2018, Folge 19–36

  • Folge 19
    Wieso reagieren in der Schweiz viele so empfindlich auf die Geste? War sie politisch motiviert? Welchen Platz hat Politik im Sport? Und wie gut sind sie eigentlich integriert, die Schweizer mit albanischen Wurzeln?
    Die Geste trübte die Freude über den Sieg: Nach ihren Toren gegen Serbien kreuzten die beiden Nationalspieler mit albanischen Wurzeln, Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka, ihre Hände und imitierten Flügel. Auch Stephan Lichtsteiner, Captain der Schweizer Nationalmannschaft, feierte mit und machte die Geste – den Doppeladler, Wappentier der albanischen Flagge.
    Seither streiten sich Fans, Politiker, Kulturschaffende und Journalisten darüber, ob das nun ein «Bubenstreich» war, ein politisches Statement, ein Zeichen der Verbundenheit mit ihrer Herkunft oder der Ausdruck mangelnder Integration.
    Wieso erhitzt die Geste derart die Gemüter? Was macht ein Schweizer, eine Schweizerin aus? Und wieso müssen sich unter anderem Nationalspieler mit ausländischen Wurzeln immer wieder anhören, keine «richtigen» Schweizer zu sein?
    Unter der Leitung von Barbara Lüthi diskutieren im «Club»:
    Ivan Ergić , ehem. Captain FC Basel, ehem. Nationalspieler Serbien
    Bernard Thurnheer, ehem. Fussballkommentator SRF
    Roger Köppel, Chefredaktor und Verleger «Die Weltwoche»
    Thomas Kessler, Integrationsexperte
    Jeronim Perović, Professor für osteuropäische Geschichte
    Arber Bullakaj, SP-Stadtparlamentarier Wil SG (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 03.07.2018SRF 1
  • Folge 20
    In der Schweiz droht ein akuter Pflegenotstand: Es gibt immer mehr pflegebedürftige Senioren auf der einen, und ein sich zuspitzender Fachkräftemangel auf der anderen Seite. Regelmässig gelangen Angehörige oder Pflegerinnen an die Öffentlichkeit und prangern Missstände an. Ist die Pflege gesichert?
    Die Alters- und Pflegeheime in der Schweiz stehen finanziell unter Druck. In jedem fünften Pflegeheim wurde qualifiziertes Pflegepersonal durch Hilfskräfte ersetzt. Und dies, obwohl ein Pflegeplatz bis zu 12’000 Franken im Monat kosten kann.
    Die Liste der Negativmeldungen ist lang: Fehler bei der Medikamentenabgabe, Ruhigstellen durch Medikamente, Vernachlässigung der alten Menschen, Gewalt durch Pflegepersonal, zu wenig Zeit für Hygiene, Mobilisierung oder Zwischenmenschliches.
    Hinzu kommt, dass knapp die Hälfte der Pflegenden den Beruf nach sieben Jahren wieder aufgibt. Ursache sind Stress, Überforderung, Burnouts. Von einem «enthumanisierten» Beruf ist die Rede.
    Bis ins Jahr 2045 werden zehn Prozent der Schweizer Bevölkerung über 80 Jahre alt sein, also doppelt so viele wie heute.
    Welche Pflege wünschen wir uns für das Alter? Wie soll die teure Pflege finanziert werden? Ist die günstigere Pflegerin aus Polen die Lösung? Das Alters- und Pflegeheim im Fernen Osten? Die multifunktionale Mehrgenerationen-Siedlung? Oder werden wir schon bald von Robotern gepflegt?
