2022/2023, Folge 18–34

  • Folge 18 (30 Min.)
    Es werden immer weniger: der Dokumentarfilm „Vogelperspektiven“ 50 Milliarden Vögel gibt es weltweit. Kaum ein anderes Tier fasziniert den Menschen seit Tausenden von Jahren. Der Himmel scheint keine Grenzen für sie zu kennen, doch ihr Lebensraum wird knapp. In den letzten 60 Jahren hat Deutschland fast die Hälfte seiner Vögel verloren. Vögel, oft am Ende einer Nahrungskette, spüren als erste die Klimakatastrophe und zeigen uns die Defizite im Umgang mit der Natur. Im Dokumentarfilm „Vogelperspektiven“ begleitet Jörg Adolph den Ornithologen Dr. Norbert Schäffer vom „Landesbund für Vogel- und Naturschutz“ und den Birdwatcher und früheren Verleger Arnulf Conradi. Der Film „Vogelperspektiven“ über Faszination und Bedrohung der Vögel läuft jetzt im Kino.
    Die Zukunft der Arbeit: Wie New Work die Berufswelt verändert Mehr Mitbestimmung und flexible Arbeitszeiten. Neue Bürokonzepte und alternative Gehaltskonzepte. „New Work“ verändert die Berufswelt. Mehr Freiraum und mehr Eigenverantwortung für die Mitarbeitenden sollen zu mehr Zufriedenheit führen und gleichzeitig gut für die Unternehmen sein. Die Firma „einhorn“ in Berlin zum Beispiel gibt ihren Mitarbeiter*innen große Freiheiten: Keine Chefs, gleicher Lohn bei weniger Arbeit, Vertrauensurlaub, basisdemokratische Entscheidungen, sogar beim Gehalt. Die Firma „New Work SE“ verleiht jedes Jahr einen Preis für „New Work“. Und die Autorin und Unternehmensberaterin Vanessa Jobst-Jürgens will mit New Work sogar die Baubranche revolutionieren. NDR Kultur – Das Journal über die Zukunft der Arbeit, die längst begonnen hat.
    Was darf man noch schreiben? Sensitivity Reader passen auf Statt „fett“ soll es jetzt „umfangreich“ heißen, auch „hässlich“ sagt man nicht. Und „Fräuleins“ sind nicht mehr zeitgemäß. Ein britischer Verlag hat Kinderbuchklassiker von Roald Dahl modernisiert, um sensible Leserinnen und Leser nicht zu verletzen. Ist die neue Wokeness ein Fortschritt oder ist das Zensur? Verlage und Filmproduktionen setzen mehr und mehr „Sensitivity Reader“ ein, die die Texte und Drehbücher prüfen. NDR Kultur – Das Journal hat die Sensitivity Reader Jonas Karpa und Sun-Ju Choi getroffen, sie setzen sich für mehr Vielfalt, Teilhabe und Mitsprache ein.
    „Queer und muslimisch“: Wie passt das zusammen? Wie passen queere Liebe und Islam zusammen? Was macht es mit jungen Muslim*innen, wenn sie entdecken, dass sie anders sind? Wie bringen sie Glauben und sexuelle Identität zusammen? Marco ist trans*, hat vor kurzem eine Ausbildung zum Imam gemacht und ist im Vorstand des „Liberal-islamischen Bundes“. Er ist zum Islam konvertiert, denn der ist für ihn eine freie, vielfältige Religion. In der NDR-Dokumentation „Queer und muslimisch“, zu sehen in der ARD Mediathek, erzählt Marco seine Geschichte. Der Film portraitiert zwei weitere queere Männer: Ahmed hat nach einem schwierigen Coming-out einen Weg gefunden, spirituell und queer zu sein. Abbas hat sich vom Islam verabschiedet und ist aus dem Libanon nach Hamburg geflohen.
    Musikalischer Gipfelstürmer: der Trompeter Nils Wülker Als Hobby-Kletterer besteigt er die Gipfel der Viertausender, als Musiker sucht er neue Wege für den Jazz. Nils Wülker will immer wieder Grenzen überwinden. Mal arbeitet er mit Musikern aus dem Hip-Hop zusammen, wie mit Rapper Marteria. Mal spielt er mit klassischen Orchestern. Für sein aktuelles Album „Closer“ hat er sich mit dem Gitarristen Arne Jansen zusammengetan, mit dem er schon seit Jahren immer wieder im Duett spielt. Neben der Musik ist Wülker begeisterter Bergsteiger, leitet sogar Touren für den Alpenverein. „NDR Kultur – Das Journal“ trifft den Musiker in den Bergen, natürlich mit Trompete. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 27.02.2023NDRDeutsche Online-PremiereSa 25.02.2023ARD Mediathek
  • Folge 19 (30 Min.)
    Tabuthema: postpartale Depression: Künstlerin Cornelia Tae will aufklären Nach der Geburt fallen manche Mütter in eine tiefe Erschöpfung, fühlen eine Leere, entwickeln Ängste, leiden unter massiven Schlafstörungen und wissen gar nicht, was mit ihnen los ist. Über postpartale Depressionen ist immer noch viel zu wenig bekannt, sagt die Hamburger Künstlerin Cornelia Tae. Sie selbst fiel nach der Geburt ihrer Tochter in eine tiefe Depression. Ihre Kunst half ihr, die Seele zu heilen. „Guerrilla Girls und feministisches Grafikdesign“: Ausstellung in Hamburg Von den rund 400.000 grafischen Arbeiten im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe sind nur 1,5 Prozent von Frauen.
    Immerhin ist das Museum fähig zur Selbstkritik und macht mit der Ausstellung „The F* word – Guerrilla Girls und feministisches Grafikdesign“ (bis zum 17. September 2023) darauf aufmerksam, wie wenig weibliche Positionen in Museen und Galerien ausgestellt werden. Das Künstlerinnenkollektiv Guerrilla Girls engagiert sich seit mehr als 30 Jahren gegen Sexismus und Diskriminierungen im Kunstbetrieb. Hilfe für Künstlerinnen mit Kindern: der Verein Bühnenmütter Wie schaffen es Sängerinnen und Schauspielerinnen, trotz kleiner Kinder, abends auf der Bühne zu stehen? Viele geben wegen der mangelnden Vereinbarkeit von Bühnenjob und Kind die Karriere auf.
    Die Hamburger Sängerin Annika Sophie Mendrala hat den Verein Bühnenmütter gegründet, um in der Branche etwas zu bewegen. Im Verein unterstützen sich die Frauen gegenseitig, bekommen Beratung und Denkanstöße. Hannoveraner Sängerin Ayda Kirci organisiert Hilfe für Erdbebenopfer Normalerweise tritt sie mit dem Projekt „Anatolian goes Jazz“ auf, setzt sich für die Gleichstellung von Frauen sowie allen in Deutschland lebenden ethnischen Gruppen und für eine offene Gesellschaft ein.
    Doch seit dem schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien ist alles anders. Die in Hannover geborene türkischstämmige Sängerin Ayda Kirci engagiert sich seitdem für die Erdbebenopfer, sammelt Spenden bei ihren Konzerten. Im Moment kann sie keine fröhlichen Lieder singen, einen normalen Konzertabend kann sie nicht mehr machen, sagt sie. „NDR Kultur – Das Journal“ trifft Ayda Kirci im Probenraum, bei den Vorbereitungen mit ihrer Band für ihre nächsten Auftritte.
    Zwei Frauen, eine Geschichte: Ulrike Draesners Roman „Die Verwandelten“ Wie schreiben sich Krieg, Flucht und Vertreibung fort? Welche Traumata bleiben in den Familien? Damit beschäftigt sich die Schriftstellerin Ulrike Draesner schon lange. Nach einer Lesung wurde sie darauf von einer Frau angesprochen: Die Hamburger Verlegerin Halina Simon erzählte der Schriftstellerin von ihrer Mutter. Die sollte nach dem Zweiten Weltkrieg aus ihrer Heimat Breslau vertrieben werden, doch sie blieb illegal und nahm eine polnische Identität an.
    Erst Jahrzehnte später erzählte sie der Tochter von den deutschen Wurzeln. Ausgehend von dieser Geschichte hat Ulrike Draesner einen umfangreichen Roman geschrieben: „Die Verwandelten“. Darin gibt sie den Frauen aus zwei Familien eine Stimme. In „NDR Kultur – Das Journal“ begegnen sich Ulrike Draesner und Halina Simon erneut. Zum Internationalen Frauentag 2023 am 8. März bietet der NDR ein umfangreiches crossmediales Angebot im Fernsehen, u.a. mit diesen Beiträgen in „NDR Kultur – Das Journal“, im Radio, auf NDR.de und in den Sozialen Medien. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.03.2023NDR
  • Folge 20 (30 Min.)
