht durch den landwirtschaftlich orientierten Süden Frankreichs.
    Das Rhône-Tal hat neben Kräutern, Käse und Olivenöl auch mittelalterliche Kulissen, Weingüter und französische Lebensart zu bieten. Was Gäste an Deck zumeist nicht einmal ahnen: Das Personal im Schiffsrumpf arbeitet oft unter prekären Bedingungen. Auch in Sachen Umwelt lässt das Engagement der Reedereien zu wünschen übrig. Die Dieselmotoren pusten jede Menge Schadstoffe in die Luft – vor allem an den Haltepunkten entlang der Route. Zudem bringen die Kreuzfahrt-Touristen die Städte in Bedrängnis.
    Sie verstopfen in Stoßzeiten die Hotspots und lassen wenig Geld an Land. Nach dem Ausflug kehren sie in ihr schwimmendes Hotel zurück. Offensichtlich hat die Pandemie Positives bewegt. Die Sicherheitskonzepte der Anbieter sehen künftig durchaus kleinere Gruppen bei Ausflügen und einen stärkeren Fokus auf Geheimtipps vor. Kreuzfahrt-Experte Oliver Schmidt erwartet erst in der Saison 2023 ein Bergauf in der Branche. Und er äußerte gegenüber „ZDFzeit“ vorsichtig optimistisch, dass Reiseanbieter und Reedereien an nachhaltigen Konzepten für Mensch und Umwelt arbeiteten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 07.07.2021ZDF
  • Folge 329 (45 Min.)
    Wie wird man König oder Königin? Auf diesen Job bereiten sich gerade junge Royals in England, Norwegen und den Niederlanden vor. Die Erwartungen sind riesig. Ihr Schicksal ist vorgezeichnet: Thronfolger wissen sehr genau, wie ihr Leben sein wird. Und nicht immer ist es leicht, diese Rolle anzunehmen. Es ist Privileg und Bürde zugleich. Ein Leben im goldenen Käfig. Immer unter den Augen einer kritischen Öffentlichkeit. In Großbritannien stehen gleich mehrere Generationen zur Verfügung. Prinz Charles ist inzwischen seit rund 70 Jahren Thronfolger. Im royalen Ranking folgen ihm William und dessen Sohn George.
    Jeder von ihnen hatte und hat mit ganz unterschiedlichen Herausforderungen zu kämpfen. Am Beispiel von William und seinem Bruder Harry lässt sich erleben, was es heißt, Thronfolger zu sein – oder als Zweitgeborener zur Reserve zu zählen. Der Bruderzwist ist aktuell wohl die größte Gefahr für die britische Monarchie. Während die Windsors ihren Nachwuchs traditionell auf teure Eliteschulen schicken, legen die Niederländer Wert auf Bodenständigkeit. Prinzessin Amalia besucht eine öffentliche Schule. Immer wieder heißt es, dass die Eltern ihr eine „normale“ Kindheit ermöglichen wollen.
    Doch wie geht das zusammen? Schülerin und Thronfolgerin? Ein Schicksal, das sie mit Ingrid Alexandra von Norwegen teilt. Die 17-Jährige hat bereits erste offizielle Jobs übernommen. „Learning by doing“ – das ist das Erfolgsrezept aller Königsfamilien. Nach und nach wachsen die jungen Royals in ihre Aufgaben hinein. Wenn sie denn den vorgezeichneten Weg akzeptieren. Denn gerade in der Pubertät und als junge Erwachsene stellen die Thronfolger nicht selten die Frage, ob sie diesen Job wirklich machen wollen – und unter welchen Bedingungen. König oder Königin – es scheint nicht wirklich ein Traumjob zu sein. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.07.2021ZDF
  • Folge 330 (45 Min.)
    Prinz Harry ist nicht der erste Royal, der sich aus dem Königshaus verabschiedet hat. Egotrip oder Befreiungsschlag? Was veranlasst ein Familienmitglied, auszusteigen? Der „Megxit“ im Januar 2020 sorgt noch immer für Wirbel. Medienwirksam arbeitet Prinz Harry sein Schicksal auf: die Presse, die Erwartungen, die Gepflogenheiten. Er fühlte sich „gefangen im System“ Königshaus, aus dem er sich und seine kleine Familie nun befreit hat. Kein Amt in Sicht und doch im Rampenlicht. Kaum Pflichten, aber viele Privilegien. Scheinbar führen die Geschwister der Thronfolger das leichtere Leben, aber macht sie das auch zu glücklicheren Menschen? Königin Beatrix und Prinz Claus der Niederlande gaben ihren jüngeren Söhnen die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben: Studium, Job, Eigenverantwortung lautete die elterliche Devise in den 1980er-Jahren.
    Die Prinzen Friso und Constantijn haben gezeigt, dass sich Königshaus und Karriere miteinander vereinbaren lassen. Doch für seine Frau Mabel musste Friso auf seinen Platz in der Thronfolge verzichten. Das Parlament wollte der Ehe nicht zustimmen.
    Abseits der Öffentlichkeit führte der Topmanager und Familienvater ein erfülltes Leben, das 2013 auf tragische Weise endete. Für Märtha Louise von Norwegen war ihre Hochzeit mit dem Szene-Poeten Ari Behn der selbst gewählte Schritt in die ersehnte Freiheit. Sie hatte sich stets wie zwei Menschen gefühlt, die Prinzessin und die Person Märtha Louise. Doch auch heute, fast 20 Jahre nach ihrem Austritt aus dem Königshaus, bestimmt ihre Herkunft ihr Leben. Ob beim Job, der Weltanschauung oder der Liebe, die Öffentlichkeit diskutiert mit. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.07.2021ZDF
  • Folge 331 (45 Min.)
    Fünf Tage nach der Flut ist „ZDFzeit“ in den Krisenregionen der Republik unterwegs, trifft Betroffene und Helfer. Das ganze Ausmaß der Tragödie wird so langsam sichtbar. Binnen kürzester Zeit spülten die stürzenden Wassermassen ganze Landstriche weg. Durch das Hochwasser starben außerdem mindestens 160 Menschen. Langsam kehren die Anwohner zurück in ihre Häuser oder das, was von ihnen noch übrig ist. In der Nacht zum Donnerstag zerstörten Unwetter ganze Landstriche in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Der Starkregen erreichte Bayern am Wochenende und zog ebenfalls eine Schneise der Verwüstung.
    Alle vor Ort helfen nun mit, die Schäden zu beseitigen: vom Nachbarn angefangen über die Fachleute vom Technischen Hilfswerk, der Polizei, den Rettungsdiensten und der Feuerwehr bis hin zur Bundeswehr, die nach der Coronapandemie wieder vor Ort in der Republik im Einsatz ist. Am Nürburgring sortieren und packen Hunderte Helfer Pakete für die Flutopfer. Es ist nur schwer zu begreifen, mit welcher Wucht und in welcher Geschwindigkeit ganze Existenzen vernichtet wurden. Wer vor den Trümmerfeldern der einst malerischen Ortschaften im Ahrtal oder im Berchtesgadener Land steht, ahnt, wie es den Anwohnern gehen muss.
