2020, Folge 1–15

  • Folge 1
    Auf dem Friedhof Lesen und Schreiben lernen, diese verrückte Idee stammt von Stefan Mertenskötter. Das war Zufall und aus der Not geboren, sagt er. Vor vier Jahren leitet der heute 68-Jährige ein Umweltzentrum in Dresden. In der Nähe seines Büros entsteht mitten im Sommer auf einem Betonplatz eine Erstunterkunft für Flüchtlinge. Kein Schatten, nur Hitze, deswegen haben wir die Leute in unseren Garten gelassen, einen ehemaligen Friedhof. Er stellt Tische und Bänke auf und sucht Freiwillige, die den Geflüchteten Deutsch beibringen.
    Der Anfang einer Erfolgsgeschichte. Heute heißt das Projekt „ABC-Tische“ und die stehen inzwischen im Lichthof des weltberühmten Museums „Albertinum“. Stefan Mertenskötter und seine ehrenamtlichen Mitarbeiter betreuen hier an fünf Nachmittagen in der Woche über 50 Menschen aus aller Herren Länder. Sie lernen nicht nur Buchstaben, sondern debattieren auch über Alltag, Kultur und Religion. Oft schafft der Glaube ein gutes Miteinander. Jeder lernt hier von jedem, diese Vielfältigkeit ist geradezu göttlich. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.01.2020MDR
  • Folge 2
    Einer der wichtigsten Glaubenssätze von Ursula Schuch (75) aus dem Burgenlandkreis lautet: „Ein Jegliches hat seine Zeit“. Ihre verschenkt sie gerne an andere Menschen. Seit vielen Jahren schon kümmert sie sich um das Kirchen-Café Michel in Zeitz, hat für jeden, der kommt, ein offenes Ohr – egal ob mit oder ohne Konfession. Wer mag, kann sogar an jedem zweiten Donnerstag gemeinsam mit ihr singen. Es ist ihre Leidenschaft schon seit der Kindheit, sie ist überzeugt: „Singen befreit die Seele“. Sie selbst tut es auch im Chor der Michaeliskirche in Zeitz und unterstützt die Kantorei ehrenamtlich. Ein Leben ohne ihren Glauben kann sich Ursula Schuch nicht vorstellen.
    So oft ließ sie sich schon von ihm tragen und fand Trost in ihm. Die 75-Jährige ist zweifache Witwe. Ihr erster Mann starb noch viel zu jung an Krebs und auch ihren zweiten Partner verlor sie durch diese Krankheit. Die Trauer und die Einsamkeit nach diesen beiden schmerzhaften Verlusten bewegten sie 2003 dazu, eine Selbsthilfegruppe für Trauernde und Hinterbliebene zu gründen. Seit dem kämpft die gebürtige Thüringerin gemeinsam mit Witwen und Witwern gegen die Einsamkeit, steht ihnen in der schlimmsten Zeit ihres Lebens bei und hilft ihnen bei der Trauerbewältigung. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 15.02.2020MDR
  • Folge 3
    Wenn Christian Weiss die 30 Kisten mit bunten Bausteinen im Saal positioniert hat, dann gibt es für die Kinder kein Halten mehr. Jeder kennt Legosteine, doch die wenigsten werden 100 000 davon zu Hause haben. Seit 15 Jahren ist Christian Weiss vom Sächsischen Jugendverband „Entschieden für Christus“ damit in Kirchgemeinden und Freizeitheimen zu Gast. Er liebt die kleinen Plastiksteinchen seit der Kindheit – die hießen vor 50 Jahren in seinem Kinderzimmer aber nicht Lego, sondern Formo und Pebe und waren die DDR-Antwort auf das dänische Original. Für Christian Weiss waren sie das Lieblingsspielzeug schlechthin.
