2018, Folge 34–54

  • Folge 34 (50 Min.)
    Als einer der wegweisendsten und zugleich umstrittensten Habsburger ging Joseph II. in die Geschichte ein. Brennend vor revolutionären Ideen, musste er zusehen, wie seine Mutter Maria Theresia auf dem Thron alt wurde, während ihm nur noch zehn Jahre Alleinregentschaft blieben – viel zu wenig für das Viele, was er umkrempeln wollte. Kein Wunder, dass seine Zeitgenossen, wie auch er sich selbst, ihn als gescheitert ansahen. Und doch hatte sich an ihm ein Licht entzündet, das nicht mehr erlöschen würde. Die dritte Folge der neuen ORF-III-Serie ?Die Akte Habsburg? zeigt die inneren Kämpfe von Joseph II., sein stetes Drängen zu aufgeklärten Reformen, denen die Trägheit des Reiches entgegenstand – und nicht zuletzt auch seine eigene Mutter. Da Joseph den Hof und den Großadel gegen sich aufgebracht hatte, suchte er als Verbündete das Volk. Oft war er inkognito in Kneipen und Kutschen unterwegs und lebte bei Würstel und Bier das Leben seiner Untertanen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 02.01.2018ORF III
  • Folge 35 (45 Min.)
    Der Sieg über die osmanischen Belagerer vor Wien im Jahr 1683 rettete das Abendland für immer vor der türkischen Expansion. Aber wessen Sieg war es eigentlich? Jener des Stadtverteidigers Starhemberg? Des polnischen Königs Sobieski mit seinem Entsatzheer? Oder des Kaisers und Führers der Christenheit Leopold I.? Soviel steht fest: Leopold ergriff mit seinem Gefolge rechtzeitig die Flucht und überließ seine Residenzstadt dem Chaos. Was ihn nicht daran hinderte, nach dem Sieg zu verlangen, mit den Feierlichkeiten auf ihn zu warten. Friedrich von Thun zeigt anhand der dramatischen Ereignisse der Türkenbelagerung die Stärken und Schwächen von Leopold I. Der Habsburger machte im ganzen einen gebrechlichen Eindruck und schien schon mit weniger großen Herausforderungen im Amt überfordert zu sein. Doch immerhin war er es, der den Verteidigungspakt mit Polen rechtzeitig abgeschlossen hatte. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 03.01.2018ORF III
  • Folge 36 (45 Min.)
    Der Aufstieg der Habsburger zu ihrer Jahrhunderte langen Karriere kam nicht von selbst. Machthunger, Berechnung und viele Tricks bereiteten ihnen den Weg. Vor allem zwei Persönlichkeiten spielten von Anfang an kompromisslos auf Sieg: Rudolf I., der erste Habsburger auf dem Kaiserthron, und Rudolf der Stifter, der mit seiner Fälschung Privilegium Majus seine Familie erst auf Dauer hoffähig machte. In dieser fünften und letzten Folge der Serie ?Die Akte Habsburg? ist Friedrich von Thun am Anfang des Habsburger Mythos angekommen. Beide Rudolf-Figuren leisteten, was Erfolgsmenschen bis heute auszeichnet: auch aus der Position des Schwächeren heraus am Ende zu siegen. So war es bei Rudolf I., der seinen mächtigen Gegenspieler Ottokar systematisch in die Ecke trieb, und auch bei Rudolf dem Stifter, der die Habsburger auf Augenhöhe mit den damals dominanten Häusern Wittelsbach und Luxemburg brachte. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 04.01.2018ORF III
  • Folge 37 (60 Min.)