    Unter der Leitung von Barbara Lüthi diskutieren im «Club»:
    Markus Rusterholz, Präsident Curaviva Glarus, Geschäftsführer Alters- und Pflegeheime Glarus APG
    Ruth Humbel, Nationalrätin CVP/​AG, Vizepräsidentin Gesundheitskommission
    Katharina Prelicz-Huber, Präsidentin VPOD, alt Nationalrätin Grüne
    Martha Huwyler, Angehörige einer ehemaligen Pflegeheimbewohnerin
    Anna Rosa Dreyer, pensionierte Pflegefachfrau
    Bozena Domanska, Care-Migrantin aus Polen, Leiterin «Respect», Netzwerk f. Betreuerinnen aus Osteuropa
    Zugeschaltet aus Thailand:
    Martin Woodtli, Leiter privates Pflegeheim f. Demenzkranke, Chiang Mai (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 10.07.2018SRF 1
  • Folge 21
    So verschieden die Schweiz und Grossbritannien sind – eines haben sie gemeinsam: Sie wollen souverän sein. Nun verhandeln beide mit Brüssel, beide wollen Extrawürste. Wie geht es weiter mit dem Brexit? Können die Briten von den Schweizern lernen? Und weshalb gibt die EU nicht so schnell nach?
    Bis im März 2019 muss klar sein, wie die Briten aus der EU austreten. Gerade eben hat die englische Premierministerin Theresa May – zwei Jahre nach dem Brexit-Referendum – ihr «Weissbuch» vorgestellt. Damit will sie vor Junkers Unterhändler antreten.
    Auch die Schweiz verhandelt mit der EU. Ein Abschluss des Rahmenabkommens hat der Bundesrat mehrmals verschoben.Nun soll es Herbst werden. Die SVP hat dagegen bereits das Referendum angekündigt.
    Wieso haben die Briten und die Schweizer diesen Souveränitäts-Reflex? Wie stark nehmen die rechten Parteien Einfluss auf die Verhandlungen? Wieso bleibt die EU im Umgang mit ihren «Stiefkindern» hart? Und wie wird eigentlich verhandelt?
    Im Club diskutiert Barbara Lüthi mit folgenden Gästen:
    Cornelia Meyer, Wirtschaftswissenschaftlerin, britisch-schweizerische Doppelbürgerin
    Matthias Schranner, Verhandlungsexperte
    Thomas Aeschi, Fraktionspräsident SVP
    Sebastian Ramspeck, SRF-Korrespondent in Brüssel
    Felix E. Müller, ehemaliger Chefredaktor NZZ am Sonntag (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 17.07.2018SRF 1
  • Folge 22
    Private Hilfsorganisationen werden beschuldigt, auf dem Mittelmeer die Handlanger der Schlepper zu sein. Italien lässt ihre Schiffe deshalb nicht mehr in seine Häfen einlaufen. Haben wir die Pflicht, Flüchtlinge aus Seenot zu retten? Oder wird so alles nur noch schlimmer?
    Die Flüchtlingskrise spitzt sich erneut zu. Schauplatz dieses Mal: das Mittelmeer. Seit Wochen sind Rettungsboote und Flugzeuge von privaten Hilfsorganisationen konfisziert. Auch Schweizer Flüchtlingshelfer sind davon betroffen.
    Die Vorwürfe: Die privaten Retter würden sich nicht an die Regeln halten, zu nahe an die libysche Küste fahren und so den Schleppern in die Hände spielen. Weil diese wüssten, dass die Helfer bereitstünden, könnten sie schlechte Boote einsetzen und diese mit wenig Benzin losschicken. Die Retter kontern: Menschenleben retten sei Pflicht.
    Dürfen Private einspringen, wenn die Regierungen versagen? Wie organisieren sich die Schlepper? Was leisten Private? Und was müsste sich grundsätzlich ändern an der europäischen Flüchtlingspolitik?
    Barbara Lüthi diskutierter im Club mit
    Fabio Zgraggen, Pilot bei der Humanitären Piloteninitiative
    Nina Gassmann, freiwillige Helferin auf dem Mittelmeer
    Philipp Müller, Ständerat FDP/​AG
    Yohannes Yemane, Mittelmeerflüchtling
    Beat Stauffer, Maghreb-Experte
    Jürg Martin Gabriel, emeritierter Professor für internationale Politik, Betreiber Website «Blue Border» (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 24.07.2018SRF 1
  • Folge 23
    Alleine in Zürich werden pro Tag 1,7 Kilogramm Kokain konsumiert. In St. Gallen ist der Konsum sogar noch höher. Das zeigen Abwasseranalysen. Die einstige High-Society-Droge wird heute quer durch alle Gesellschaftsschichten und Altersklassen konsumiert. Koks macht kommunikativ, risikofreudig, wach. Zudem hinterlässt der Konsum kaum sichtbare körperliche Spuren ? und ist somit das vermeintlich perfekte Rauschgift für die helvetische Leistungsgesellschaft.