    Sie haben nicht nur ihr Hab und Gut, sondern zum Teil auch Angehörige und Freunde verloren. Das große Aufräumen hat erst begonnen und wird vermutlich noch Jahre in Anspruch nehmen. Schnell wird klar: Allein ist eine derartige Katastrophe nicht zu bewältigen. Das ist eine nationale Aufgabe. Die Gesellschaft muss sich damit beschäftigen, was sie im Vorfeld hätte anders machen können und wie sie sich in Zukunft auf derart gewaltige Naturereignisse besser vorbereiten sollte. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 20.07.2021ZDF
  • Folge 332 (45 Min.)
    Vier Insider – ein Konzern. Sie kennen den Möbelgiganten von innen und decken auf: Fallen beim Einkauf, Manipulation im Laden und unsaubere Tricks in der Produktion. Insider enttarnen IKEA. Schon die gelbe Tüte ist die erste IKEA-Falle. Der Konzern weiß genau: Wer diese Tasche annimmt, gibt mehr Geld aus. Die Insider kennen die internen Zahlen und rechnen vor, wie viel der Möbelgigant durch seine Tricks an seinen Kundinnen und Kunden verdient. IKEA ist meisterlich in Sachen Manipulation. Wer die Tricks des Konzerns kennt, kann bei jedem Einkauf bares Geld sparen. Denn auf den verwinkelten Verkaufsflächen wird nichts dem Zufall überlassen. Die Insider erklären die Maschen.
    Sie haben jahrelang bei IKEA gearbeitet. Waren im Marketing, Einkauf oder im mittleren Management beschäftigt. Um sie zu schützen, treten sie aufwendig maskiert vor die Kameras. Ein Insider erklärt, wie IKEA seinen immensen Hunger nach Holz stillt. In den letzten Urwäldern Europas zeigt er, wie der Konzern Raubbau an der Umwelt toleriert. Flächen sind unwiderruflich zerstört, auf denen Bäume für IKEA gerodet wurden. Nachhaltigkeit sieht anders aus. „Die Insider“ ist eine Verbraucher-Dokumentation aus dem Inneren des Konzerns. Langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sprechen darüber, wie man vermeidet, in die teuren Fallen beim Einkauf zu tappen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 27.07.2021ZDF
  • Folge 333 (45 Min.)
    Leinen los für Kreuzfahrten! Nach monatelanger Pause sind die XXL-Schiffe wieder unterwegs. Corona habe man im Griff, heißt es an Bord. Aber wie steht’s um Umwelt und Massentourismus? Mit dem Neustart der Kreuzfahrten tauchen die alten Probleme wieder auf: Viele Dampfer gelten als klimaschädlich, überfüllte Hafenstädte leiden unter dem Andrang großer Urlauberscharen. Hat Corona zu einem Umdenken bei den Reedereien geführt? Die Kreuzfahrtindustrie boomte die vergangenen beiden Jahrzehnte wie keine andere Tourismusbranche.
    Ganze 900 Prozent ist die Branche seit den 90er-Jahren gewachsen. Doch mit Corona kam der Stillstand. Über ein Jahr durfte kaum ein Schiff ablegen, sie lagen ungenutzt vor Anker. Die Umsätze der Reedereien tendierten gegen null. Krisenmodus auch in den Werften: Der Schiffsbau in Deutschland mit rund 20 000 Jobs funkte SOS. Inzwischen ist klar: Die Nachfrage nach neuen Schiffen zieht wieder an. Also volle Kraft voraus? „ZDFzeit“ zeigt, dass die Perspektiven auf eine rasche Erholung nicht überall gut sind.
    Dabei ist die Stimmung an Bord der Schiffe, die inzwischen wieder in See stechen, fast so gut wie vor Corona. Die Passagiere drängt es nach monatelanger Zwangspause in Scharen wieder auf die Urlaubsdampfer. „ZDFzeit“ geht bei einer der ersten Kreuzfahrten im Mittelmeer mit an Bord und begleitet die Passagiere bei den Landgängen. Überall auf der Reise gibt es allerdings Einschränkungen: Die Hygienestandards sind streng, nur rund jede zweite Kabine ist belegt, Abstand ist auch auf See oberstes Gebot. Zu groß ist die Furcht vor Negativschlagzeilen.
    Ein Corona-Ausbruch könnte der Branche schnell einen Rückschlag verpassen. Deshalb haben die Veranstalter ein sogenanntes Bubble-Konzept erarbeitet. Also eine Art „Sicherheits-Blase“, in die sich jeder begeben muss, der mitfahren will. Die Idee: Alle Mitreisenden bleiben unter sich, Kontakte nach außen sind streng verboten. Da bleiben etwa eigene Erkundungstouren bei Landausflügen auf der Strecke. Aber das hält viele nicht von einer Buchung ab, ebenso wenig andere Vorwürfe, mit denen sich die Kreuzfahrtbranche seit Langem konfrontiert sieht.
    Kreuzfahrtschiffe gelten als Dreckschleudern, die Arbeitsbedingungen an Bord seien häufig schlecht, bemängeln Experten, und die Tausenden Menschen an Bord überschwemmten bei jedem Landgang die Hafenstädte. Die Krise hat gezeigt, wie es ohne Kreuzfahrt sein kann. Im Guten wie im Schlechten. Geplagte Einwohner der Touristenhotspots konnten seit Jahren wieder mal durchatmen. Doch auf die Erleichterung folgte schnell Ernüchterung. In Venedig sieht Kreuzfahrtexperte Thomas Illes das ganze Dilemma der Kreuzfahrthäfen: „Der Tourismus in den Zielgebieten liegt am Boden.
    Viele Menschen müssen um ihre Existenz fürchten. Auf der anderen Seite bringen die Schiffe auch viele Probleme, die andere Teile der Bevölkerung nicht mehr bereit sind, zu ertragen.“ Die Lagunenstadt ist besonders von den Ozeanriesen geplagt. Bis zu 16 Schiffe am Tag landeten vor Corona in der Altstadt an. An den jahrhundertealten Fassaden klebt der Ruß, den die Schornsteine der schwimmenden Hotels Tag und Nacht ausspucken.
    Außerdem beklagen die Bürgerbewegungen, dass die Schiffe die Substanz der Stadt zerstörten. „Die Wasserverdrängung der Schiffe ist so enorm, dass die Wellen so stark gegen die Mauern drücken, dass jedes Jahr mehr Schäden sichtbar werden“, erklärt die Sprecherin des Vereins „We Are Here Venice“, Jane da Mosto, im „ZDFzeit“-Interview. Dabei unternehmen die Reedereien nach eigenen Angaben inzwischen sehr viel, um das schlechte Image loszuwerden. Zuletzt nutzten weltweit die Schiffseigner die Coronakrise, um sich von alten Schiffen mit schmutzigen Antrieben zu trennen.
