Staffel 4, Folge 1–6

Staffel 4 von „Kurioses aus der Tierwelt“ startete am 12.02.2018 bei arte.
  • Staffel 4, Folge 1 (22 Min.)
    In dieser Folge geht es um Hybridtiere, die ihre Existenz dem Menschen verdanken: wie etwa der Pizzly oder Grolar, einer Kreuzung zwischen Grizzly- und Eisbär. Der Pizzly ist ein Ergebnis der Klimaerwärmung. Mit der Erderwärmung und dem Schmelzen des Packeises wandern Eisbären in den Süden Kanadas und Braunbären in die entgegengesetzte Richtung weiter nach Norden. In den Wäldern Nordkanadas treffen sie sich, verbringen einen Teil des Jahres zusammen und paaren sich. Manche Wissenschaftler sehen im Grolar den Retter der Eisbären, die ihren natürlichen Lebensraum und ihre Nahrungsgrundlage nach und nach verlieren.
    Durch die Kreuzung mit dem Grizzlybären könnte die Art überleben, indem sie dessen Speiseplan aus Früchten und Vögeln übernimmt. Der Mix aus körperlichen Eigenschaften und bestimmten Verhaltensweisen lässt hoffen, dass Pizzlys gut für das Überleben in der sich verändernden Arktis ausgestattet sind. Sie sind also eine wertvolle neue Mischform, die sich wahrscheinlich weiter ausbreiten wird. Die Afrikanisierte Honigbiene, auch Killerbiene genannt, entstand in Brasilien durch die Kreuzung europäischer und afrikanischer Bienenvölker.
    In den 50er Jahren lag die Honigproduktion in Brasilien darnieder. Daher wurden Überlegungen angestellt, ob möglicherweise Bienen aus Afrika Abhilfe schaffen könnten. Das Landwirtschaftsministerium zog den brasilianischen Bienengenetiker Dr. Warwick Kerr zurate. In einem Experiment sollte Kerr mit Hilfe von Bienenköniginnen aus Afrika eine Bienenart züchten, die das passive Wesen europäischer Bienen mit der höheren Produktivität der afrikanischen Bienen kombiniert.
    Die afrikanischen Gene und somit das aggressive Verhalten der afrikanischen Bienen waren leider dominant. Die Killerbiene hat sich inzwischen in Südamerika, Mexiko und weiten Teilen Nordamerikas ausgebreitet. Beim geringsten Anlass griffen sie immer wieder Menschen an bisweilen mit tödlichen Folgen. Bis zu 90 Prozent des Bienenvolks ging zum Angriff über. Ihr Gift war zwar nicht stärker als das der europäischen Bienen, doch sie stachen zu Tausenden zu. David Attenborough beschäftigt sich mit der Faszination, die „Frankensteins Tiere“ bei uns wecken. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 14.02.2018arteOriginal-TV-PremiereSo 11.06.2017W Channel
  • Staffel 4, Folge 2 (22 Min.)
    Der außergewöhnliche Orientierungssinn mancher Tiere fasziniert die Menschen schon seit langem. Die alten Ägypter verehrten den Mistkäfer, der sich am Stand der Sonne, des Mondes und der Milchstraße orientiert, um seine kostbare Dungkugel in die richtige Richtung zu rollen. Die Entdeckung, dass Mistkäfer mit Hilfe des Sternenlichts navigieren, hat die Wissenschaft in Erstaunen versetzt. Ein winziges Insekt, das den Rand unserer Galaxie als Orientierungshilfe nutzt wirklich verblüffend. Hätten die alten Ägypter das gewusst, hätten sie sich in ihrer göttlichen Verehrung des Skarabäus bestätigt gefühlt.
    Tauben verfügen über ein sagenhaftes Gedächtnis und können sich gleich mehrere komplizierte Routen ganz genau merken. Ihr innerer Kompass und ihr ausgeprägter Geruchssinn weisen ihnen über Hunderte von Kilometern den Weg. Jahrhundertelang machten sich die Menschen den einzigartigen Orientierungssinn der Taube zunutze, ohne diesen schlüssig erklären zu können. Einige glaubten, die Vögel richteten sich nach dem Stand der Sonne, andere behaupteten, sie orientierten sich am Magnetfeld der Erde.
    Doch beides ließ sich nur schwer beweisen. Der Durchbruch gelang einem amerikanischen Wissenschaftler in den 60er Jahren: William Keeton von der Cornell University stattete einen Trupp Brieftauben mit Magneten und einen zweiten Trupp mit Messingattrappen aus und ließ sie fliegen. Wenn die Sonne schien, fanden beide Gruppen mühelos nach Hause; doch bei bedecktem Himmel verloren die Vögel mit den Magneten die Orientierung. Keeton schloss daraus, dass die Kräfte der Magneten auf dem Rücken der Vögel die schwächeren Kräfte des irdischen Magnetfelds störten.