    Das Hotel Sacher ist Zentrum der Wiener Gesellschaft in einer Zeit, in der Mitteleuropa einen nie dagewesenen Umbruch erlebt. Der Film von Beate Thalberg räumt mit manchem Klischee auf erzählt davon, wie es sich für Gäste und Besitzer des Hotels anfühlt, eine entscheidende Epoche mitzugestalten: Boom und Krise der Gründerzeit, die Blütezeit der „Wiener Moderne“, technische Neuerungen, die das private Leben tief verändern und rasant beschleunigen. Anna Sacher führt ihr Hotel als einfallsreiche Unternehmerin und erwirbt als Wissensträgerin unter den Eliten Österreichs große Macht. 1930 übernimmt die Familiendynastie Gürtler das Königreich „Sacher“. Die Nachfolger erkennen die Story hinter dem Mythos und erzählen sie weiter. So wird Fünf-Sterne-Luxus in der Anmutung eines Jahrhundertwende-Palais zu einer Zeitkapsel inmitten globalisierter Gleichschaltung. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 09.01.2018ORF III
  • Folge 38 (50 Min.)
    Das Wiener Arsenal ist die mächtigste verbliebene Kasernenanlage der Habsburgermonarchie. Sie war Teil jenes strategischen Dreiecks, das die Reichshauptstadt nach der Schleifung der Stadtmauern schützen sollte. Nahe am damaligen Südbahnhof gelegen, konnten hier bei Bedarf auch schnell frische Truppen nachgeführt werden. Noch heute atmet das Arsenal dank seiner umfangreichen Dauerausstellung den militärischen Geist der ausgehenden Donaumonarchie. Die Exponate – vom U-Boot-Kopf aus dem Ersten Weltkrieg bis zum einfachen Schrapnell – sind Dokumente der Waffentechnikgläubigkeit, die Europa 1914 in den Untergang führte. Die ORFIII Neuproduktion zeigt die Anlage und erklärt ihren historischen Werdegang.Die Produktion wurde gefördert durch den Fernsehfonds Austria. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 16.01.2018ORF III
  • Folge 39 (50 Min.)
    Wer in Wien studiert hat, kennt mit großer Wahrscheinlichkeit die Österreichische Nationalbibliothek von innen – und viele andere auch. Sie ist ein Hort des Wissens im Herzen von Wien, in der sich überall die große habsburgische Geschichte widerspiegelt. Im Jahr 1368 fing es mit dem ersten Buch an, dem sogenannten Evangeliar des Johannes von Troppau. Maximilian I., der die Habsburger mit seiner Heiratspolitik zur europäischen Dynastie gemacht hatte, erweiterte die Sammlung massiv. Später übersiedelte sie aus Tirol von Schloss Ambras nach Wien an den Josefsplatz und später in die Neue Hofburg. Die ORFIII-Produktion erzählt die Geschichte der Nationalbibliothek bis in die Gegenwart und in die ?Zukunft des Wissens?. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 23.01.2018ORF III
  • Folge 40 (50 Min.)
    Einstein und Wien – in dieser Wechselbeziehung steckt mehr als gemeinhin bekannt ist. Einstein war nicht nur einige Male in Wien und wohnte in einer Wohnung in Grinzing, als Hausgast beim Physiker Felix Ehrenhaft. Er bezog auch zentrale Ideen von den Wiener Gelehrten Ernst Mach und Kurt Gödel, mit denen Einstein befreundet war – Ideen, die im Biotop des legendären ?Wiener Kreises? entstanden waren. Der österreichische Astrophysiker Franz Kerschbaum begibt sich in dieser Produktion auf die Spuren von ?Einsteins Wien? und erklärt, welchen Anteil die Wiener Forschung an der Erkenntniswelt des amerikanischen Genies hatte. Gestaltung: Karl und Anna Sigmund. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 30.01.2018ORF III
  • Folge 41 (50 Min.)
