Staffel 2, Folge 1–3

Staffel 2 von „Der Südwesten von oben“ startete am 01.01.2015 im SWR.
  • Staffel 2, Folge 1 (45 Min.)
    Der Filmemacher Peter Bardehle und sein Team haben sich vorgenommen, in der Landschaft wie in einem Buch zu lesen – und zwar aus der Vogelperspektive. Mit der Cineflex, der modernsten Helikopter-Kamera der Welt, erkunden sie den deutschen Südwesten und erzielen auf ihrer Reise visuelle Reize, die das scheinbar Bekannte neu und überraschend erscheinen lassen. Die Landschaften, Städte und Dörfer der drei Großregionen Pfalz, Saarland und Rheinland werden in einem neuen Dreiteiler der Serie der „Südwesten von oben“ ausschließlich aus der Luft porträtiert. Gedreht wurden die Helikopterbilder unter Regie eines Schwaben (Peter Bardehle) von einem Pfälzer (Kameramann Klaus Stuhl aus Alzey) in einem badischen Filmhubschrauber (Heli AG aus Denzlingen bei Freiburg).
    Die Firma HD Skycam in Alzey hat sich auf Luftbilder mit Cineflex-Technik spezialisiert, zusammen mit den Filmpiloten Heiner Börger aus Frankfurt und Andreas Bernhardt aus Freiburg. Die ursprünglich von der CIA entwickelte Cineflex-Technologie ermöglicht 360-Grad-Aufnahmen und gestochen scharfe HD-Bilder. Die Kamera ist an der Nase des Helikopters befestigt. Aus 600 Metern sind wackelfreie Zooms möglich, als würde der Helikopter nur wenige Meter an den Motiven vorbei fliegen. So präsentiert die SWR-Reihe „Der Südwesten von oben“ spektakuläre Bildstrecken.
    Der Wald, der Rhein und der Wein – diese drei Dinge prägen nicht nur die zentralen Landschaften der Pfalz, sondern verraten auch viel über ihre Seele. Von der „deutschen Toskana“ ist oft die Rede. Die Pfalz braucht diesen Vergleich, dank ihrer Topographie und ihrer Traditionen, nicht zu fürchten. Seinen historischen Aufstieg erlebte das heutige Saarland nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1871. Bergwerke und Stahlhütten zogen immer mehr Menschen an die Saar. Die Bodenschätze machten das Land aber auch zu einer begehrten Beute. Noch weit in die 1950er-Jahre hinein war die junge Bundesrepublik für die Saarländer Ausland; ihre Währung war der alte Franc.
    Erst 1956 wurde die saarländische Staatszugehörigkeit abgeschafft und im Januar 1957 erfolgte der Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland. So gesehen fand die „erste deutsche Einheit“ im Westen statt. Die Film-Reise durch das kleinste der deutschen Flächenbundesländer führt diese Brüche und historischen Spuren vor Augen. „Rheinländer“ – diese Bezeichnung wird so selbstverständlich benutzt wie man von einem Bayern oder einem Sachsen spricht, obwohl das Rheinland nicht fest definiert ist.
    Den Grund lieferten ausgerechnet die Preußen, denn sie errichteten 1822 ihre „Rheinprovinz“. Doch die Rheinländer waren widerspenstig. Sie glaubten katholisch und nicht protestantisch, feierten lieber als zu marschieren und bewahrten sich ihren republikanischen Geist. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die preußische Rheinprovinz geteilt. Der nördliche Teil wurde dem neuen Land Nordrhein-Westfalen zugeschlagen, der südliche dem neuen Bundesland Rheinland-Pfalz. Dort liegt der Mittelrhein mit seinen Tälern, Burgen und dem Kulturerbe der deutschen Romantik. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 01.01.2015SWR Fernsehen
  • Staffel 2, Folge 2 (45 Min.)
    Das heutige Saarland erlebte seinen Aufstieg nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1871. Die Arbeit in Bergwerken und Stahlhütten zog immer mehr Menschen an die Saar. Die Bodenschätze machten das Land aber auch zu einer begehrten Beute. Noch weit in die 1950er-Jahre hinein war die junge Bundesrepublik Deutschland Ausland für die Saarländer, ihre Währung war der alte Franc. Erst 1956 wurde die saarländische Staatszugehörigkeit abgeschafft und im Januar 1957 erfolgte der Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland.