    Obwohl es beim Projekttag mit Lego keine Vorgaben gibt und jedes Kind bauen kann, was es möchte, entsteht am Ende eine 14 Quadratmeter große eigene Welt – eine Stadt. Die Baumeister erleben, wie etwas funktionieren kann, wenn alle an einem Strang ziehen – anders als beim Turmbau zu Babel. Geschichten aus der Bibel gehören auch zu den Projekttagen. Im Gleichnis vom Hausbau zum Beispiel mahnte Jesus ein gutes Fundament an – das möchte Christian Weiss auch legen bei seiner Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 14.03.2020MDR
  • Folge 4
    Er ist einer der führenden Flötisten der Gegenwart – dies ist das offizielle Lob der Dresdner Staatskapelle an Eckart Haupt. Der 74-Jährige spielte fast drei Jahrzehnte in diesem Weltorchester. Er nahm unzählige Schallplatten und CDs auf, lehrte als Professor an der Musikhochschule und reiste mit der Flöte um die Welt. Doch dann geschieht etwas sehr Ungewöhnliches. Vor etwa vier Jahren legt Eckart Haupt sein Instrument aus der Hand. „Die Luft war raus, im wahrsten Sinne des Wortes, ich habe falsch geatmet.“ Eine Physiotherapeutin heilt ihn. Zögernd beginnt der Musiker wieder zu üben.
    Konzerte in Moskau und Smolensk sind die nächsten Ziele des Virtuosen. Trotz seines Ruhmes, Eckart Haupt hat nie vergessen, wo seine Wurzeln liegen. In seiner Heimat – der Lausitz. Mit 14 Jahren stand er das erste Mal auf der Bühne des Görlitzer Musiktheaters. Bis heute sind es vor allem diese kleinen Häuser, die ihm am Herzen liegen. Als langjähriger Sächsischer Kultursenator kümmerte er sich um deren Finanzierung. Eckart Haupt gehört zur evangelisch-reformierten Gemeinde. Der Vater zweier erwachsener Kinder lebt mit seiner Frau in Dresden. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 21.03.2020MDR
  • Folge 5
    „Warum soll nicht jemand im Nadelstreifenanzug in der Kreuzigungsszene zu sehen sein?“ Horst Bartsch (65) aus Halle liegt es am Herzen, die bildliche Darstellung biblischer Texte ins Heute zu transformieren. „Mein christlicher Glaube lebt von den Erzählungen aus dem Alten und Neuen Testament. Geschichten, in denen ich mich selbst wiederfinde, in denen sich immer alle Menschen in der Vergangenheit und in der Gegenwart wiederfinden können.“ Seit zehn Jahren erlernt er das Schnitzhandwerk und fährt dafür mehrmals im Jahr nach Österreich in eine Schnitzschule.
    Eigentlich ist Horst Bartsch Kinderchirurg von Beruf. Schon seit den 80er Jahren beschäftigt sich der gebürtige Niederlausitzer in seiner Freizeit mit der Malerei und Bildhauerei. Fasziniert von der Möglichkeit, für seinen Glauben eine andere Form als das Wort zu finden, probiert er verschiedene Materialien aus, darunter Gips, Beton, Ton und nun Holz. Begeistert von seiner Arbeit, wünschte sich im vergangenen Jahr der Freundeskreis zum Erhalt der Laurentiuskirche in Seeben einen Osterleuchter von Horst Bartsch. Sein erster Auftrag als Holzkünstler. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.04.2020MDR
  • Folge 6
    Havannas Architektur versprüht einen morbiden Charme. Die salzige Meeresbrise zerfrisst die Fassaden und Michael Diegmann aus Küllstedt ist angetreten, etwas dagegen zu tun. Auf sein Konto gehen bereits 20 Projekte, darunter das Kapitol, dessen Fassade er restaurierte – 30.000 m². Seit zehn Jahren arbeitet der Eichsfelder die meiste Zeit des Jahres in der Karibik, er wurde mit offenen Armen empfangen. Nicht nur, weil er hilft, die Architektur zur retten – die Kubaner freuen sich, einen Ostdeutschen zu treffen: Viele haben in der DDR studiert oder gelernt und tauschen mit Michael Diegmann gern Erinnerungen aus.