    Damit war bewiesen, dass Tauben entweder die Sonne oder das Erdmagnetfeld nutzen, um sich zu orientieren, je nach Wetter. Tauben sind außerdem in der Lage, Landschaftsmerkmale wie Hecken oder Bäume, ja sogar Straßen und Gebäude, zu erkennen. Sie prägen sich diese Merkmale ein und erstellen damit eine innere Landkarte der Gegend, die ihnen hilft, zum heimischen Schlag zurückzufinden. Der Mistkäfer und die Taube sind beides gewöhnliche Tiere, die ungewöhnliche Lösungen für ein Problem gefunden haben, das uns alle beschäftigt: Wie auf dem rechten Weg bleiben? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.02.2018arteOriginal-TV-PremiereSo 11.06.2017W Channel
  • Staffel 4, Folge 3 (22 Min.)
    In dieser Folge geht es um zwei Tierarten, für die Nachwuchs eine echte Herausforderung bedeutet und die deshalb erstaunliche Strategien entwickelt haben. Das Riesenpanda-Weibchen bringt ein winziges Junges zur Welt, proportional zur eigenen Größe das kleinste unter den Säugetieren. Sie bemuttert und beschützt es mehrere Monate lang. Ganz anders der Kiwi: Er legt eines der größten Eier der Vogelwelt, aus dem ein sehr reifes Küken schlüpft. Die meisten Vögel benötigen nur etwa einen Tag, um ein Ei zu produzieren. Kiwis hingegen brauchen fast zehn Tage dafür. So unterschiedlich die Mutterschaft in der Tierwelt verläuft, das Ziel ist immer dasselbe: das Überleben der Kleinen und die Fortpflanzung der Art.
    Warum also gebären die Riesenpandas keine robusteren, weiter entwickelten Jungen? Und warum produzieren die Kiwis nur ein einziges gigantisches Ei, das ein Viertel ihres Körpergewichts ausmacht und nur mit einem enormen Kraftakt herausgepresst werden kann? Was das Gewicht beim Legen betrifft, könnte man den Vergleich mit einer Mutter wagen, die ein vierjähriges Kind zur Welt bringt. Letztlich bekommen sowohl der Kiwi als auch der Pandabär Nachwuchs, der durch seine Größe beeindruckt und perfekt zur Lebensform und zum Lebensraum dieser besonderen Tiere passt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 12.02.2018arteOriginal-TV-PremiereSo 18.06.2017W Channel
  • Staffel 4, Folge 4 (22 Min.)
    Können Tiere zählen? Diese Frage beschäftigt die Forscher schon seit langem. Anfang des 20. Jahrhunderts machte ein Pferd namens „Kluger Hans“ in ganz Europa Schlagzeilen und versetzte die Welt der Wissenschaft in helle Aufregung. Der Kluge Hans, so schien es, beherrschte die Kunst des Kopfrechnens. Natürlich wurden Hans’ arithmetische Fähigkeiten von den Wissenschaftlern hinterfragt und unter die Lupe genommen. Und so stellte sich heraus, dass Hans tatsächlich klug war, aber nicht in Mathematik, sondern im Erlernen der menschlichen Körpersprache und Mimik. Er reagierte auf das kleinste Zeichen mit einem Scharren der Hufe oder Kopfschütteln und wurde dafür belohnt.
    Wirklich rechnen konnte Hans jedoch nicht. Die Ameisen hingegen schon. 2007 untersuchten Wissenschaftler, wie es tunesischen Wüstenameisen nach der Futtersuche gelingt, durch öde Landschaften wieder nach Hause zu finden. Bekanntlich nutzen sie die Sonne, um sich in die richtige Richtung zu bewegen. Doch wie können sie Distanzen einschätzen? Um feststellen zu können, ob Ameisen die Anzahl ihrer Schritte zählen, wurde ihre Schrittlänge in speziellen Experimenten manipuliert, indem ihre Beinchen mit winzigen Stelzen verlängert wurden.
    Ameisen sind den Ergebnissen zufolge in der Lage, die Anzahl ihrer Schritte zu registrieren möglicherweise nicht wie wir es tun. Doch offensichtlich verfügen sie über eine Art Zählwerk. Noch überraschender mutet die Fähigkeit einer Bambusart an, des Phyllostachys bambusoides, die vergehende Zeit zu bemessen. Wie gelingt es dieser Pflanze, ihre Blühintervalle auf rund 110 Jahre zu berechnen? Echtes Zählen kommt in der Natur sehr selten vor. Doch einige Tiere und Pflanzen sind aus eigener Kraft zu erstaunlichen arithmetischen Wundern in der Lage. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 12.02.2018arteOriginal-TV-PremiereSo 18.06.2017W Channel
  • Staffel 4, Folge 5 (22 Min.)