    Die Bilder von einstigen Urlaubsriesen in den Abwrackwerften gingen um die Welt. Doch fraglich ist, ob sich die Branche tatsächlich nachhaltig und klimafreundlicher aufstellen will. Tourismusexperte Prof. Torsten Kirstges ist überzeugt: „Damit sich die Lage wirklich verbessert, muss die Politik klare Regeln vorgeben. Von allein wird sich die Branche nicht so bewegen, wie es nötig wäre. Hier ist die Politik gefragt.“ Wie das aussehen kann, zeigt Norwegen.
    In den weltberühmten Fjorden stand der Smog der Kreuzfahrtschiffe oft tagelang. Die Touristen kommen eigentlich, um unberührte Natur zu sehen. Die Schiffe, auf denen sie reisen, hinterlassen aber stinkende Abgaswolken in den tiefen Schluchten der norwegischen Küsten. Auch die Norweger wollen nicht auf die Kreuzfahrttouristen verzichten. Die Regierung hat daher erlassen, dass in Zukunft nur noch emissionsfreie Schiffe in die beliebtesten Fjorde fahren dürfen. So ist das Land heute schon dabei, seine Flotte nach und nach auf umweltfreundliche Antriebe umzustellen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 03.08.2021ZDF
  • Folge 334 (45 Min.)
    NIVEA: deutsche Erfolgsmarke mit weltweitem Bekanntheitsgrad. „ZDFzeit“ zeigt, wie clever die Kosmetikpalette rund um die einstige Apotheker-Creme über Jahrzehnte erweitert wird. Das Vertrauen, das die Verbraucher der Marke seit rund 100 Jahren entgegenbringen, ist immens. Aber sind die Produkte so gut wie die Werbung verspricht? „ZDFzeit“ stellt NIVEA auf den Prüfstand. Mit eigenen Tests und Labor-Untersuchungen. Wie wirksam ist NIVEA tatsächlich gegen schlaffe, faltige Haut? Wie umwelt- und klimafreundlich sind die Produkte? Und was ist eigentlich drin? Bisherige Studien haben ergeben, dass in den Duschgels, Deos, Cremes und Shampoos von NIVEA als bedenklich geltende Inhaltsstoffe stecken.
    Eine Auswahl der beliebtesten NIVEA-Produkte wird von Wissenschaftlern auf Schadstoffe untersucht – und das Labor wird fündig. Und: „ZDFzeit“ hinterfragt auch das „grüne“ Image der Marke: Wie umweltfreundlich sind die Sonnencremes? Wie viel Mikroplastik steckt in den Produkten und wird das Palmöl wirklich aus nachhaltigen Quellen bezogen? „ZDFzeit“ findet heraus, ob NIVEA seinen Werbeversprechen und dem Vertrauen der Kunden gerecht wird. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 17.08.2021ZDFDeutsche Online-PremiereMi 11.08.2021ZDFmediathek
    ursprünglich für den 20.07.2021 angekündigt
  • Folge 335 (45 Min.)
    In der Vergangenheit haben zwei große Parteien die Geschicke der Bundesrepublik gelenkt. Diese Zeiten sind vorbei. Von über 40 Prozent sind CDU/​CSU und SPD in Umfragen regelrecht abgestürzt.
    Den Volksparteien laufen die Wählerinnen und Wähler weg. „ZDFzeit“ zeigt einen Monat vor der Wahl Stimmungstest und Analyse in Sachen Wählerwillen. Was bewegt die Menschen in Deutschland? Wie viel Vertrauen bringen sie insbesondere den Volksparteien entgegen?
    Mit Umfragen, Daten und tiefen Einblicken in die gesellschaftlichen Entwicklungen spürt der Film einem Phänomen nach, das unsere Demokratie nachhaltig verändert: dem Wegfall der traditionellen Parteienbindung.
    Expertinnen und Experten beobachten gesellschaftliche Verschiebungen, die bei der Bundestagswahl 2021 drastische Folgen haben könnten. Milieus lösen sich auf, soziale Medien beschleunigen und radikalisieren die politische Debatte. Immer schneller wechseln sich Themen ab. Und gerade die Volksparteien drohen zu veralten, den Anschluss an aktuelle politische Themen der Nachfolgegeneration zu verlieren. Der ehemalige CSU-Vorsitzende Theo Waigel kritisiert in diesem Zusammenhang die eigene Jugendorganisation: „Ich höre von der Jungen Union viel zu wenig, wünschte mir hier wirklich mehr Aktivität, mehr Ideen, Kraft und, ja, mehr Einfluss.“
    Doch der Nachwuchs von CDU/​CSU und auch SPD hat es schwer, sich zu behaupten: Einerseits sollen die Parteien Traditionen und Werte bewahren, andererseits müssen sie sich für neue politische Inhalte und Kommunikationswege öffnen.
    Der Film macht deutlich: In den „Herzkammern“ der Volksparteien, etwa in einer ehemaligen SPD-Hochburg im Ruhrgebiet oder im konservativ-ländlichen Baden-Württemberg, schlägt das Wählerherz nicht mehr automatisch rot oder schwarz. Was macht das mit den Säulen unserer bundesrepublikanischen Demokratie? Früher seien Mehrheiten im Bundestag einfach zu organisieren gewesen. Jetzt herrsche die neue Unübersichtlichkeit, so Gregor Gysi (DIE LINKE): „Ich denke, dass wir ein Parlament werden, das zwischen fünf und sieben Parteien schwankt und wechselt.“
    Die übersichtlichen Zeiten der „alten“ Bundesrepublik sind vorbei. Der ehemalige SPD-Vorsitzende Franz Müntefering gesteht: „Wenn wichtige Politiker ins Ruhrgebiet kamen, dann kamen hunderttausend und hörten sich das an. Das ist alles nicht mehr.“ Die Grünen erreichen in Umfragen zeitweise hohe Zustimmung, und selbst CDU-Urgestein Bernhard Vogel traut ihnen zu, neben der Union „zweite Volkspartei“ zu werden.
    Die Volksparteien sind unter Druck. Autor Steffen Haug analysiert in der Dokumentation, wo in der Vergangenheit die Weichen gestellt wurden, welche Rolle Hartz IV oder die Flüchtlingspolitik spielen.
    Wie sieht die Zukunft der großen Parteien aus? Können sie sich neu erfinden? Oder ist das Modell Volkspartei ein Auslaufmodell? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 24.08.2021ZDF
  • Folge 336 (45 Min.)