    Der Ball war die Dating-Plattform von anno dazumal. Dort konnte man eine schnelle Liebschaft oder einen Partner kennen lernen. So manche prominente Liebe hat sich auf einem Ball oder einer Redoute entzündet, nicht zuletzt die legendäre Ehe von Kaiser Franz Joseph und Elisabeth. Als der junge Franz den Cotillon mit Sisi tanzte, war es um ihn geschehen. Für niedrigere Stände waren die Regeln dieses Heiratsjahrmarktes durchaus streng. Alleinstehende Frauen durften nur in ihrer ersten Saison Weiß tragen. Für jede weitere Saison gab es ein abgestuftes Farbsystem in der weiblichen Ballkleidung, an der jeder Mann sofort erkennen konnte, wie oft die entsprechende Frau schon vergeblich versucht hatte, einen Partner zu finden. Die Dokumentation von Stefan Wolner und Harald Nestl stellt berühmte Liebesgeschichten vor, die auf Wiener Bällen entstanden sind. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereMo 12.02.2018ARD-alphaOriginal-TV-PremiereDi 06.02.2018ORF III
  • Folge 42 (45 Min.)
    Kaiserin Elisabeth, Kathy Schratt, Anna Sacher, Pauline Metternich und „Erzsi, die rote Erzherzogin“ – Frauen wie sie hatten etwas zu sagen in einer ansonsten durch und durch männlichen Welt. Und sie verliehen Wien den Glanz einer Society-Metropole. Patrice Fuchs zeigt, wie wirkungsmächtig Frauen wie diese im ausgehenden neunzehnten Jahrhundert gewesen sind und welche zentrale Rolle sie in der damaligen Gesellschaft gespielt haben. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.08.20203satOriginal-TV-PremiereDi 27.02.2018ORF III
  • Folge 43 (50 Min.)
    Die Donau und ihre Nebenarme waren nicht immer so gesittete Gewässer, wie es heute den Anschein hat. Lange war dieser Fluss ein unbändiger Strom, der sich wild seinen Weg durch Wien bahnte. Erst mit der Regulierung entstand der rechte Donauarm, den wir heute als „Donaukanal“ kennen. Auf der linken Uferseite hatte sich mit der Leopoldstadt die erste Wiener Vorstadt heraus gebildet. Ein Viertel, das vor allem den Wiener Juden zugewiesen wurde, von wo Leopold I. sie aber vertreiben ließ. Und der spätere Donaukanal bildete auch die natürliche Grenze zum kaiserlichen Jagdrevier, dem Prater. Die ersten Brücken, die dort errichtet wurden, hatten vor allem den Zweck, eine bessere Verbindung zwischen Hofburg und Prater herzustellen. In der ersten Folge des neuen ORF-III-Dreiteilers über die Wiener Gewässer erzählen Ronald und Roswitha Vaughan die bewegte Geschichte des Donaukanals. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.10.20193satOriginal-TV-PremiereDi 06.03.2018ORF III
  • Folge 44 (100 Min.)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.10.20193satOriginal-TV-PremiereDi 13.03.2018ORF III
  • Folge 45 (50 Min.)
    Was die Wienerinnen und Wiener heute als „Alte Donau“ bezeichnen, war einst der wasserreichste Arm der Donau. Hier verlief früher der Schiffsverkehr. Nur mehr wenig erinnert an die Zeit, als die Donau in einem wilden, verzweigten Augebiet durch die Stadt floss und je nach Wasserstand ständig ihren Lauf änderte. Zum Schutz vor Hochwasser trennte die Gemeinde diesen Donauarm bei der umfassenden Donauregulierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit dem Hubertusdamm ab. Die „Alte Donau“ wurde zu einem stehenden Binnengewässer. Die Wiener Badekultur eroberte dieses neue Terrain rasch, unter anderem mit dem Gänsehäufel. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.10.20193satOriginal-TV-PremiereDi 20.03.2018ORF III
  • Folge 46 (50 Min.)
    Jahrhundertelang gehörte die obere Adria zur Habsburgermonarchie und wurde zum Symbol des einstigen Vielvölkerreiches. Die österreichische Herrschaft hat Spuren hinterlassen: prunkvolle Verwaltungsgebäude und Grandhotels, Straßen- und Eisenbahnverbindungen, die Triest oder Görz mit Wien und Budapest verbanden – und Erinnerungen an eine Zeit, die heute hier wieder positiv beurteilt wird. 1918 ging mit dem Zerfall der Habsburgermonarchie auch die rund ein halbes Jahrtausend währende Herrschaft Österreichs an der oberen Adria zu Ende.
