Dokumentation in 5 Teilen, Folge 1–5

  • Folge 1 (15 Min.)
    Ausgehend von der Reise eines Pilgers – als Ausdruck seiner Bereitschaft zu Buße und Umkehr – beschreibt der Film das Weltbild der Menschen im Mittelalter. Zentrale Lebensauffassung ist der Glaube an Gott, denn das diesseitige irdische Leben gilt lediglich als Durchgangsstadium ins Jenseits. Gründe für die fehlende Zukunftssicherheit sind Naturkatastrophen, schlechte hygienische Zustände, Hunger und Krankheit, etwa Lepra und Pest, und daraus resultierend die Allgegenwärtigkeit des Todes. Die Menschen haben große Angst, wegen begangener Sünden in die Hölle zu kommen, und nur die Kirche bietet Möglichkeiten an, die Seele vor dem Fegefeuer zu retten.
    Das Frömmigkeitsverständnis der Stadtbürger und die Macht der Kirche werden anhand von Skulpturen mittelalterlicher Kirchenbauten erläutert. Ein weiterer Aspekt der Sendung ist die Darstellung des Lebens im Kloster, das als Ort des Gottesdienstes und der Karitas gesehen wurde. Exemplarisch wird die Armenspeisung vor den Klostermauern und die Bedeutung der klostereigenen Spitäler erklärt. Am Ende zeigt der Film am Beispiel des Ablasshandels die Fehlentwicklungen, die sich aus der Monopolstellung der Kirche als einziger Mittlerin zwischen Arm und Reich, zwischen Diesseits und Jenseits, ergeben und zur Reformation führen. (Text: hr)
    Deutsche TV-PremiereDo 28.02.2002Südwest Fernsehen
  • Folge 2 (15 Min.)
    Der Film gibt eine Vorstellung von den Zusammenhängen zwischen Recht, Ordnung und Pflicht, in die der Bürger einer mittelalterlichen Stadt eingebunden war. Herausgearbeitet werden diese Begriffe anhand der – symbolischen – Bedeutung einzelner städtischer Anlagen: der Stadtmauer als sichtbarer Grenze des städtischen Wehr- und Rechtsbereichs, der Wasserversorgung als wichtiger Voraussetzung für das Städtewachstum und des Galgens als Zeichen der auf Abschreckung beruhenden mittelalterlichen Gerichtsbarkeit. (Text: hr)
    Deutsche TV-PremiereDo 28.02.2002Südwest Fernsehen
  • Folge 3 (15 Min.)
    In sechs Abschnitten gibt der Film Einblick in das kommerzielle Leben einer mittelalterlichen Stadt. Am Anfang steht das Leben der Handwerker am Beispiel der Stofferzeugung und des Weinbaus. Der Alltag ist durch die enge Verbindung von Leben und Arbeit gekennzeichnet, aber auch durch die Zugehörigkeit der Handwerker zu den Zünften. Wichtigster Warenumschlagplatz ist der Markt und wichtigstes Zahlungsmittel das Geld. Von einer einheitlichen Währung ist man im Mittelalter aber weit entfernt. Jede Stadt mit Münzrecht kann eigenes Geld in Umlauf bringen. Die Verbindung zwischen den Städten stellten die Kaufleute her. Sie unternahmen Handelsreisen und füllten die Kontore und Kaufhäuser mit Waren. Eine Revolution in der Verbreitung von Informationen brachte die Erfindung von Papier und Buchdruck. Aus manchem Handwerker wurde ein reicher Verleger. (Text: hr)
    Deutsche TV-PremiereDo 07.03.2002Südwest Fernsehen
  • Folge 4 (15 Min.)
    Die Sendung beschäftigt sich mit den Profan- und Sakralbauten und dem häuslichen Leben in der Stadt des späten Mittelalters. Ausgehend vom Bau eines Fachwerkhauses wird die Gefahr der Feuersbrunst und der Übergang zum Bau von Häusern mit Ziegeldächern und aus Stein beschrieben. Geschildert wird das Leben und Arbeiten im Haus in unterschiedlichen sozialen Schichten. In der Beschreibung des Judenghettos von Speyer kommen die besondere rechtliche Stellung der Juden und die Hintergründe der Pogrome zum Ausdruck. Anhand des Straßburger und Freiburger Münsters wird auf die Bauweise der gotischen Kathedralen und ihre Bedeutung für die Stadt eingegangen. Den Abschluss des Films bildet die Schilderung der Feste, der Gasthöfe und der Badehäuser. (Text: hr)
    Deutsche TV-PremiereDo 07.03.2002Südwest Fernsehen
  • Folge 5 (15 Min.)
    Zahlreiche zeitgenössische Darstellungen und Spielszenen zeigen die Bandbreite des Frauenlebens in der spätmittelalterlichen Stadt, einem Ort, der den Frauen eine gewisse Selbstständigkeit ermöglicht. Neben dem alltäglichen Leben und den Aufgaben der Frau innerhalb der Familie, zu der auch das Gesinde gehörte, wird die berufstätige, bisweilen sogar in Zünften organisierte Frau vorgestellt. Weiteres Thema ist die Tätigkeit von Frauen im sozial-karitativen Bereich. Ausführlich werden das Leben der Frauen in den Klöstern und die damit verbundenen Aufgaben und Perspektiven dargestellt. Zum Ende des Mittelalters schränken Wirtschaftskrisen die beruflichen Möglichkeiten der Frauen ein und schwächen ihre Position innerhalb der Gesellschaft. (Text: hr)
    Deutsche TV-PremiereDo 14.03.2002Südwest Fernsehen

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