Hagen hilft!

Bernhard Betzing ist Bäcker mit Leib und Seele. Vor gut zehn Jahren hat der 42-Jährige die Bäckerei seines Vaters in Elsdorf bei Köln, die seit 50 Jahren im Familienbesitz ist, wieder eröffnet. Zunächst fing er klein an, mittlerweile hat er mit sechs Filialen expandiert. Doch dann wich der Erfolg. Mittlerweile lasten Schulden von über 320.000 Euro auf den Schultern des Bäckermeisters. Betzing scheint den Problemen nicht ins Auge schauen zu wollen. Zahlen interessieren ihn nicht. Doch seine Schwester Claudia, die gelernte Bankkauffrau ist und die Buchhaltung der Bäckerei führt, will nicht tatenlos zuschauen, wie ihr kleiner Bruder sich weiter in den Ruin treibt.
Deshalb hat sie sich an Business-Coach Stefan Hagen gewendet. In den besten Zeiten waren sechs Filialen im Umkreis von 15 km geöffnet. Doch dann fing es an, bergab zu gehen. Die Kunden aus den umliegenden Dörfern kauften immer weniger ein. Zusätzlich zerstörte ein Brand vor vier Jahren den Großteil des

Hauptgeschäfts. Im Laufe der letzten Jahre musste die Familie Betzing eine Filiale nach der anderen schließen. Über zehn Mitarbeiter wurden bis heute bereits entlassen. Im Moment betreibt Bernhard Betzing noch drei Filialen in einem Umkreis von zehn Kilometern. Wenn das Blatt sich nicht bald wendet, müssen die Betzings die nächste Filiale schließen.
Es geht dabei nicht nur um die Arbeitsplätze der 14 Angestellten, es hängt die Zukunft der ganzen Familie daran. Nach einer ersten Bestandsaufnahme ist Stefan Hagen zwiegespalten: „Was hat mir dieser Tag gezeigt? Die wirtschaftlichen Probleme sind da, und die bekommen wir auch in den Griff! Aber ich weiß jetzt, wieso ich hier bin. Es war Claudias Hilferuf und ich muss es einfach schaffen, dass sie ein Stück der Verantwortung ihrem Bruder abgeben kann …“ Muss die Familie nun kleinere Brötchen backen? Oder können sich andere Bäckereien im Umkreis bald ein Stück vom Betzinger Kuchen abschneiden? (Text: kabel eins)