    Die Filmreise durch das kleinste der deutschen Flächenbundesländer führt diese Brüche und historischen Spuren vor Augen. Am Hunsrück bei Nonnweiler ist der Hunnenring nur aus der Luft in seinen Dimensionen zu erkennen. Nicht nur die Kelten haben ihre Spuren im Saarland hinterlassen. Weltweit gibt es keine zweite so vollständig rekonstruierte Römervilla wie die Römervilla Borg bei Perl. Der Film zeigt Aufnahmen aus dem Helikopter, die selbst viele Saarländer so noch nicht gesehen haben, etwa von der stillgelegten Völklinger Hütte, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde, oder von der noch in Betrieb befindlichen Dillinger Hütte.
    Aus der Luft zeigt sich die Symbolhaftigkeit, die Eisen und Stahl für die saarländische Industriegeschichte besitzen, am eindrücklichsten. Von der einstigen Bedeutung des Kohlebergbaus erzählen die insgesamt 42 künstlichen Berge, geformt aus Abraum. Seit 40 Jahren steckt das Saarland im Strukturwandel. Auch die zunehmende Nutzung von Sonnen- und Windenergie lässt sich aus der Luft dokumentieren.
    Beeindruckend, wenn auch geringe die Bedeutung hat die Nutzung von Wasserkraft, etwa in Rehlingen. Die unverwechselbare Landmarke des Bundeslandes ist jedoch die Saarschleife, die sich um einen bewaldeten Hügel spannt. Von dort ist es nur ein Katzensprung nach Mettlach, wo eine ehemalige Benediktinerabtei den Hauptsitz der Porzellandynastie Villeroy & Boch beherbergt. Richtung Luxemburg liegt das Saarland auch einige Kilometer lang am Moselufer.
    Auf der anderen Seite der Grenze liegt ein idyllisches Winzerdorf, das große europäische Geschichte geschrieben hat: Schengen. Der Film nähert sich den Städten über die Saar, die nicht zuletzt die Karriere des Saarlandes in der Montanunion begründete. Auch der Name der Landeshauptstadt, Saarbrücken, hat mit dem Fluss zu tun. Die malerische Altstadt mit dem St. Johanner Markt und dem Brunnen des Barockbaumeisters Stengel stehen für das, was Besucher aus anderen Bundesländern oft als „Klein-Frankreich an der Saar“ fasziniert. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 01.01.2015SWR Fernsehen
  • Staffel 2, Folge 3 (45 Min.)
    „Rheinländer“ – diese Bezeichnung wird so selbstverständlich benutzt wie man von einem Bayern oder einem Sachsen spricht, obwohl das Rheinland nicht fest definiert ist. Den Grund lieferten ausgerechnet die Preußen, denn sie errichteten 1822 ihre „Rheinprovinz“. Doch die Rheinländer waren widerspenstig. Sie glaubten katholisch und nicht protestantisch, feierten lieber als zu marschieren und bewahrten sich ihren republikanischen Geist. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die preußische Rheinprovinz geteilt. Der nördliche Teil wurde dem neuen Land Nordrhein-Westfalen zugeschlagen, der südliche dem neuen Bundesland Rheinland-Pfalz.
    Dort liegt der Mittelrhein mit seinen Tälern, Burgen und dem Kulturerbe der deutschen Romantik. Die Filmreise durch das südliche Rheinland beginnt aber in der Eifel. In erloschenen Vulkankegeln bildeten sich Seen, sogenannte Maare, die wie Perlen aufgereiht in der Landschaft liegen. An einigen Stellen rumort die Erde bis heute. Die Mosel profitiert heute noch von ihrem wichtigsten römischen Erbe, dem Weinbau. Die Helikopterkamera Cineflex zeigt die Städte und Landschaften entlang der Mosel und entlang des Rheins in neuem Licht.
    Von oben gesehen verrät die Landschaft viel von ihrer Geschichte, etwa in Koblenz, aber auch in Worms, das im Mittelalter eine der wichtigsten Städte des Kaiserreichs war. Die Preußen suchten lange nach einem Ort, der deutsche Identität symbolisiert, und glaubten sie in der Landschaft des Rheins gefunden zu haben. Preußen gibt es nicht mehr, Frankreich erhebt längst keinen Anspruch mehr auf die Region und die mächtigen Kirchenfürsten gehören der Vergangenheit an. Doch, sie alle haben ihr Erbe hinterlassen und die Region für immer geprägt. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 01.01.2015SWR Fernsehen

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