    Gesundheitsprodukte sind ein Milliardengeschäft. Sie versprechen Abhilfe für alle Alltagsbeschwerden. Eva Brenner checkt, ob sie tatsächlich funktionieren. Wohlbefinden und Fitness sind für fast jeden wichtig. Deshalb sind wir gern bereit, dafür Geld auszugeben. Vor allem im Internet gibt es ein riesiges Angebot rezeptfreier Hilfsmittel. Manche davon sind ganz offensichtlich untauglich. Bei so exotischen Produkten wie Laser-Haarwuchshelmen oder bunt leuchtenden LED-Gesichtsmasken, die angeblich die Haut verjüngen sollen, kann man schnell erkennen, dass davon wenig zu halten ist. Aber es gibt viele andere Produkte, bei denen man nicht sofort erkennen kann, wie seriös der Verpackungsinhalt wirklich ist. Von Anti-Schnarch-Mitteln über Abnehm-Tabletten bis hin zu Tests für Lebensmittelunverträglichkeiten: Mittels Stichproben will Eva Brenner herausfinden, welche Produkte ihre Versprechen auch tatsächlich einlösen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 25.08.2021ZDF
  • Folge 337 (60 Min.)
    Die Ära Angela Merkel endet. Wer wird ihr folgen? Annalena Baerbock, Armin Laschet und Olaf Scholz trauen sich das Kanzleramt zu. Wie aber wollen sie den Machtkampf für sich entscheiden? Welche Eigenschaften bringen sie mit? Wie gehen sie um mit eigenen Fehlern und Schwächen, wie mit Widersachern aus den eigenen Reihen? Für die Dokumentation haben Winnie Heescher und Lars Seefeldt die drei Kandidierenden monatelang mit der Kamera begleitet. Die Beobachtung beginnt bei ihrem parteiinternen Kampf um ihre Nominierung und führt über die heiße Phase des Wahlkampfes bis kurz vor die Bundestagswahl.
    Die Dokumentation gibt einen Einblick in das Wesen von Annalena Baerbock, Armin Laschet und Olaf Scholz, analysiert deren Antworten auf die größten Herausforderungen der Zeit – Coronakrise und Klimawandel – und spiegelt den nervösen Politikbetrieb des Wahlkampfes 2021. Ein Wahlkampf, der eine Zeitenwende markiert: Kein anderer in der Geschichte der Bundesrepublik war so offen, keiner zuvor fand statt unter den alles bestimmenden Bedingungen einer Pandemie. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.09.2021ZDF
  • Folge 338 (45 Min.)
    Nach 16 Jahren verlässt Angela Merkel die politische Bühne. Schlaglichtartig beleuchtet die Dokumentation die „Ära Merkel“. Kritisch und augenzwinkernd. Von A wie Angie bis Z wie Zukunft. Sie war die erste Frau in diesem Amt. Aufgewachsen in der DDR. Und auf den ersten Blick so gar nicht machtbewusst. Knapp, prägnant und zugespitzt nähert sich die Doku dem Mensch Angela Merkel und ihrer Politik. Wie wird man sich an sie erinnern? Zwei Tage nach der Bundestagswahl 2021 widmet sich „ZDFzeit“ noch einmal intensiv der deutschen Kanzlerin.
    Mit einer schnellen, teils heiteren, teils ernsten Doku. Von A bis Z werden die zentralen Themen und Ereignisse ihrer Kanzlerschaft anhand von Schlagworten aufgeblättert, über die die Republik gestritten, sich gewundert oder auch gelacht hat. Da geben politische Kommentatoren Einschätzungen zur Corona-Politik, bewerten die Flüchtlingskrise und analysieren die Energiewende. Ebenso geht es aber auch um Bayreuth- und Friseur-Besuche, Humor und Verhandlungsgeschick – und um die vielen kleinen Momente in den vergangenen 16 Jahren, in denen der „Mensch Merkel“ hinter der Fassade der Kanzlerin kurzzeitig aufblitzt.
    Angela Merkel ist eine Frau mit vielen Facetten. Daher ist dies die Chance, sich der Person und ihrer Politik einmal ganz anders zu nähern. Nicht über die Biografie und auch nicht über die Chronologie ihrer Amtszeit. Sondern schnell, präzise und abwechslungsreich – ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Ein ungewöhnlicher Blick auf 16 Jahre Kanzlerschaft, der den Wandel einer Politikerin ebenso fassbar macht wie den Wandel der Republik. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.09.2021ZDF
  • Folge 339 (45 Min.)
    Für Millionen Jugendliche war die „Bravo“ jahrzehntelang feste Instanz in Sachen erwachsen werden. Mit Themen, die Teenies in West und Ost interessieren: Stars, Aufklärung und erste Liebe. Als die „Bravo“ 1956 erscheint, ahnt niemand, wie sehr sie gesellschaftliche Veränderungen befeuern wird. „ZDFzeit“ zeichnet die Geschichte des Jugendblattes nach, das viele Jahre Auflagen-Champion war und sich jetzt gegen die Social-Media-Konkurrenz behaupten muss. „Bravo“ verkaufte jahrzehntelang mehr Hefte als jedes andere Magazin und erreichte in ihrer Zielgruppe der 10- bis 15-Jährigen quasi 100 Prozent.
    Für viele Eltern gefürchteter Schund, in der DDR gar verboten, für Teenies in Ost und West ein unersetzlicher Wegbereiter. Welche Bedeutung hatte die „Bravo“ wirklich, mit welchen Tricks hat sie die Leserschaft an sich gebunden und war sie tatsächlich so revolutionär? Ehemalige „Bravo“-Fans und Promis wie Uschi Glas, Wolfgang Niedecken (BAP), Enie van de Meiklokjes oder Jessica und Nadja von den No Angels erinnern sich an ihre Zeit als „Bravo“-Leser und „Bravo“-Stars.
    Einige von ihnen erlebten, wie sich das Jugendmagazin von einer Film- und Fernsehprogrammzeitschrift im konservativen Nachkriegsdeutschland zu einem Magazin über die Stars des Rock ‚n‘ Roll und der Beatmusik entwickelte und die Köpfe und Herzen der jungen Leserschaft eroberte. Ein Blick in die Geschichte der „Bravo“ zeigt, wie das Jugendmagazin umstrittene Bands wie die Rolling Stones schon mal zu netten Schwiegersöhnen ummünzte, um sie schließlich auf Exklusiv-Tournee nach Deutschland zu holen; welchen Einfluss das Jugendmagazin auf die Musikbranche hatte und wie geschmuggelte „Bravo“-Poster in der DDR zur harten Währung auf dem Schulhof wurden.
    Durch gezielte Marketingstrategien wie Starschnitte, Foto-Love-Storys und vor allem „Dr. Sommer“ & Co.entwickelte sich die Zeitschrift für die Teenies nicht nur zum Promi-Exklusiv-Kontakt, sondern auch zum zentralen Aufklärungsratgeber. Auch wenn die „Bravo“ stets unpolitisch war und selbst bei der Elterngeneration nicht anecken wollte, blieb sie bis zur Jahrtausendwende das „Zentralorgan“ der deutschen Jugend.
    Nach der Wiedervereinigung war das Blatt entscheidend an der Schaffung eines der ersten gesamtdeutschen Pop-Phänomene beteiligt: Die Band Tokio Hotel verdankte ihren Erfolg zu einem großen Teil der Förderung durch die Zeitschrift. Und die erfolgreichste deutsche Girlband No Angels wurde von der „Bravo“ ganz essenziell in ihrer Karriere unterstützt. Doch im Zeitalter von Instagram, Spotify, YouTube & Co.verliert die Jugendzeitschrift zunehmend an Bedeutung. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.10.2021ZDF
    Deutsche Erstausstrahlung ursprünglich für den 25.08.2021 angekündigt
  • Folge 340 (45 Min.)