    Die Kehrseite: Das Pulver umklammert viele Konsumenten mit eisernem Griff. Die Abhängigkeitsrate liegt höher als bei anderen illegalen Substanzen. Depression und Leere folgen auf die kurze euphorische Wirkung. Nicht selten kommt es zu Herz-Kreislauf-Problemen, Ängsten, Aggressionen und suizidalen Gedanken. Zahlreiche Drogenexperten halten den Stoff für toxischer als Heroin.
    Zudem zieht der Stoff eine blutige Spur von den Anbaugebieten in Südamerika über die Drehscheibe Mexiko bis zu den Dealern in Europa.
    Hat die Schweiz ein Kokain-Problem?
    Unter der Leitung von Barbara Lüthi diskutieren:
    Sandro Benini, ehemaliger Lateinamerika-Korrespondent «Tages-Anzeiger», Autor von «Drogen, Krieg, Mexiko»
    Toni Berthel, Suchtmediziner, Präsident Eidgenössische Kommission für Suchtfragen
    Thomas Feurer, ehemaliger Süchtiger, Gründer Verein Endlesslife Suchthilfe
    Boris Quednow, Drogenexperte Psychiatrische Universitätsklinik Zürich
    Eva Wille, Rechtsanwältin mit Schwerpunkt Betäubungsmittelgesetz
    Daniel Ryser, Journalist, Autor von «1,7 Kilo pro Tag ? Der Zürcher Kokain-Report» (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 07.08.2018SRF 1
  • Folge 24
    Der neue Aussenminister Ignazio Cassis wollte noch im laufenden Jahr den Abschluss eines Rahmenabkommens mit der EU. Dieses soll Regeln, in welcher Form die Schweiz künftig EU-Recht übernimmt und wie Streitigkeiten geschlichtet werden.
    Ein zentraler Punkt: Die EU will, dass die Schweizer Massnahmen zum Schutz vor Lohndumping aufgeweicht werden. Die EU fordert, dass die Schweiz als Teil des EU-Binnenmarkts sich an die EU-Regeln hält.
    Um weiter mit der EU verhandeln zu können, braucht es einen innenpolitischen Konsens. Dieser, so scheint es, ist nun in weite Ferne gerückt. Paul Rechsteiner, Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, hat die Gespräche platzen lassen. Die SP stellt sich hinter seine Forderungen: An den flankierenden Massnahmen wird nicht geschraubt.
    Alles nur Taktik vor den Wahlen 2019? Wie stark braucht die Schweiz ein Rahmenabkommen mit der EU? Und mit welchen Retourkutschen aus Brüssel ist zu rechnen?
    Daniela Lager moderiert die Runde als Vertretung für Barbara Lüthi mit:
    Paul Rechsteiner, Ständerat SP/​SG, Präsident Schweizerischer Gewerkschaftsbund
    Daniel Jositsch, Ständerat SP/​ZH
    Christa Markwalder, Nationalrätin FDP/​BE
    Hans-Peter Portmann, Nationalrat FDP/​ZH
    Michael Hermann, Politologe
    Sebastian Ramspeck, EU-Korrespondent SRF (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 14.08.2018SRF 1
  • Folge 25
    Zwei Vorfälle innert weniger Tage haben aufgeschreckt: In Genf wird eine Frau mitten in der Nacht auf dem Nachhauseweg vom Nachtclub von Männern angegriffen. Auch die Frauen, die ihr zu Hilfe eilen, werden verprügelt, spitalreif.
    In Zürich erlebt eine Frau nach der Streetparade, was nicht passieren sollte: Sie wird von hinten angegriffen, beschimpft und geschlagen. Bei den Tätern handelt es sich dem Vernehmen nach teilweise um Männer mit Migrationshintergrund.