    Denkmalschutz absurd? Protest in Hamburg – In Hamburg gibt es nun einen ungewöhnlichen Streit um Denkmalschutz. Dabei geht es nicht wie sonst oft um historische Bauten, die trotz Bestandsschutz abgerissen werden: Im Stadtteil Poppenbüttel steht eine Siedlung aus den 1970er-Jahren, die auf den ersten Blick auch wie eine ganz normale 1970er-Jahre-Siedlung aussieht. Das bauhistorisch Besondere an ihr ist, dass sie als Ganzes bis heute kaum verändert wurde. Jetzt wurde die Siedlung überraschend unter Denkmalschutz gestellt, ohne dass die Eigentümer einbezogen wurden.
    Viele Anwohner fühlen sich überrumpelt, denn diese Maßnahme hat für sie harte Konsequenzen. „NDR Kultur – Das Journal“ berichtet über einen ungewöhnlichen Denkmalschutzstreit. Den eigenen Mann pflegen: das neue Buch von Helga Schubert – Was bedeutet es, den geliebten Partner zu pflegen? Zu sehen, wie er körperlich und geistig abbaut? Welche schmerzhaften, traurigen und welche schönen Momente erlebt man dabei? Die Schriftstellerin Helga Schubert hat darüber ein sehr persönliches Buch geschrieben.
    Seit über 50 Jahren ist sie mit ihrem Mann zusammen, lebt mit ihm in einem Dorf in Mecklenburg-Vorpommern. Nun ist er schwer krank, braucht ständige Betreuung. Intensiv beschreibt sie den Alltag mit ihm, aber sie erzählt auch von ihrer gemeinsamen Geschichte. Ein Buch, das berührt: in seiner Offenheit und seiner Liebe. „Der heutige Tag. Ein Stundenbuch der Liebe“ ist das „NDR Buch des Monats“. Von der Heldin zur Angeklagten: die Geschichte der syrischen Schwimmerin Sara Mardini – Erst wurde sie als Menschenretterin gefeiert, dann inhaftiert.
    Sara Mardini ist eine ehemalige Schwimmsportlerin aus Syrien, 2012 ist sie mit ihrer Schwester geflohen und hat auf dem Weg über das Meer anderen Flüchtenden das Leben gerettet, als das Schlauchboot in Seenot geriet. Dafür wurde sie geehrt. In Griechenland kam sie aber später ins Gefängnis, weil sie hier als Aktivistin Menschen auf der Flucht geholfen hat. Ihr wurden u.a. Beihilfe zur illegalen Einreise und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen.
    Anfang des Jahres wurden einige Anklagepunkte gegen sie von einem Gericht zurückgewiesen, aber die Anklage wegen Menschenschmuggel besteht weiter, die Unsicherheit bleibt. Der Dokumentarfilm „Sara Mardini – Gegen den Strom“ von Regisseurin Charly Wai Feldman erzählt ihre Geschichte. Kunstvermittlung oder Kitsch? Der Trend zu multimedialen Ausstellungen – Immersive Ausstellungen sind der jüngste Kunsttrend. Immersion bedeutet „eintauchen“ und das kann man: in Kunst! Meist in großen Hallen werden die Bilder von Publikumslieblingen wie Van Gogh, Klimt oder Hundertwasser projiziert und mit Musik als digitale Show präsentiert.
    Aktuell gibt es eine große Schau mit Monet in Hamburg. Ist das Kunst oder Kitsch? „NDR Kultur – Das Journal“ spricht mit den Ausstellungsmachern, die darin eine Möglichkeit sehen, ein neues, jüngeres Publikum ins Museum zu locken, und mit dem Künstler Mischa Kuball, der den Trend zu immersiven Großausstellungen kritisch sieht.
    Ein Album nur von Frauen: die Sängerin Charlotte Brandi – Charlotte Brandi ist bekannt für ihre poetisch-feministischen Texte. In ihrer Musik finden sich Dream-Pop, Folk, Chanson und Alternative Rock ebenso wie Referenzen an die klassische Musik. Jetzt bringt sie ihr zweites Studioalbum unter dem Titel „An den Alptraum“ heraus. In experimentellen Musikarrangements beschäftigt sie sich mit Männern, Frauen, Angst, Geld und Tod, mit dem Wahnsinn der heutigen Zeit. Das Konzeptalbum ist auch ein feministisches Statement, denn es war kein einziger Mann an der Produktion beteiligt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.03.2023NDR
  • Folge 21 (30 Min.)
    Ende der Landwirtschaft: Das Essen der Zukunft kommt aus dem Labor
    Von Schafen, Gänsen und Katzen: das neue Buch von Hilal Sezgin
    Fotos aus der Arktis: Ragnar Axelsson-Ausstellung in Hamburg
    Lars Eidinger: Filmporträt einer Rampensau
    Autorin Emilia Roig über „Das Ende der Ehe“. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.03.2023NDRDeutsche Online-PremiereFr 17.03.2023ARD Mediathek
  • Folge 22 (30 Min.)
    Zurück zur Wildnis: das neue Buch des Naturfilmers Jan Haft
    Was ist Wildnis? Gibt es sie noch, die unberührten Wälder und Landschaften? Damit beschäftigt sich der Biologe und vielfach ausgezeichnete Naturfilmer Jan Haft in seinem neuen Buch „Wildnis. Unser Traum von unberührter Natur“. Eine intakte, artenreiche Wildnis wird sich nicht mehr herstellen lassen, wenn wir die Natur sich selbst überlassen, so Haft. Der Grund dafür ist das Fehlen der großen Säugetiere, die für die Biosphäre der Erde unverzichtbar sind. Jan Haft plädiert deshalb für eine Rückkehr von Rindern und Pferden auf Wiesen und Weiden. Anstatt Millionen und Milliarden Euro in teure Vorzeigenaturschutzprojekte zu stecken, sollte zurückgekehrt werden zu großflächiger Beweidung wie sie über Jahrhunderte gepflegt wurde. Allein damit ließen sich Insektensterben, Bodenerosion und Artenschwund wirkungsvoll stoppen.
    Holocaustüberlebende Tova Friedman: mit TikTok gegen das Vergessen
    Wie werden sich die Menschen an den Holocaust erinnern, wenn bald die letzten Zeitzeugen nicht mehr leben? Tova Friedman ist eine der wenigen, die das KZ Auschwitz als Kind überlebt haben und heute noch davon berichten können. Vor Kurzem hat sie ihr Buch „Ich war das Mädchen aus Auschwitz“ (Penguin) auf Deutsch veröffentlicht. Aber sie ist auch auf TikTok aktiv und erzählt dort mithilfe ihres Enkels einer jungen Generation von ihren schrecklichen Erlebnissen. Und das wird immer wichtiger, denn im Unterricht der Schulen in Deutschland spielt das Thema Holocaust kaum eine Rolle, außer im Geschichtsunterricht. Deswegen hat sich der Internationale Deutschlehrerinnen- und Deutschlehrerverband e. V. in einem offenen Brief an die Kultusministerkonferenz gewandt und fordert, die Literatur von Holocaustüberlebenden verbindlich in den Deutschunterricht aufzunehmen. „NDR Kultur – Das Journal“ spricht mit Tova Friedman und ihrem Enkel.
    Die verborgene Seite von Rex Gildo: ein Dokudrama von Rosa von Praunheim
    Er sah blendend aus, konnte singen und tanzen, verkaufte 40 Millionen Schallplatten, wirkte in über 30 Filmen mit: Rex Gildo. Doch dass er und sein Manager, Entdecker, Ziehvater Fred Miekley über Jahrzehnte ein Liebespaar waren, wussten nur engste Vertraute. Um Pressegerüchten über sein Schwulsein zuvorzukommen, heiratete Rex Gildo sogar seine eigene Cousine. Nach Miekleys Tod bekam Gildos Karriere tiefe Risse, er wurde tablettensüchtig und hatte Alkoholprobleme. 1999 stürzte er aus dem Fenster seiner Münchner Wohnung. Halb fiktional, halb dokumentarisch erzählt Rosa von Praunheim in seinem Film das Leben von Rex Gildo als die tragische Geschichte eines schwulen Unterhaltungskünstlers, der ein Doppelleben führte. Der Film „Rex Gildo – Der letzte Tanz“, eine Co-Produktion mit dem NDR, ist am 28. März im NDR Fernsehen zu sehen und in der ARD Mediathek.
    Die Meisterin der Filmmusik: die Komponistin Rachel Portman
    Die Filmmelodien kennen viele, doch kaum einer kennt die Frau hinter der Leinwand: Rachel Portman. Sie war die erste Frau, die einen Oscar für die beste Filmmusik bekam, 1997 für „Emma“ nach dem Roman von Jane Austen. Es folgten zwei weitere Oscar-Nominierungen für „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ sowie „Chocolat“. Rachel Portman ist eine Heldin ihres Metiers und eine der einflussreichsten Filmmusik-Komponistinnen. Über 100 Werke für Film, Theater und Fernsehen hat sie komponiert, viele davon preisgekrönt. Am 3. März ist ihr Album „Beyond the Screen – Film Works on Piano“ erschienen (Sony Classical), ein sehr persönliches und emotionales Album mit 20 Klaviersuiten ihrer größten Soundtrackhits.
