14 Folgen, Folge 1–14

  • Folge 1
    Urlaub und Reisen standen in der DDR ganz oben auf der Liste der Sehnsüchte. Reisen ins sozialistische Ausland waren teuer und schwer zu organisieren, also bereiste man hauptsächlich die kleine Republik. Das größte Ziel: ein Sommerurlaub an der Ostsee. Musste man in den 50er Jahren etwa die Landbevölkerung noch regelrecht dazu überreden, an die See zu fahren, reichten die Ostseeferienplätze später nicht mehr aus. In den 80er Jahren reisten fast drei Millionen Urlauber an die Küste. Der 1947 gegründete FDGB-Feriendienst war der wichtigste Anbieter von Ferienplätzen. Er sollte im Auftrag des Staates allen Werktätigen unabhängig von ihrem Einkommen Urlaubsreisen ermöglichen.
    Dazu kamen hohe staatliche Subventionen. So mussten Urlauber nur für etwa ein Drittel der tatsächlichen Kosten aufkommen. Für 100 Mark konnte man als Gewerkschaftsmitglied 13 Tage Urlaub mit Vollpension genießen. Die Nachfrage nach Urlaubsplätzen übertraf stets das Angebot. Im günstigsten Fall entfiel ein Urlaubsplatz auf vier FDGB-Mitglieder, jahrelanges Warten auf einen Urlaub war keine Ausnahme – und dann waren die Quartiere oft mehr als abenteuerlich. Die Unterbringung in Privatquartieren und eine meist schlechte Versorgungslage wurden in Kauf genommen – für ein wenig Ostseesonne. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.08.2004Phoenix
  • Folge 2
    Die bulgarische Schwarzmeerküste war eines der beliebtesten Auslandsziele für ostdeutsche Urlauber. Dabei hatte man es damals wirklich nicht leicht. Fliegen war für die meisten zu teuer und die Dreitagefahrt mit Bahn oder Trabi, Wartburg und Co. wurde oft zur echten Herausforderung, bei der viel Improvisationsgeschick benötigt wurde. Goldstrand, Sonnenstrand, Albena – Badeorte wie auf einer Perlenschnur, voller großer, meist treppenförmiger Hotels. Wer Glück hatte und es sich leisten konnte, landete in einem der großen Häuser direkt am Meer. Wie dem „Laguna Mare“, früher „Kervel“ in Albena – 12 Quadratmeter mit Schwarzmeerblick. Um Verwechslungen vorzubeugen, wurden in vielen Hotels klar getrennte Essenzeiten für Ost- und Westdeutsche vereinbart. Und morgens mussten die Reiseleiter die Schäfchen ihrer DDR-Gruppen zählen – gucken, ob noch alle da sind. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.08.2004Phoenix
  • Folge 3
    Zehntausend Quadratmeter DDR. Zwischen Dederon-Stores und Sprelacart-Schränken scheint die Zeit still zu stehen. Auch wenn die metallene Schrift „FDGB -Erholungsheim August Bebel“ längst ersetzt ist und auf dem alten Empfangstresen ein Wellnessangebot liegt. Das Friedrichrodaer Berghotel mit seinen 458 Zimmern lebt von seinem Ostflair. Familie Ethner und andere Stammurlauber kommen gerade deswegen hierher. Sie finden hier wieder, was sie anderswo vermissen: das verlorene Gefühl von Gemeinsamkeit. In den 80ern war das sächsische Ehepaar zum ersten Mal hier. Heute genießen sie wie damals die Rundumbetreuung: Wildfütterung, FKK, Gartenzwerge bemalen, Rentner-Karaoke. Die Westurlauber, die über schiefe Kegelbahnen und unsanierte Bäder wettern, können sie nicht verstehen. Wozu braucht man goldene Wasserhähne, wenn sowieso nur Wasser aus der Leitung kommt? (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 28.08.2004Phoenix
  • Folge 4
    Der weiße Koloss am Strand von Warnemünde war ein Mythos: Das Hotel Neptun. Hier hat Fidel Castro kurz nach der Eröffnung gewohnt. Hier haben Millionen FDGB-Urlauber für 300 Mark pro Woche Ferien gemacht. Ein Hotel für Promis und das Proletariat. Im Keller des Neptun eröffnete die erste Diskothek der DDR. Hier heißt die Rum Cola bis heute Cuba Libre und wird nur mit Havanna-Club angerührt. Hier haben reiche Ausländer willige Mädchen verführt oder gekauft. Hier wurden Bekanntschaften für’s Leben geschlossen.