    Wie sie wurden, was sie sind. Die Dokumentation zeigt Prominente, wie sie niemand kennt: aufgewachsen in Ruinen, oft vaterlos. Zwischen Hoffnung und Not, Aufruhr und unverhofftem Erfolg. „Wir Wunderkinder“ begleitet bekannte Persönlichkeiten durch ihre Jugend in den Fünfzigern, die sie fürs Leben prägte. So die angehende Ärztin Marianne Koch, den theateraffinen Schüler Michael Mendl oder Roberto Blanco, der als Sänger dort seine neue Heimat fand. Neben dem frühen Erfolg auf Bühne und Leinwand hatten Marianne Koch und Michael Mendl damals eines gemeinsam: Sie erfuhren beide erst spät, wer ihre leiblichen Väter waren und – welch schier unglaubliche Geschichten damit zum Vorschein kamen.
    Auch der in Cottbus aufgewachsene Schauspieler Uwe Kockisch vermisste seinen Vater schmerzlich, der als Luftwaffenpilot über der Normandie abgeschossen worden war. Noch nach dessen Tod wurde der Uhrmacherberuf des Vaters dem Sohn zum Verhängnis. Wegen dieser Herkunft verwehrte der „Arbeiter-und-Bauern-Staat“ ihm den Zugang zum Abitur.
    Bettina Wegner wurde als Jugendliche von der Schule verbannt. In einem quasireligiösen Kindheitsglauben an den gottgleichen Sowjetführer Stalin erzogen, ging die Liedermacherin zunehmend auf Distanz zur real existierenden Verlogenheit im DDR-Alltag und in Konflikt mit dem „volkseigenen“ Repressionsapparat. Für den ebenfalls sangesfreudigen Sohn kubanischer Eltern, Roberto Blanco, wiederum war Nachkriegsdeutschland völliges Neuland. Zum ersten Mal erlebte der in Beirut groß gewordene Unterhaltungskünstler hierzulande Trümmerlandschaften – und Lebenshunger zugleich.
    Allen Porträtierten brachten die 50er-Jahre den Durchbruch in eine hoffnungsvollere Zukunft, von der sie in kargen Jugendjahren nie zu träumen gewagt hätten. Sie stehen für eine Generation, die in einem damals in West und Ost auseinanderdriftenden Land groß wurden und es frühzeitig mitgestaltet haben. Unmittelbar nach dem Krieg aufgewachsen, mussten sie von klein auf lernen, auf eigenen Beinen zu stehen. Sie haben eine Zeit erlebt, in der noch vieles im Argen lag, aber wieder alles möglich war.
    Die Zeit der 50er-Jahre war trotz aller Nachwirkungen von Diktatur und Krieg für die meisten verbunden mit Aufbau, Aufbruch, Zuversicht, getragen von Improvisationsgeist und der Überwindung überholter Moralvorstellungen. Illustriert werden diese Lebensberichte durch neu entdeckte Filmaufnahmen aus jenen Jahren und animierten Zeichnungen im Stil der Graphic Novel. Der zweite Teil „Wir Wunderkinder“ wird am Dienstag, 19. Oktober 2021, um 20:15 Uhr ausgestrahlt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.10.2021ZDFDeutsche Online-PremiereSo 10.10.2021ZDFmediathek
  • Folge 341 (45 Min.)
    Es ist ein bewegtes Jahrzehnt, das die Jugend in Deutschland wie kaum ein anderes prägte: die Sechzigerjahre. Prominente erzählen, wie diese Zeit ihr Leben entscheidend beeinflusste. Ob Katja Ebstein, Elke Sommer, Maren Kroymann, Thekla Carola Wied, Winfried Glatzeder, Uwe Kockisch oder Wolfgang Niedecken – viele von ihnen wachsen nach dem Krieg zunächst in ärmlichen Verhältnissen auf und werden Zeugen historischer Umbrüche. Die Väter der ehemaligen DDR-Schauspieler Uwe Kockisch und Winfried Glatzeder sind im Krieg gefallen. Als Kinder lernen sie früh, sich durchs Leben zu schlagen – jeder auf seine Weise.
    Mit dem Bau der Mauer 1961 beginnt für sie über Nacht ein anderes Leben, denn nun können sie nicht mehr von Ost nach West reisen. Uwe Kockisch führt es nach einem gescheiterten Fluchtversuch direkt in das berüchtigte Cottbuser Zuchthaus. Winfried Glatzeder, der jüdische Vorfahren hat, lebt zwar angepasst im sozialistischen System, hadert aber mit den wirtschaftlichen und später auch politischen Verhältnissen des Landes – vor allem seitdem ihn die Staatssicherheit im Visier hat. Die Sängerin und dreimalige Grand-Prix-Teilnehmerin Katja Ebstein lebt damals in Westberlin.
    Von ihrem kriegsversehrten Vater hat sie eine kritische politische Einstellung übernommen. Schon als Schülerin demonstriert sie gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik. Als die Mauer gebaut wird, zeigt die Sechzehnjährige Kante mit Sitzblockaden und Steinewerfen. Der Kalte Krieg zwischen den Großmächten USA und Sowjetunion hält die Jugend das ganze Jahrzehnt in Atem. Immer wieder kommt es zu Konflikten, wie 1962 während der Kuba-Krise. BAP-Sänger Wolfgang Niedecken erinnert sich gut an seine Furcht vor einem Atomkrieg.
    Kein Wunder, schließlich ist der Zweite Weltkrieg zu diesem Zeitpunkt erst 17 Jahre vorbei. Noch sind die meisten Jugendlichen unpolitisch, noch wird über die Verbrechen der Nazis kaum gesprochen – zu Hause nicht und in der Schule auch nicht. Das ändert sich mit den Auschwitz-Prozessen in Frankfurt, in denen der verdrängte Massenmord an den Juden ins Bewusstsein der Öffentlichkeit getragen wird. Nun rücken Diskussionen an die Stelle jahrzehntelangen Schweigens, was nicht selten zu Zerwürfnissen zwischen den Generationen führt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 19.10.2021ZDFDeutsche Online-PremiereSo 10.10.2021ZDFmediathek
  • Folge 342 (45 Min.)