    „Tee mit Warum“: der neue Philosophie-Podcast von NDR Kultur
    Wie viel Kant findet sich in meinem Leben? Kann mir Rousseau heute noch helfen? Warum sind die Stoiker wieder so beliebt? Der neue Podcast „Tee mit Warum – Die Philosophie und wir“ von NDR Kultur geht den großen philosophischen Fragen des Lebens nach, den Fragen nach Sinn, Moral und Wahrheit. Schauspielerin Denise M’Baye und Journalist und Autor Sebastian Friedrich sprechen in ihrem Podcast mit Philosophinnen und Philosophen, fragen aber auch Erzieherinnen, Kriegsreporter, Richter und andere, welche Philosophie ihrer Arbeit zugrunde liegt. In der ersten Folge von „Tee mit Warum“ reden Denise M’Baye und Sebastian Friedrich mit dem Philosophen Christian Uhle über das Thema „Sicherheit“ in Zeiten von gefühlten und realen Unsicherheiten im Leben vieler Menschen. „Tee mit Warum“ erscheint alle zwei Wochen donnerstags in der ARD Audiothek, die ersten zwei Folgen sind bereits veröffentlicht (https:/​/​1.ard.de/​tee-mit-warum-podcast). (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 27.03.2023NDRDeutsche Online-PremiereSo 26.03.2023ARD Mediathek
  • Folge 23 (30 Min.)
    Kampf gegen Wohnungsnot: ist serielles Bauen die Lösung?
    In Deutschland herrscht Wohnungsnot, auch im Norden. Und das nicht nur in den Ballungsgebieten. Bezahlbarer Wohnungsbau muss her, und zwar schnell. Denn der Druck auf dem Wohnungsmarkt ist enorm: steigende Zinsen, Inflation und steigende Baukosten belasten insbesondere Menschen mit niedrigerem Einkommen. Die Konkurrenz um erschwingliche Wohnungen ist enorm. Und was tut die Politik? Die große Koalition in Berlin hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, 400.000 Wohnungen pro Jahr zu bauen. Das hat in 2022 schon mal nicht geklappt. Jetzt soll es das sogenannte serielle Bauen richten: Häuserbau mit vorgefertigten Modulen. Das geht schneller. Aber ist das wirklich die Lösung? Und wie vermeidet man, die Fehler der Großwohnsiedlungen und des Plattenbaus zu wiederholen? „NDR Kultur – Das Journal“ diskutiert das Für und Wider des insbesondere von der Politik gepriesenen Allheilmittels gegen mangelnden Wohnraum.
    Musen oder Fußabstreifer? Picasso und die Frauen
    Er war besessen von Frauen: Picasso. Sie waren ihm Inspiration und Material. In Picassos Werken spiegelt sich, wie er seine zahlreichen Geliebten anfangs oft wunderschön und mit zunehmendem Überdruss hässlicher malt, kubistisch „dekonstruiert“. Ein neues Buch widmet sich den Ehefrauen und zahlreichen Geliebten, die das Zentralgestirn Picasso umkreisten: „Göttinnen und Fußabstreifer. Die Frauen und Picasso“. Die Kunstexpertin Rose-Maria Gropp hat die Biografien der vielen Frauen recherchiert, die ihn liebten und teils heftig unter ihm litten. Am 8. April jährt sich der Todestag des Jahrhundertkünstlers zum 50. Mal. An Picassos Bedeutung für die künstlerische Moderne lässt die Autorin keinen Zweifel, doch seine Haltung gegenüber Frauen sieht sie kritisch.
    Was ist los? „Das ist los“: das neue Album von Herbert Grönemeyer
    Auf Herbert Grönemeyer und seine Musik können sich fast alle einigen. Wenn er eine neue Platte macht, ist das ein Ereignis. Jetzt hat er sein neues Album „Das ist los“ veröffentlicht. Gute Musik und starke Texte, obwohl er texten auf Deutsch mit Vollkornbrot vergleicht. Man braucht festen Biss, um der Sprache Schönheit abzuringen. Auch wenn Grönemeyer das Rentenalter erreicht hat: Ruhe gibt er nicht. Auf seinem neuen Album zieht Herbert Grönemeyer Bilanz in schwierigen Zeiten.
    Künstliche Intelligenz: Warum haben Menschen Angst vor KI?
    Künstliche Intelligenz ist spätestens seit ChatGPT in aller Munde. Je schneller die Entwicklung voranschreitet, desto lauter wird die Kritik. Oder ist es Angst? Angst vor dem Aufstieg der Maschinen, Angst, dass sie in Zukunft überlegen sind und die Welt übernehmen? Das ist wohl eher Science-Fiction. „NDR Kultur – Das Journal“ fragt nach: Warum haben Menschen Angst vor KI? Dazu gibt es ein Gespräch mit der Wirtschaftsinformatikerin Sarah Spiekermann, die fürchtet, dass KI die Gesellschaft spaltet, in jene, die die Technik beherrschen, und jene, die ihr ausgeliefert sind. Der Softwareentwickler Jaroslaw Kutylowski glaubt, die Menschen werden durch KI effizienter und produktiver. Auch der US-amerikanische Designer Mark Rolston sieht Chancen für die Zukunft: KI wird das Wissen der Welt für alle verfügbar machen. So einfach wie nie zuvor.
    Ostern ohne Orgel? Die Krise der Kirchenmusik
    Die Johannes-Passion von Bach oder das Requiem von Mozart: Kirchenmusik macht den Gottesdienst erst richtig feierlich. Aber kommt zu Ostern die Orgelmusik bald nur noch vom Band? Der allgemeine Fachkräftemangel hat auch die Kirchen erreicht. Nachwuchs fehlt. In Zeiten des Mitgliederschwunds ist auch die Kirchenmusik in der Krise. In Mecklenburg-Vorpommern möchte der Schweriner Domkantor Jan Ernst deshalb Kinder für die Orgel interessieren und unterrichtet sie sogar kostenlos. Einer seiner Schüler tourt schon durch die Dorfkirchen im Umland. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 03.04.2023NDR
  • Folge 24 (30 Min.)
    Kalkulierte Katastrophe: größter Lehrermangel seit 50 Jahren Der Lehrerverband spricht vom größten Lehrkräftemangel, mit dem das Bildungswesen seit über 50 Jahren konfrontiert ist. Schuld daran sei, dass der Geburtenanstieg seit 2012 von der Politik ignoriert wurde und Lehramtsstudienplätze immer weiter abgebaut wurden. Die Ständige Wissenschaftliche Kommission berät die Kultusministerkonferenz und riet flugs zur Bekämpfung des Mangels: weniger Teilzeit, größere Klassen, mehr Onlineunterricht und Achtsamkeitskurse für gestresste Lehrkräfte.
    Lehrerinnen und Lehrer und die Gewerkschaften sind von den Vorschlägen vor allem eines: entsetzt. „NDR Kultur – Das Journal“ blickt satirisch auf die derzeitige Situation des Lehrkräftemangels in Deutschland. Verwalteter Mangel: Alltag in einer Schule in Schleswig-Holstein Ursula Preuß-Köhler ist Schulleiterin an der Grundschule St. Margarethen nahe Brunsbüttel an der Elbe. Den Mangel an Lehrkräften merkt sie selbst bereits seit zehn Jahren. Ohne Schulbegleitungen und Praktikanten käme sie im schulischen Alltag nicht über die Runden.
    Durch die Einführung der Inklusion und die Abschaffung der Förderschulen ist es Alltag in den Grundschulen, dass in einer Klasse Kinder mit sehr unterschiedlichen Lernständen sind. „NDR Kultur – Das Journal“ begleitet den Schulalltag und die Schulleiterin einen Tag lang, um zu sehen, welche Auswirkungen der Lehrkräftemangel dort inzwischen schon hat. Wenn die Realität zum Roman wird: Bestsellerautor David Safier schreibt über seine Familie Man kennt ihn eher als Autor humorvoller Bücher, Bestsellerautor und preisgekrönt: David Safier.
    Jetzt hat er ein ergreifendes Buch geschrieben, angelehnt an seine wirklich dramatische Familiengeschichte. „Nie wäre ich auf die Idee gekommen, über meine Eltern zu schreiben, wenn sie nicht das Leben von großen Romanfiguren geführt hätten“, sagt David Safier. Sein Vater muss als Jude 1937 aus Wien fliehen, der Großteil seiner Familie wird in den KZs der Nationalsozialisten umgebracht. Seine Mutter, viel jünger, überlebt die Schrecken des Bombenkrieges.
    Beide Elternteile sind auf ihre Weise traumatisiert. Sie finden einander, der Vater bleibt ihretwegen in Bremen, im Land der Täter. In „Solange wir leben“ (Rowohlt) beschreibt David Safier diese große Liebe seiner Eltern, verschweigt aber auch nicht die Schwierigkeiten ihres Lebens. Ein liebevoller, aber ganz unsentimentaler Blick auf zwei Lebensgeschichten, die zu einer wurden: Der Roman ist das „NDR Buch des Monats“ April. Beziehungsdrama an der Ostsee: „Roter Himmel“ von Christian Petzold, ausgezeichnet mit dem Silbernen Bären der Berlinale 2023 Vier junge Menschen in einem Sommerhaus an der Ostsee, Sommer, wilder Strand, blaues Wasser und auf der Landseite brennt der Wald.