    Analysen unter anderem der Kantonspolizei Bern zeigen: In der Nacht kommt es zu mehr Vorfällen. Betroffen sind Männer und Frauen. Die Kapo Bern hat deshalb ihre Präsenz verstärkt und ein Präventionsprogramm lanciert. Andere Korps ziehen nach.
    Wie sicher ist der öffentliche Raum? Wer schlägt zu? Wieso? Und wie müsste man den öffentlichen Raum in einer 24-Stunden-Gesellschaft gestalten, damit Strassen und Plätze auch in der Nacht sicherer sind?
    Im «Club» diskutieren unter der Leitung von Daniela Lager:
    Stefan Blättler, Kommandant Kantonspolizei Bern
    Anita Fetz, SP-Ständerätin Basel-Stadt
    Alexander Bücheli, Nachtleben-Experte
    Géraldine Nowa, wurde auf offener Strasse verprügelt
    Andreas Frei, forensischer Psychiater
    Agron Ibraj, Jugendarbeiter, Fussball-Fanarbeiter Zürich (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 21.08.2018SRF 1
  • Folge 26
    Priester und Pädophilie bilden seit Jahrhunderten eine unheilige Allianz. Nun zeichnet ein neuer Bericht der katholischen Kirche von Pennsylvania ein erschütterndes Bild. Hunderte Diener Gottes vergingen sich während Jahrzehnten an Kindern und Jugendlichen. Die Kirche vertuschte und schwieg.
    Bis in die oberste Kurie soll das Treiben geduldet und gedeckt worden sein. Bei der Schweizer Bischofskonferenz häufen sich Meldungen sexueller Übergriffe – neuere Fälle und solche, die verjährt aber nie gesühnt und entschädigt worden sind. In diesen Tagen wollen die Schweizer Bischöfe erweiterte Richtlinien publik machen, um vergangene Vergehen aufzuarbeiten und künftige Verbrechen zu verhindern.
    Bei seinem Amtsantritt versprach Papst Franziskus umfassende Aufklärung und keinerlei Toleranz bei sexuellem Missbrauch. Waren das nur hohle Worte? Warum schützt die katholische Kirche nach wie vor Täter und Taten, welche die Bibel ins Reich der Gottlosen verbannt? Wäre die Abschaffung des Zölibats die Lösung? Oder sind die verschwiegenen Strukturen von Macht, Respekt und falsch verstandener Nächstenliebe ein ewiger Nährboden für Missbrauch? Was tut Rom, was tut die Schweizer Kirche in der Prävention?
    Die Diskussion im «Club» unter der Leitung von Barbara Lüthi. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 04.09.2018SRF 1
  • Folge 27
    «Wer loslässt, hat zwei Hände frei», heisst das Buch eines Mönchs, der früher Unternehmer war. Ein Jahr vor den eidgenössischen Wahlen lassen Politikerinnen und Politiker los und geben ihren Rückzug aus Bundesbern bekannt. Was aber, wenn ihren Händen nichts zum Greifen bleibt?
    Die Liste ist lang und prominent: Philipp Müller, Pascale Bruderer, Chantal Galladé, Anita Fetz, Kathy Riklin, Konrad Graber und viele andere treten im Kampf um die Parlamentssitze nicht mehr an.
    Was geschieht, wenn dieser Abtritt ins Nirgendwo führt? Wie nimmt man Abschied von einem Amt, das einen über Jahre erfüllte, von einem Job, der Ruhm und Ehre brachte?
    Ob Wirtschaftskapitän oder Bundesrätin, Star oder Sportler: Rücktritte sind immer persönliche Einschnitte. Geht das Rampenlicht aus, fallen Strukturen und Privilegien weg, schwinden Einfluss und Macht, verbleichen Bewunderung und Anerkennung, folgt vielleicht die Zeit der öffentlichen Bedeutungslosigkeit.
    Wer freiwillig geht oder gehen muss, den beschäftigen ähnliche Fragen: Wie lässt man los und kommt trotzdem voran? Wie stellt man sich der eigenen Vergänglichkeit und nutzt den Abgang für einen neuen Lebensabschnitt?
