Staffel 5, Folge 1–4

Staffel 5 von „Der Südwesten von oben“ startete am 19.12.2016 im SWR.
  • Staffel 5, Folge 1 (45 Min.)
    Bauernhöfe liefern frisches Gemüse, Obst oder Milch, doch die Bauern können sich trotz einer Sieben-Tage-Woche immer weniger leisten. Viele kämpfen seit Jahren um ihre Existenz. Sinkende Milchpreise und billiges Gemüse aus dem Ausland verderben die Preise. Aber für die, die weitermachen, ist es der schönste Beruf der Welt. Diese Folge der Reihe „Der Südwesten von oben“ zeigt Bauernhöfe und ihre Besitzer aus einer neuen Perspektive. Die Bedeutung der bäuerlichen Strukturen und ihre wirtschaftliche Funktion gingen in den letzten Jahrhunderten stark zurück: Um 1800 arbeiteten 80 Prozent der Deutschen in der Landwirtschaft, heute sind es gerade noch drei Prozent.
    Die Zahl der Wochenmärkte in Klein- und Großstädten dagegen stemmt sich gegen den Schwund. Alleine in Baden-Württemberg gibt es über 400 Märkte. Die Verbraucher fragen zunehmend nicht nur nach dem Preis, sondern auch nach Herkunft und Qualität. Um gegen die Konkurrenz zu bestehen, suchen auch Traditionsbetriebe neue Wege und investieren in moderne Technik sowie neue Vertriebsformen, um die Höfe, die oft seit Generationen in Familienbesitz sind, zu erhalten. Johannes Lenz aus Steinborn bei Bitburg hat mit gerade mal 25 Jahren einen Familienbetrieb mit 210 Kühen übernommen. Viel Verantwortung und ein voller Tag. Auch die angehende Bäuerin Madita Ott, die auf einem Bauernhof am Bodensee gerade eine Lehre macht, ist stolz darauf, etwas selbst zu erwirtschaften.
    Regionale und Bio-Ware wurden in den letzten Jahren immer wichtiger. Wie man Biogemüse mit Überzeugung in einem kleinen Betrieb anbaut, beweist Susanna Leopold, die es der Liebe wegen ins Schwäbische verschlagen hat. Dagegen ist aus dem Gärtnermeister Eugen Geil bei Speyer ein Manager geworden, der ganz Europa mit Radieschen beliefert und auf seinem Hof ein Containerdorf für seine Arbeiter aus Rumänen und Polen eingerichtet hat. Dass der Bauernhof sogar eine ideale Alten-WG mit eingebautem Pflegeheim ist, beweist ein Betrieb aus dem Westerwald. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.12.2016SWR Fernsehen
    ursprünglich für den 19.11., dann 29.12.2016 angekündigt
  • Staffel 5, Folge 2 (45 Min.)
    Sobald Menschen an einem Ort siedelten, war das Gotteshaus eines der ersten Zeugnisse ihrer Gemeinschaft. Macht und Pracht folgten. Je höher, desto näher an Gott. So wuchsen die Kirchen in die Höhe. Hundertjährige Traditionen im Lichte der Zeit, aus einem spannenden Blickwinkel gesehen – aus der Vogelperspektive. Eine neue Folge der Reihe „Der Südwesten von oben“ widmet sich einem Thema, das so wichtig ist, dass es sogar Verfassungsrang genießt: dem persönlichen Glauben. Im Ulmer Münster fanden im Mittelalter über 20.000 Gläubige Platz, erbaut wurde es mit Spenden der Bürger – zu Ehren Gottes, aber wohl auch zu ihrer eigenen.
    Pfaffengasse hieß einst die linke Rheinseite, wo Dom auf Dom vom Reichtum der Bistümer kündete mm – und von der Macht der Institution Kirche. Der Film untersucht, wie lebendig die christlichen Gemeinden heute sind. In Pforzheim wird evangelisch getauft, in Deidesheim katholisch geheiratet. Die Trauung vollzieht Pfarrer Braun (der „echte“), und die Kamera schaut dem Brautpaar über die Schulter.
    90.000 Frauen heiraten in Deutschland jedes Jahr in Weiß. Bei rund 400.000 Hochzeiten insgesamt ist das für die Kirche kein schlechter Schnitt. Gläubigkeit drückt sich heute aber weniger im Kirchgang oder kirchlicher Prachtentfaltung aus, als vielmehr in gesellschaftlichem Engagement. In Jugenheim engagiert sich die Kirchengemeinde für Flüchtlinge, in Mainz entlockt ein Domkapellmeister seinem Knabenchor glockenklare Töne, in Freiburg klettert eine Steinmetzin am Seil gesichert bis zur Turmspitze, um Ausbesserungsarbeiten an Freiburgs Wahrzeichen, dem Münster, zu begutachten.
    Der Film betrachtet keineswegs nur die Bauten der christlichen Religion; er widmet sich auch den jüdischen und muslimischen Gebetshäusern, zum Beispiel der neuen Synagoge in Saarbrücken oder der Yavuz-Sultan-Selim-Moschee in Mannheim. Religion ist Ausdruck von Toleranz, manchmal auch Zündstoff für Konflikte. So gewinnt vor allem der Islam an Bedeutung, rund sechs Prozent der Bevölkerung des Südwestens sind muslimisch, allein 600.000 in Baden-Württemberg. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.12.2016SWR Fernsehen
    ursprünglich für den 19.11.2016 angekündigt
  • Staffel 5, Folge 3 (45 Min.)
