Folge 2551

  • Folge 2551

    Aung San Suu Kyi – verehrt wie eine Heilige Aung San Suu Kyi ist eine Ikone: Friedensnobelpreisträgerin, mutig, ungebrochen, eine echte Lady, die ihr persönliches Glück der Freiheit des Landes untergeordnet hat. So wird sie von der ganzen Welt bewundert. Mittlerweile ist sie 70 Jahre alt, doch im Wahlkampf tritt sie immer noch kraftvoll und charismatisch auf. Aber ihr Glanz ist matter geworden, die politische Realität des Alltags hat sie eingeholt. Einst unbestrittene Vorkämpferin für Demokratie und Menschenrechte, schweigt sie heute zur Unterdrückung im eigenen Land, der Verfolgung der muslimischen Minderheit der Rohingya.
    Den prophezeiten Erdrutsch-Sieg ihrer Partei will sie nicht gefährden. Myanmar lernt wählen Wählen wird in Myanmar jetzt tatsächlich „geübt“. Die Wahlmöglichkeiten sind erstmals wirklich riesig. Außer der regierenden Partei, die von ehemaligen Militärs dominiert wird und der Nationalen Liga für Demokratie (NLD) von Aung San Suu Kyi treten noch etwa 90 weitere Parteien an – weit über 1.000 Kandidaten kämpfen um die knapp fünfhundert Parlamentssitze. Da braucht es schon Nachhilfe, um so vertrackte Dinge wie Wahlzettel durchschauen zu lernen.
    Arm aber stark – die Kindermönche von Bagan In Myanmar leben etwa eine halbe Million Mönche, Nonnen und Novizen. Sie üben einen außergewöhnlich großen Einfluss auf die Gesellschaft Myanmars aus und geben die Richtschnur auch für die Bewältigung des Alltags vor. Dabei ist es ganz normal, wenn viele Myanmarer nur für ein paar Monate ins Kloster gehen. Im Herzen Myanmars, der berühmten Tempelregion von Bagan, werden besonders viele Kinder von den Mönchen aufgenommen und ans harte Klosterleben gewöhnt.
    Diese Kinder sind dort, weil ihre Eltern zu arm sind, um für sie zu sorgen. Manche bleiben für ihr ganzes Leben. Pioniere der Wirtschaft – ein Land im Aufbruch In Myanmar herrscht wirtschaftlich Goldgräberstimmung. Nach jahrzehntelangem Stillstand geht es jetzt für mutige Pioniere steil bergauf. Wer Ideen und genügend Durchsetzungskraft hat, kann jetzt in Myanmar schnell reich werden. Wie der Unternehmer Khin Tun, der sein erstes Geld mit einer Textilfabrik machte, jetzt auf Automobilhandel umgeschwenkt ist und einen
    Showroom erster Güte für westliche Fabrikate sein eigen nennt.
    Und die nächste Textilfabrik ist bereits im Bau. Vorschriften gibt es so gut wie keine, jeder ist seines Glückes Schmied. Nur bei den Arbeitern ist bisher wenig Glück angekommen. Rund um die Fabriken leben die Angestellten in Slums – die Kehrseite des Aufschwungs. Vergessene Kämpfer – Großbritanniens Burma-Veteranen Die Briten feiern am 8. November „Remembrance Day“ – den Tag des Veteranengedenkens. Doch kaum einer erinnert sich dabei an die Burma-Veteranen.
    Sie sind Teilnehmer und oft Opfer eines vergessenen Kriegs. 1941 sollten sie – vollkommen unzureichend ausgerüstet – die damalige britische Kolonie Burma vor dem Überfall der Japaner schützen. Viele waren damals noch fast Kinder, erinnern sich die wenigen Überlebenden – mittlerweile um die 90. Sie zittern mit bei der historischen Wahl in „ihrem Burma“. Die Rohingya – ein Volk ohne Rechte Im buddhistischen Myanmar leben 135 anerkannte Minderheiten – und das Volk der muslimischen Rohingya. Ihre Herkunft ist umstritten, für die Regierung Myanmars sind sie erst in den letzten Jahrhunderten aus Bangladesh eingewandert.
    Und so sind sie vollkommen rechtlos, denn Myanmar verweigert den Rohingya die Staatsbürgerschaft. Sie werden verfolgt und diskriminiert. Inzwischen sind Hunderttausende auf der Flucht oder leben in Lagern unter schwierigen Zuständen. Robert Hetkämper gelang es, dort zu drehen und erzählt von herzzerreißenden Schicksalen. Minzayar Oo – unbestechlicher Chronist des Wandels Der Fotograf Minzayar Oo ist erst 27 Jahre alt und eigentlich Mediziner. Die Fotografie war sein Hobby neben dem Medizinstudium.
    Doch sein Enthusiasmus und der einfühlsame Umgang mit den Menschen, deren Alltag er dokumentierte, brachten ihm schon früh Preise ein. Dieser Erfolg eröffnete ihm die Möglichkeit, Myanmars Ikone Aung San Suu Kyi als Fotograf quer durchs Land zu begleiten. Näher, so scheint es, kann man Aung San Suu Kyi nicht kommen. Seitdem lässt ihn der Wandel im Land nicht mehr los: Er dokumentiert die wichtigsten politischen und sozialen Themen. Fotografierte nicht nur Minenarbeiter, sondern auch die verfolgten Rohingya im Westen Myanmars. Minzayar Oo zeigt unbestechlich den Zustand Myanmars heute. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.11.2015Das Erste

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