Folge 2565

  • Folge 2565

    Kuba: Amerika kehrt zurück: Ein wahrlich historischer Besuch: Nach 88 Jahren kommt mit Barack Obama am Sonntagabend wieder ein US-Präsident nach Kuba. Zwar nähern sich beide Länder schon kräftig aneinander an, aber Kuba hat die Latte sehr hoch gelegt: Das Embargo soll weg, Wiedergutmachung gezahlt werden und die Bucht von Guantanamo soll von den USA zurückgegeben werden. Im Gegenzug erwähnt Obama immer mal wieder vorsichtig das Thema Menschenrechte. Auch wenn die gegenseitigen Erwartungen groß, ja vielleicht zu groß sind, Reisefreiheit, Zahlungsverkehr und Warenaustausch sind alltägliche Erleichterungen, die die Beziehungen der beiden Länder und ihrer Bürger massiv verändern werden.
    Auch wenn die kubanische Staatsmacht ihr sozialistisches Wirtschaftsmodell gegenüber dem Klassenfeind verteidigen will, die kapitalistische Vorhut ist bereits unterwegs: Amerikanische Immobilienkäufer, die sich die Filetstücke in Havanna sichern wollen. Nicht unbedingt das, was sich die Kubaner von einem grundsätzlic hen Wandel auf ihrer Insel erwarten. Kuba im Umbruch.
    Hoffnungen und Ängste im Vorfeld des Obama-Besuchs. Brasilien: Kampf gegen die Zika-Epidemie: Aus den Schlagzeilen, aber nicht aus der Gefahrenzone: die Zika-Epidemie. Das Virus ist inzwischen in über 40 Ländern aufgetaucht, am schlimmsten betroffen ist Brasilien mit 641 nachgewiesenen Mikrozephalie-Fällen und über 4200 weiteren Verdachtsfällen. Etwa 1,6 Millionen Menschen im Land sind vom Zika-Virus infiziert: Pedro Lukas wurde im Dezember in einem Armenviertel im Nordosten Brasiliens in Joao Pessoa mit Mikrozephalie geboren. Die Mutter Lidiane Oliveira hatte sich, wie man heute weiß, im zweiten Schwangerschafts-monat mit dem Zika-Virus angesteckt.
    Meistens sind die Zika-Infektionen nur mit grippeähnlichen Symptomen verbunden. Gefährlich wird es aber für Schwangere, denn das Virus steht in Verdacht bei Babys Schädelfehlbildungen, die sogenannte Mikrozephalie, zu verursachen. Pedros Kopf ist viel zu klein; Behinderungen sind vorprogrammiert und die Ärzte vermuten, dass Pedro erblinden wird. Ein Forscherteam aus den USA und Brasilien ist im Nordosten des Landes unterwegs, um herauszufinden, warum dort ein Elternpaar ein Baby mit Mikrozephalie bekommt und das nächste nicht.
    Gibt es womöglich noch andere Faktoren, wie Umwelteinflüsse, die Mikrozephalie auslösen? Taiwan: „Regenbogen-Opa“ rettet Dorf vor Abrissbirne: Fast 900 sogenannte Militärdörfer gab es einmal in Taiwan – für zwei Millionen Menschen, die 1949 mit Chiang Kai-shek von China nach Taiwan geflohen waren. Lediglich 13 dieser Siedlungen gibt es heute noch. Und in einer von ihnen ereignet sich jeden Tag ein farbenfrohes Wunder:
    Ex-Soldat Yong-Fu Huang, der „Regenbogen-Opa“, wie er in ganz Taiwan liebevoll genannt wird, hat „sein“ Dorf in einem metaphysisch-anarchischen Mix quietschbunt bemalt und so vor der städtischen Abrissbirne gerettet.
    Der bunte Planet „Opa“ ist nun eine Attraktion für tausende Besucher täglich – verzauberte Fans einer Fata Morgana. Türkei: Krieg im Südosten: Fahriye Cukur kommt jeden Tag in die Stadthalle von Diyarbakir, um zu trauern – und um zu protestieren: gegen den Tod ihrer Tochter Rozerin.
    Die 17-jährige Schülerin soll ein Opfer der Gefechte zwischen türkischem Militär und Kämpfern der verbotenen PKK sein. Die Mutter hält seit 40 Tagen zusammen mit anderen Müttern von vermutlich getöteten Kindern Mahnwache. Die Leichen ihrer Kinder sollen sich noch im abgesperrten Stadtgebiet befinden. Diyarbakir im kurdischen Südosten der Türkei: Militärfahrzeuge patrouillieren auf den Straßen, die Altstadt ist komplett abgeriegelt, alle paar Minuten sind Explosionen und Schusswechsel zu hören. Für die Bewohner ist das mittlerweile fast Alltag: Türkisches Militär liefert sich im Stadtzentrum seit Monaten heftige Gefechte mit Kämpfern der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK.
    Die Lage in der gesamten Region ist denkbar angespannt und spitzt sich seit den Terroranschlägen in Ankara, für die die Regierung kurdische Extremisten verantwortlich macht, weiter zu. Menschenrechtsorganisationen sprechen von über 200 zivilen Opfern; 25.000 Menschen sind bereits aus dem Stadtzentrum von Diyarbakir geflohen. Die verbliebenen Bewohner sind hilflos eingekesselt zwischen den Kämpfen von Militär und PKK.
    Türkei: Mutiger Journalist gegen Erdogan: Was geschieht gerade in der Türkei? Eine Serie von Anschlägen erschüttert das Land, der Kampf der Regierung gegen die militanten Kurden entwickelt sich zum Bürgerkrieg, Zeitungen werden unter staatliche Kontrolle gestellt, die Pressefreiheit mit Füßen getreten und auch die Justiz kämpft auf scheinbar verlorenem Posten um ihre Unabhängigkeit. Und ganz besonders wegen der Flüchtlingskatastrophe ist die Türkei der geostrategische Akteur und Ansprechpartner Deutschlands und der Europäischen Union.
    Wohin steuert aber Präsident Erdogan sein Land? Can Dündar scheint so etwas wie Erdogans ganz persönlicher „Staatsfeind Nummer Eins“ zu sein. Nach fast 100 Tagen Gefängnis ist der Chefredakteur der Tageszeitung Cumhuriyet vorläufig wieder in Freiheit. Und wie wenige – aufgrund seiner Courage und auch des investigativen Stils seiner Zeitung – ist Dündar dazu geeignet, die Türkei, ihr Verhältnis zur Europäischen Union und natürlich auch die Ziele von Präsident Erdogan zu analysieren. Oliver Mayer-Rüth konnte Can Dündar durch eine Türkei im Ausnahmezustand begleiten. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.03.2016Das Erste

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