    Geblieben ist ein umfangreiches architektonisches Erbe, prunkvolle Verwaltungsgebäude und Grandhotels, Straßen- und Eisenbahnverbindungen, die Triest oder Görz einst mit Wien und Budapest verbanden und Erinnerungen an eine Zeit, die heute wieder als durchaus positiv beurteilt wird. Regisseur Gernot Stadler begibt sich auf Spurensuche in diesem geopolitisch einzigartigen Raum, der auch heute noch gekennzeichnet ist durch die gegenseitige, jahrhundertelange Befruchtung dreier Kulturen und Sprachen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 10.04.2018ORF III
  • Folge 47 (50 Min.)
    Über eine Länge von mehr als 350 Kilometern zieht sich die Donau durch Österreich und lädt mit ihren unzähligen Buchten, Auen und Stränden zum Baden und Verweilen ein. Darunter gibt es seit jeher Bäder, die Gastgeber und Rückzugsort für etliche badelustige Besucher sind, die dem Trubel der Stadt entkommen möchten und an diesen traditionsreichen Badestätten Energie sammeln wollen.Mit ihrer geschichtsträchtigen Architektur, sind jene Naherholungsgebiete in Stadtnähe Sinnbilder eines einstigen Lebensgefühls und stille Zeitzeugen Österreichischer Geschichte und durchbrechen einst bis heute politische, kulturelle sowie gesellschaftliche Grenzen. Die ORF III Neuproduktion gibt einen Einblick in die Entwicklung der Bäder und die Lebensart seiner Bewohner. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 17.04.2018ORF III
  • Folge 48 (50 Min.)
    Grinzing – ein Ort des Weins, der Idylle und des Wiener Schmähs. Wenn die Tage wieder länger werden und man auch die Abende im Freien verbringen kann, schlägt wieder die Stunde der Heurigen, von denen Grinzing als einer der schönsten Stadtteile Wiens zahlreiche beherbergt. Jedesmal, wenn die lauschigen Nächte anbrechen, spielt Grinzing seine ganzen Reize aus. Es ist eine Gegend, wie gemacht für den Genuss des Sommers in allen seinen Facetten: vom Badetag im Krapfenwaldbad über einen Spaziergang im Wienerwald bis zu einem Abend bei Wein und Geselligkeit. Die ORF III Produktion stellt Grinzig vor und erzählt auch seine Geschichte. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 24.04.2018ORF III
  • Folge 49 (50 Min.)
    Ein wichtiger Zweig der Familie Rothschild residierte in Wien – Karl Hohenlohe geht zum Auftakt dieser ORF-III-Serie „Herrensitze“ ihren zahlreichen Spuren nach: Er besucht unter anderem den Prachtbau der ehemaligen „Creditanstalt“ am Schottenring – die Nachfolgerin der früheren Rothschild-Bank. Hier lag die Machtzentrale dieser Familie, die sich mit viel Geld in die Gunst des ständig defizitären Kaiserhauses einkaufte. Der Lohn waren der Adelsstand und Monopol-Konzessionen wie für die Eisenbahn der nördlichen Kronländer. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.01.2019ARD-alphaOriginal-TV-PremiereDi 22.05.2018ORF III
  • Folge 50 (50 Min.)
    Es hätte das Refugium eines Kaisers werden sollen – und wurde die Gruft eines verhinderten Thronfolgers. Schloss Artstetten atmet mit jeder Fuge die Geschichte des Doppeladlers. Franz Ferdinand bekam diesen Sitz in Jugendjahren von seinem Vater geschenkt und baute ihn über die Jahre mit viel Geld und Hingabe zu einem stattlichen Landsitz aus. Karl Hohenlohe zeigt, wie es sich hier gelebt hat, und besucht auch jene denkwürdige Grablege im Untergeschoß, wo Franz Ferdinand und seine Frau Sophie nach ihrer Ermordung in Sarajewo beigesetzt worden sind. Die Kapuzinergruft galt für den bei Franz Jospeh verhassten Thronfolger als „No Go Area“. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.01.2019ARD-alphaOriginal-TV-PremiereDi 29.05.2018ORF III
  • Folge 51 (50 Min.)
