Folge 2465

  • Folge 2465

    Ägypten: Ohne Furcht – Die Muslimschwestern trotzen dem Verbot Nariman Sarhan will das Verbot der Muslimbrüderschaft nicht einfach hinnehmen. Gemeinsam mit gleichgesinnten jungen Frauen geht sie auf die Straße und demonstriert, ohne Furcht vor der Konfrontation mit den Mursi-Gegnern und dem Militär. Die gläubige Muslima nimmt unseren Korrespondenten und sein Team mit in eine Familie, die die Zerrissenheit der ägyptischen Gesellschaft beispielhaft zeigt. Die Eltern sind gläubig, aber keine Anhänger der Muslimbrüder.
    Eine der beiden Töchter engagiert sich für die inzwischen verbotene Vereinigung, die andere nicht. Ein Sohn ist vor eineinhalb Jahren ausgetreten. Der zweite wurde bei einer Demonstration der Muslimbrüder erschossen. Der Weltspiegel geht der Frage nach, woher der Hass in der ägyptischen Gesellschaft kommt. USA: Billig abzugeben – Geheime Netzwerke für ungeliebte Adoptivkinder Ihr eigenes Grab musste sie schaufeln, nächtelang durcharbeiten. Und wenn sie nicht parierte, dann wurde sie eingesperrt. „Es war die Hölle“, sagt Nora Gateley.
    Das in China geborene Mädchen ist eines von vielen Adoptivkindern in den USA, die über geheime Netzwerke im Internet weitergereicht wurden – weil ihre Stiefeltern sie schlichtweg loswerden wollten. Kein langwieriges Adoptionsverfahren, kein polizeiliches Führungszeugnis, kein Sozialarbeiter, der die neue Familie überprüft. Zwei Unterschriften, und auch Noras Schicksal war besiegelt – ganz legal. „Kinder, die aus dem Ausland adoptiert werden, erscheinen gar nicht in unseren Akten“, erklärt Rob Johnson vom Jugendamt in Nashville, „wir dürfen nur aktiv werden, wenn wir Missbrauch vermuten oder wenn uns die Eltern einschalten.“ Auch deshalb wird ein solcher „Tauschhandel“ so gut wie nie bestraft.
    Laos: Explosives Erbe – Wie mutige Frauen nach Blindgängern buddeln Manixia Thor hat einen Mann, einen dreijährigen Sohn, die Verantwortung für zwölf weitere Frauen – und einen lebensgefährlichen Job: Sie entschärft Bomben. Und von denen sollen in Laos noch rund 80 Millionen in der Erde lauern – als Blindgänger und explosives Erbe des Vietnamkriegs.
    Der Krieg ist längst Geschichte, doch die Gefahr bleibt. Die Einheimischen nennen die Sprengkörper verharmlosend „Bombies“, gerade einmal so groß wie ein Tennisball, gefüllt mit hunderten kleiner Metallkügelchen. Kinder halten sie fatalerweise oft für Spielzeug. Noch jedes Jahr gibt es in Laos Dutzende Tote und Verletzte durch diese Spätzünder. Dass die Frauen sich der tickenden Zeitbomben annehmen, für Manixia kein Zufall: „Wir sind überzeugt, dass wir mehr Feingefühl als die Männer besitzen.
    Den Job machen wir besser!“ Mit ihren Detektoren durchkämmen die Frauen Ackerböden, Weideflächen, sogar ganze Dörfer und bringen entdeckte Blindgänger kontrolliert zur Explosion. Mit den
    US-amerikanischen Massenbombardements zwischen 1964 und 1973 sollte der Vormarsch der Nordvietnamesen gestoppt werden. Denn auf laotischem Gebiet verliefen Teile des Ho-Chi-Minh-Pfades – der zentralen Versorgungsroute der Vietcong von Nord- nach Südvietnam.
    Salomonen: Wie der Pazifik das Paradies verschluckt Wieder einmal kein Glück gehabt. Ohne den ersehnten Fang fährt Patric mit seinem Einbaum zurück nach Florida Island. Die paradiesisch anmutende Insel im Südpazifik leidet unter dem Klimawandel. „Früher konnten wir genau sagen, es gibt Regen, es gibt Wind. Es gab ja Jahreszeiten. Aber jetzt ist alles anders“, klagt der Fischer. Sein Zuhause sind die Salomonen, ein Pazifikstaat mit mehr als 700 Inseln, nur einen Steinwurf von der Datumsgrenze entfernt.
    Viele liegen gerade mal zwei Meter über dem Meeresspiegel. Das Wasser frisst sich immer schneller ins Land. Vor der Hauptstadt der Salomonen ist das Meer schon weit vorgedrungen. Rooney Jagilly, der Direktor des Krankenhauses, fürchtet um sein Gebäude. Wo die Belegschaft bis vor kurzem draußen Kaffee getrunken hat, brechen sich jetzt Pazifikwellen. „Wir schaffen das nicht alleine, wir brauchen Hilfe.“ Der Klimawandel ist eine schleichende Katastrophe. Er bringt neue Krankheiten; die Ernten werden schlechter.
    Für das sehr arme Land eine Herausforderung, die es aus eigener Kraft nicht bestehen kann. Südafrika: Note „Sehr gut“ für die älteste Lehrerin der Welt! Zuerst blitzen ihre Augen in die Runde, dann fängt sie an mit ihrem Unterricht. Nontsikelelo Qwelande erzählt, stellt immer mal wieder eine Frage – die sie dann aber meist selbst beantwortet. Ihr Lehrstil ist sehr traditionell. Wen wundert’s, denn die alte Dame ist 92 und damit die wohl älteste Lehrerin der Welt. Und trotzdem steht sie noch im Klassenzimmer, fünf Stunden jeden Tag, Erdkunde.
    Ihre Schüler hören trotzdem gebannt zu, der Respekt ist ihr sicher. Als sie geboren wurde, war der Erste Weltkrieg gerade vorbei, der deutsche Kaiser hatte abgedankt. Davon haben die Menschen in der südafrikanischen Transkai am Eastern Cape freilich nicht viel mitbekommen. Ihr Glück war es, sagt die Pädagogin heute, dass sie in der Missionsschule aufgenommen wurde, mitten in der tiefsten Provinz. Nontsikelelo Qwelande wurde Lehrerin. Und als sie im staatlichen Schulsystem pensioniert wurde, ging sie einfach zu einer Privatschule.
    Sie hat die englische Vorherrschaft in Südafrika miterlebt, die Apartheid, den Freiheitskampf und dann das neue Südafrika. „Endlich sind die Lehrpläne für alle Südafrikaner gleich“, freut sich Frau Qwelelande, mehr Politisches ist aus ihr nicht heraus zu bekommen. Überhaupt ist sie sehr bescheiden. Mit Auszeichnungen nur so überhäuft, meint sie nur: „Es ist schön, ein bisschen Anerkennung zu bekommen.“ Um vier Uhr morgens steht sie dann wieder auf, Hefte korrigieren und unterrichten. „Was soll ich denn sonst machen, ich bin durch und durch eine Lehrerin.“ (Text: ARD)
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