    Das ist das Setting in dem neuen Film von Christian Petzold „Roter Himmel“ (Filmstart 20. April). Ein Beziehungsdrama, aber leicht erzählt, fast humorvoll: eine Art Sommernachtstraum, ohne die Tragödie zu vergessen. Bei der Berlinale hat der Film im Wettbewerb so überzeugt, dass die Jury ihm den Silbernen Bären, den „Großen Preis der Jury“, verliehen hat.
    Zu Recht findet „NDR Kultur – Das Journal“! Depeche Mode: die populärste Elektro-Band aller Zeiten mit neuem Album Depeche Mode dürfte die populärste elektronische Band aller Zeiten sein. Mit Krachern wie „Master And Servant“ und „People Are People“ wurde die Band schon in den 1980er-Jahren berühmt. Danach folgten viele Superhits, und seit den Nullerjahren füllen Depeche Mode regelmäßig die jeweils größten Hallen weltweit. Anlässlich ihres 15. Studioalbums „Memento Mori“ hat „NDR Kultur – Das Journal“ die Band nach einem sehr intimen Geheimkonzert in einer kleinen Halle zum Gespräch getroffen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 17.04.2023NDRDeutsche Online-PremiereFr 14.04.2023ARD Mediathek
  • Folge 25 (30 Min.)
    Sanierung statt Neubau: neues Leben für alte Höfe
    Alte Häuser selbst sanieren statt neu bauen: Das ist ökologisch sinnvoll und oftmals auch günstiger. Doch solche Projekte machen viel Arbeit. Und die alten Gebäude stecken voller Überraschungen. Die Musiker Carolin und Sebastian Paschen wollen aus einem alten Gutshaus in Mecklenburg-Vorpommern ein Kulturzentrum machen. In Niedersachsen soll u.a. ein historischer Vierseitenhof saniert werden. Die fünfteilige NDR Reihe „Die Nordreportage: Hammer, Herz und alte Höfe“ stellt vier Paare vor, die alte Gebäude retten und sich den Traum vom eigenen Heim erfüllen wollen. Zu sehen im NDR Fernsehen vom 24. bis 28. April 2023, jeweils 18:15 Uhr.
    Kerle mit Knollennasen und ein sprechender Hund: Loriots Trickfilme erstmals im Kino
    Was bleibt von Loriot, dem berühmtesten deutschen Komiker? Vicco von Bülow ist seit mehr als zehn Jahren tot, gilt aber immer noch als ultimative Instanz in Fragen des Humors. Jetzt kommen seine Trickfilme gesammelt das erste Mal ins Kino, „Loriots große Trickfilmrevue“, Start: 20. April 2023. 31 Klassiker in neuer Brillanz. „NDR Kultur – Das Journal“ spricht mit dem Psychologen Mathias Lohmer, Loriot war ein Freund der Familie, darüber, was seinen Humor so zeitlos macht.
    Medienhype um Benjamin von Stuckrad-Barre: Was ist dran an seinem neuen Buch?
    Die Protagonisten des Romans: ein Ich-Erzähler, sein Freund, der Chef eines Medienhauses ist, und dessen „krawalliger Chefredakteur“. Unschwer lassen sich hinter diesen Figuren die realen Vorbilder herauslesen. Dank zahlreicher Parallelen im Buch hat man keinerlei Probleme, dabei an Benjamin von Stuckrad-Barre, Verleger Mathias Döpfner und Julian Reichelt zu denken. „Noch wach?“ (KiWi Verlag), der neue Roman von Benjamin von Stuckrad-Barre, ist aber mehr als nur ein, wenn auch sicherlich in Teilen fiktiver Einblick in den Springer-Konzern. Er zeichnet vielmehr das Sittengemälde der heutigen Zeit, vor allem, aber nicht nur in Bezug auf die #MeToo-Debatte und den mit der Debatte nicht endenden Machtmissbrauch in Unternehmen. Ein Filmteam hat für „NDR Kultur – Das Journal“ mit Benjamin von Stuckrad-Barre darüber gesprochen und war bei seiner Buchpremiere in Berlin dabei.
    Mythos Moor: Sachbuch über einen faszinierenden Lebensraum
    Bei Mooren denken viele Menschen an schaurige Landschaften oder an die legendären Moorleichen. Dabei sind Moore alles andere als bedrohlich, sondern einzigartige Lebensräume für Vögel, Insekten und Pflanzen. Außerdem haben sie eine ganz besondere ökologische Funktion: Sie können C02 speichern, aber nur, solange man sie nicht trockenlegt. Franziska Tanneberger leitet das Greifswald Moor Centrum, Partner ist u.a. die Universität Greifswald, und hat nun mit Co-Autorin Vera Schroeder ein Buch veröffentlicht: In „Das Moor“ erzählen sie von der Geschichte und der Bedeutung dieser Landschaft. Für sie sind die Moore unverzichtbar im Kampf gegen den Klimawandel.
    Gigantische Tornados, feuerspeiende Vulkane:
    Fotoband über faszinierende Naturgewalten Gigantische Tornados, feuerspuckende Vulkane, gewaltige Sandstürme: Die beiden Fotografen Dennis Oswald und Adrian Rohnfelder gehen dorthin, wo es blitzt und kracht. Auf ihren Reisen rund um die Welt haben sie spektakuläre Naturereignisse fotografiert, die nur wenige Menschen zu Gesicht bekommen. Diese sind gesammelt in dem Fotoband „Himmel und Hölle. Die Faszination extremer Naturereignisse“ (Knesebeck Verlag). (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 24.04.2023NDR
  • Folge 26 (30 Min.)
    Denkmalschutz oder Massentourismus? Streit in Pütnitz
    Was ist wichtiger: Denkmalschutz oder Tourismus, der immerhin die Kassen klingeln lassen würde? Darüber wird gerade auf der Halbinsel Pütnitz bei Ribnitz-Damgarten gestritten. Dort gibt es schon seit der NS-Zeit einen Seefliegerhorst. Flugzeughallen, Kasernengebäude und auch die Landebahn stehen heute unter Denkmalschutz. Center Parcs will dort nun in unmittelbarer Nähe einen Ferienpark errichten und geht von gut 160.000 Übernachtungen pro Jahr aus. „NDR Kultur – Das Journal“ hat mit der Bürgerinitiative Kein Massentourismus auf Pütnitz und dem Bürgermeister Thomas Huth (Die Unabhängigen) über das umstrittene Projekt gesprochen.
    Viel Kultur für wenig Geld: die Arbeit der Kulturtafeln
    Kultur für alle, das ist ein Anliegen der Kulturtafeln, die es in vielen norddeutschen Städten gibt. Menschen, die sich einen Besuch in Theater, Konzert oder Museum sonst nicht leisten können, bekommen über die Kulturtafeln Eintrittskarten. Gerade in Zeiten von Inflation und steigenden Energiekosten ist das wichtig, denn auch Kultur gehört für viele Menschen zu den Grundbedürfnissen. Im Rahmen des crossmedialen NDR Schwerpunktes „Trotz Inflation: viel Kultur für wenig Geld“ begleitet „NDR Kultur – Das Journal“ eine Mutter mit ihrem Kind ins Europäische Hansemuseum Lübeck.
    (Weitere Informationen zum Schwerpunkttag am 9. Mai und zu vielen weiteren günstigen Kulturangeboten in ganz Norddeutschland auf ndr.de/​kultur)
    Die Royals ganz privat: die Fake-Fotos von Alison Jackson
    Kurz vor der Krönung fahren King Charles und Camilla mit der Pferdekutsche vor dem Buckingham Palace vor, nehmen ein Bad in der Menge und trinken anschließend, typisch britisch, ein paar Pints im Pub. Aber sind sie das wirklich? Die britische Fotografin Alison Jackson führt Passanten und sogar das Sicherheitspersonal vorm Palast an der Nase herum. Mit Doppelgängern der Royals rührt sie die Werbetrommel für ihre neue Fotoausstellung „Coronation Crazy“ in London. Alison Jacksons Spezialität sind intime Bilder aus dem Privatleben von Stars und bevorzugt von den Royals: die Königsfamilie beim Friseur, die Queen auf dem Klo, Camilla im Suff. Jacksons kunstvoll inszenierte Schnappschüsse spielen mit Schein und Sein, Wahrheit und Lüge. Ihre Fotografien zeigen: Wir können unseren Augen nicht mehr trauen.
