Folge 2642

  • Folge 2642

    Iran: Protest gegen die Regierenden: Irans Präsident Rohani steht unter enormem Druck, denn die Bevölkerung zeigt sich zunehmend unzufriedener: Die Konservativen werfen ihm Nähe zum Westen vor, Menschen aus ärmeren Schichten spüren keine wirtschaftliche Verbesserung nach dem Ende der Sanktionen. Und viele Iraner, die in den letzten Wochen laut auf der Straße protestierten, stehen schon lange nicht mehr hinter dem System. Im Kontrast dazu fanden die Feiern zum 39. Jahrestag der Islamischen Republik statt: inszenierte Volksfestatmosphäre, bei der auch Kritik an den führenden Politikern erlaubt ist – bis zu einem gewissen Maß.
    Dort sagt uns Ebrahim Asgharzadeh, einer der Botschaftsbesetzer vor 39 Jahren und damit Veteran der Islamischen Revolution: „Die Menschen haben recht, auf der Straße zu protestieren.“ Und so denken inzwischen auch viele Unternehmer des Mittelstandes, wie Hamed Souri: Er kommt aus Kermanschah, einer Region in der es kaum Arbeitsplätze gibt, und kaum Industrie. Er hatte eine Firma, über 1 00 Angestellte, seine Rechnungen wurden – vor allem vom Staat – nicht gezahlt.
    Jetzt steht er vor dem Ruin. Um vor der Steuerbehörde, die hohe Forderungen an ihn stellt, zu fliehen, hat er seine gesamten Maschinen gepackt und in einer Halle versteckt. Irak: Wiederaufbau eines kaputten Landes: Er will die Geschichte des Comebacks seiner Heimatstadt Mossul erzählen: Ali al-Baroodi radelt an Trümmern und Schutt vorbei, hält an Orten an, die Hoffnung machen, fotografiert sie; vor allem das, was unter der Schreckensherrschaft der Terrormiliz Islamischer Staat verboten war: Musikevents, Kunst, Bücher, Malerei.
    Der Uni-Dozent machte auch in den Jahren des IS-Terrors Fotos und riskierte damit sein Leben. Heute gelten sie als wertvolle Dokumente der Zeitgeschichte. Ali will nach vorn schauen, hilft beim Wiederaufbau der Bibliothek, möchte mit seinen Fotos einen kleinen Beitrag dabei leisten, Lebensfreude in seine Stadt zurück zu bringen. Türkei: Die Bühne der Frauen – Eine ungewöhnliche Theatergruppe: Die 60-jährige Ümmiye Kocak führt ein klassisches Leben als Bäuerin, mitten im anatolischen Hochland: frühe Heirat, Kinder, Feldarbeit.
    Doch als eines Tages eine Theatergruppe in ihrem Dorf Station macht, ändert sich ihr Leben plötzlich schlagartig: Sie beschließt, selbst eine Theatergruppe zu gründen – und zwar ausschließlich mit Frauen besetzt. Ihr Ziel: die Stimme der Frauen in der ganzen Türkei hörbar zu machen. Mit selbstgeschriebenen Theaterstücken touren die Dorffrauen seit einigen Jahren durch das Land – und versuchen verstaubte Klischees, soziale Konflikte und gesellschaftliche Tabus spielerisch dem Publikum näher zu
    bringen.
    Katharina Willinger begleitet die Frauentheatergruppe auf ihrer Reise nach Hakkari, in den kurdisch geprägten Südosten der Türkei, wo seit Jahren ein blutiger Kampf zwischen türkischem Militär und der verbotenen Terrororganisation PKK tobt. USA: Billy Barrs Klima: Billy Barr zog nach Colorado, weil er nicht mit den vielen Menschen zu Hause in New Jersey umgehen konnte. Er suchte die Einsamkeit. Da war er 23 Jahre alt. Aber als dann der erste Winter in den Rocky Mountains kam, wurde ihm die Zeit in dem abgelegenen Tal doch lang, also begann er Schnee zu messen, mit ganz einfachen Mitteln: einem Zollstock für den Neuschnee und einem Eimer, um auf einer Waage den Wassergehalt zu bestimmen.
    Tag für Tag macht sich der heute 67-Jährige Notizen, seit 1973. „Ich liebe Zahlen“, sagt er schmunzelnd. Aber über all die in schlichten Notizheften notierten Daten hat er nie viel Wind gemacht. Dabei kamen jeden Sommer unzählige Wissenschaftler nach Gothic. Früher war hier eine Silbermine, jetzt ist es ein Forscherdorf. Ganz in der Nähe steht Billys Hütte.
    Als einer der Wissenschaftler durch Zufall von Billys gesammelten Daten erfuhr, war das Staunen groß: Seine Langzeitbeobachtungen helfen den Forschern, Veränderungen des Klimas einzuordnen. Ukraine: Warten auf Gerechtigkeit: „Gesetz. Ehre. Würde“ – diese drei Worte stehen auf dem Wappen des ukrainischen Generalstaatsanwaltes. Drei Worte der Hoffnung, an die Demonstranten glaubten, als sie sich auf dem Maidan versammelten. Drei Worte eines Versprechens, das die neue Führung der Ukraine den Demonstranten gegeben hatte.
    Doch das Warten auf Gerechtigkeit dauert an, auch für Svitlana Kyrillasch: Sie erlebte, wie ihr Mann, ein Journalist, auf dem Maidan von Schlägerbanden des Janukowitsch-Regimes getötet wurde. Der Mörder verübte anschließend weitere Verbrechen, doch ins Gefängnis kam er nie – vermutlich aufgrund seiner nach wie vor exzellenten Beziehungen zu Staatsbeamten. Er wurde nicht als Mörder, sondern nur als Hooligan verurteilt. Demokratische Republik Kongo: Eleganz im Elend: Gucci, Yamamoto, Gaultier – das muss es schon sein, wenn man zu „La Sape“ gehört.
    „La Sape“ heißt so viel wie „Die Gesellschaft der Unterhalter und der eleganten Personen“. Beheimatet sind die „Sapeurs“ in der Demokratischen Republik Kongo. Unterhalter? Elegant? In einem Land, das fast nur mit seinen blutigen Kriegen um Rohstoffe und politische Willkür auf sich aufmerksam macht? Für die Sapeuse Barbara Kasende kein Widerspruch: Zwar lebt sie in einem Slum der Hauptstadt Kinshasa und hatte es nicht leicht im Leben, aber mit ihrer Erscheinung in teurer Designerkleidung will sie ein Statement für eine bessere Welt abgeben. Und ihre Fans feiern sie dafür. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.02.2018Das Erste

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