Dokumentation in 2 Teilen (arte-Version), Folge 1–2

  • Folge 1 (50 Min.)
    In Australien sind Spuren von Kunstwerken, Monumenten, Verzierungen und Bestattungsriten zu finden, die aus Zeiten stammen, lange bevor der Cro-Magnon-Mensch lebte. Hier lebte die älteste Zivilisation der Welt, und zwar von ihrer Ankunft in Sahul vor 50.000 Jahren bis zur Kolonialisierung durch die Weißen im 18. Jahrhundert. Die Geschichte dieser Zivilisation umfasste eine zehnmal längere Zeitspanne als die des antiken Ägyptens. Vom Homo sapiens gab es vor 60.000 Jahren nur einige Tausend Individuen, die an bestimmten Orten in Afrika lebten. Aber eine Gruppe war wagemutiger und hartnäckiger als alle anderen.
    Sie zog die ganze asiatische Küste entlang bis ans Ende der Festlandwelt. Diese Menschen waren die ersten, die ein großes Meer überquerten. Sie stachen in See, ohne zu wissen, was sie erwartet. Die Überfahrt gelang, und sie landeten in Sahul oder Meganesia, einem menschenlosen Kontinent mit unbekannten Tieren, Pflanzen, Wüsten und Gletschern. Am Lake Mungo wurden die ältesten menschlichen Überreste und Zivilisationsspuren außerhalb Afrikas gefunden: Skelette, ein Feuerbestattungsort mit Grabgegenständen, die Schneide einer geschliffenen Axt und eine Landkarte.
    Schon sehr früh durchzogen Handelsstraßen den Kontinent, breiteten sich künstlerische und technische Neuerungen aus. Die ersten 20.000 Jahre teilten sich die Ureinwohner Australiens das Land mit riesengroßen Tieren, wie zum Beispiel dem Beutellöwen Thylacoleo carnifex. Felsmalereien belegen, dass diese Raubtiere die Menschen angriffen. Doch die Tiere starben während der Klimaumbrüche während der letzten Eiszeit aus: Der Meeresspiegel sank damals bis auf 130 Meter unter den heutigen ab, die Wüsten dehnten sich von 60 auf 90 Prozent der Landoberfläche aus, und es herrschte die größte Dürre seit Bestehen der Menschheit.
    Die Menschen gruppierten sich an erstaunlichen Zufluchtsorten; die Hauptsache war eine gesicherte Wasserversorgung; und trotz der schweren Lebensbedingungen gediehen Kunst und Innovation. Die Erfindungen des Wetzsteins, des Speers, der Fischernetze und des kontrollierten Feuers sind der Beweis für die große Anpassungsfähigkeit dieser Menschen und veränderten für immer das Leben auf den Kontinenten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 01.02.2014arte
  • Folge 2 (55 Min.)
    In Arnhemland erklären die Ureinwohner, dass die Regenbogenschlange für die Überschwemmungen verantwortlich gewesen sei, die in früheren Zeiten riesige Landflächen unter Wasser gesetzt habe. Die Schöpfungsmythologie der Aborigines, die sogenannte Traumzeit, erzählt diese und andere Geschichten, die teils realen Vorkommnissen entsprechen: Vor 15.000 Jahren standen 15 Prozent des australischen Kontinents unter Wasser, überschwemmt von den Fluten schmelzender Polargletscher. Neuguinea und Tasmanien wurden dadurch vom derzeitigen australischen Festland abgeschnitten. Die Inselbevölkerung der Furneaux-Gruppe in der Bass-Straße verschwand nach und nach, während auf den Whitsunday-Islands die Menschen seemännisches Fachwissen entwickelten.
    Die Trennung der Tasmanier von den anderen Aborigines wirkte sich auf ihre Ernährungsweise, ihre Sprache und ihre Handwerkstechniken aus. Mit der Wiederanbindung der Insel an den Kontinent kamen dann Bumerangs und Harpunen nach Tasmanien. Die Demographie explodierte, und es entwickelte sich ein sehr ausgeklügeltes System der Fischzucht bis in höher gelegene Berggegenden. Vor 4.000 Jahren endeten in Tasmanien mit der Ankunft asiatischer Ausländer 10.000 Jahre Isolation.
    Diese brachten zumindest ein Paar Dingos mit sich. Die Hunde waren bei der Jagd sehr hilfreich, aber ihre Einführung war fatal für den Tasmanischen Wolf, der völlig von der großen australischen Insel verschwand. Während dieser letzten Jahrtausende entwickelte sich in Australien über die Torres-Straße ein Handel mit Werkzeug und Waffen – erstaunlicherweise jedoch kein Handel mit Agrarprodukten. Die ersten wesentlichen Kontakte erfolgten mit den Händlern von Makassar auf der indonesischen Insel Sulawesi: 400 Jahre lang kamen sie um mit Meergurken zu handeln, ohne sich jemals niederzulassen.
    Die Handelsaktivität war saisonbedingt, es gab wenig bewaffnete Konflikte, dafür jedoch regen kulturellen Austausch. Sehr früh, lange vor der Kolonialisierung durch die Briten, kamen auch Niederländer und Franzosen in Kontakt mit den Ureinwohnern. Allerdings schleppten sie das Pockenvirus ein – mit verheerenden Auswirkungen. Die Krankheit raffte einen Großteil der Bevölkerung dahin: Vier Fünftel der Aborigines starben, große Clans wurden gespalten. Als 1788 die britischen Schiffe landeten, wurden sie von einer stark dezimierten Bevölkerung empfangen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 01.02.2014arte

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