    Eine der geschichtsträchtigsten österreichischen Burgen steht hoch über dem Kamp und gibt einen Einblick in die Pracht und Lebensweise der Renaissance. Die Rosenburg ist ein beliebtes Ausflugsziel für alle, die Falknerei und Ritterspiele mögen. Dahinter verbirgt sich eine achthundert Jahre alte Historie, die von den Ungarnkriegen und der Gegenreformation bis in die Ausläufer der Donaumonarchie reicht. In der ORF-III-Neuproduktion führt der heutige Eigentümer Markus Hoyos, der hier die Faszination Schloss auslebt, durch seinen Herrensitz. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 02.02.2019ARD-alphaOriginal-TV-PremiereDi 05.06.2018ORF III
  • Folge 52 (50 Min.)
    Dem österreichischen Bundespräsidenten steht im steirischen Mürzsteg ein Jagdhaus zur Verfügung, das als Rahmen für diplomatische Empfänge abseits der großen Hauptstadtbühne dient. Karl Hohenlohe erzählt die Geschichte dieses Hauses und erklärt seine heutige Verwendung. In der Monarchie wurden nahe der wildreichen Jagdreviere Herrensitze errichtet, die dem Kaiserhaus, dem Adel und auch kirchlichen Würdenträgern als Jagdschlösser dienten. In der Gemeinde Neuberg an der Mürz im Nordwesten der Steiermark befindet sich ein Jagdschloss, das nach 1945 große Bedeutung für den wiedererstehenden Staat Österreich erlange: das ehem.
    kaiserliche Jagdschloss in Mürzsteg. Seit 1947 dienst es dem österreichischen Bundespräsidenten als Rückzugsort. Bundespräsident Rudolf Kirchschläger urlaubte in Mürzsteg und lud Staatsgäste zu privaten Gesprächen ein, zum Beispiel 1980 König Hussein von Jordanien. Auch Bundespräsident Kurt Waldheim verbrachte viel Zeit hier. Bundespräsident Thomas Klestil nutzte das Jagdschloss in Mürzsteg für offizielle Empfänge und um mit Staatsoberhäuptern anderer Länder heikle Themen in Ruhe zu erörtern.
    So zum Beispiel im Mai 1994 als unter seiner Vermittlung in Mürzsteg Friedensgespräche für den vom Bürgerkrieg gebeutelten Südsudan geführt wurden. Sein Nachfolger Bundespräsident Heinz Fischer nahm an örtlichen Veranstaltungen teil und empfing mit dem UN-Generalsekretär Ban Ki-moon auch einen der bedeutendsten internationalen Spitzenpolitiker in Mürzsteg. Im Februar 2017 übergab Fischer den Schlüssel der Villa an Bundespräsident Alexander van der Bellen, der gemeinsam mit seiner Frau von den Vertretern der Gemeinde Neuberg an der Mürz festlich empfangen wurde.
    In der Monarchie wurden nahe der wildreichen Jagdreviere Herrensitze errichtet, die dem Kaiserhaus, dem Adel und auch kirchlichen Würdenträgern als Jagdschlösser dienten. In der Gemeinde Neuberg an der Mürz im Nordwesten der Steiermark befindet sich ein Jagdschloss, das nach 1945 große Bedeutung für den wiedererstehenden Staat Österreich erlange: das ehem. kaiserliche Jagdschloss in Mürzsteg. Seit 1947 dient es dem österreichischen Bundespräsidenten als Rückzugsort.