    Im Neptun gibt es Angestellte, die schon seit dreiunddreißig Jahren treu zu Diensten sind. Einer von ihnen ist Direktor Klaus Wenzel. Er hatte Beziehungen in jeden Winkel der Welt. Er versorgte sein Hotel mit den feinsten West-Spirituosen, mit Krabben, Bananen und Pepsi Cola. Und heute? Die Keller-Disko ist brechend voll, das Hotel gut besucht. Das Neptun hat die Wende überlebt, hat ein Parkhaus gebaut, Zimmer renoviert und eine Wellness-Etage eingerichtet. Die FDGB-Urlauber von damals kommen jetzt allerdings nicht mehr.
    Aber die Privat-Gäste aus DDR-Zeiten, die sich einen Platz im Neptun nur über Beziehungen und mit viel Trinkgeld erschleichen konnten, sind noch heute zu Gast. „Fünf Sterne für’s Volk“ erzählt Geschichte und Geschichten aus dem Hotel Neptun. Vom Portier Peter Storm bis zur Zimmerfrau Anngret Voigt in der Sechzehnten. Von Direktor Klaus Wenzel bis zum Kellerdisko-Chef Michael Schiffner. Von den Leipziger Stammgästen Yvonne Callies und Christa Gehrmann bis zu „Muck“ und dem Sohn von Günther Guillaume. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.08.2004Phoenix
  • Folge 5
    Walter Ulbricht wollte aus Oberhof das Sankt Moritz des Ostens machen und außerdem störte ihn das Gotteshaus im Zentrum der Stadt. Anfang der 70er Jahre wurde von einer jugoslawischen Firma das FDGB-Heim „Rennsteig“ hochgezogen: 15 Geschosse, die die Kirche völlig in den Schatten stellten. Wasserhähne und Tapeten aus dem Westen, üppige Verpflegung, Buntfernsehen und eine Disko mit Strip-Einlagen. Für diejenigen, die einen Ferienplatz im „Rennsteig“ ergatterten, verbinden sich mit der Mammut-Herberge viele Erinnerungen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.09.2004Phoenix
  • Folge 6
    „Einst gehörte schon viel Glück dazu, ein Quartier in der Saison zu bekommen. Für uns aus der DDR waren die Hotels oft unerschwinglich. Also haben wir immer die billigeren Pensionen gewählt …“, erzählen die Boigks aus Weimar über ihre Ferien in Spindlermühle vor 1989. Zu Hause hatten sie extra Fleisch eingeweckt und ins befreundete sozialistische Nachbarland mitgenommen. Seit 30 Jahren fährt Dieter Boigk mit seiner Frau ins Riesengebirge. Als leidenschaftlicher Skilangläufer ist für ihn der Winterurlaub ein ideales Trainingslager.
