Wir sind überall

Zum zweiten Mal begleitet unsere Reportagereihe „Wir sind überall“ Menschen, für die kein Weg zu weit, keine Sprache zu schwer und keine Kultur zu fremd ist. Wir gehen auf Spurensuche und reisen diesmal von Nordhausen nach Costa Rica, von Magdeburg nach Nicaragua, von Werdau nach Australien und schließlich einmal um die ganze Welt. Wir wollen wissen, wo die Wurzeln unserer Landsleute liegen und welche Ereignisse ihr Leben geprägt haben. Wir sprechen mit Eltern, Freunden und Weggefährten und erfahren mehr über die Lust am Entdecken, über den Schmerz der Trennung und über den Mut, eigene Träume zu leben. (Text: MDR)

Susan Asay lebt da, wo andere Urlaub machen. Ihre Geschichte hat Hollywood-Potential. Die 40-jährige Investmentbankerin ist vom Erzgebirge unter die Sonne Kaliforniens gezogen und hat dort nicht nur ihr berufliches, sondern auch privates Glück gefunden. Sie zeigt uns, wie Träume wahr werden können. Heute leitet die zweifache Mutter ihre eigene Aupair-Agentur und versucht, vor allem jungen Leuten aus Ostdeutschland eine Chance auf Arbeit im Ausland zu geben. (Text: MDR)

Diese Geschichte ist fast zu unglaublich, um wahr zu sein. Corinna Hoberg war gerade 18, als sie beschloss, mit ihrem nicaraguanischen Freund in dessen Heimat auszuwandern. Die Eltern waren wenig begeistert, konnten Corinna aber nicht aufhalten. Spanisch konnte die junge Frau aus Magdeburg zwar kein Wort. Dafür hatte sie ein anderes Talent: Schwimmen. Über den Sport schaffte sie es am Ende sogar bis in die Leibgarde des Präsidenten Daniel Ortega. (Text: MDR)

Vor gut 20 Jahren packte Armin Rudloff das Fernweh und er tingelte als Reiseleiter und Tauchlehrer durch die Welt. In Thailand ist er sesshaft geworden und lebt dort seinen Traum – über und unter Wasser, in guten wie in schlechten Zeiten. Sogar Naturkatastrophen und wirtschaftlichen Engpässen hält Armin stand. In seiner alten Heimat Lutherstadt-Wittenberg treffen wir Familie und Freunde und erfahren, dass nicht nur die Abenteuerlust den 43-Jährigen nach Asien gebracht hat. (Text: MDR)

Cottbus war einst die Heimat von Uwe Freitag und seiner Familie. Doch das Fernweh und der Wunsch nach neuen beruflichen Herausforderungen ließen den heute 44-Jährigen ungewöhnliche Schritte gehen. Seit fünf Jahren lebt der gelernte Klempner und Installateur mit seiner Familie in Kuala Lumpur, Malaysia. Dort leitet er seine eigene Firma und repariert pharmazeutische Geräte. Beruflich als auch privat hat Familie Freitag ihr Glück gefunden, wäre da nicht die Sehnsucht nach Tochter Belinda, die sie damals in der alten Heimat zurücklassen mussten. (Text: MDR)

Auf zu den sagenhaften Wasserfällen von Zambia! Das dachte sich Hartmut Papenfuß aus Deutschneudorf an der tschechischen Grenze. Dass der gelernte Fleischer und Koch einmal fernab vom Schuss in Livingstone eine Lodge leiten und dort Thüringer Bratwurst zubereiten würde, hätte sich der 51-Jährige bis vor zehn Jahren nicht träumen lassen. Jetzt kommt er nur noch zu Besuch nach Deutschland, um in Dresden seine 28-jährige Tochter Madeleine zu treffen. Dafür wird er mit spektakulären Momenten inmitten einer Elefantenherde oder bei den berühmten Victoria-Wasserfällen belohnt. (Text: MDR)

Der 35-jährige Karl Große aus Nordhausen ist der Liebe seines Lebens gefolgt und in Costa Rica gelandet. Denn von dort stammt seine Frau Johanna, die er einst beim Studium in Dessau kennenlernte. In Costa Rica bauen die studierten Designer gerade eine eigene Firma auf und versuchen mit selbstgestalteten T-Shirts ihr Leben zu bestreiten. Karls Familie war schon immer sehr kreativ. Seine Oma malt, sein Vater ist ein erfindungsreicher Ingenieur. Doch Karl ist der erste, der mit künstlerischer Tätigkeit seinen Lebensunterhalt verdienen will. Kein einfaches Unterfangen, doch Karl und Johanna geben nicht auf. (Text: MDR)

Der Thüringer Holger Marbach war schon immer ein Abenteurer. Zwölf Jahre lang war der studierte Landwirt als Entwicklungshelfer unterwegs. Er lebte mal hier und mal da, auf Zypern und in Korea; lernte Französisch und Swahili. In Kenia ist er angekommen. Hier sieht er seine Zukunft vor Augen: Kamelmilch ist derzeit das Trendlebensmittel in Ostafrika. Marbach produziert es. Jede Woche fährt er mit seiner dreijährigen Tochter zur Ranch. Die kleine Laila liebt es, den Tieren zuzusehen, wenn sie gemolken werden. Sein Wissen hat Marbach aus der DDR mitgebracht. Anfang der 1980er-Jahre lernte er alles rund um die Landwirtschaft in der Berufsschule des VEG Tierzucht in Köllitsch. (Text: MDR)

Uwe Hetzert hat schon zu DDR-Zeiten eine steile internationale Karriere gemacht. Der Thüringer wächst in einem kleinen Dorf bei Erfurt auf. Nach Schule und Studium wird er 1987 als Außenhandelsattaché nach Saigon, Vietnam, geschickt. Heute ist der 52-Jährige im Maschinen- und Anlagenbusiness in ganz Asien unterwegs, vermittelt Kontakte und bahnt große Geschäfte an. Auch privat hat er sein Glück mit seiner vietnamesischen Frau Mae Ju gefunden. Und obwohl er seit vielen Jahren fest in Vietnam verankert ist, hängt er nach wie vor an Deutschland. Vor allem Dresden hat es ihm angetan. Hier hat sich Uwe sogar eine kleine Wohnung gekauft. (Text: MDR)

In seinem Innersten war der gebürtige Sachse Alexander Stölzel schon immer Japaner. Im Gegensatz zu seinem großen Bruder Michael ist er der Ruhige und Besonnene. Nach der Gärtnerlehre in der Heimatstadt Dresden sollte es aber noch knapp drei Jahre dauern, bis Stölzel das erste Mal für ein Praktikum nach Japan geht. Eine folgenschwere Entscheidung. Denn der heute 41-Jährige verliebt sich in das Land – und in Miki. Mittlerweile leben die beiden in den Bergen Naganos und leiten gemeinsam den Vertrieb von deutschem Qualitäts-Gartenwerkzeug. Aber auch Räuchermänner und Teekannen aus Ostdeutschland sind in Japan der Renner. (Text: MDR)