    Das Jagdschloss Eckartsau wurde im Jahr 1180 Erstmals urkundlich erwähnt. Damals ist es noch eine mittelalterliche Wasserburg mit einer hölzernen Zugbrücke und befindet sich im Besitz der Herren von Eckartsau. Der erste Weltkrieg endete einen Monat nach Kaiser Karls I. letztem Aufenthalt in Mürzsteg mit der Niederlage Österreichs. Am 11. November 1918 verzichtet er unter Zwang auf die Regierungsgeschäfte in der österreichischen Reichshälfte, womit er jedoch nicht als österreichischer Kaiser abdankt.
    Noch am selben Tag verlässt er mit seiner Familie Wien und übersiedelt in das rund 40 Kilometer östlich der Hauptstadt gelegene kaiserliche Jagdschloss Eckartsau. Nach den ersten Parlamentswahlen bildet sich in Wien 1919 eine Koalition aus Sozialdemokraten und Christlichsozialen. Gemeinsam stellen sie den Kaiser vor die Wahl: entweder er dankt ab und bleibt als einfacher Bürger im Land, oder er muss sofort das Land verlassen. Entscheidet er sich für keine der beiden Möglichkeiten, droht man ihm offen mit seiner Absetzung und Internierung.
    Kaiser Karl ist nicht bereit dazu, auf den Thron zu verzichten und verlässt Eckartsau – ohne abzudanken – am 23. März 1919 mit seiner Familie. Das Schloss wird mitsamt des kaiserlichen Jagdgebietes Teil des Kriegsgeschädigtenfonds und ab 1938 während der Zeit des Nationalsozialismus Reichsjagd- und Reichsnaturschutzgebiet. Nach der Befreiung Österreichs nutzt die russische Armee Eckartsau als Sitz ihrer Kommandantur. 1955 geht das Schloss in das Eigentum der Österreichischen Bundesforste über, die bereits die ehemaligen kaiserlichen Jagdgründe in ihrer Verantwortung haben. Heute ist Eckartsau ein Museum. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.02.2019ARD-alphaOriginal-TV-PremiereDi 19.06.2018ORF III
  • Folge 53 (50 Min.)
    Schloss Halbturn wurde im Jahre 1711 von Lucas v. Hildebrandt, einem der bedeutendsten österreichischen Vertreter der spätbarocken Baukunst unter der Regierungszeit von Kaiser Karl VI. erbaut. Schloss Halbturn hat gute und schlechte Zeiten erlebt. Die Blüte seiner Jahre mag wohl jene gewesen sein, die sich uns in einem Ölgemälde Mitte des 18. Jhdts. zeigt. Während der ersten Türkenbelagerung war das kaiserliche Gestüt zerstört worden. Die Herrschaft Halbturn war über mehrere Jahre verpfändet und gelangte unter Kaiser Karl VI.
    wieder in kaiserlich-königlichen Besitz. Nach dem Tod Kaiser Karls VI. folgte auf Grund der Pragmatischen Sanktion 1740 seine Tochter Maria Theresia auf den Thron. Maria Theresia erwarb 1765 Schloss Halbturn, Teil der damaligen Herrschaft Ungarisch-Altenburg von der ungarischen Krone und schenkte es als Privatbesitz ihrer Lieblingstocher, Erzherzogin Marie Christine zur Hochzeit mit Herzog Albert-Casimir von Sachsen-Teschen (Begründer der Wiener Albertina). Zu diesem Anlass wurde auch das Deckenfresko „Triumph des Lichtes“ an den Barockkünstler Anton Maulbertsch in Auftrag gegeben.
    Da die Ehe kinderlos blieb, adoptierte das Paar den Lieblingsneffen Erzherzog Carl, Sohn von Marie Christines Bruder, Kaiser Leopold II. Als Erzherzog Carl 1822 das Erbe seiner Adoptiveltern antrat, war er ein vermögender Mann. Sein ältester Sohn, Erzherzog Albrecht, übernahm den Besitz 1847. Als dessen einziger männlicher Nachkomme im Kindesalter verstarb, adoptierte der Erzherzog die Kinder seines Bruders. So gelangte sein Vermögen – darunter auch Schloss Halbturn – nach seinem Tod im Jahr 1895 an Erzherzog Friedrich.