    Die Hochzeiten im Hause Windsor verändern das britische Königshaus. Zunächst stammen die Ehefrauen aus dem Adel, dann aus dem Bürgertum. Sie stehen unter enormem Druck der Öffentlichkeit. Die Ehefrauen der Windsors führen ein privilegiertes Leben. Nach der Märchen-Hochzeit folgen traditionelle Pflichten für die jungen Frauen: Kinder und Charity. Hat sich die traditionelle Rolle der Windsor-Frauen geändert, oder haben die Frauen die Monarchie verändert? Nach der Hochzeit übernehmen die königlichen Ehefrauen in der Regel karitative Aufgaben und repräsentieren auf diese Weise das Königshaus. Bei diesem Engagement ist ihnen das öffentliche Interesse sicher. Obwohl das Königshaus im Wandel ist, zeigt sich eines immer noch deutlich: Eine Frau aus dem Hause Windsor äußert sich nicht politisch. Sie übernimmt öffentliche Aufgaben und sorgt in erster Linie für den Fortbestand der Monarchie. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.10.2021ZDF
    ursprünglich für den 17.08.2021 angekündigt
  • Folge 343 (45 Min.)
    Meist dauert die Entwicklung eines Impfstoffs länger als zehn Jahre. Der Film widmet sich dem rasanten Wettlauf zwischen BioNTech und CureVac um ein Vakzin gegen COVID-19. Zu Beginn der Coronapandemie schätzten Experten, dass der Weg zu einem erfolgreichen Impfstoff selbst mit Notfallzulassungen mindestens drei Jahre erfordert. Der Mediziner und Unternehmer Uğur Şahin und seine Frau Özlem Türeci brauchten dafür nicht ein Jahr. Das Ehepaar mit türkischen Wurzeln und ihr Mainzer Start-up BioNTech haben damit nicht nur Deutschland, sondern die ganze Welt verblüfft und einer erfolgversprechenden Bekämpfung der Pandemie den Weg geebnet.
    Doch es gibt auch Konkurrenz wie Moderna oder AstraZeneca – und nicht nur im Ausland. Nur etwa 250 Kilometer südlich von Mainz befindet sich in Tübingen die Zentrale von CureVac. Das Pharmaunternehmen setzt ebenso wie BioNTech auf die mRNA-Technologie. Alles beginnt am 24. Januar 2020. Es ist ein Schicksalstag, jener Moment, in dem gleich zwei deutsche Biotechnologie-Pioniere die Gefährlichkeit des neuen Coronavirus erkennen.
    Ingmar Hoerr hat CureVac mit anderen Forschern im Jahr 2000 gegründet – nachdem er während seiner Doktorarbeit als einer der ersten feststellt: mRNA lässt sich als Impfstoff-Basis verwenden. Wie Şahin und Türeci von BioNTech setzt nun auch er alle Hebel in Bewegung, um mit seinem Team noch 2020 einen Impfstoff auf dieser Basis zu entwickeln. Dann kam alles anders. Wie sich die dramatische Story der schnellsten Impfstoff-Entwicklung in der Geschichte und der Wettlauf der beiden Konkurrenten abspielte, wird in dem Film von den Impfstoff-Entwicklern selbst erzählt – von Uğur Şahin, Özlem Türeci und Ingmar Hoerr.
    Eingeordnet werden die Schilderungen von Wegbegleitern wie der berühmten mRNA-Forscherin Katalin Karikó, den BioNTech-Mitarbeitern Oliver Hennig, Valeska Schilling, Sean Marrett, den Investoren Andreas und Thomas Strüngmann sowie dem ehemaligen CureVac-Mitbegründer Steve Pascolo. Zudem kommen Experten aus Medizin, Politik und Wirtschaft zu Wort, darunter Forschungsministerin Anja Karliczek, Wirtschaftswissenschaftler Daniel Gros, der Mediziner Clemens Wendtner und der Psychologe Stephan Grünewald.
    Der Film „Alles auf eine Karte – Der Wettlauf um den Impfstoff“ blickt auf entscheidende Momente auf dem Weg zum Durchbruch. Was verschaffte am Ende den Vorteil im Rennen um den ersten COVID-19-Impfstoff. Die wichtigsten Etappen werden anhand von Reenactments rekonstruiert, das wissenschaftliche Vorgehen mithilfe von grafischen Darstellungen verdeutlicht. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.11.2021ZDF
  • Folge 344 (45 Min.)
    Rund eine halbe Million Euro wird in Deutschland vererbt – statistisch pro Minute. Häuser, Schmuck, Geld – und sogar ganze Unternehmen. Kapital ohne eigene Anstrengung: Ist das gerecht? Das Nachsehen haben meist die, die gar nichts bekommen. Eine Immobilie finanzieren ohne Erbschaft oder eine großzügige Schenkung der Eltern: schwierig. Louis Klamroth zeigt in seiner ersten „ZDFzeit“-Doku die Ursachen und Folgen einer wachsenden Vermögenskluft. Während der Staat bei Einkommen aus Arbeit kräftig mit kassiert, werden sehr hohe Erbschaften oft von der Steuer verschont. Von geschätzten rund 300 Milliarden Euro pro Jahr wird der Großteil fast unversteuert auf nachfolgende Generationen übertragen.
    Und durch die Nutzung von Freibeträgen können wohlhabende Familien schon zu Lebzeiten nach und nach hohe Werte an die Kinder weitergeben. In seinem Film begleitet Moderator Louis Klamroth zukünftige Erben von reichen Eltern. Mit ihnen diskutiert er über Verantwortung und Chancengleichheit. Gilt das Versprechen „Jeder kann alles schaffen“ in Deutschland überhaupt noch? Oder haben die mit reichen Eltern die besseren Karten? Er spricht aber auch mit Unternehmerinnen und Unternehmern, die sagen: Hohe Erbschaftssteuern seien Gift für Betriebe, könnten sogar Arbeitsplätze gefährden.
    Louis Klamroth trifft Menschen, die nichts erben und darauf angewiesen sind, allein aus ihrer Arbeit Wohlstand aufzubauen. Menschen wie Mai-An Nguyen. Sie hat Abitur, danach studiert, arbeitet trotz Kind in Vollzeit. Über ein Drittel ihres Mittelschichteinkommens zahlen sie und ihr Partner nur für die Miete. Wohlstand zu erarbeiten fällt da schwer. Gerade hat der Vermieter ihr gekündigt, wegen Eigenbedarf. Jetzt beginnt eine lange Suche nach einer neuen Wohnung für ihre kleine Familie an deren Ende wohl eine Erkenntnis stehen wird: Auf dem Mietmarkt ist der Kampf hart und ohne Erbschaft Eigentum kaum zu erwerben, schon gar nicht in einer hippen Großstadt wie Berlin.
    Dabei galt die Immobilie doch mal als Fleißprämie, als Lohn für die Anstrengungen. Louis Klamroth sucht Antworten auf zentrale Gerechtigkeitsfragen: Wer darf in diesem Land auf Wohlstand hoffen? Wie verteilen wir Lebenschancen? Die wichtigsten Fakten rund ums Thema erklärt Schauspieler Uwe Ochsenknecht in herrschaftlicher Kulisse. Der Journalist, Polittalker und Moderator Louis Klamroth wird für die Reihe „ZDFzeit“ vor allem soziale und politisch brisante Themen aufgreifen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 09.11.2021ZDF
  • Folge 345 (45 Min.)