    „Ein Hof und elf Geschwister“: die Kindheitserinnerungen von Ewald Frie
    Lange Zeit mochte er nicht sagen, dass er der Sohn eines Bauern ist. Aber dann hat der renommierte Historiker Ewald Frie ein Buch über seine Familie geschrieben: „Ein Hof und elf Geschwister“. Darin erzählt er vom heiligen Sonntag mit Kirche und Bier für die Männer am Nachmittag. Von der Mutter, die die Wäsche flickt, während der Vater den Kindern Äpfel schält. Wie die Geschwister anfangs alle auf dem Hof mit anpacken, bis die Maschinen kommen und der angesehene Großbauer, sein Vater, plötzlich als rückständig gilt. Ewald Frie kombiniert solche privaten Einblicke mit historischen Fakten und macht durch die Kindheitserinnerungen seiner Geschwister deutsche Geschichte erlebbar. Sein Buch ist nominiert für den Deutschen Sachbuchpreis, der am 1. Juni in Hamburg verliehen wird.
    Wunderbarer Debütroman: „22 Bahnen“ von Caroline Wahl
    Es geht um Verlust, Tod und Alkoholismus: Und trotzdem ist „22 Bahnen“ einer der schönsten Debütromane des Frühjahrs. Die in Rostock lebende Schriftstellerin Caroline Wahl erzählt darin die Geschichte der jungen Tilda, die mit ihrer kleinen Schwester und der alkoholkranken Mutter in einer Kleinstadt lebt. Das Schwimmbad, in dem Tilda ihre Bahnen zieht, ist der Zufluchtsort der Schwestern. Und hier treffen sie auf den russischstämmigen Viktor, dessen Bruder bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. „22 Bahnen“ ist ein zärtlicher und beglückender Roman über Menschen am Rande der Gesellschaft, das „NDR Buch des Monats“. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.05.2023NDRDeutsche Online-PremiereSo 07.05.2023ARD Mediathek
  • Folge 27 (30 Min.)
    „Wir verlieren unsere Kinder!“: ein alarmierendes Buch einer Lehrerin aus Niedersachsen über den Smartphone-Konsum
    Nicht nur die Dauer der digitalen Mediennutzung ist das Problem, sondern auch der Inhalt: Schon Grundschülerinnen und -schüler sind Bildern von Gewalt, Missbrauch und Morden ausgesetzt. Was macht das mit ihnen? Silke Müller ist Schulleiterin in Hatten und erste Digitalbotschafterin Niedersachsens. „Wissen Sie, was Ihr Kind auf seinem Smartphone sieht?“ fragt sie ahnungslose Eltern auf Infoveranstaltungen. Die Fotos und Videos, die sie dann zeigt, sind so verstörend, dass kaum jemand hinsehen kann. In ihrem Buch „Wir verlieren unsere Kinder!“ (Droemer) appelliert Silke Müller an Eltern, Lehrerschaft und die Politik, nicht länger wegzusehen. Der Anstoß einer Debatte, die längst hätte geführt werden müssen.
    Der Film „Bildungsgang“: ein Aufschrei der Jugend gegen das deutsche Bildungssystem
    Es begann mit Plänen für Performances in der Öffentlichkeit, Workshops und einer Demo: 2017 haben sich Schülerinnen und Schüler zusammengefunden, um ihrer Wut und Verzweiflung über die Erfahrungen im Bildungsbetrieb Ausdruck zu geben. Begleitet hat diese Aktionen der damals 20-jährige Simon Marian Hoffmann mit der Kamera. Daraus wurde ein Dokumentarfilm, in dem die Jugendlichen zeigen und erzählen, was sie in der Schule erlebt haben und warum sie der Schulbetrieb nicht auf das Leben vorbereitet.
    Porträt einer Generation: Ausstellung von Jugendlichen für Jugendliche in Bremen
    Klimakatastrophe und Krieg in der Ukraine, sozialer Druck und Social Media, politischer Protest und Party. Und irgendwo dazwischen die heutige Jugend. Eben der bietet die Kunsthalle Bremen jetzt die Möglichkeit, ihr Lebensgefühl zum Ausdruck zu bringen: „Generation*. Jugend trotz(t) Krise“, eine Ausstellung von Jugendlichen für Jugendliche (13. Mai bis 10. September 2023). Seit vergangenem Jahr hat eine Gruppe von Jugendkurator*innen den Sorgen und Hoffnungen und den dafür angemessenen künstlerischen Ausdrucksformen nachgespürt. In der Ausstellung treten jetzt alte Meister und Newcomer, Malerei und Social-Media-Feeds miteinander in den Austausch. Bewusst subjektiv und so vielstimmig wie möglich haben die jungen Ausstellungsmacher ein Porträt ihrer Generation gezeichnet. „NDR Kultur – Das Journal“ lässt sich exklusiv von den Jugendkurator*innen durch die Ausstellung führen.
    Elbphilharmonie für alle: ein Publikumsprojekt zum Thema Liebe
    Meistens treten in der Elbphilharmonie große Stars auf, aber beim Community-Project „Love est. 2023. Wie wir lieben“ dürfen Laien auf der Bühne im Großen Saal, ganz unterschiedliche Menschen aus Hamburg dabeisein. Gemeinsam mit Pädagogen, Künstlerinnen und Künstlern haben sie ein persönliches Programm zum Thema „Liebe“ entwickelt. Aus eigenen Erfahrungen, Erlebnissen und Wünschen haben sie über mehrere Monate lang in Workshops Lieder, Texte und Choreografien erarbeitet, die nun zu einem Programm für den Großen Saal der Elbphilharmonie zusammengefügt werden. Das Abschlusskonzert ist am 14. Mai gemeinsam mit dem Ensemble Resonanz. „NDR Kultur – Das Journal“ begleitet eine Teilnehmende bei den Proben, beim großen Auftritt und spricht mit ihr über die Liebe.
    Metal-Therapie: Die Band Metallica kommt nach Hamburg
    „72 Seasons“ heißt das neueste Album der Band Metallica. 72 Jahreszeiten, die ersten 18 Lebensjahre: Es geht um die Kindheit und die Verletzungen, die den Metallica-Sänger James Hetfield sein Leben lang prägten. „Screaming Suicide“ oder „If Darkness Had A Son“ heißen die Songs, eine ganze Platte als schmerzvolle Therapiesitzung. Im Interview erzählt Leadgitarrist Kirk Hammett, dass er sich immer als Outsider fühlte, James Hetfield gesteht, er sei süchtig nach dem Gefühl der Schwermut. Am 26. Mai und 28. Mai geben Metallica Konzerte in Hamburg. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.05.2023NDR
  • Folge 28 (30 Min.)
    Ein besonderes Stück Heimat: Dokumentarfilm über Schrebergärten
    Schrebergärten boomen: Das verstaubte Spießerimage der Kleingärten ist passé, die Parzellen gelten als cool. Mit knapp 900.000 Kleingartenanlagen steht Deutschland an der Spitze in Europa. Ruhesuchende, Traditionalisten und rastlose Träumer, Riesengemüsezüchter und Rosenliebhaber, Jungfamilien und Gartensenioren: Kleingärtner sind ein bunter Querschnitt durch die Gesellschaft. Der international preisgekrönte Regisseur Stanislaw Mucha („Absolut Warhola“) begleitete ein Gartenjahr lang von März bis Oktober ganz unterschiedliche Schrebergärtnerinnen und -gärtner von Helgoland bis nach Thüringen. Der Film zeigt einen Mikrokosmos, dessen unterschiedliche Bewohnerinnen und Bewohner die Suche nach Heimat und Erdung verbindet. Der NDR Film läuft in der Nacht vom 23. auf den 24. Mai um 00:00 Uhr im NDR Fernsehen („Heimat To Go. Vom Glück im Schrebergarten“).
    Kinder der Flucht: Zeitzeugen erinnern sich
    Die Zahl der Menschen, die vor Krieg oder Verfolgung fliehen müssen, war noch nie so hoch wie jetzt, so die UNO-Flüchtlingshilfe: über 100 Millionen Menschen, darunter viele Kinder. Die ARD-Dokumentation „Kinder der Flucht“ erzählt die Geschichte von Flucht und Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg aus Sicht der damaligen Kinder. Verlaust, hungernd campierten sie unter freiem Himmel in den Trümmern der Großstädte oder entlang der Bahnlinien. Manche verloren ihre Eltern, manche entkamen selbst nur knapp dem Tod. Erfahrungen und Erlebnisse, die noch Jahrzehnte später nachwirken. „Kinder der Flucht“ von Jan N. Lorenzen ist in der ARD-Mediathek zu sehen.
    Die Verbrechen des Kolonialismus: Wie gedenkt die Freie und Hansestadt Hamburg?