    Als Dankeschön für die Großaufträge schenkte er den Kubanern die Restaurierung des Che Guevara-Monuments. Auf eigene Kosten säuberte der Katholik auch den Altar in der Kathedrale von Havanna – als Geschenk an den Papst und die Katholiken in Kuba. Die Fassade der Kathedrale strahlte bereits für den Besuch von Papst Franziskus 2015, der Tisch des Herren im Inneren aber wirkte umso düsterer – geschwärzt vom Jahrhunderte langen Gebrauch. Das konnte der Christ aus dem Eichsfeld natürlich nicht so stehen lassen … (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.04.2020MDR
  • Folge 7
    Der 16-jährige Milan Fuchs geht regelmäßig klettern, spielt E-Gitarre in zwei Bands und hat einen ziemlich großen Freundeskreis. Für einen Teenager keine sonderlich überraschende Freizeitgestaltung. Dass auch der Glaube zu seinem Leben gehört, daraus macht er kein Geheimnis. Das wiederum ist unter Gleichaltrigen nicht selbstverständlich. Er liebt Gespräche über Gott, er liebt Gespräche mit Atheisten, er liebt es, von anderen Menschen zu erfahren, wie sie sich die Welt denken. In seiner Konfirmationszeit vor zwei Jahren hat er nach einer Antwort auf die Frage gesucht, was Gott für ihn ist.
    Milan hat viele Menschen in seiner Umgebung dazu befragt und mit ihnen diskutiert. Seine eigene Antwort: „Gott ist für mich das Gute, das jeder in sich trägt. Gott ist das Gute, was uns alle verbindet. Und die Hoffnung und die Kraft, die uns in schwierigen Zeiten helfen können.“ Eine besondere Leidenschaft, die ihn von Gleichaltrigen unterscheidet, ist der Abendspaziergang. Er braucht Zeit für sich, sagt Milan. In dieser Zeit hat er auch neue Ideen für seine Lieder und Gedichte. (Text: mdr)
    ursprünglich für den 25.04.2020 angekündigt
  • Folge 8
    Stille Wasser sind tief. Ein Spruch, der Dietrich Frank mit vier Worten wunderbar beschreibt. Der 60-Jährige sagt von sich selbst, dass er ein Spätstarter sei. Als Kind verbringt er viel Zeit in einer Heilstätte für Lungenkrankheiten. Später fällt ihm das Lernen schwer. Er wird Klempner und mit 40 Jahren arbeitslos. Der evangelische Christ beginnt, ehrenamtlich für seine Gemeinde als Küstergehilfe zu arbeiten. Ein Neuanfang für den schüchternen Junggesellen. „Ich traute mir damals nicht viel zu. Aus Angst, etwas falsch zu machen. Doch dann geschah etwas, was mich veränderte.“ Der Pfarrer überlässt ihm den Schlüssel zur Kirche und damit viel Verantwortung.
    Dietrich Frank nimmt diese Herausforderung an und wächst daran. Inzwischen kümmert er sich um zwei Kapellen und vier Kirchen in seiner Heimatstadt Meißen. Er kraxelt auf Kirchtürme, um Uhren und Dachrinnen zu reparieren, er wechselt Glühbirnen in Lampen, die fünf Meter hoch hängen und kümmert sich auch, wenn die Toilette im Kreuzgang verstopft ist. Die gute Seele der Gotteshäuser. Im Moment ist die Pflege seiner 90-jährigen Mutter das Wichtigste für ihn. „Nicht weil ich ihr etwas schulde, sondern weil ich davon überzeugt bin, dass es das Richtige ist, Verantwortung zu nehmen. In jeder Lebenslage.“. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.08.2020MDR
    ursprünglich für den 16.05.2020 angekündigt
  • Folge 9
    Geboren in Athen, studiert in den USA, gearbeitet bei der Navy, in Frankfurt/​Main und jetzt in Aue – Nikolaos Zarmpis ist ein Kosmopolit. Im erzgebirgischen Aue will der Grieche nun sesshaft werden. Es ist die Aufgabe, die ihn reizt, zu bleiben. Der 50-jährige Arzt baut am Helios-Klinikum ein Lungenzentrum auf. Als er im Herbst 2018 damit begann, ahnte niemand, dass diese Aufgabe mit der Corona-Pandemie eine enorme Herausforderung wird. „Wir wissen noch nicht, womit wir es hier genau zu tun haben. Der Herrgott gibt und der Herrgott nimmt. Aber ich denke, am Ende wird etwas Gutes kommen.“ Vor allem sein griechisch-orthodoxer Glaube gibt ihm Mut und Kraft, diese Krise nicht nur zu überstehen, sondern auch an ihr zu wachsen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.04.2020MDR