    In der Schweiz ist das nicht einfach, in einem Land, das keine eingespielte Rücktrittskultur kennt. Wo einige an ihren Sesseln kleben und anderen zu früh die Türe gewiesen wird.
    Die Diskussion im «Club» unter der Leitung von Barbara Lüthi. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 11.09.2018SRF 1
  • Folge 28
    Im Herbst 2008 geht die US-Bank Lehman Brothers Konkurs und reisst die Weltwirtschaft mit in den Abgrund. Aus der Finanzkrise wird eine Schuldenkrise, eine Vertrauenskrise. Wie konnte das geschehen? Was sind heute die Folgen? Und ist die Finanzkrise schuld am aufflammenden Rechtspopulismus?
    Im September 2008 wirkt der Konkurs des Investmentbank Lehman Brothers wie ein Brandbeschleuniger auf die bereits schwelende Finanzkrise. Die darauffolgende Rezession reisst tausende Bürger in den USA in die Armut. Auch viele Europäer verlieren ihre vermeidlich sicher angelegten Ersparnisse.
    In der Schweiz greift der Bundesrat der taumelnden UBS in einer bespiellosen Rettungsaktion unter die Arme. Gierige Banker, lasche Finanzkontrolleure und entfesselte Anleger bringen ein undurchsichtiges Finanzsystem zum Explodieren. Die Weltwirtschaft wird in ungeahntem Ausmaß umgepflügt – bis heute haben die Folgen dieser Krise mehr als sieben Billionen Euro gekostet.
    Neben dem finanziellen Kollaps offenbaren sich nun die politischen Auswirkungen der Krise: Viele Wähler strafen gewählte Politiker ab und wenden sich extremen Parteien zu.
    Wie hoch ist der Preis, den Europa und die Schweiz für die Krise bezahlt haben? Sind die Kontrollen der Finanzplätze heute besser oder steuern wir bald auf die nächste Krise zu? Und was hat der Erfolg von rechtspopulistischen Parteien mit dem Bankencrash zu tun?
    Unter der Leitung von Barbara Lüthi diskutieren:
    Susanne Leutenegger-Oberholzer, SP-Nationalrätin BL
    Oswald Grübel, ehem. CEO UBS und CS
    Daniel Zuberbühler, ehem. Regulator bei der Finanzmarktaufsicht
    Daniel Binswanger, Kolumnist und Redaktor «Republik»
    Marco Rodzynek, ehem. Investmentbanker Lehman Brothers
    Daniel Kalt, Chefökonom UBS (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 18.09.2018SRF 1
  • Folge 29
    Gehört Beihilfe zu Suizid zu den Aufgaben eines Arztes? Ja, sagen die neuen ethischen Richtlinien. Jeder, der «unerträglich leidet» soll neu Anspruch auf Sterbehilfe haben. Das stellt vor allem Vertrauensärzte vor ein Dilemma. Kommt der Tod auf Bestellung?
    Die Schweiz gilt bei der Sterbehilfe als Pionierin – und will sich nun noch weiter öffnen. Neu erlaubt ist Sterbehilfe durch Ärztinnen und Ärzte bei «unerträglichem Leiden». Bisher musste ein Patient aufgrund einer Erkrankung dem «Lebensende nahe» sein. Wegen diesen neuen ethisch-medizinischen Richtlinien der Schweizerischen Akademie für Wissenschaften (SAMW) herrscht Aufruhr unter der Ärzteschaft.
    Denn auch Menschen ohne tödliche Erkrankung können von ihrem Vertrauensarzt Sterbehilfe in Anspruch nehmen. Vertrauensärzte sind oft Hausärztinnen und Hausärzte. Diese haben das Recht, die Beihilfe zu verweigern.
    Wie gehen Ärzte mit dem Wunsch ihrer Patienten um, sterben zu wollen? Wer bestimmt, ob jemand «unerträglich leidet»? Wie vereinbaren Mediziner es mit ihrem Gewissen, ihrem Patienten ein Rezept für ein tödliches Medikament auszustellen, vom dem sie nicht wissen, wann und wo es eingenommen wird? Und wie ändert sich dadurch unser Umgang mit dem Sterben?