    Hamburg war die eigentliche Hauptstadt des Kolonialismus und viele der ehrbaren Kaufleute haben davon nicht nur profitiert, sondern die Kolonialisierung aktiv vorangetrieben. Das belegt Dietmar Pieper eindrücklich in seinem Buch „Zucker, Schnaps und Nilpferdpeitsche“ (Piper Verlag). Zahlreiche Hamburger Kaufleute beförderten mit ihrem Fernhandel den Aufbau des deutschen Kolonialreichs und gingen dabei oft skrupellos vor. Tatsächlich haben Ausbeutung und Zwangsarbeit zur Erfolgsgeschichte der Handelshäuser beigetragen, aber die jeweiligen Unternehmensgeschichten werden nur schleppend aufgearbeitet. Dabei ist die koloniale Vergangenheit im Stadtbild Hamburgs allgegenwärtig: Speicherstadt, Afrikahaus, Handelskammer, alles bedeutende Monumente, oft denkmalgeschützt, aber ohne öffentlichen Hinweis auf die dunkle Vergangenheit. „NDR Kultur – Das Journal“ macht mit Dietmar Pieper einen Stadtspaziergang auf der Suche nach dem richtigen Gedenken.
    Doppelte Diskriminierung? (Un-)Sichtbarkeit von lesbischen Frauen
    Wenn über Homosexuelle berichtet wird, dann stehen oft die Männer im Vordergrund, egal, ob es um den CSD, den ehemaligen Paragrafen 175 oder die „Ehe für alle“ geht. Schwule bestimmen die öffentliche Wahrnehmung und werden in den Medien häufiger berücksichtigt als Lesben. Frauen werden also wieder einmal benachteiligt, wie auch in der heterosexuellen Welt. Die Autorin und Journalistin Stephanie Kuhnen (Buch „Lesben raus!“) beklagt diese Ungerechtigkeit, sie fordert mehr Repräsentanz für Lesben. Zum Deutschen Diversity-Tag (23. Mai) spricht „NDR Kultur – Das Journal“ mit Stephanie Kuhnen und mit der Influencerin Wiki Riot.
    Kein Liebesroman: „Koller“ von Annika Büsing über einen Kurztrip an die Ostsee
    Ein Kurztrip von Leipzig nach Klütz an der Ostsee in einem klapprigen VW Polo mit einem Umweg über das überschwemmte Ahrtal. Es ist die Geschichte von Chris und Kolja, genannt „Koller“, einem schwulen Liebespaar, das zusammen ein paar Klippen zu umschiffen hat. „Koller“ (Steidl Verlag) ist ein rasanter Roadtrip, wunderbar geschrieben von der Lehrerin und Schriftstellerin Annika Büsing („Nordstadt“). (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.05.2023NDRDeutsche Online-PremiereSa 20.05.2023ARD Mediathek
  • Folge 29 (30 Min.)
    Wohnen im Hannoveraner Brennpunktviertel: mit Rap zum Geschichtswettbewerb
    Seit 50 Jahren gibt es den Preis im Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten. In diesem Jahr ist das Thema „Wohnen hat Geschichte“. Eine 5. Klasse aus dem Stadtteil Mühlenberg in Hannover hat sich dafür etwas sehr Kreatives ausgedacht: ein Musikvideo über Wohnen im Brennpunktviertel.
    Preisverdächtig! Ex-Fußballprofi Tugba Tekkal über ihr Engagement für Demokratie und Menschenrechte
    Tugba Tekkal wurde 1985 als siebtes von elf Kindern in Hannover geboren. Ihre jesidisch-kurdischen Eltern waren in den 1970er-Jahren nach Deutschland gekommen, um der Verfolgung in der osttürkischen Heimat zu entgehen. Als Kind spielte sie heimlich auf dem Bolzplatz, später als Profi in der Bundesliga, u.a. beim 1. FC Köln. Heute engagiert sie sich für die Menschenrechte. In ihrem Buch „Tor zur Freiheit“ erzählt sie ihre ganze Geschichte.
    „Body Issues“: Die Künstlerin Esmay Wagemans feiert die Schönheit aller Körper
    Warum zwängt man sich in Klamotten, die die menschlichen Formen in Problemzonen aufteilen? Warum muss sich der Körper der Mode anpassen und nicht die Mode dem Körper? Esmay Wagemans, Künstlerin aus Zaandam in den Niederlanden, wechselt die Perspektive. Sie betont Besonderheiten, anstatt sie zu verstecken und macht Kunst für mehr Selbstakzeptanz. Ein Beitrag zum NDR Kultur-Thementag „Body Issues“.
    „Wünsch Dir Deinen NDR“: mit Julia Westlake und Philipp Schmid auf der NordArt-Ausstellung
    Die NordArt in Büdelsdorf, Schleswig-Holstein, ist eine der größten Ausstellungen für zeitgenössische Kunst in Europa. Schon vor der Eröffnung am 3. Juni bekamen NDR Zuschauer*innen mit Moderatorin Julia Westlake und Moderator Philipp Schmid eine exklusive Führung im Rahmen der Aktion „Wünsch Dir Deinen NDR“. Auf dem Gelände der historischen Eisengießerei sind noch bis zum 8. Oktober Werke von 200 Künstlerinnen und Künstlern zu sehen.
    Elbjazz Festival in Hamburg: die Sängerin Cécile McLorin Salvant
    Zwischen den Hafenkränen auf der Blohm+Voss Werft, in der Elbphilharmonie oder in der Kirche: Auf dem Elbjazz Festival in Hamburg spielen Stars und Newcomer am 9. und 10. Juni rund 50 Konzerte, mit dabei Topacts wie Dope Lemon, Meute und die Sängerin Cécile McLorin Salvant.
    Kunstwissen to go in der ARD Mediathek: „Die Hauda & die Kunst“
    Ist Paula Modersohn-Becker eine Feministin, ohne es zu merken? Warum ballert Niki de Saint Phalle mit einem Gewehr auf ihre Bilder? Ist Picasso ein Macho? In „Die Hauda & die Kunst“ gibt es Antworten. Ein neue 30-teilige Reihe über legendäre Künstlerinnen und Künstler von NDR Kultur in der ARD Mediathek: Kunstwissen in kleinen Häppchen, präsentiert von Moderatorin Bianca Hauda. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 05.06.2023NDRDeutsche Online-PremiereSa 03.06.2023ARD Mediathek
  • Folge 30 (30 Min.)
    Landwirtschaft neu gedacht: der Dokumentarfilm „Ernte teilen“
    Von Tierquälerei bis Umweltverschmutzung lauten die Vorwürfe, mit denen Landwirte und die Lebensmittelindustrie immer wieder konfrontiert werden. Der Dokumentarfilm „Ernte teilen“ stellt Bauern vor, die es frei von großen Konzernen anders machen wollen und nach dem Prinzip der solidarischen Landwirtschaft arbeiten: Hier sind die Kunden Mitglieder, zahlen einen monatlichen Beitrag und bekommen dafür Erzeugnisse vom Bauernhof. Manchmal packen sie auch selbst mit an und tauschen sich regelmäßig mit den Bauern aus, wie zum Beispiel in Klein Trebbow in Mecklenburg-Vorpommern. Der Film von Philipp Petruch regt an, neu über die Landwirtschaft und das Verhältnis zum Essen nachzudenken. Kinotour: Boizenburg 15.6., Hamburg 18.6., Oldenburg 19.6., Bremen 22.6. u.a.
    Sie löste den Rammstein-Skandal aus – Hausbesuch bei Shelby Lynn
    Ich bin das Mädchen, das bei Rammstein gespiked wurde“: Mit diesem Satz auf Twitter löst Shelby Lynn aus Nordirland am 1. Juni ein Beben aus. Ihr Vorwurf: bei einem Konzert in Vilnius wurde ihr eine illegale Substanz gegeben – ohne ihr Wissen und mutmaßlich im Umfeld einer der international erfolgreichsten deutschen Bands. Ihr Verdacht: um sie sexuell gefügig zu machen. Seitdem haben sich auch andere junge Frauen gemeldet, die Ähnliches berichten. Im Raum stehen Machtmissbrauch, sexuelle Übergriffe, Einsatz von Drogen, die von Rammstein und Till Lindemann bestritten werden. Reporterinnen von NDR und „Süddeutsche Zeitung“ hat Shelby Lynn zu Hause getroffen und lange Gespräche geführt. Darin schildert sie explizit, was ihr auf dem Konzert widerfahren ist. In „NDR Kultur – Das Journal“ berichtet zudem die Rapperin und Autorin Reyhan Sahin, auch bekannt als Lady Bitch Ray, dass solche Vorfälle im Musikbusiness kein Einzelfall sind.
    Vater und Sohn: Dokumentarfilm über die Musiker Eugen und Roger Cicero
    Zwei virtuose Musiker, zwei Erfolgsgeschichten mit tragischem Ende: Eugen Cicero wurde früh als Jazzpianist berühmt, mit Oscar Peterson verglichen, begleitete Stars wie Ella Fitzgerald oder Shirley Bassey. Doch dann stagnierte die Karriere, dazu kamen Probleme mit Alkohol. Er starb im Alter von 57 Jahren an einem Hirninfarkt. Sohn Roger machte erst spät Karriere, füllte dann ganze Arenen mit deutschem Soul. Er starb mit nur 45 Jahren, auch an einem Hirninfarkt. Die Dokumentation „Cicero – zwei Leben, eine Bühne“ von Regisseur Kai Wessel ist ein sehenswertes Doppelporträt mit viel Archivmaterial sowie Interviews, u.a. mit Till Brönner und Joja Wendt. Der Film läuft am 24. Juni 2023, 22:40 Uhr, im NDR Fernsehen.