    Regelmäßig bestreitet er Ski-Marathon-Wettkämpfe. Sehr gut weiß er noch, wie es damals war. Auf Komfort wurde wenig Wert gelegt und als DDR-Bürger musste man so gut wie alles mitnehmen, denn große Sprünge waren einfach nicht drin. Schließlich durften pro Tag und Person nur 30 DDR-Mark in tschechische Kronen umgetauscht werden. Die Zeiten haben sich geändert. Die Boigks schlafen jetzt im Hotel „Montana“. Ihre vielgeliebten böhmischen Knödel werden langsam aber sicher von Pizza verdrängt. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.06.2005MDR
  • Folge 7
    Leise rieselt der Schnee. Mit den Eiskristallen beginnt in der Erzgebirgsstadt Oberwiesenthal die Wintersaison. Die Urlauber kommen. Jedes Jahr sind auch Prominente wie die Pudhys und der Schauspieler Gojko Mitic dabei. Seit der Wende muss sich die höchste Stadt Deutschlands als alpines Skigebiet gegen starke Konkurrenz behaupten. Dabei helfen soll unter anderem die vollautomatische Beschneiungsanlage, eine der größten in den deutschen Mittelgebirgen. In der DDR waren Oberwiesenthal und der Fichtelberg etwas Besonderes. Schließlich lernte jedes Kind, dass die DDR hier mit 1215 Metern am höchsten war. Der erste Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht residierte oft im „Eschenhof“ und viele seiner Neujahrsansprachen wurden in einer Fensternische aufgezeichnet. In den 70er-Jahren begann die Zeit des Massentourismus. Das ursprünglich geplante Interhotel wurde in ein FDGB-Ferienheim umgewandelt. Das „Hotel am Fichtelberg“ existiert noch heute. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.02.2006MDR
  • Folge 8
    25 Pfennige pro Kopf und Tag, Kinder umsonst: Die Gebühren für einen Zeltplatz an der DDR-Ostseeküste waren Anfang der siebziger Jahre verglichen mit den heutigen Preisen paradiesisch – der Komfort allerdings nicht: Plumpsklos, wenig Wasser und kaum Strom. Doch die Urlauber störte das nicht. Schließlich war und ist für sie die Ostseeküste bis heute etwas ganz Besonderes. Erhard Holzmann wurde 1974 von seinem Betriebsdirektor nach Markgrafenheide geschickt. Der Lehrausbilder sollte Urlaubsplätze für seine Kollegen aus dem VEB WEMA Aschersleben organisieren. Wir haben Plätze und Zeltscheine für euch, sagten die verantwortlichen Funktionäre in Rostock, und ihr habt Baumaterial und Arbeitskräfte.
    Eine Hand wusch die andere. Holzmann kam mit seiner Familie jede Sommersaison, um als Lagerleiter von Block C die Aufbauarbeiten und das Zeltleben zu organisieren. Anfang der achtziger Jahre reisten Bodo und Bimbo an – der eine als Rettungsschwimmer und der andere als Musiker. „Gleich hinter der Düne am Strand, das war für uns ein freies Leben.“ Sie organisierten die Disco. Was damals mit vielen Improvisationen begann, ist heute zu einem modernen Urlaubsparadies auf einem dreißig Hektar großen Naturgrundstück geworden. Der Film begleitet Zelter und Dauercamper, zeigt, wie Zeltplatzdetektiv Emil für Ruhe und Ordnung sorgt, und erzählt die Geschichte des Campingplatzes Markgrafenheide. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.07.2006MDR
  • Folge 9
    Die einen nennen ihn Plattensee, die anderen Balaton. Der größte Binnensee Europas an der Westgrenze Ungarns zog und zieht seit vielen Jahrzehnten Urlauber aus allen Teilen Deutschlands an. Die Ungarn sahen dem Strom urlaubsreifer Ostdeutscher nach 1961 einigermaßen gefasst entgegen. Der Eiserne Vorhang verschloss den Urlaubern der Ostrepublik den freien Zugang zur Adria, so dass der Balaton im Juli und August alljährlich überzuschwappen drohte. Bei einer durchschnittlichen Wassertiefe von beinahe drei Metern war die Wasserverdrängung durch die vielen Deutschen enorm. Die Ungarn sahen es mit einem lachenden Auge: Sie bauten Hotelanlagen aus Beton in ihre schmucken Dörfer mit 700 Jahre alten Kirchen und sorgten so für das leibliche Wohl der Gäste. Viele tausend Deutsche kamen mit Zelt und Wohnwagen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.07.2006MDR
  • Folge 10
    Die Müritz ist mit 117 Quadratkilometern Deutschlands größter Binnensee und eines der beliebtesten Reiseziele. Wer einmal dort war, den lassen die Landschaftsbilder der Mecklenburgischen Schweiz nicht mehr los – wie etwa Familie Petzold aus Salzwedel, die seit 1965 jedes Jahr zwischen Himmelfahrt und Pfingsten an den See reist. Ihr Wohnwagen steht immer am selben Fleck, auf dem Zeltplatz „Boeker Mühle“ am Südufer. Früher als DDR-Bürger hatten sie in ihrem Wartburg alles dabei, um sich an der Müritz selbst zu versorgen. Neben dem Schlauchboot befanden sich ausreichend Lebensmittel und Trinkwasser für die gesamte Zeit im Kofferraum.