    Macht Getreide dick, Allergien oder einfach nur gutes Brot? Nelson Müller deckt auf. Er zeigt Tricks der Industrie und untersucht Alternativen. Damit nur gutes Brot auf dem Tisch landet. Immer mehr Menschen scheinen Weizenprodukte nicht mehr gut zu vertragen. Gluten soll Schuld daran sein. Nelson Müller geht dem nach und findet neue wissenschaftliche Erklärungen. Der Sternekoch zeigt auch, wie glutenfreie Lebensmittel hergestellt werden. Nelson Müllers Reise beginnt mit einer Kaisersemmel. Heute gibt es die beliebte Semmel zum Schleuderpreis, früher war sie eine Delikatesse.
    Der Sternekoch reist nach Wien, wo die Kaisersemmel einst erfunden wurde. Er erlebt, wie viel Zeit und Handwerkskunst dort für das unscheinbare Produkt aufgewendet wird. Die Lebensmittelindustrie hat derlei Prozesse längst automatisiert und setzt auf Enzyme. Dadurch geht alles schneller, doch gleichzeitig einiges an Qualität verloren. Gute Lebensmittel beginnen schon bei der Herstellung guter Zutaten. Nelson Müller ist im Osten Deutschlands zur Erntezeit auf den weiten Weizenfeldern unterwegs. Noch immer wird dort vor der Aussaat das Pestizid Glyphosat eingesetzt.
    Landet das Gift am Ende in unserem Essen? Nelson Müller lässt das im Labor untersuchen. Die Lebensmittelindustrie setzt Weizen noch an ganz anderen Stellen ein. Zerlegt in seine Grundbestandteile Gluten, Ballaststoffe und Stärke werden Zusatzstoffe erzeugt, die sogar in Eis landen. Dort helfen sie den Herstellern, teures Ei zu ersetzen. Aber geht das nicht auf Kosten des Geschmacks? Der Sternekoch findet es heraus. „Nelson Müllers Weizen-Report“ ist eine Dokumentation rund um ein beliebtes Grundnahrungsmittel der Deutschen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.11.2021ZDFDeutsche Online-PremiereMo 15.11.2021ZDFmediathek
  • Folge 346 (45 Min.)
    Nelson Müller deckt auf und geht den Bio-Versprechen auf den Grund: Wo kommt das günstige Bio-Gemüse her, wie gesund ist Bio wirklich – und leben die Tiere durch den Bio-Standard artgerecht? Der Sternekoch räumt mit Vorurteilen rund um Bio auf, denn ganz ohne Pestizide kommt die Bio-Landwirtschaft nicht aus. Auch der Idee vom gesunden Bio-Lebensmittel geht Nelson Müller nach: Lässt sich nachweisen, dass Bio wirklich besser für den Körper ist? Nelson Müller begibt sich auf die Reise zu Landwirt Holger Schütz, der Trauben anbaut. Bei ihm muss der Sternekoch feststellen, dass auch in der Bio-Landwirtschaft Pestizide eingesetzt werden: völlig legal in Form von Kupferlösung.
    Das Kupfer kann sich im Boden anreichern und schadet so vielen Lebewesen. Wie passt das zur angeblich nachhaltigen Bio-Landwirtschaft? Welche Bio-Produkte sind wirklich so umweltfreundlich wie es heißt? Nelson Müller untersucht importiertes Bio-Obst und Bio-Gemüse. Wie steht es um die Ökobilanz, wenn aus Anbaugebieten importiert wird, die Tausende Kilometer entfernt liegen? Der Sternekoch erklärt, worauf es bei der CO2-Bilanz wirklich ankommt. Außerdem geht Nelson Müller der Frage nach dem Tierwohl auf den Grund: Leben Bio-Tiere artgerecht? Welche Standards gelten bei Bio-Fleisch – und welche nicht? Was sind Kriterien für glückliche Tiere, und worauf können sich Verbraucher verlassen? Im Wendland besucht der Sternekoch die Firma Voelkel und geht der Frage nach, wie gesund Bio-Produkte tatsächlich sind: Enthält Bio-Rhabarber mehr Vitamine als konventioneller? Was sagt die Wissenschaft? Und wie gesund sind Bio-Lebensmittel noch, wenn sie verarbeitet wurden? Nelson Müller räumt mit Vorurteilen auf.
    Im großen Bio-Report beleuchtet Sternekoch Nelson Müller Themen rund um Preis, Gesundheit, Nachhaltigkeit und Tierwohl. Er zeigt dabei den weiten Weg unserer Bio-Lebensmittel: vom Feld bis auf unsere Teller. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.11.2021ZDF
  • Folge 347 (45 Min.)
    Sechs Prominente und eine Gemeinsamkeit: Ihre Wurzeln liegen nicht in Deutschland. Für „ZDFzeit“ verbringen sie einen Abend miteinander, sprechen offen über die Frage: Was ist deutsch?
    Zwischen Privatleben und Scheinwerferlicht begleitet die Doku Schauspielerin Collien Ulmen-Fernandes, Rapper und Schauspieler Eko Fresh, Spitzenkoch The Duc Ngo, Moderatorin Panagiota Petridou, Bloggerin Merve Kayikci sowie Rapper und Schauspieler Sinan-G.
    Ihre Namen kennen in Deutschland inzwischen viele – aber der Weg dorthin war nicht immer einfach. Star-Koch The Duc Ngo wurde in Hanoi geboren und kam als Fünfjähriger mit seiner Mutter aus Vietnam nach Deutschland, als Flüchtling. Er jobbte in einem Fast-Food-Restaurant, machte Abi, ging zur Uni, lernte die Kochkunst. Inzwischen betreibt er 14 Restaurants, beschäftigt zahlreiche Mitarbeiter. Er hat den Aufstieg zum erfolgreichen Unternehmer geschafft.
    Nicht nur er: Selbstständige mit Migrationshintergrund gelten inzwischen als Jobmotor in Deutschland. Laut einer Studie arbeiten inzwischen 1,5 Millionen Menschen hierzulande in Firmen, deren Chefinnen und Chefs eine ausländische Herkunftsgeschichte haben. Aber auch das gehört zur Realität: Laut Agentur für Arbeit sind Menschen mit Migrationshintergrund bei den Arbeitslosenzahlen überrepräsentiert. Die Ursachensuche ist vielschichtig. Doch klar ist auch: Rassismus, Ausgrenzung und Vorbehalte schlagen vielen mit ausländisch klingendem Namen entgegen. Bei der Jobsuche, aber auch, wenn es um Wohnungen geht.
    Rapper und Schauspieler Eko Fresh, Kind von türkischen Eltern, geboren und aufgewachsen in Deutschland, heißt mit bürgerlichem Namen Ekrem Bora. Vor einigen Jahren hat er einen Song veröffentlicht, in dem es um Vorurteile geht – und zwar in beide Richtungen. Deutsche ohne Migrationshintergrund gegen Deutsche mit Migrationshintergrund und umgekehrt. Seine Kindheit verbrachte er in Mönchengladbach und Köln. Mehrere seiner Alben schafften es in die Top Ten der Charts.
