Folge 15

  • Wacholderdrossel, Eibenwald und heilige Quellen – Artenvielfalt in Stadt und Land

    Folge 15
    Überraschenderweise ist der Artenreichtum in der Stadt häufig größer als auf dem Land mit seinen oftmals ausgeräumten Fluren. Filmautor Martin Weinhart spürt der Artenvielfalt in München und im Pfaffenwinkel nach und stößt dabei auf von der Natur inspirierte Kunst und archaische Bräuche.
    Das grüne Band der Isar, seine vielen Parks und Schrebergärten machen München zu einer Stadt mit großer ökologischer Vielfalt. Zusammen mit Olaf Schmidt, dem ehemaligen Präsidenten der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft, unternimmt das BR-Team Streifzüge durch städtische Biotope. Der fulminante Naturkenner Schmidt weiß um die ökologischen Vernetzungen. Wie kommt es, dass die Traubenkirsche Nahrung für 30 Vogelarten bietet? Seit wann sind Wacholderdrosseln in der Großstadt heimisch? Warum wachsen Eiben aus der Mauer? Warum gibt es in Deutschland kaum noch Eibenwälder? Olaf Schmidt kann darüber fesselnd erzählen, darüber hinaus fällt ihm zu jedem zweiten Baum ein Gedicht ein. Seine Begeisterung für Ökosysteme, Waldgeschichte und Lyrik steckt an.
    Im Paterzeller Eibenwald, unweit von Wessobrunn im Pfaffenwinkel, findet sich einer der größten Eibenbestände Deutschlands, ein Urwald-Relikt, das bereits 1913 zum Naturdenkmal erklärt wurde. Der ehemalige Revierförster Kurt Zeimentz führt das Filmteam durch den Eibenwald, den er für Besucherinnen und Besucher erschlossen hat. Eiben scheinen
    eine geheimnisvolle Faszination auszustrahlen. So kommt es, dass im Paterzeller Eibenwald Naturfreunde auf Esoteriker treffen, wie etwa die Weilheimer Schamanin Zenta Rose.
    Ehemals wurde in dieser Gegend auch Tuffkalk abgebaut. Stukkateure verwendeten den hier gewonnenen Tuff im 18. Jahrhundert. Sie machten Wessobrunn weit über die Grenzen Bayerns hinaus bekannt. Im dortigen Kloster kann man ihre Kunstfertigkeit bewundern. Der Heimatforscher Albin Völk bringt die Wessobrunner Gipser nahe und weiß über die Magie der dort entspringenden drei Quellen zu berichten, die Wessobrunn zu einem heiligen Ort für Frauen machte.
    Frauen aus Wessobrunn und der näheren Umgebung haben einen alten keltischen Brauch wiederbelebt: Beim ersten Augustvollmond binden sie Kräuterbuschen und treffen sich bei der Brunnenhalle des Kloster Wessobrunn, die drei Quellen fasst. In dieser Zeit wird den Heilkräutern die gro¨ßte Kraft zugeschrieben.
    Die Künstlerin Renata Hirtl führt das BR-Team zu einem weiteren Kleinod des Marienwallfahrtsorts Wessobrunn: Die Mutter der schönen Liebe, die an einem Seitenalter der Pfarrkirche verehrt wird. Der archaische Brauch des Kräuterbuschenbindens wurde von der Kirche unter die Schutzherrschaft der Muttergottes gestellt. Am 15. August, zu Maria¨ Himmelfahrt, werden die Gebinde in der Kirche geweiht. Danach trifft man sich am Brunnenhaus zum Mariensingen mit dem Deutenhauser Viergsang. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.05.2022BR FernsehenDeutsche Online-PremiereDi 03.05.2022ARD Mediathek

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Mo 09.05.2022
02:30–03:15
02:30–
So 08.05.2022
19:15–20:00
19:15–
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