    Gleich nach der „Wende“ kam Thomas Konermann aus Köln an die Müritz: „ein See, so groß wie ein Meer. Eine Wahnsinnsnatur, das Paradies“, schwärmt Konermann. Seine erste Nacht hatte er in einer Kneipe verbracht. „Der Tee kostete zwölf Pfennige, und die Wirtin bot mir das Knechtzimmer an. Cool, dachte ich damals, die haben hier im Osten noch Knechte.“ Konermann verliebte sich in die Müritz und blieb. Heute verleiht er Boote und preist über seine Tourismus-Event-Agentur die Vorzüge der Region. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 14.08.2007MDR
  • Folge 11
    Der DDR-Bürger liebte das Reisen. Zwischen Anfang Juli und Ende August war er auf großer Tour. Wer Glück oder Beziehungen hatte, erwischte eine Reise ins Ausland – ans Schwarze Meer, nach Mittelasien oder sogar eine Schiffsreise nach Kuba. Die wenigen Plätze im Ausland waren heiß begehrt und wurden über Organisationen und Betriebe vergeben. Auch das 1957 gegründete staatliche Reisebüro der DDR verkaufte Auslandsreisen – vor allem reisen in befreundete sozialistische Länder, manchmal in so exotische Länder wie die Mongolei oder Vietnam.
    Wer auf diese Weise zu einem Urlaubsplatz kommen wollte, musste früh aufstehen. Vor den Reisebüros, die es in jeder größeren Stadt gab, bildeten sich häufig schon nachts lange Schlangen. Die Reisewilligen warteten auf Klappstühlen, um am Morgen einen der wenigen Fernreiseplätze zu ergattern. Am besten standen die Chancen im „Haus des Reisens“ am Berliner Alexanderplatz. Auch so mancher Dresdner reiste in die Hauptstadt, um eine Urlaubsreise nach Sotschi, an den bulgarischen Sonnenstrand oder sogar in die Mongolei zu erwischen. Dann ging es mit einer ausgesuchten Reisegruppe ans ferne Ziel.
    Organisierte Besuche von Heldendenkmalen oder Betrieben taten der Urlaubsfreude manchem keinen Abbruch und wurden für die Erfüllung eines Traums in Kauf genommen. Da Angebot und Nachfrage in keinem günstigen Verhältnis standen, wurde für die wenigen Reiseangebote gar nicht erst geworben. Die DDR-Führung bemühte sich bei jedem Staatsbesuch um die Erschließung neuer Urlaubsziele, die natürlich auch den Sicherheitsbedürfnissen des Staates entsprechen mussten. Schließlich durfte eine Reise keine Fluchtmöglichkeiten bieten.
    Kuba oder Jugoslawien galten schon als Ziele mit erhöhtem Risiko. Die Preise für organisierte Flugreisen ins Ausland waren nicht für jeden DDR-Bürger erschwinglich. Mancher verkaufte sogar sein Auto, um die Traumreise zu bezahlen. Viele erinnern sich heute noch mit Begeisterung an ihre Auslandsreisen, aber auch an die damit verbundenen Schwierigkeiten. Die Dokumentation erzählt Anekdoten und Geschichten von Reisenden und berichtet von der Gratwanderung der Funktionäre zwischen dem Gestatten von Reisen und dem Verhindern von Fluchtversuchen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 14.08.2007MDR
  • Folge 12
    Für Monika und Jürgen Riedel ist es schlichtweg „ihre“ Tatra. Die Leipziger reisen seit 1985 jedes Jahr mindestens zweimal ins kleinste Hochgebirge Europas. 117 Gipfel haben sie bestiegen. Mittlerweile kennen sie die Gegend wohl besser als ihre Heimatstadt, geben die beiden schmunzelnd zu. „Und trotzdem sind wir jedes Mal aufs Neue fasziniert, wenn wir dorthin kommen.“ Dieses Mal wollen sie bei einer ausgedehnten Wander- und Klettertour sowohl die Räuberhütte als auch die Berghütte „Am grünen See“ besuchen, die 1.551 Meter hoch liegt. Auch Familie Neutsch ist von der Hohen Tatra „besessen“.