    Vor 60 Jahren begann mit dem Anwerbeabkommen mit der Türkei eine gezielte Migration nach Deutschland. Später folgten weitere Staaten, darunter Spanien und Griechenland. In Deutschland haben inzwischen rund 22 Millionen Menschen ausländische Wurzeln. Wie viel „Deutsches“ und wie viel „anderes“ steckt in einem, wenn man hier geboren, aber zwischen zwei Kulturen aufgewachsen ist?
    Panagiota Petridous Eltern sind Griechen und kamen in den 60ern nach Deutschland. Bevor die heute 42-Jährige durch die Moderation von Automobilsendungen bekannt wurde, war sie bundesweit erfolgreichste Autoverkäuferin der Marke Mini. Aber sie kennt auch sehr genau die andere Seite: das Leben mit wenig Geld, das Abrackern in der neuen Heimat und die bange Hoffnung, dass es die Kinder einmal besser haben werden.
    Wie blicken sie und die anderen prominenten Persönlichkeiten auf ein Land, in dem heute hitzig gestritten wird um das richtige Miteinander von „deutsch sein“ und „anders sein“? Wie selbstverständlich deutsch fühlen sie sich?
    „Wir sind ein Land mit Migrationshintergrund“, sagte kürzlich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Aber was heißt das? Wie gelingt ein Miteinander – und woran scheitert es manchmal? Was sind die Chancen, und was muss sich ändern? Wie bereichern neue Impulse unser Land?
    „ZDFzeit“ bringt sechs Prominente mit ihrer ganz persönlichen Migrationsgeschichte an einen Tisch. Wie „deutsch“ ist ihr Leben und ihr Selbstverständnis? Wie blicken sie auf ihre eigene Familiengeschichte von Migration und Integration? Und wie auf Vorbehalte, Angriffe – und gescheiterte Integration? Wo fehlt es an gesellschaftlicher Teilhabe – wo scheitert es an mangelnder Teilnahme? Mehrheitsgesellschaft und Menschen mit Migrationsgeschichte: Wer muss sich wie bewegen in diesem Annäherungsprozess?
    Der Film erzählt von Menschen, die manchmal auch in zwei Welten zugleich leben. Mittendrin in Deutschland und parallel in einer Spiegelung ihrer Herkunftswelt. Einer Welt, die ihre Eltern verlassen und trotzdem mitgenommen haben. Als Einwanderer nach Deutschland. Aus der Türkei, dem Iran, Griechenland, Indien oder Vietnam. Zwischen den Welten aufzuwachsen ist eine Herausforderung – aber auch eine Bereicherung. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 30.11.2021ZDF
  • Folge 348 (45 Min.)
    Roland Kaiser: einer der erfolgreichsten deutschen Sänger, mehr als 90 Millionen verkaufte Tonträger, volle Konzerthallen. Aber auch: Pflegekind, schwere Krankheit, gescheiterte Ehen.
    „ZDFzeit“ zeichnet die Karriere des Stehaufmannes nach. Begleitet den Sänger ins Studio, hinter die Bühne und auf seine Lieblingsinsel Sylt. Exklusive Interviews mit Kaiser und langjährigen Weggefährten zeigen eine einmalige deutsche Erfolgsgeschichte.
    Mit seiner Musik begeistert er nicht nur seine alten Fans, sondern auch die Generation U30. Er macht, wie er selbst sagt, „Unterhaltung mit Haltung.“
    Seit Jahrzehnten verfolgen Menschen und Medien die Geschichte des Roland Kaiser: Seine Karriere beginnt in den 70ern. Deutschland ist zu dieser Zeit noch ein geteiltes Land. In Westberlin bestimmt jede Woche die „ZDF-Hitparade“ mit Dieter Thomas Heck, was die Republik zu hören bekommt.
    1980 taucht ein junger, blonder Surfertyp auf und landet seinen ersten Nummer-1-Hit – ein Ohrwurm wider Willen, der bis heute auf Partys gespielt wird: „Santa Maria“. Roland Kaiser war insgesamt 67-mal in der „Hitparade“ des ZDF und ist damit der am häufigsten vertretene Künstler. „Santa Maria“ singt er noch heute auf seinen Konzerten.
    Doch in der Zwischenzeit ist viel passiert: Neben seiner Präsenz auf allen großen Bühnen mischt sich der Sänger auch ein ins Geschehen der Republik. Als SPD-Mitglied unterstützt er Gerhard Schröder und Peer Steinbrück im Wahlkampf. Als Bürger und Künstler spricht er 2015 auf einer Anti-Pegida-Kundgebung in Dresden und setzt sich ein für Toleranz und Menschlichkeit. Dass ihn diese klare Stellungnahme womöglich Fans gekostet hat, nimmt er in Kauf. Dazu kommen seine Ehen mit versöhnlichem oder unversöhnlichem Ausgang, seine zahlreichen Nummer-1-Hits wie „Joana“, „Manchmal möchte ich schon mit dir“ oder „Sieben Fässer Wein“ und seine gesundheitlichen Aufs und Abs.
    Im Jahr 2000 bekommt Kaiser die Diagnose COPD. Dabei handelt es sich um eine chronische Atemwegserkrankung, die den Sauerstoffaustausch in der Lunge einschränkt. Fast zehn Jahre verheimlicht er sein Handicap. Oftmals blau im Gesicht, steht er auf der Bühne: „Ich hatte Sorge, dass keiner mehr kommt, wenn ich offen damit umgehe. Zu einem kranken Mann ins Konzert will doch keiner.“
    Die Presse munkelt: Suff! Drogen! Als der Druck zu groß wird, outet sich Roland Kaiser. Trotz Krankheit zieht er sein Programm weiter durch. Doch 2010 geht nichts mehr. Kaiser hat das große Glück, eine Spenderlunge zu bekommen. Die Transplantation ist wie der Beginn eines zweiten Lebens. Sein Bühnen-Comeback feiert der Sänger bereits wenige Monate später bei Carmen Nebel im ZDF. Es ist der Auftakt des zweiten Teils seiner Karriere: Tourneen, neue Platten, Live-Auftritte – Roland Kaiser ist auch mit fast 70 Jahren nicht müde. Im Sommer 2021 erhält der den Paul-Lincke-Ring, eine Auszeichnung für besonders erfolgreiche Sänger in deutscher Sprache.
    „ZDFzeit“ begleitet Roland Kaiser bei seiner Arbeit im Studio sowie auf Tournee und besucht ihn auf seiner Lieblingsinsel Sylt. Anhand von Gesprächen mit seinen Wegbegleitern sowie mit ihm selbst entsteht das Bild eines facettenreichen, gesellschaftlich engagierten Künstlers, der trotz allen Erfolges niemals aufgehört hat, ein ganz normaler Mensch zu sein. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.12.2021ZDFDeutsche Online-PremiereMo 06.12.2021ZDFmediathek

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