Folge 2

  • 2. Die Vertreibung

    Folge 2
    „Vormittags kamen sie um 10:00 Uhr, umstellten das Dorf und da kam einer rein und sagte, wir sollen in einer halben Stunde fertig sein und wir sollen nichts abschließen, alles offen lassen …“ Erika Tomalla aus einem Dorf in Schlesien war im Mai 1945 elf Jahre alt, als sie mit der Familie ihr Zuhause für immer verlassen musste. Sie teilte dieses Schicksal mit insgesamt zwölf Millionen Deutschen, die nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Heimat verloren. Der Verlust von Besitz und Heimat – oft nur der erste Schritt auf einem langen Marsch in die Ungewissheit. Für viele endete er irgendwo im Westen, jenseits der Oder-Neiße-Linie, für viele aber war er zu Ende, bevor er noch begonnen hatte.
    Erika Tomalla wurde in das Internierungslager Lamsdorf gesteckt und musste dort erleben, wie viele Deutsche zu Tode kamen. Sie starben an Hunger, Krankheit, Epidemien, aber auch durch Gewalt der polnischen Milizen. Für die Sudetendeutschen in der Tschechoslowakei war die Situation 1945 besonders prekär. Die Gewalt, die Hitler 1938 in die Tschechoslowakei getragen hatte, kehrte sich nun mit ganzer Wucht gegen die besiegten Deutschen. Die so genannten „Roten Garden“ hatten schnell begonnen, das umzusetzen, was der tschechische Präsident Benes im Mai
    1945 verkündet hatte: „Es ist klar, dass die Liquidierung der Deutschen hundertprozentig sein muss.“ Die Opfer: Soldaten und Kollaborateure, aber auch Zivilisten.
    Schuldige und Unschuldige. Mit der Potsdamer Konferenz im Sommer 1945 wurde die größte Umsiedlungsaktion der Geschichte festgeschrieben. Betroffen waren zwölf Millionen Deutsche und auch 1,5 Millionen Polen, die große Gebiete Ost-Polens, die Stalin beanspruchte, verlassen mussten. Der „Transfer“ sollte zu Ende geführt werden, fortan etwas geordneter und humaner. Die Alliierten setzten Kommissionen ein, die die Aussiedlungsaktionen überwachten und darauf achten sollten, dass die vereinbarten Mindeststandards eingehalten werden.
    Teil 2 der Dokumentationsreihe fragt nach den Umständen, Motiven und Hintergründen der Vertreibung, der Internierung und Ausweisung von Millionen Deutschen. Einige Orte, an denen sich die Vorgänge besonders deutlich machen lassen, werden ausführlicher behandelt: Lamsdorf, Breslau, Aussig, Brünn. Im Mittelpunkt stehen dabei die deutschen Zeitzeugen mit ihren Erlebnissen, Schicksalen, Biografien – aber nicht nur sie. Wichtig ist, dass polnische und tschechische Betroffene die Ereignisse auch aus ihrer Perspektive schildern. (Text: Das Erste)
    Deutsche TV-PremiereDo 22.03.2001Das Erste

Sendetermine

Do 31.10.2002
21:30–22:15
21:30–
Fr 17.05.2002
23:00–23:45
23:00–
Di 26.02.2002
22:05–22:50
22:05–
Sa 19.01.2002
21:00–21:45
21:00–
Mi 21.11.2001
21:45–22:30
21:45–
Mi 24.10.2001
23:00–23:45
23:00–
Do 30.08.2001
22:15–23:00
22:15–
Mo 18.06.2001
22:05–22:50
22:05–
Do 22.03.2001
21:45–22:30
21:45–
NEU
Füge Die Vertriebenen – Hitlers letzte Opfer kostenlos zu deinem Feed hinzu, um keine Neuigkeit zur Serie zu verpassen.
Alle Neuigkeiten zu Die Vertriebenen – Hitlers letzte Opfer und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Reviews & Kommentare

    Erinnerungs-Service per E-Mail

    TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Die Vertriebenen – Hitlers letzte Opfer online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

    Folge zurückFolge weiter

    Auch interessant…