    So wie früher meiden sie die großen Hotels und bevorzugen Zeltplatz oder Privatunterkunft. Damals fehlte schlichtweg das nötige Kleingeld. Heute könnten sie es sich zwar leisten, doch sie bevorzugen die einfache Gastfreundschaft der Slowaken. Der Film „Hohe Tatra – Ferien in den Bergen“ begleitet zwei Familien, die ihr Herz schon zu DDR-Zeiten an das Hochgebirge verloren haben. Bisher unveröffentlichtes Amateurfilmmaterial aus dieser Zeit erzählt vom Urlaubsalltag in den 80er Jahren. Gleichzeitig begibt sich Autor Lars Köhne gemeinsam mit den Familien auf eine Spurensuche. Wie sehen die Orte von damals heute aus? (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.08.2007MDR
  • Folge 13
    Der polnische Ort Karpacz am Fuße der Schneekoppe ist wieder „in“. Vor allem viele ostdeutsche Urlauber kommen. Sie haben in den letzten zehn Jahren das Riesengebirge wiederentdeckt. Südlich von Karpacz erhebt sich an der Grenze zu Tschechien die Schneekoppe, der höchste Berg des Riesengebirges. Das Gebirge war vor über 30 Jahren ein sehr beliebtes Urlaubsziel besonders für Gruppen des Reisebüros „Jugendtourist“. So fuhren im Sommer 1970 22 Mädchen einer Abiturklasse nach Karpacz. Die hübsche Sigi war gerade 18 geworden und zum ersten Mal ohne Eltern im Ausland. Im Hotel begegnete ihr der sieben Jahre ältere Jan Jakubaszek. „Es war Liebe auf den ersten Blick“, sagt Sigi heute noch. „Ein charmanter Typ, ganz anders als die deutschen Jungs.“ Sigi kam sich damals in Polen fast wie im Westen vor. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 01.07.2008MDR
  • Folge 14
    „Herzlich willkommen im Arkona Strandhotel!“: Die Stimme des Concierges glaubt das Ehepaar Surma aus Falkenau zu kennen. Die Erinnerung der beiden Sachsen geht in den November 1989 zurück. Damals hatten sie im „FDGB-Heim Arkona“ Urlaub gemacht und durchs Radio erfahren, dass die Mauer gefallen war. Eine Sensation mit Folgen: Schon einen Tag später konnten sie mit der Fähre bis zur schwedischen Küste fahren. Auch wenn sie nicht an Land gehen durften, es war ein erstes Gefühl von Freiheit. Nun kehren sie nach Binz ins „Arkona“ zurück.
    Aus dem FDGB-Heim ist ein Vier-Sterne-Hotel geworden – und Jürgen Niemann, der einstige Pförtner, hat heute völlig neue Umgangsformen: als Concierge eben, mit stilvoller Garderobe. Kaum etwas ist wiederzuerkennen in Binz, in der Umgebung, auf der ganzen Insel. Renovierte Villen, schmucke Pensionen, moderne Hotels und Campingplätze – Rügen hat eine Wellness-Kur durchgemacht. Zu DDR-Zeiten gab es für die Ostdeutschen kein beliebteres Urlaubsziel als die Insel. Es glich einem Lotto-Gewinn, auf Rügen einen Ferien- oder Campingplatz zu ergattern.
    Genügsam wurde die mangelhafte Versorgung hingenommen. Statistiken sagen aus, dass jeder DDR-Bürger es nur einmal in zehn Jahren auf die Insel schaffen konnte. Nun ist Rügen für jeden erreichbar – mögen die Preise heute auch andere sein als früher. Was an Versorgung, Service und Erlebnisangeboten genutzt werden kann, ist auch für viele Ostdeutsche das Geld wert. Von den 1,4 Millionen Touristen, die die Insel jährlich anlockt, stammt jeder Zweite aus den neuen Bundesländern. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.07.2009MDR

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