2023, Folge 190–193

evtl. unvollständig
  • Folge 190 (45 Min.)
    Der Golf sollte den VW Käfer beerben und wurde zur globalen Ikone der Marke Volkswagen. Er steht als Symbol der „Generation Golf“ für den Zeitgeist einer ganzen Epoche. Außen kurz, innen groß, logisch und kantig, mit quer eingebautem Frontmotor und Wasserkühlung, bricht der VW Golf radikal mit allen Konventionen der Marke, die bis dahin nahezu ausschließlich vom VW Käfer lebte. 1974 wurde der erste VW Golf präsentiert, 45 Jahre danach wird alle 41 Sekunden irgendwo auf der Welt ein Golf bestellt. Ein Rekord für die Ewigkeit. Der VW Golf: das Wunder aus Wolfsburg. Dabei steht dieses Auto auch für das wohl größte Wagnis der VW-Geschichte. Anfang der 1970er-Jahre braucht der Wolfsburger Autohersteller etwas grundlegend Neues, einen Nachfolger für den altersschwachen Käfer, optisch und technisch.
    Der Golf ist die erste eigene Autoentwicklung des VW-Konzerns. Scheitert das Projekt, droht das Riesenschiff VW zu kentern. Der Film aus der Reihe „Unsere Geschichte“ skizziert die Anfänge eines der bedeutendsten Pkw der Automobilgeschichte sowie die Hoffnungen und Risiken des Golf-Projekts. Das Fernsehteam trifft Carl Hahn, einen der Väter des Golfs, ehemals VW-Vorstandsvorsitzender, wirft einen Blick auf die größte private VW-Golf-Sammlung der Welt und fährt mit dem legendären Artz-Golf. Es berichtet vom größten Markentreffen der Welt in Reifnitz am Wörthersee und erlebt, warum der Golf GTI immer noch Kultstatus hat. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.02.2023NDR
  • Folge 191 (45 Min.)
    Gefüllte Regale im Lebensmittelgeschäft kurz nach der Währungsreform.
    Im Sommer 1948 filmt ein Kamerateam im Auftrag einer schwedischen Wohltätigkeitsorganisation den Alltag in den Straßen Hamburgs. Mit diesen Farbaufnahmen beginnt die Dokumentation „1948 – Schicksalsjahr des Nordens“: Zeitzeugen, die damals noch Kinder waren, erzählen von vollen Schaufenstern über Nacht, von den großen Erwartungen und den bitteren Enttäuschungen, die das neue Geld mit sich brachte, im westlichen und im östlichen Teil Norddeutschlands. Als Startschuss für eine neue Zeit und zugleich als Motor der Teilung des Landes: „Wir haben das ganze Jahr 1948 als Aufbruch erlebt, und das war ja auch mit Händen zu greifen.“ Trotzdem ist es eine Zwischenzeit, in der den meisten Menschen zunächst noch der Glaube an eine nachhaltige Veränderung ihrer Lebenswirklichkeit fehlt.
    Wohnungsnot und Nahrungsmittelknappheit haben die Jahre zuvor geprägt. Der Norden muss Millionen Geflüchtete und Vertriebene aus dem Osten aufnehmen, die bei den Einheimischen nicht immer auf Gegenliebe stoßen. Man organisiert das Nötigste, um zu überleben. Viele Mädchen und Jungen sind unterernährt. Noch blüht der Tauschhandel auf den Schwarzmärkten. Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sind Teil der britischen Besatzungszone.
    Die westlichen Alliierten wissen nur zu genau, dass die Währung ein großes Problem darstellt. Es fehlt vor allem das Vertrauen der Bevölkerung, und die Verkäufer auf Märkten und in Geschäften geben nur ungern oder zu überhöhten Preisen ihre Waren her. Mecklenburg-Vorpommern gehört zur sowjetischen Besatzungszone. Dort wird der Aufbau des Sozialismus propagiert und veranlasst viele Familien, ihr Glück im Westen zu suchen. Der 20. Juni 1948, der Tag, an dem die Währungsreform eintritt, bringt schlagartig große Veränderungen: frische Lebensmittel stapeln sich vor den Läden, die Auslagen der Geschäfte sind voller Waren, um Käufer mit der neuen D-Mark anzulocken.