  • Folge 10
    24 Jahre lang war Gabriela Rost als Kirchenälteste aktiv in Lichtentanne in Thüringen. Derzeit braucht sie Abstand, die Enttäuschung sitzt tief: „Ehrenamt wird einfach als selbstverständlich abgehakt.“ Sie hatte mitgeholfen, das alte Kirchgebäude instand zu setzen. Allein die Turmsanierung kostete mehr als 150.000 Euro – und Kraft und Nerven. Anträge, Absagen, böse Überraschungen. „Dabei habe ich Federn gelassen.“ Die nächste Wahl zur Kirchenältesten nahm sie nicht an, zog sich aus der Gemeindearbeit zurück. Die Dorfkirche jedoch ist ein Zufluchtsort für sie geblieben. Auch im Wald kann die 57-Jährige auftanken. Eine Frau und ehemalige Kirchenälteste als Jägerin auf dem Hochsitz? Das verstehen nicht alle. Gabriela Rost empfindet die Stunden in der wunderbaren Natur des Thüringer Waldes als heilsam. Sie geben ihr Kraft. Vielleicht eines Tages auch wieder den Mut für ein Ehrenamt. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 23.05.2020MDR
  • Folge 11
    „Mein Lebensweg war nie gradlinig und das ist gut so. Auf Umwegen sehe ich nämlich mehr.“, sagt Kerstin Flade-Drechsel. Die heute 55-Jährige wächst in einer umtriebigen Familie im Erzgebirge auf. Ihre Mutter ist Lebenskünstlerin, ihr Vater – Helmut Flade – einer der berühmtesten Spielzeugdesigner der DDR. Die Familie lebt mit den Großeltern unter einem Dach. Als Kerstin acht Jahre alt ist, findet sie ihren Großvater – tot in der Küche. Ein Erlebnis, das sie ein Leben lang begleitet.
    Die Familie und auch der christliche Glaube fangen sie auf. Nach dem Abitur absolviert sie eine Drechsellehre und studiert Museologie. 1989 wird sie arbeitslos. Doch Aufgeben ist keine Option. Kerstin Flade-Drechsel beginnt, erzgebirgische Engel und Figuren in Miniaturform herzustellen und hat damit Erfolg. Nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern das ganze Jahr über. Ein Motiv liebt die Künstlerin besonders: ein kleiner Apfelbaum. „Den gibt es wirklich, er steht in meinem Garten. Mit meinem Großvater saß ich oft darunter und wir haben uns Geschichten über Gott und die Welt erzählt.“ Prägende Kindheitsmomente.
    Genau solche Momente gibt sie heute selbst weiter. Kerstin Flade-Drechsel besucht so oft sie kann Kinder in Schulen und Kitas, um ihnen Geschichten ihrer Erzgebirgs-Engel zu erzählen. „Das ist für alle immer wie ein Glücksbad. In unserer zunehmend komplizierter werdenden Welt finde ich so etwas wichtig.“ Kerstin Flade-Drechsel ist Mutter von zwei erwachsenen Söhnen. Sie lebt und arbeitet in Olbernhau. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 30.05.2020MDR
  • Folge 12
    Karl Marx mit Dornenkrone. Gibt es nicht? Doch! Als Kunstwerk bei Wolfram Nagel zu Hause. Der 64-Jährige beschäftigt sich mit Dingen, die auf den ersten Blick nicht so recht zueinanderpassen. Die Vermischung von Religionen und philosophischen Ideen beflügeln seine Gedanken. Der Dresdner arbeitet als Kulturjournalist. Das Radio ist sein Metier. Doch mitunter greift er auch zum Stift und schreibt für die „Jüdische Allgemeine“ – die auflagenstärkste Zeitung des deutschen Judentums. Er selbst konvertierte vor zwölf Jahren zu dieser Religion. Viele seiner Beiträge sind politisch. Eindringlich warnt er vor antisemitischen Tendenzen und dem Rechtsruck in der Gesellschaft.