    Dessen Sohn, Erzherzog Albrecht war der nächste Besitzer. Baron Paul Waldbott-Bassenheim trat im Jahre 1956 das Erbe seines Onkels Erzherzog Albrecht an. Seit dem Ableben von Baron Paul Waldbott-Bassenheim am 20. Februar 2008 ist Schloss Halbturn im Besitz von DI Markus Graf zu Königsegg-Aulendorf, dem Adoptivsohn von Baron Paul Waldbott-Bassenheim, einem direkten Nachkommen der erzherzoglichen Familie. Schloss Halbturn könnte von vielen Erlebnissen ersten Ranges berichten, aber auch von ebenso vielen traurigen Momenten.
    Der härteste Schicksalstag war wohl der 11. August 1949. Nach einem großen Brand blieb von dem prachtvollen Bau nur mehr die steinerne Außenwand stehen. Lediglich das Wertvollste des Schlosses konnte wie durch ein Wunder gerettet werden: Der große Mittelsaal und mit ihm das herrliche Deckenfresko des berühmten Malers Franz Anton Maulbertsch. Mit Unterstützung von Bund und Land wurde Schloss Halbturn wieder aufgebaut und restauriert. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSa 16.02.2019ARD-alphaOriginal-TV-PremiereDi 26.06.2018ORF III
  • Folge 54 (50 Min.)
    Die Juweliere A. E. Köchert zählen seit ihrer Gründung im Jahre 1814 zu den renommiertesten Juwelieren in Österreich. Jakob Heinrich Köchert begann 1819 als Geselle bei Emanuel Piote, der während der Napoleonischen Kriege nach Wien gekommen war. Piote stellte Juwelen in der französischen Art her, die beim Adel und dem Hof großen Anklang fanden. Köchert heiratete später die Schwester von Piotes Frau. Als der damalige Hofjuwelier M. Cohen 1831 verstarb, bewarben sich Piote und Köchert um den Hoflieferantentitel, den zunächst Piote erhielt und nach erneuertem Ansuchen sein Partner Köchert. Seitdem waren sie bis 1918 als k.u.k. Hof- und Kammerjuwelier und Goldschmied persönlicher Juwelier des österreichischen Kaisers und seines Hofes.
    Als der damalige Kammerjuwelier von Mach 1849 verstarb, wurden Köchert und der Juwelier Biedermann zu Kammerjuwelieren erhoben. Köchert wurde dadurch auch mit der Pflege der Kronjuwelen betraut. Die Diamantsterne für Kaiserin Elisabeth, die auf dem Porträt von Winterhalter verewigt sind, wurden bald danach von der Firma entworfen. Als die Schatzkammer 1871 zur Öffnung vorbereitet wurde, inventarisierte Köchert die Bestände und reinigte und restaurierte die österreichische Kaiserkrone. Er erarbeitete neue Juwelen aus alten für den kaiserlichen Gebrauch, wie ein Diamantdiadem für Kaiserin Elisabeth mit dem Frankfurter Solitär.
    Berühmt sind die von Köchert für Kaiserin Elisabeth entworfenen „Sisi-Sterne“. Bei einer Aufführung von Mozarts Zauberflöte hatte Sisi derart vom Sternenschmuck der Königin der Nacht geschwärmt, dass der sonst so sparsame Kaiser Franz Josef I. bei Alexander Emanuel Köchert eine nicht kleine Anzahl von Diamantsternen in Auftrag gab, die er seiner Frau zum ersten Hochzeitstag überreichte. Bei der Wiener Weltausstellung 1873 erhielt Köchert die Goldene Medaille zusammen mit dem Architekten Theophil von Hansen. Zu dem Zeitpunkt gehörte er zu den führenden europäischen Juwelieren des 19. Jahrhunderts. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSa 23.02.2019ARD-alphaOriginal-TV-PremiereDi 03.07.2018ORF III

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