Interaktive Fernbedienung ‚Betty TV‘ auch in Deutschland am Ende

Zu geringe Nachfrage für elektronischen Gewinnspiel-Butler

Mario Müller – 13.11.2007

Nachdem die Schweizer Firma Swisscom ihr interaktives Fernsehangebot „Betty TV“ Ende November bereits in der Schweiz eingestellt hatte, soll nun spätestens Ende Dezember auch in Deutschland Schluss damit sein. Der Schweizer Mutterkonzern hatte vergeblich versucht, einen Käufer für seine deutsche Tochter zu finden, aber da das nicht geklappt hat, müssen die 70 Mitarbeiter der Betty AG in München ihren Job aufgeben.

Betty TV startete erst zu Beginn diesen Jahres in Deutschland, und obwohl die Firma im Juli erfolgreich meldete, 100.000 private Haushalte als Kunden gewonnen zu haben, verlief das weitere Geschäft offenbar mehr als schlecht.

Mit der interaktiven Fernbedienung, die für einmalig 39,90 Euro angeboten wurde, konnte man per Knopfdruck einfach und bequem an Gewinnspielen teilnehmen, die von zahlreichen Fernsehsendungen auf ProSieben, Sat.1, kabel eins, Tele 5 und RTL angeboten wurden, wie z.B. „Genial daneben“, „Quiz-Taxi“ und „Clever“, aber auch Spielfilmen und Serien wie „Die Simpsons“, „Lost“ und „King of Queens“. Dabei konnte man einerseits Bonuspunkte (so genannte „Sofa-Meilen“) sammeln und des weiteren verschiedene Arten von Sachpreisen, Vergünstigungen und Anderes gewinnen. Die Übermittlung der Daten erfolgte ohne Zusatzkosten über einen Rückkanal mit Funkmodem.

Auf die entsprechenden Sendungen wurde in der Programmzeitschrift „tv14“ sowie im Internet hingewiesen.

Das Unternehmen will seine Kunden und Geschäftspartner in den kommenden Tagen genauer informieren.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    KEINER wirds vermissen, Betty hat die Welt nicht gebraucht!
    • am via tvforen.de

      Kann ich gar nicht verstehen. ^^ Bei der Einführung wurde noch vollmundig getönt, hierbei handele es sich um die Zukunft des Fernsehens. Stutzig machen konnte einen allerdings, daß dieses Gerät schon im Sommer verschenkt (!) wurde. Kein Witz: Ich habe es als Teilnehmer an einem dieser Einzelhandels-Bonusprogramme ganz umsonst bekommen, mußte dafür auch nichts einlösen oder so, keine Versandkosten zahlen o.ä. Sie haben es einem einfach so geschenkt. Da dürfte die Verzweiflung also schon recht groß gewesen sein...
      • am via tvforen.de

        Vielleicht war Betty TV ja auch nur unserer Zeit zu weit voraus. Wäre ja nicht die erste Erfindung, die erst Jahre später richtig ankommen. Die Grundidee dahinter ist ja für Zuschauer, die gerne an Gewinnspielen teilnehmen, nicht wirklich schlecht gewesen. Vielleicht fehlte es auch einfach am Marketing und dem Budget dahinter, da hätte man wohl deutlich mehr und besser werben sollen, alleine wegen "Betty" hätte ich den verantwortlichen gefeuert. Echt bescheuerter Name. Wenn man sich schon einen Namen einfallen lässt, um das Ding nicht so zu nennen was es ist, dann sollte es kein Personen Name sein, sondern etwas ausgefallenes. So wie "Wii" (Nintendos Spielkonsole), der Name ist ungewöhnlich, aber erinnert nicht an eine dicke fette Hausfrau daheim auf dem Sofa... das fällt mir jedenfalls irgendwie als erstes zu "Betty" in Verbindung mit diesem Produkt ein.
    • am via tvforen.de

      Das war nicht anders zu erwarten. Hätte man den Leuten die Chance eingeräumt, die Einschaltquoten zu ermitteln, wäre da wohl eher ne langfristige Chance drin gewesen =)

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