    Viele nutzen das neue Geld, um sich mit dem Nötigsten zu versorgen, andere erfüllen sich lang gehegte Wünsche. Nach der Währungsreform verschärft sich der Konflikt mit der Sowjetunion. Wegen der Blockade Westberlins werden viele Kinder mit „Rosinenbombern“ auch in den Norden evakuiert. Die Luftbrücke verändert das Verhältnis zu den Besatzungsmächten. Aus ehemaligen Feinden werden Verbündete und sogar Freunde. Doch schon bald können sich die meisten den Luxus gar nicht mehr leisten, der da so plötzlich in ihren Schaufenstern ausgestellt wird.
    Preissteigerungen und Angst vor Arbeitslosigkeit bremsen die Aufbruchstimmung, doch die zugesagten Aufbauhilfen aus dem Marshallplan lassen die Menschen am Ende dieses Schicksalsjahres optimistisch in die Zukunft blicken: „Für den Normalbürger war das eine Riesenchance. Das war die neue Ära. Nun geht es aufwärts. Wenn wir tüchtig sind, dann schaffen wir das.“ In der Erinnerung der Kinder sind die Bilder von vollen Schaufenstern bis heute prägend: „Wir sahen Dinge, von denen wir gar nicht wussten, dass es sie gab.“. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 14.06.2023NDR
  • Folge 192 (90 Min.)
    Zu Fuß, wo sonst nur Autos fahren. Mike Krüger und sein alter Freund Jens-Olaf Nuckel besuchen ihre frühere Wirkungsstätte.
    Der Neue Elbtunnel ist die wichtigste Verkehrsader Norddeutschlands. Nadelöhr für den europäischen Durchgangsverkehr, für Pendler auf dem Weg nach Hamburg und zurück, Touristen auf dem Weg nach Norden. Ständige Wartungen und Reparaturarbeiten sind Alltag, Staus somit auch. Baubeginn des Neuen Elbtunnels war 1968, nach jahrelangem Gezerre um die richtige Idee einer Elbquerung und nach längeren Planungszeiten. Das ist 55 Jahre her. Die Einweihung der ersten drei Röhren war im Dezember 1974, die Inbetriebnahme am 10. Januar 1975. Der Neue Elbtunnel ist für die einen ein Bauwerk der Superlative, zu Zeiten der ersten Mondlandung gebaut und später mithilfe der Tunnelbohrmaschine TRUDE erweitert.
    Für die anderen ist er von Beginn an ein Quell ständigen Ärgernisses. Mike Krüger hat in den 1970er-Jahren beim Bau des Elbtunnels als Betonbauer-Lehrling ordentlich mitgemischt. In dem Film von Ulf Thomas erzählt er die packende Geschichte von der gigantischen Baustelle tief unter der Elbe. Seltenes Archivmaterial und spannende Spielszenen ergänzen diese Erzählung, erwecken historisch wichtige Figuren wie den ehemaligen Ersten Bürgermeister Hamburgs, Max Brauer, zum Leben und lassen auch Menschen, die für den Bau des Elbtunnels ihr Haus verlassen mussten, zu Wort kommen.
    Zu den Darstellern der historischen Figuren gehören Peter Lohmeyer, Nicolas König und Alexander Klaws. Cineastische Drohnenflüge und spektakuläre Aufnahmen des Tunnels runden diese Doku ab. Hubertus Meyer-Burckhardt führt als Moderator durch den Film sowie an für die Geschichte wichtige Originalschauplätze, so auch direkt in den Tunnel. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 20.07.2023NDRDeutsche Online-PremiereDo 13.07.2023ARD Mediathek
  • Folge 193 (45 Min.)
    Friederike fliegt nach New York, um Casey Blake zu treffen. Er ist der Enkel von Friedrich Salomon Blach.
    Welche Spuren hinterlassen alte Häuser von ihren Bewohnerinnen und Bewohnern? Das wollte die Cellistin Friederike Fechner aus Stralsund wissen. Sie hat mit ihrem Mann ein altes Giebelhaus in der Stralsunder Altstadt saniert und ist dabei auf das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte, den Holocaust, gestoßen. Auf die Geschichte einer jüdischen Familie. Eine akribische Spurensuche mit berührenden Ergebnissen beginnt, die die Zuschauerinnen und Zuschauer auf eine Reise in eine schmerzhafte Vergangenheit mitnimmt, bei der sich weltweit Verbindungen ins Jetzt und in die Zukunft auftun. Eine Familienzusammenführung von Menschen, die ohne Friederike Fechners Recherchen nicht gewusst hätten, dass es noch weltweit Verwandte gibt, weil deren Vorfahren den Holocaust durch Flucht überlebt haben. Am Ende steht ein Familientreffen in Stralsund. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.11.2023NDR

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