Folge 2657

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    Russland: Die Fußballweltmeisterschaft und Kadyrows Spiel:
    Der tschetschenische Präsident posiert mit dem berühmten Stürmer Mohamed Salah. Eine Sternstunde für Präsident Ramsan Kadyrow, der gern den Sport nutzt, um sich als großer Staatsmann darzustellen und seine Macht zu festigen. Nun also beherbergt Kadyrow die ägyptische Fußballnationalmannschaft. Menschenrechtsorganisationen sind entsetzt: Immer wieder verschwinden in der zur russischen Föderation gehörenden autonomen Republik Tschetschenien Menschen. Doch Kadyrow lockt nicht nur Topspieler, sondern auch zunehmend Kapital aus der arabischen Welt. Das Hotel, in dem die ägyptische Mannschaft wohnt, ist mit Geld aus den Vereinigten Arabischen Emiraten finanziert worden.
    Präsident Putin will sich so den Zugang zum Nahen Osten sichern. „Ramsan Kadyrow hat enge Beziehungen zur arabischen Welt, die in unserer Republik zu spüren sind“, erklärt uns Nourith, der einen Fußballfanclub aufgebaut hat. Er verspricht sich nicht nur bleibende Fußballmomente, sondern auch noch engere Beziehungen zur arabischen Welt. Von den Emiraten bis nach Syrien bringt sich Kadyrow zunehmend als Sondergesandter Putins ein: Tschetschenien – Putins Tür zum Nahen Osten.
    Türkei: Wahlentscheidung in Kurdistan:
    So wichtig wie bei dieser Präsidentschaftswahl am 24. Juni waren die Stimmen der Kurden selten. In dem im türkischen Südosten gelegenen Diyarbakir, der heimlichen Hauptstadt der Kurden, geben sich die Präsidentschaftskandidaten in diesen Tagen die Klinke in die Hand. In der Region war bisher die prokurdische, oppositionelle HDP die stärkste Partei. Die zweitgrößte Partei war die AKP. Die HDP hat ihren inhaftierten früheren Parteichef Selahattin Demirtas als Präsidentschaftskandidaten aufgestellt. Sollte Erdogan nicht gleich in der ersten Wahl die 50-Prozent-Hürde nehmen, muss er voraussichtlich gegen Muharrem Ince, den Kandidaten der größten Oppositionspartei CHP, in einer Stichwahl antreten. Doch wem geben dann die HDP-Kurden ihre Stimme? Früher hätte die CHP in der Region keinen Blumentopf gewinnen können. Doch inzwischen gibt es viele Kurden, die dann Ince unterstützen würden. Das könnte Erdogan in der Stichwahl Schwierigkeiten machen.
    Türkei: EU-Hilfen für ein Regime?
    „Das nutzt doch nur dem Machtapparat der Regierung Erdogan“, sagt die Journalistin Canan Coskun von der unabhängigen Zeitung Cumhuriyet. Sie ärgert sich über ein EU-Projekt, bei dem mit rund 1,7 Millionen Euro Pressebüros in türkischen Gerichten geschaffen wurden. Da arbeiteten jetzt doch nur Getreue von Erdogan – unabhängigen Journalisten nützten diese jedoch nichts. Seit über zehn Jahren finanziert Brüssel mit Milliarden Euro Projekte in der
    Türkei, um Wirtschaft, Rechtsstaat und Demokratie den europäischen Standards anzupassen – mit dem Ziel eines Beitritts der Türkei zur EU. Doch machen die Projekte unter Ausnahmezustand und autoritärer türkischer Regierung überhaupt Sinn? Nachfragen des Autors bei EU-Behörden und türkischen Ministerien wurden auf die lange Bank geschoben oder unvollständig beantwortet.
    Bei der Begegnung mit Aktivisten und Hilfsorganisationen aus der Zivilgesellschaft und der Menschenrechtsarbeit erfährt der Autor von Hilfsorganisationen, die ihre Fürsorge für misshandelte Minderjährige einstellen müssen, weil sie per Dekret verboten wurden. Andere Aktivisten können ihre Arbeit für die Menschrechte in der Türkei mit EU-Mitteln zwar weiterführen, fordern von der EU aber eine stärkere politische Unterstützung. Beispiele, die zeigen, dass die EU-Heranführungshilfen für die Türkei auf den Prüfstand gehören.
    Spanien: Eine Stadt nimmt ab:
    Übergewicht, Fettleibigkeit, dicke Kinder – wenn es um diese Themen geht, denkt man meist an Länder wie die USA oder Mexiko. Aber auch Spanien hat mit einer zunehmend übergewichtigen Bevölkerung zu kämpfen. Die Rate der besonders übergewichtigen Menschen hat sich dort in den vergangenen 20 Jahren verdoppelt – entsprechend sind auch Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, Herzprobleme oder Diabetes auf dem Vormarsch. Narón, ein ehemaliges Fischerstädtchen in Galizien im Nordwesten Spaniens, stemmt sich gegen den Trend: Knapp 4000 Menschen nehmen dort an einem besonderen Gesundheitsprojekt teil. Den Initiatoren geht es nicht um spaßbefreites Hungern und Quälerei beim Frühsport, sondern um Gemeinschaftssinn und Genussfreude. Und dabei haben sie, ganz nebenbei, auch die Traditionen ihrer Heimat wiederentdeckt.
    Kolumbien: Vor der Zerreißprobe:
    Präsidentschaftswahlen in Kolumbien. Das gleicht der Wahl zwischen Pest und Cholera: Entweder wird diesen Sonntag ein Mann der extremen Linken gewinnen oder – weit wahrscheinlicher – einer der extremen Rechten. Das Land steht vor einer Zerreißprobe: Der Friedensvertrag mit den Rebellen nach 50 Jahren Bürgerkrieg ist in Gefahr, Zehntausende von Flüchtlingen aus dem Nachbarland Venezuela setzen das Land zusätzlich unter Druck. In der Grenzstadt Cúcuta leben sie nebeneinander, Einwohner, Flüchtlinge und Rückkehrer, Menschen, die vor Jahren aus Kolumbien ins damals reiche Venezuela geflohen waren, jetzt zurückkommen und schon wieder bangen müssen. Etwa Leo, der Sportlehrer, der nach Venezuela floh, weil Rebellen seinen Bruder umbrachten, und der sich dort vom Hilfsarbeiter zum Eisdielenbesitzer hochgearbeitet hatte. Als die Venezolaner kein Geld mehr für Eis hatten, ist Leo zurückgekommen, um jetzt als Bäcker zu arbeiten. „Solange man am Leben ist“, meint er, „gibt es Hoffnung.“ (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.06.2018Das Erste

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