    Bahnhöfe werden gehasst, aber auch geliebt. Sie sind die zentralen Drehscheiben der Mobilität. Sie erfüllen für die meisten Reisenden nur einen Zweck: möglichst schnell an einen anderen Ort zu gelangen. Diese Folge der Reihe „Der Südwesten von oben“ liefert ungewohnte Blicke hinter die Kulissen der Bahnhöfe. Viele Menschen arbeiten daran, das Gemenge aus Gleisen und Zügen so zu organisieren, dass Güter und Fahrgäste wie im Plan von A nach B gelangen. Doch das gelingt nicht immer. „Pünktlich, wie die Eisenbahn“ – dieses anerkennende Lob aus der Vergangenheit wird heute eher ironisch gebraucht.
    So mancher Bahnfreund trauert der guten alten Dampfzeit hinterher, als das Leben noch gemächlich lief. Heute muss es immer schneller gehen: Die Bahn, mit fast 200.000 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber in Deutschland, kämpft gegen einen mächtigen, unsichtbaren Feind: Die Unpünktlichkeit. Auto und Flugzeug sind ihre Konkurrenten, aber sie haben die Schiene nie verdrängt. Mag es im Bahnverkehr die erste und zweite Klasse geben, der Bahnhof nivelliert all das. Auf dem Bahnsteig sind alle gleich, und das ist nicht immer angenehm.
    Der Bahnhof sieht durchziehende Horden von Fußballfans auf dem Weg zum Auswärtsspiel ihrer Mannschaft, Verliebte, die sich Lebewohl sagen müssen, gestrandete Reisende aus fernen Ländern, Drogendealer und jeden Morgen Millionen Pendler. Doch was ist aus all den kleinen Bahnhöfen geworden, deren Vorsteher Macht durch ihre Uniformen und Mützen hatten? Einige Stationen gibt es noch, mit Automaten statt Schalterbeamten, doch sie scheinen ihre Seele verloren zu haben. Ganz anders die ebenfalls automatisch geregelten Güterbahnhöfe, deren unheimliches Eigenleben sogar als Krimikulisse Beliebtheit erlangte.
    Der Film blickt hinter die Kulissen großer und kleiner Bahnhöfe, zeigt die täglichen Nöte und die kleinen Freuden – Ausschnitte aus der manchmal seltsamen Realität von Menschen, die sich dem Bahnhofsbetrieb verschrieben haben: Vom Stuttgarter Bahnhofsmanager Nikolas Hebding im endlosen Kampf gegen Verspätungen, die von seinem Bahnhof ausgehen und sich wellenförmig über Deutschland verteilen; über gute Seelen, die dem Hauptbahnhof Mannheim, einer oft unpersönlichen Menschenschleuse, ein Herz geben; bis hin zu denjenigen, die Güterzüge wie auf dem Schiebebrett zusammenstellen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.01.2017SWR Fernsehen
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 19.12.2016 angekündigt
  • Staffel 5, Folge 4 (45 Min.)
    Im Weltvergleich hat Deutschland sieben Top-Unis im Rang von Oxford und Harvard. Drei davon liegen im Südwesten und bieten ein nahezu kostenloses Studium: Freiburg, Heidelberg, Tübingen. Historische Uni-Gebäude prägen das Stadtbild, eine internationale Studentenschar verbreitet urbanes Flair. Die Helden an der Uni von heute sind Studentinnen, die es mit Kleinkind ins Examen schaffen, oder die Ernährungswissenschaftlerin Petra Högy aus Hohenheim, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Ernährung untersucht. Ihre Wege sind beispielhaft. Ihre Netzwerke stehen für den Fortschritt, der allen nutzt.
    Der Film der Reihe „Der Südwesten von oben“ widmet sich mit beeindruckenden Helikopterbildern den südwestdeutschen Universitäten. Was für ein Privileg, an einer renommierten Universität arbeiten oder studieren zu dürfen. Die Menschen vom Kosmos „Uni“ profitieren auf vielfältige Weise vom gegenseitigen Austausch – mit Studenten, Professoren, Forschern, Gästen aus aller Welt. Städte, die schon vor vielen Hundert Jahren Universitäten bekamen, wachsen daran noch heute: Heidelberg, Mannheim, Trier und Mainz sind nicht zuletzt dank ihrer Universitäten weit über Deutschland hinaus bekannt geworden.
    In Mannheim, bekannt für seine Wirtschaftsfakultät, bewarben sich im Wintersemester 14.500 Interessenten auf 2800 neue Studienplätze – rund 12.000 Bewerber gingen also leer aus. Entscheidend ist die Note im Abitur. Die 18-jährige Vanessa Birkholz startet mit einem Einser-Abi in ihr BWL-Studium in Mannheim, der Film begleitet sie an ihrem ersten Tag. Philipp Werner (20) studiert dagegen Wirtschaft an einer privaten WHU, in Vallendar, für 12.000 Euro im Jahr, während Vanessa in Mannheim eine Studiengebühr von nur 280 Euro pro Semester entrichten muss.
    Mit welchen Gefühlen und Perspektiven arbeiten Studenten heute? Das Filmteam schaut nach in Trier, Heidelberg, Hohenheim und vielen anderen Orten im Südwesten. In Mainz geht eine Jurastudentin mit Kleinkind ins erste Staatsexamen. Wie schafft sie das? In Tübingen unterrichtet der Medizinprofessor nicht mehr in einem Hörsaal, sondern aus einem TV-Studio und live übers Internet mit weltweiter Zuhörerschaft. Vieles hat sich an den Unis in den letzten Jahren verändert. Es ist spannend, Leute kennenzulernen, die die Zukunft mitgestalten. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.01.2017SWR Fernsehen

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