    In dieser Folge untersucht David Attenborough zwei sehr unterschiedliche Arten von Schalen, die echte Meisterwerke der Evolution sind: die Eierschale und zwar die des Straußeneis und den starren Panzer der Schildkröte. Schildkröten sind von ihrem Panzer fast vollständig umschlossen, lediglich der Kopf und die Beine ragen heraus. Es ist ein einzigartiger Körperbauplan, der sich seit Urzeiten bewährt. Schildkröten sind uralte Geschöpfe. Ihr Stammbaum reicht 200 Millionen Jahre zurück, und Riesenschildkröten können 150 Jahre alt werden.
    Ihr Panzer ist offenbar ein ausgezeichneter Schutz, doch er bringt auch Nachteile mit sich: Er macht das Tier schwerfällig, daher die legendäre Langsamkeit von Schildkröten, und er erschwert die Paarung. Übrigens ist der Panzer keineswegs eine leblose Hülle. Er gehört fest zum Knochengerüst des Tieres. Manche Schildkröten leben an Land, andere im Wasser wie die Meeresschildkröten. Doch die beiden Gruppen haben viel gemeinsam. Bei allen ist der Panzer von Hornschilden bedeckt, die mit dem darunterliegenden Knochen mitwachsen.
    Dabei entstehen Wachstumsringe, ähnlich wie wir sie von Bäumen kennen. Aber wie der Schildkrötenpanzer ursprünglich entstanden ist, blieb lange Zeit ein Rätsel. Außerdem sieht sich David Attenborough an, was die Schalen von Vogeleiern Unglaubliches leisten. Das größte und stabilste Ei von allen gehört dem Vogel Strauß. Die Eierschale ist mit winzigen Poren überzogen. Durch jede der offenen Poren gelangt Sauerstoff hinein und Kohlendioxid hinaus auf diese Weise kann das Küken atmen.
    Die Poren sind seine Lebensadern zur Außenwelt. Rund 40 Tage reifen die Küken im Ei heran, und natürlich muss das Ei stabil genug sein, um das Gewicht der brütenden Laufvögel tragen zu können, die sich im Nest abwechseln. Aber wenn es so weit ist, muss es auch zerbrechlich genug sein, damit das Küken schlüpfen kann. Schildkrötenpanzer und Eierschalen bieten ihren Bewohnern Schutz, das wahre Geheimnis ihres Erfolgs liegt jedoch in ihrer großen Anpassungsfähigkeit an verschiedene Bedingungen und Lebensräume. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 16.02.2018arteOriginal-TV-PremiereSo 25.06.2017W Channel
  • Staffel 4, Folge 6 (22 Min.)
    Heute geht es um zwei sehr unterschiedliche, aber gleichermaßen hartnäckige Kämpfernaturen. Männliche Kängurus werden im Schnitt 1,60 Meter groß und sind echte Muskelpakete. In der Paarungszeit werden sie aggressiv und gehen aufeinander los. Vor 120 Jahren wurde eines von ihnen in einen Boxring gesetzt, um gegen einen menschlichen Gegner anzutreten. 1891 veröffentlichte das Magazin „Melbourne Punch“ eine Bildergeschichte über „Jack, das kämpfende Känguru“, das gegen einen Mann namens Professor Lendermann antrat. Die Show zog riesige Menschenmengen an, und Jack blieb nicht lange das einzige Känguru in einem Boxring. Überall auf der Welt wurden Kängurus Boxhandschuhe über die Vorderbeine gezogen, und dieser fragwürdige Sport entwickelte sich zu einer großen Mode, die bis weit ins 20. Jahrhundert anhielt.
    Heute wissen wir, dass wilde Kängurus boxen, wenn zwei Männchen um Dominanz und Paarungsrechte konkurrieren. Treffen zwei gleich starke Rivalen aufeinander, kann es zu heftigen Kämpfen kommen. Mit ihren großen Füßen teilen sie Tritte aus, die Knochen brechen und den Bauch ihres Gegners aufschlitzen können. Der Siamesische Kampffisch wiederum entstammt den tropischen Süßwasserbiotopen Südostasiens. Weil die Männchen so aggressiv sind, ist es verboten, sie zusammen in ein Aquarium zu setzen.
    In seiner Heimat Südostasien aber wurden die Männchen bei Schaukämpfen aufeinander losgelassen. Sie sind extrem kampfeslustig, und die Begegnungen enden nicht selten tödlich. Diese Wettkämpfe waren im 19. Jahrhundert so beliebt, dass selbst der König von Thailand oder Siam, wie es damals hieß sich eine eigene Fischzucht zulegte. Letztendlich geht es bei Kämpfen in freier Natur immer nur um eines: ein Weibchen anlocken und Nachwuchs produzieren. Kämpfe zwischen freilebenden Männchen dauern in der Regel nur wenige Minuten, bis einer der Fische aufgibt. Doch in Gefangenschaft kämpfen sie oft stundenlang weiter und können sich schwere Verletzungen zufügen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 15.02.2018arteOriginal-TV-PremiereSo 25.06.2017W Channel

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