Folge 2624

  • Folge 2624

    Japan: Angst vor Raketen aus Nordkorea – Ab in den Bunker! Hiroyuki Ando gibt den Katastrophenschutz-Einsatzleiter: Der Besitzer einer kleinen Baufirma hat sich nicht auf die Regierung verlassen und in seinem Mietshaus selbst einen Bunker gebaut. Jetzt wird geübt: Auf Kommando raus aus den Wohnungen, Treppe runter, ab in den Untergrund. Denn wer weiß, wo die nächste Rakete aus Nordkorea landet – und sei es auch nur aus technischem Versagen. Die letzte überflog schon das japanische Hokkaido. Ando hat vorgesorgt, doch die meisten Japaner wissen im Ernstfall gar nicht, wohin.
    Ihnen bleibt nur „duck and cover“ – runter, Hände über den Kopf und hoffen, dass nichts passiert. Und das in einem Land, das als erstes und bislang einziges von Atombomben getroffen wurde, und in einer Region, die seit Jahren geopolitisch instabil ist und mit Nordkorea einen Nachbarn hat, der auf Gedeih und Verderb nach nuklear bestückten Langstreckenraketen strebt.China: Angst um Liu Xia, die Witwe des Nobelpreisträgers: Die Witwe des chinesischen Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo, der am 13. Juli starb, wird weiterhin abgeschirmt: kaum jemand hat Zugang zu ihr, noch nicht einmal telefonisch.
    Nach der eilig anberaumten Seebestattung des Bürgerrechtlers, den China als „Verbrecher“ bezeichnet, wurde seine Frau fast vollständig isoliert. Ihre Freunde sind besorgt über ihren Gesundheitszustand, physisch und psychisch. Liu Xia ist abgemagert, hat Depressionen. Als ihr Mann 2010 den Friedensnobelpreis verliehen bekam, war er im Gefängnis. Seine Frau Liu Xia nahm Peking in Sippenhaft, stellte sie unter Hausarrest.
    Liu Xia wurde nie angeklagt, hat kein Verbrechen begangen. Das Vorgehen ist illegal, sagt ihr Rechtsanwalt. Viele Unterstützer, besonders in Hong Kong, appellieren an die chinesische Regierung: „Lasst sie frei“. USA: Terrorismus – auf dem rechten Auge blind? Reverend Robert Doggart, eigentlich ein Mann Gottes, wurde Anfang des Jahres zu 22 Jahren Haft verurteilt, weil er nachgewiesenermaßen einen Terroranschlag auf die islamische Gemeinde Islamberg durchführen wollte. Nicht erst seit den Gewalttaten in Charlottesville entdeckt auch das Ausland: die Vereinigten Staaten haben ein Problem mit Gewalt und Terror von Rechts.
    Islamberg, in der Nähe des Örtchens Hancock im Bundesstaat New York, wurde Ende der 80er Jahre als Zentrum der African American Muslims gegründet. Und
    gegen die machen die Rechten massiv Propaganda: Islamberg sei eine Terrorzelle, so der Vorwurf. Polizei, Terrorismusexperten und auch Bürger von Hancock widersprechen dem vehement. Im Internet läuft eine millionenschwere Kampagne gegen Islamberg – finanziert von der rechten Stiftung Clarion.
    Doch viele Menschen in Hancock protestieren dagegen und zeigen Solidarität mit den Muslimen in Islamberg. Indien: Muss die Welt bald auf Darjeeling-Tee verzichten? Der Darjeeling gilt als der Champagner unter den Teesorten. Angebaut in der Himalaya-Region im Nordosten Indiens hat er von dort einen einzigartigen Siegeszug um die Welt angetreten. Darjeeling-Tee ist die einzige geografisch geschützte Marke Indiens, vergleichbar mit Parma-Schinken. Bis zu 60 Prozent des Tees wird sogar biologisch angebaut.
    Doch seit Mitte Juni werden kaum noch Blätter von den bis zu 150 Jahre alten Teebüschen geerntet. Politische Unruhen in der Provinz Darjeeling haben die Produktion lahmgelegt. Eine Unabhängigkeitsbewegung kämpft für die Abtrennung des vorwiegend nepalesischsprachigen Gorkhalandes vom Bundesstaat West-Bengalen. Die Regierung hat mit Ausgangssperren auf die Unruhen reagiert. Die Darjeelingfelder liegen brach. Zurzeit sollte eigentlich der „Summer Flush“ geerntet werden, die umsatzstärkste Sorte.
    Die Ernteausfälle werden mit bis zu 40 Millionen Euro beziffert. Und bald könnten in Europa die Teetassen leer bleiben. Russland: 870 Jahre Stadtgründung – Moskau putzt sich raus: Moskau erfindet sich neu: Abriss alter sowjetischer Plattenbauten, neu asphaltierte Straßen, breite und prächtige Bürgersteige, Fahrradwege – und hoffentlich eine endlich funktionierende Kanalisation. Am Wochenende, pünktlich zum 870. Geburtstag der Stadt, wird der Sarjadje-Park gleich neben dem Kreml der Öffentlichkeit übergeben. Bis 2006 stand hier das berühmt-berüchtigte „Rossija“, ein monströses Großhotel für 5300 Gäste – das größte in ganz Europa.
    Acht Jahre lang wurde um die Nutzung dieses historischen Herzstücks der Stadt gestritten. New Yorker Star-Architekten bekamen dann den Zuschlag und realisierten das Konzept des „Wilden Urbanismus“: Vier typische russische Landschaftstypen wurden künstlich angelegt und sollen mit beheizten Erdflächen über den strengen Winter gerettet werden: Tundra, Wald, Steppe und Moor erwarten die Moskowiter und ihre Gäste. Es wird wohl ein besonders beeindruckender Stadtgeburtstag in diesem Jahr. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.09.2017Das Erste

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