Vor dem Start: „A Gifted Man“

US-Mysteryserie feiert Deutschlandpremiere

Roger Förster – 21.09.2012, 08:00 Uhr

„A Gifted Man“ – Bild: CBS
„A Gifted Man“

Zwar beginnt die Weihnachtszeit erst in einigen Wochen, doch die Geschichte über einen reichen Schnösel, der durch die Ratschläge eines Geistes zu einem besseren Menschen wird, funktioniert auch im Frühherbst. Wurde in Charles Dickens’ „A Christmas Carol“ Geizhals Ebenezer Scrooge auf dem Weg zur Selbstfindung porträtiert, rückt in „A Gifted Man“ ein hervorragender Arzt in den Mittelpunkt, der zunächst nur an den gut gefüllten Geldbeuteln und nicht am Wohl seiner Patienten interessiert ist.

Der Neurochirurg Michael Holt (Patrick Wilson) trifft eines Tages seine Ex-Frau Anna (Jennifer Ehle), die beiden verstehen sich auf Anhieb wieder blendend. Eigentlich könnte dies der Beginn einer wundervollen zweiten Ladung Schmetterlinge im Bauch sein, doch dann der Schock: Michael erfährt, dass Anna bereits seit zwei Wochen tot ist – sie kam bei einem Autounfall ums Leben. Zunächst geht der Arzt von einer besonderen Form von Halluzinationen aus, doch Anna taucht immer wieder auf. Sie teilt ihm mit, dass er sich fortan statt um reiche Patienten um wirklich bedürftige Menschen kümmern soll. Michaels Schwester Christina (Julie Benz) ist von dem Lebenswandel ihres Bruders beeindruckt.

Serienschöpferin Susannah Grant ist vor allem durch ihr Drehbuch für den Hollywooderfolg „Erin Brokovich“ bekannt geworden. Produzent Jonathan Demme, der sich insbesondere durch die Inszenierung des Thrillermeisterwerks „Das Schweigen der Lämmer“ einen Namen gemacht hat, nahm auch bei der Pilotfolge von „A Gifted Man“ auf dem Regiestuhl Platz. Die Voraussetzungen für gute Mysteryware waren also gegeben. Dass mit Patrick Wilson („Engel in Amerika“), Julie Benz („Dexter“) und Jennifer Ehle („Stolz und Vorurteil“) namhafte Darsteller die Hauptrollen übernehmen würden, sprach ebenfalls für die CBS-Serie.

Allerdings konnten die Quoten auf dem vorherigen Sendeplatz der Dauerbrenner „Ghost Whisperer“ und „Medium“ im Laufe der ersten Staffel nicht überzeugen, weshalb die Serie bereits nach 16 Folgen eingestellt wurde. Darüber war übrigens nicht einmal Hauptdarsteller Wilson traurig. Im Mai 2012 twitterte er: „Danke für die AGM-Liebe … aber jetzt, da es ‚offiziell ist‘ könnte ich kaum glücklicher sein. So gut es auch (manchmal) war, es war nicht das, für was ich unterschrieben hatte.“

Kabel eins zeigt die Mysteryserie ab Freitag, den 21. September im Wochenrhythmus gegen 22:15 Uhr.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Klingt ja nicht schlecht, aber warum - und das frage ich mich ständig - gibt man ausländischen Serien, die ohnehin synchronisiert werden, keinen deutschen Titel? Ich bin sicher, einige Serien hätten mehr Erfolg und mehr Zuschauer, wenn es passende deutsche Titel gäbe. Ich kenne fast keine amerikanische Serie mehr, die einen deutschen Titel hat. Nicht alles ist so prägnant wie "Lost" (das hätte ich auch nicht übersetzt) oder Eigennamen und Ortsangaben wie Monk oder Melrose Place.

    Hier vergißt man etliche Zuschauer jenseits der 60 (okay, keine Zielgruppe, das werden die erst in ca. 10 Jahren sein, wenn die Babyboomergeneration in Rente geht), die erst mal einen unverständlichen Titel lesen und gar nicht auf die Idee kommen, beim Inhalt nachzuforschen. Meine ältere Verwandtschaft hält sich an Tatort und Forsthaus Falkenau, nicht weil es ihnen so gut gefällt, sondern weil sie von vornherein wissen, worum es geht.

    Abgesehen davon finde ich es einfallslos. Da macht man sich die Mühe, alle Folgen ins Deutsche zu übersetzen, ein Synchrondrehbuch zu schreiben und läßt den Originaltitel einfach stehen.

    weitere Meldungen