    Kunstvolles Spiel mit dem Feuer: die Vulkanfotografin Ulla Lohmann
    In das Feuer blicken. Die Hölle. Die Fotografin Ulla Lohmann kommt Vulkanen so nahe wie sonst niemand. Als erste Frau ist sie 600 Meter tief in einen Krater abgestiegen, bis sie direkt am Flammen-Meer stand. Sie macht fantastische Fotos von Vulkanen, um die absolute Gegenwart zu spüren. Eine Auswahl ihrer Bilder hat sie nun in einem Buch veröffentlicht: „Vulkanmenschen: Vom Leben mit Naturgewalten“ (Knesebeck Verlag).
    Vom Twitter-Star zum Buch-Autor: El Hotzo und sein Roman „Mindset“
    Als El Hotzo ist Sebastian Hotz ein Star auf Twitter und Instagram. Mit seinen scharfzüngigen Posts erreicht er ein Millionenpublikum. Jetzt hat der „Internet-Clown“, wie er sich selbst nennt, seinen ersten Roman geschrieben. Im Mittelpunkt steht Maximilian Krach, ein Mittzwanziger, der als Coach aus schwachen Männern starke Kerle machen will. Alles, was es dazu braucht, ist das richtige „Mindset“, sagt er. Dann kann aus jedem Schaf ein Wolf werden. Doch der vermeintliche Erfolgsguru ist selbst nur ein Hochstapler. In „NDR Kultur – Das Journal“ spricht Sebastian Hotz über Männlichkeitsbilder und die Angst vor dem Mittelmaß. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 12.06.2023NDR
  • Folge 31 (30 Min.)
    Friesisch im Abitur: Reportage von der Insel Föhr
    Die Eilun Feer Skuul, Gymnasium & Gemeinschaftsschule in Wyk auf Föhr, ist die einzige Schule weltweit, die Friesisch als Prüfungsfach auch im Abitur anbietet. Abiturientin Gesche macht hier Ende Juni zusammen mit sieben anderen ihr mündliches Abi auf Friesisch. Aber es gibt zu wenig Friesisch-Lehrerinnen, sodass Volkert Faltings, obwohl längst Pensionär, immer noch arbeiten muss. Er ist auch Leiter der Ferring Stiftung, die sich für den Erhalt der friesischen Sprache und Kultur einsetzt.
    Weltweit einmalig: der Internationale Wettbewerb für Choreographie in Hannover
    Es gibt ihn in diesem Jahr zum 37. Mal: den Internationalen Wettbewerb für Choreographie in Hannover. 400 Bewerbungen aus mehr als 50 Ländern gab es, aus denen die Jury 20 Beiträge ausgewählt hat. Diese 20 Tanzkunstwerke werden am 16. und 17. Juni vertanzt, konkurrieren um verschiedene Preise und sind dabei ganz unterschiedlich. So unterschiedlich wie Tanz eben sein kann. Leichte, zarte Schritte zu klassischer Musik oder expressiver Ausdruck zu Technobeats, alles ist möglich. „NDR Kultur – das Journal“ ist am Finaltag mit der Kamera dabei, blickt hinter die Kulissen und guckt, wer den ersten Preis mit nach Hause nimmt.
    Gegen alle Widerstände: Spielfilm über die Dirigentin Zahia Ziouani
    Sie ist ein Mädchen und stammt aus der Pariser Banlieue. Damit ist es für Zahia Ziouani fast unmöglich, Dirigentin zu werden. Aber sie setzt alles daran, sich ihren Lebenstraum zu erfüllen. Trotz vieler Widerstände und Vorurteile setzt sie sich in einer Männerdomäne durch, wird sogar vom legendären Sergiu Celibidache unterrichtet. 1998 gründet sie ihr eigenes Sinfonieorchester Divertimento, dirigiert bei vielen weiteren renommierten Orchestern. Der Spielfilm „Divertimento“ erzählt jetzt ihre beeindruckende Geschichte (Filmstart: 15. Juni 2023). „NDR Kultur – das Journal“ spricht mit Zahia Ziouani und mit Filmregisseurin Marie-Castille Mention-Schaar.
    Spiritualität in der Musik: der Pianist Riopy in der Elbphilharmonie
    Riopys Weg zur Musik war nicht leicht: 1983 in Frankreich geboren, wuchs er in einer Sekte auf, in der es kein Fernsehen oder Radio gab, brachte sich in jungen Jahren das Klavierspielen selbst bei und begann früh, eigene Stücke zu komponieren. Seine Musik ist durchdrungen von Spiritualität und Virtuosität. Später befreite sich Riopy aus der Sekte, ging nach London. Für sein neues Album „Thrive“ hat er Streichmusik dazugenommen und Sequenzen von großen Klassikern wie Debussy, Beethoven oder Satie vertont. Seine Musik ist vordergründig gefällig und harmonisch. Aber man kann die dunkle Vergangenheit, aus der sie kommt, noch ahnen. Am 20. Juni 2023 spielt Riopy in der Hamburger Elbphilharmonie.
    Befreiung und Emanzipation in den 1960er-Jahren: der Roman „Schneeflocken wie Feuer“ von Elfi Conrad
    Als junges Mädchen ist Elfi Conrad im Harz aufgewachsen, in einer Zeit, in der die Frauen sich um Familie und Haushalt kümmern sollten und gleichzeitig Schauspielerinnen wie Brigitte Bardot als Sexobjekte angesehen wurden. Inspiriert von ihrer Jugend hat die Autorin einen Roman über diese Zeit geschrieben: „Schneeflocken wie Feuer“ (mikrotext Verlag). Im Mittelpunkt steht eine Schülerin, die ihren Musiklehrer verführt. Es geht um veraltete Frauenbilder, patriarchale Strukturen, sexuelle Tabus in den 1960er-Jahren. Das Besondere am Roman: Die fast 80-jährige Erzählerin kommentiert die Geschichte immer wieder aus der heutigen Sicht einer emanzipierten Frau. „Schneeflocken wie Feuer“ ist das „NDR Buch des Monats“. Für „NDR Kultur – Das Journal“ besucht Elfi Conrad ihre alte Heimat in Clausthal. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.06.2023NDR
  • Folge 32 (30 Min.)
    Austritte auf Rekordniveau: Warum verlassen so viele Menschen die Kirchen?
    Den beiden großen christlichen Kirchen laufen weiterhin die Mitglieder davon. Im vergangenen Jahr waren es bei der evangelischen Kirche allein 380.000 Menschen. Demnächst veröffentlicht die katholische Kirche die neuesten Austrittszahlen, sie werden voraussichtlich ebenfalls massiv sein. Warum wenden sich so viele Menschen ab? Wie müssen sich die Kirchen verändern, um wieder attraktiver zu werden? Und was geht der Gesellschaft verloren, wenn die Kirchen immer kleiner werden? „NDR Kultur – Das Journal“ spricht in einer Umfrage mit Menschen, die ausgetreten sind, und mit der evangelischen Pastorin Vanessa von der Lieth aus Hamburg. Am 27. Juni 2023 sendet der NDR in Fernsehen, Radio und online den Themenschwerpunkt „Bleiben oder gehen? Kirchenaustritte beschäftigen den Norden“, u.a. mit den Ergebnissen einer neuen großen Umfrage. Weitere Informationen ab 27. Juni unter ndr.de/​kirchenaustritte.
    Abriss oder Umwidmung? Die Kirchen müssen Zehntausende Gebäude aufgeben
    Die Zahlen sind alarmierend: Bis 2060 werden die Kirchen rund 40.000 Immobilien aufgeben müssen. Das erklärten Adalbert Schmidt, Oberlandeskirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover, und Karl Schmiemann, Justiziar des katholischen Erzbistums Hamburg, in einem gemeinsamen Positionspapier. Dabei geht es zwar vor allem um Pfarr- oder Gemeindehäuser, aber auch Kirchen werden betroffen sein. Was tun mit den Gebäuden: umwidmen oder gar abreißen? „NDR Kultur – Das Journal“ spricht mit Adalbert Schmidt, mit dem Investor Dirk Felsmann, der aus einer denkmalgeschützten Kirche ein Wohnheim für Studierende gemacht hat, und besucht eine Gemeinde in Hamburg, deren Kirche abgerissen werden soll.
    Viel besser als ihr Ruf: ein Buch über Wespen
    Sie stören beim Picknick und piesacken die Menschen mit ihren Stichen: Wespen haben keinen guten Ruf. Zu Unrecht, findet der Biologe und Wespenforscher Michael Ohl. Er hat sich auf Insekten spezialisiert. Ganz besonders haben es ihm die Wespen angetan. In seinem neuen Buch „Wespen. Ein Portrait“ beschreibt er ihr faszinierendes Verhalten, erklärt die Wirkung ihres Giftes und erzählt Geschichten von zahmen Wespen und fantastischen Wespenfrauen. Vor allem aber wirbt er für mehr Verständnis. Denn die Wespe ist nicht nur eine ökologische Dienstleisterin, sondern ein „evolutionärer Glücksfall“, der angesichts des Insektensterbens den Schutz und die Wertschätzung der Menschen verdient.
