Folge 126

  • Hamburg-Veddel: Elbinsel mit rauem Charme

    Folge 126 (60 Min.)
    Hamburg-Veddel ist eine Elbinsel. Das Quartier liegt nur wenige Minuten von der Innenstadt entfernt auf der anderen Seite der Elbe direkt am Hafen. In bester Lage, sollte man meinen. Doch eingerahmt zwischen Autobahn und Eisenbahngleisen fahren viele Menschen einfach vorbei, nehmen kaum Notiz von der Insel mit dem rauen Charme. Im 19. Jahrhundert brachen Millionen Auswanderer von der Veddel aus in die Neue Welt auf. Die zentrale Unterkunft für Menschen aus ganz Europa stand auf dieser Elbinsel. Bis heute erinnert die Ballinstadt mit dem Auswanderermuseum daran.
    In den 1930er-Jahren war die Veddel ein quirliger Stadtteil mit vielen Kneipen, Läden und Tanzlokalen, hieß bei vielen Leuten „Klein St. Pauli“. Doch seit den 1980er-Jahren wurde das Quartier von den ursprünglichen Bewohnern verlassen und von der Politik vernachlässigt. Heute genießt das Viertel den zweifelhaften Ruf, heruntergekommen zu sein. Richtig ist, dass die Veddel ein armer Stadtteil von Hamburg ist, dass heute von den 5.000 Bewohnern 70 Prozent ausländische Wurzeln haben.
    Die Hälfte davon sind Türken, insgesamt haben hier 50 Nationalitäten ihre Heimat gefunden. Richtig ist aber auch, dass viele Veddeler gerne im Stadtteil leben. Auch Volker Hansen ist vor mehr als 15 Jahren dorthin gezogen.
    Der Fotograf hat sein Studio eingerichtet und porträtiert seitdem den Stadtteil aus immer neuen Perspektiven. Er macht Fotos für den Personalausweis ebenso wie ungewöhnliche Bilder für Ausstellungen in China. Der Mittvierziger genießt das „kosmopolitische Leben mit den vielen Anregungen“ und freut sich, dass die verschiedenen ethnischen Gruppen parallel nebeneinander leben.
    Ayhan Altun ist Türke, Muslim und auf der Veddel groß geworden. Als es vor einigen Jahren Stress gab und einige Jugendliche mit Drogen gedealt haben, hat er beschlossen, etwas zu tun. Nach Rücksprache mit dem Bezirk hat er die Veddeler Kiezläufer gegründet und geht seitdem mit einigen Helfern auf seinen Rundgängen gezielt auf die Jugendlichen zu.
    Ein Drogenproblem hat der Stadtteil seitdem nicht mehr. Auch Anne Buthmann ist davon überzeugt, dass sich die Veddeler selbst um das Quartier kümmern müssen. Die Veddelerin lebt seit über 35 Jahren dort, sieht als Platzwartin auf dem Sportplatz nach dem Rechten und ist immer dabei, wenn etwas besser werden soll, „denn die Stadt hat uns vergessen“. Dennoch ist der Stadtteil nicht abgerutscht. Auch wenn die Veddel zwar arm ist, funktioniert das Leben dort. Denn: Man kennt sich, passt aufeinander auf und die Nachbarschaft klappt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 19.09.2014NDR

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