    Seine Vision ist, für Mitteldeutschland ein jüdisches Museum zu gründen. Schon lange recherchiert Wolfram Nagel zum Landjudentum. Ihm geht es um die Menschen, die in den kleinen Dörfern enteignet, gejagt und ermordet worden. „Mein Interesse, dies aufzuarbeiten, hängt mit meiner eigenen Kindheit zusammen. Ich bin in einem kleinen Dorf in Thüringen groß geworden. Wir Jungs haben oft auf dem Friedhof gespielt. Es war ein jüdischer … Erst als ich längst erwachsen und weggezogen war, habe ich angefangen, mir darüber Gedanken zu machen.“. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 13.06.2020MDR
  • Folge 13
    Renate Ender ist Pilgerin durch und durch. Über 4.000 Kilometer ist sie schon weltweit gegangen. Sie reiste auf Paulus’ Spuren nach Malta ebenso wie durchs Heilige Land. Auf einem Pilgerweg durch das Mansfelder Land erfahren wir von ihren abenteuerlichen Begegnungen. Der Glaube hat Renate Ender in mancher Lebenskrise Halt geboten. Seit zwei Jahren baut sie nun auch noch eine Pilgerherberge aus – direkt am Lutherweg im sachsen-anhaltischen Höhnstedt. Sie bekam das Haus von einem Nachbarn geschenkt, in dem sie nun mit Eigenmitteln und einer Menge Engagement Pilgern aus aller Welt Bleibe, Stütze und eine Menge Lachen bieten will. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 20.06.2020MDR
  • Folge 14
    „Das einfache Leben“ – so heißt der erste Bildband des pensionierten Pfarrers Uwe Jung-Kempe. Damit hat der 63-jährige Thüringer in Fotografien ausgedrückt, was er viele Jahre auch predigte. Ein Leben frei von Haben und Müssen. Unkonventionell wollte er immer sein, auch sein eigener Lebensweg war nicht geradlinig. Mehrere Berufe, vier Kinder, eine Trennung, Verlust. Eine konstante Größe war aber die Leidenschaft für die Fotografie. Dafür hat er sich vor ein paar Jahren nochmal „auf die Schulbank“ gesetzt und sein altes Fotolabor wieder aufgebaut. Inzwischen arbeitet er schon an seinem zweiten Bildband. Diesmal über die Jugend in der DDR. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.07.2020MDR
  • Folge 15
    „Sorbisch sein, das bedeutet viel mehr, als Ostern Eier anzumalen und auszureiten“, sagt Benedikt Dyrlich. Der 70-jährige Schriftsteller stammt aus der Lausitz und setzt sich dafür ein, dass die sorbische Kultur nicht nur auf Folklore reduziert wird. Sein Engagement ist erstaunlich. Er übersetzt die Bibel ins Sorbische, organisiert Poesie-Festivals, leitet viele Jahre eine Sorbenzeitung und gestaltet Anfang der 1990er als sächsischer SPD-Abgeordneter die Landesverfassung mit. Aufgewachsen in den Nachkriegsjahren in der DDR, prägte ihn vor allem sein katholisches Elternhaus. Fast wäre er Priester geworden. Als er sich mit Anfang 20 in eine Frau verliebt, ändern sich seine Lebenspläne. Er studiert Theaterwissenschaften, wird Vater und widmet sich der Schriftstellerei. Heute gilt er als einer der originellsten zeitgenössischen sorbischen Lyriker. Benedikt Dyrlich lebt mit seiner Frau in Dresden und in Bautzen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.07.2020MDR

zurückweiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Glaubwürdig online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…