Fernsehfilm in 2 Teilen, Folge 1–2

  • 83 Min.
    1979: Der deutsche Sprachwissenschaftler Klaus Kuegler (Thomas Kretschmann) beschließt, mit seiner Frau, der Krankenschwester Doris (Nadja Uhl), und seinen drei heranwachsenden Kindern Judith (Milena Tscharntke), Christian (Tom Hoßbach) und Sabine (Stella Kunkat) in den Dschungel von West-Papua zu ziehen, um die Sprache und Gebräuche des steinzeitlich lebenden Eingeborenenstammes der Fayu zu studieren. Besonders die achtjährige Sabine bewundert ihren Vater für seinen Mut, das Unbekannte zu erforschen. Am Rande des Eingeborenendorfes beziehen die Kueglers ein Haus.
    Doch nicht jedes Familienmitglied ist von den neuen Lebensumständen angetan: Besonders Judith, Sabines ältere Schwester, tut sich schwer mit einem Leben „wie in der Steinzeit“, bei dem verschimmelte Kleidung, Insektenplagen und exotische Speisen an der Tagesordnung sind. Auch Mutter Doris fällt es nicht leicht, sich an die fremden Verhaltensregeln und Rituale zu gewöhnen. Klaus’ Devise lautet: sich auf keinen Fall in die Belange der Fayu einmischen. Nur so scheint ein friedliches Miteinander möglich. Denn den Fayu eilt ein grausamer Ruf voraus, der sich bewahrheitet, als diese wiederholt mit dem verfeindeten Stamm der Irigre in kriegerischen Fehden aufeinandertreffen.
    Den Aberglauben, kranke Dorfbewohner seien mit einem „Fluch“ belastet, kann Doris nicht akzeptieren und greift immer wieder helfend ein. Trotz des schwierigen Zusammenfindens erlebt die Familie aber auch glückliche Zeiten, vor allem Sabine blüht förmlich auf. Doch als sie eines Tages Auri (Emmanuel Simeon), einen verletzten Jungen der Irigre, in ihre Obhut nehmen, droht der Konflikt zwischen den Kueglers und ihren Gastgebern zu eskalieren.
    2005 veröffentlichte Sabine Kuegler ihr autobiografisches Buch „Dschungelkind“, das von ihren frühen Erlebnissen in der Wildnis West-Papuas zwischen 1979 und 1989 berichtet und schnell zum Bestseller avancierte. Trotz des abenteuerlichen Inhalts zeichnen sich Kueglers Kindheitserinnerungen durch einen ungeschönten, reflektierenden Blick aus, und nach dieser Devise ging auch der mit schwierigen authentischen Stoffen vertraute Regisseur Roland Suso Richter vor, als er sich an deren Verfilmung wagte: Vorwiegend in Malaysia gedreht, gelingt es dem intensiven Drama auf unspekulative Weise, die Begegnung zweier sich fremder Kulturen nachvollziehbar zu machen. Großen Anteil daran hat auch die großartige Besetzung, bei der neben den erfahrenen Profis Thomas Kretschmann und Nadja Uhl vor allem Stella Kunkat als junge Sabine heraussticht. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.01.20183satDeutsche Online-PremiereSa 26.07.2014ARD Mediathek
    Für den 26.07.2014 wurde zunächst die Ausstrahlung in zwei Teilen angekündigt, dann aber durch eine Langfassung ersetzt. In der ARD-Mediathek war dennoch die zweiteilige Version abrufbar.
  • 81 Min.
    Viel Zeit ist vergangen, seit die damals achtjährige Sabine (Stella Kunkat) mit ihren Angehörigen zum Stamm der Fayu in den Dschungel West-Papuas zog. Nach beträchtlichen Anfangsschwierigkeiten ist es der Familie des deutschen Sprachwissenschaftlers Klaus Kuegler (Thomas Kretschmann) inzwischen sogar gelungen, von den Eingeborenen nicht nur als geduldete Besucher, sondern als Freunde anerkannt zu werden. Selbst die Anwesenheit des jungen Auri (Emmanuel Simeon) vom verfeindeten Stamm der Irigre, den die Familie gegen großen Widerstand bei sich aufnahm, wird nun akzeptiert.
    Besonders Sabine schließt sich eng an Auri an – die gegenseitige Sympathie zwischen den beiden Heranwachsenden ist unübersehbar. Doch jetzt steht erst einmal eine Reise ins ferne Deutschland an, das die Kinder bisher nicht kannten. Sabine erlebt viele schöne, besondere Momente in der winterlichen – fremden – Heimat, sie merkt schnell, dass ihr die Sitten und Gebräuche des Fayu längst viel näher sind als das Leben in der Zivilisation.
    Nur ihre Schwester Judith (Milena Tscharntke), die im Dschungel nie richtig heimisch geworden ist, beschließt, nicht mehr mit ihrer Familie dorthin zurückzukehren. Mit den Jahren entwickelt sich Sabine zu einer jungen, selbstständigen Frau (Sina Tkotsch). Auch ihre Neigung zum inzwischen erwachsenen Auri (Felix Tokwepota) geht längst über eine reine Schwester-Bruder-Liebe hinaus, was Vater Klaus und seine Gattin Doris (Nadja Uhl), die im Dorf ein Hospital gegründet hat, besorgt zur Kenntnis nehmen.
    Denn sie wissen: Irgendwann wird das scheinbar sorglose Leben in der Wildnis West-Papuas für ihre Tochter ein Ende haben. Als Auri eines Tages an Turberkulose erkrankt und an den Folgen der Krankheit stirbt, verwandelt sich Sabines persönliches Paradies in einen verzweifelten Albtraum, dem sie entfliehen muss. Ende 1989 geht sie nach Deutschland, um auf einem Eliteinternat Ablenkung zu finden und neu anzufangen. Doch die Erinnerung an das Vergangene lässt sie nicht los: Sabine muss eine Entscheidung für ihr Leben treffen.
    Es ist eine epische Geschichte über Liebe, Hass, Vergebung, Brutalität und die Schönheit des Lebens, die Sabine Kuegler in ihren 2005 veröffentlichten Kindheitserinnerungen „Dschungelkind“ niederschrieb und die ein Millionenpublikum faszinierte. Die Verfilmung von Roland Suso Richter nimmt sich Zeit, um Kueglers einzigartige Erlebnisse in der Wildnis West-Papuas mit kongenialem Einfühlungsvermögen umzusetzen, wobei der kulturelle Gegensatz und die Konfrontation mit dem Begriff „Heimat“ im zweiten Teil der beeindruckenden Adaption besonders stark herausgearbeitet werden. Zum erstklassigen Darstellerensemble um Thomas Kretschmann und Nadja Uhl gesellt sich Sina Tkotsch hinzu, die als ältere Sabine nun die Rolle ihrer jungen Kollegin Stella Kunkat übernimmt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.01.20183satDeutsche Online-PremiereSa 26.07.2014ARD Mediathek
    Für den 26.07.2014 wurde zunächst die Ausstrahlung in zwei Teilen angekündigt, dann aber durch eine Langfassung ersetzt. In der ARD-Mediathek war dennoch die zweiteilige Version abrufbar.

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