    Mit Tattoos gegen Narben: Daniel Bluebird aus Lüneburg
    Sind Tattoos nur Schmuck? Daniel Bluebird aus Lüneburg sieht das anders. Der Tätowierer hat sich auf sogenannte Cover-ups von vernarbter Haut spezialisiert. Die Narben haben sich die Menschen, die zu ihm kommen, häufig selbst in Krisenzeiten zugefügt. Und beim Stechen kommen die emotionalen Geschichten wieder ans Licht. Die Dokureihe „Flaesh“ von ARD Kultur und MDR stellt Daniel Bluebird und weitere Tattoo-Artists vor: Ist das Kunst? Ist die Tattoo-Szene eine Männerdomäne? Um diese und weitere Fragen geht es in der vierteiligen Serie in der ARD Mediathek. Und Daniel Bluebird hat über seine Arbeit ein Buch veröffentlicht: „ÜBERWUNDEN -Tattoos auf Narben der Vergangenheit“.
    Rap und Kunstfreiheit: Danger Dan von der Band Antilopen Gang
    Unpeinliche Liebeslieder, Moral ohne Zeigefinger, sanfte Polarisierungen: Danger Dan scheint mit seinen Songs den Zeitgeist zu treffen. Der Rapper der Antilopen Gang ist längst auch solo erfolgreich. Vor Kurzem ist sein neues Livealbum erschienen, benannt nach dem Lied, das ihn so bekannt machte: „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt – Live“. „NDR Kultur – Das Journal“ porträtiert den Musiker. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.06.2023NDRDeutsche Online-PremiereFr 23.06.2023ARD Mediathek
  • Folge 33 (30 Min.)
    Bald überflüssig? Wenn KI den Kreativen den Job wegnimmt
    Ein neuer Picasso! Aus dem Rechner! Fotos von Menschen, die es gar nicht gibt: Künstliche Intelligenz macht das möglich. Nun trifft es diejenigen, die glaubten, das, was sie erschaffen, sei einzigartig: die Kreativen. Wie KI Jobs in der Kreativwelt überflüssig macht. Ungewöhnliches Theaterprojekt: Hédi Bouden fährt mit Jugendlichen nach Auschwitz Der Hamburger Theater-Lehrer Hédi Bouden reist mit Jugendlichen nach Auschwitz und verarbeitet gemeinsam mit ihnen ihre Eindrücke zu einer Theaterperformance zur Frage: Woher kommt der Hass und was kann man dagegen tun?
    Der Neue für Hannover: der Chefdirigent der NDR Radiophilharmonie
    Die NDR Radiophilharmonie ist eines der wichtigsten Orchester in Norddeutschland und eines der vielseitigsten: vom klassischen Repertoire bis zur Filmmusik, von den „Hannover Proms“ bis zur Kammermusik. Mit dem Chefdirigenten Andrew Manze hat das Orchester große Erfolge gefeiert, z. B. mit Brittens „War Requiem“ in Zusammenarbeit mit dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra. Aber auch die Musikvermittlung spielt bei der Radiophilharmonie eine große Rolle. Am 3. Juli wird der zukünftige Chefdirigent vorgestellt, der im Sommer 2024 antritt. „NDR Kultur – Das Journal“ spricht mit dem Musiker.
    Energiebündel am Schlagzeug: Vivi Vassileva erhält den Leonard Bernstein Award 2023
    So viel Energie, so viel Kraft, so viel Rhythmus: Die Konzerte mit Vivi Vassileva sind ein Ereignis. Die Schlagzeugerin stammt aus einer bulgarischen Musikerfamilie, wuchs in Bayern auf und sollte eigentlich Violinistin werden. Aber dann entdeckte sie das Schlagzeug für sich, wurde Schülerin bei Martin Grubinger. Inzwischen ist sie selbst so musikalisch überzeugend und mitreißend wie ihr Lehrer, tritt mit renommierten Orchestern und solo auf. Ein besonderes Highlight: Wenn sie im Recycling Concerto auf Töpfen, Plastikflaschen und sonstigen Objekten spielt und diese auf neuartige Weise zum Klingen bringt. Am 14. Juli bekommt Vivi Vassileva in Lübeck den Leonard Bernstein Award 2023 verliehen. „NDR Kultur – Das Journal“ porträtiert die ungewöhnliche Musikerin. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 03.07.2023NDR
  • Folge 34 (30 Min.)
    Wenn Deutschland austrocknet: das Sachbuch „Zwischen Dürre und Flut“
    2022 erlebt Europa den heißesten jemals gemessenen Sommer. Und es ist das vierte Dürrejahr nach 2018, 2019 und 2020 in Deutschland innerhalb kürzester Zeit. Ausgedörrte Landschaften, aber vor allem auch ein sinkender Grundwasserspiegel sind die Folgen. So wurde für den Dürresommer 2019 ein Wassermassendefizit von 43,7 Milliarden Tonnen in Deutschland gemeldet. Die Niederschläge reichen nicht aus, um die Speicher wieder zu füllen. Dazu kommt: Das durch Düngemittel eingesickerte Nitrat setzt dem Boden zu und verseucht Grundwasserschichten. Der Autor Uwe Ritzer zeigt in seinem Buch „Zwischen Dürre und Flut. Deutschland vor dem Wassernotstand: Was jetzt passieren muss“ (Penguin) eindrücklich, warum Wasser nicht mehr als selbstverständlich betrachtet werden sollte.
    Revolte gegen Langeweile: das Buch „Wie der Punk nach Hannover kam“
    Punk und Hannover? Ja! Die niedersächsische Landeshauptstadt, oft als langweilig oder provinziell geschmäht, war Ende der 1970er-Jahre tatsächlich eine Punk-Metropole in Deutschland. Hier lebten zahlreiche Bands der Szene, in Clubs wurde Punk gespielt, und der heutige Journalist und Autor Hollow Skai betrieb eines der wichtigsten deutschen Punk-Plattenlabel: No Fun Records. In dem Buch „wie der PUNK nach hannover kam“, herausgegeben von Klaus Abelmann, Detlef Max und Hollow Skai, erinnern Musiker*innen und Punks an ihre Zeit zwischen Ende der 1970er- und Anfang 1980er-Jahre und erklären, warum gerade Hannover prädestiniert für den Punk war. „NDR Kultur – Das Journal“ geht mit Herausgebern und Hans-A-Plast-Sängerin Annette Benjamin auf Spurensuche.
    „Wie isst man ein Mammut?“ In 50 Gerichten durch die Menschheitsgeschichte
    Ägypter haben Rinderrippchen für den Weg ins Jenseits mumifiziert. Italienische Futuristen wollten die Pasta abschaffen. Warum haben alle immer wieder Sehnsucht nach Toast Hawaii? Die Autorin Uta Seeburg erzählt anhand von 50 Gerichten aus der Kulturgeschichte, wie der Mensch immer alles Existenzielle übers Essen verhandelt hat: Macht, Sinnlichkeit, zivilen Ungehorsam: „Wie isst man ein Mammut? In 50 Gerichten durch die Geschichte der Menschheit“ (DuMont Verlage)
    Die Geheimnisse hinter Spotify: die ARD-Doku „Dirty Little Secrets“
    Mehr als acht Millionen Künstler*innen sind auf Spotify, doch weniger als ein Prozent von ihnen verdient 90 Prozent des gesamten Geldes. Wie kann das sein? Genau das will die ARD-Doku „Dirty Little Secrets“ herausfinden. Warum profitieren viele etablierte Musiker kaum vom Musikstreaming, was sind Geistermusiker und warum lässt sich mit schnell komponierter Musik erstaunlich viel Geld verdienen? („Dirty Little Secrets“, seit 31. Mai in der ARD Mediathek)
    50 Konzerte zum 50. Geburtstag: Daniel Hope beim Schleswig-Holstein Musik Festival
    „Das Festival sowie Norddeutschland sind ganz tief in mir drin“, sagt Daniel Hope. Schon als Schüler war der Geiger beim Schleswig-Holstein Musik Festival, nahm an Meisterkursen teil. Später studierte er einige Zeit in Lübeck. Im August wird Daniel Hope 50 Jahre alt und feiert das mit 50 Konzerten als diesjähriger Porträtkünstler beim Schleswig-Holstein Musik Festival. Das Programm zeigt seine musikalische Bandbreite von Barock bis Jazz. Daniel Hope wird auch Konzerte speziell für Kinder spielen, da ihm die Musikvermittlung so wichtig ist. „NDR Kultur – Das Journal“ spricht mit Daniel Hope und begleitet ihn bei einem Treffen mit Schülerinnen und Schülern für einen Podcast. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.07.2023NDRDeutsche Online-PremiereSa 08.07.2023ARD Mediathek

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