    Die Diskussion im «Club» unter der Leitung von Barbara Lüthi. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 25.09.2018SRF 1
  • Folge 30
    Doris Leuthard und Johann Schneider-Ammann treten ab. Fast alle sind sich einig, dass jetzt wieder die Stunde der Frauen schlägt. Doch die Mechanik von Bundesratswahlen ist kompliziert, die Planspiele oft undurchschaubar. Wer sind die Strippenzieher?
    Die Frage der Frauenvertretung ist noch nicht gelaufen. Im Hintergrund werden die Fäden gezogen, über möglichen Strategien gebrütet und Wahlchancen abgewogen. In den nächsten Wochen werden die Kandidatinnen und Kandidaten von den Kantonalparteien vorgeschlagen. Mitte November bestimmen die Fraktionen im Parlament, wer offiziell auf das Wahlticket kommt.
    Wer hat Einfluss auf die Nomination und letztlich auf die Wahl eines neuen Bundesrats, einer neuen Bundesrätin? Was für eine Rolle spielen die Medien? Und wie wichtig sind Berater und Lobbyisten?
    Im «Club» diskutieren unter der Leitung von Barbara Lüthi Insider, gescheiterte Kandidatinnen und Parteistrategen über die richtungsweisenden Bundesratswahlen vom 5. Dezember.
    Isabelle Moret, Bundesratskandidatin FDP/​VD 2017
    Gerhard Pfister, Parteipräsident CVP
    Iwan Rickenbacher, Politbeobachter
    Klaus J. Stöhlker, PR-Profi und Lobbyist
    Heidi Gmür, Bundeshausredaktorin NZZ (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 02.10.2018SRF 1
  • Folge 31
    Am Anfang stand ein Filmmogul und sein sexistisches und gewalttätiges Verhalten gegenüber Frauen. Daraus ist unter #metoo eine weltweite Bewegung geworden. Wer hat davon profitiert und wer muss sich fürchten?
    Es war in Hollywood schon lange bekannt, dass der US-Filmmogul Harvey Weinstein Frauen systematisch erniedrigt und belästigt haben soll. Und auch weiter ging: Er lud Schauspielerinnen für Vertragsverhandlungen ins Hotelzimmer ein, wo er sie angeblich zum Sex zwang.
    Im Oktober 2017 wurde die Geschichte publik. Seither haben Millionen von Frauen auf der ganzen Welt ihre Erlebnisse von Machtmissbrauch durch Männer, sexueller Nötigung und Alltagssexismus publik gemacht und angeklagt. Die Medien berichten weltweit über Vorfälle, werden zum Pranger. Die Folge: Männer aus Politik, Wissenschaft, Kunst und Unterhaltung müssen ihre Posten räumen. #metoo gilt als eine der wichtigsten feministischen Bewegungen der letzten Jahrzehnte. Doch sie wird auch scharf kritisiert.
    Wieso brauchte es den Fall eines US-Filmmoguls, damit die Frauen endlich ihre Wut über Machtmissbrauch und Sexismus artikulierten? Was hat sich seither getan? Und wie hat sich das Zusammenleben zwischen Mann und Frau verändert?
    Unter der Leitung von Barbara Lüthi diskutieren:
    Melanie Winiger, Schauspielerin
    Esther Girsberger, Unternehmerin und Publizistin
    Michèle Binswanger, Reporterin «Tages Anzeiger»
    Jürg Acklin, Psychoanalytiker und Autor
    Janos Horvath, Singlecoach (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 23.10.2018SRF 1
  • Folge 32
    Saudische Agenten sollen den saudischen Journalisten Jamal Khashoggi in Istanbul ermordet haben. Womöglich auf Befehl des saudischen Königshauses. Die Empörung ist gross. Warum musste Khashoggi wirklich sterben? Und wie verändern sich die Beziehungen zwischen der Welt, der Schweiz und Saudi-Arabien?
    Am 2. Oktober starb Jamal Khashoggi im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul. Nach und nach musste Saudi-Arabien eingestehen, dass der Journalist ermordet worden war. Die Verantwortung weist das Königshaus jedoch von sich. Kronprinz und Hoffnungsträger Mohammad bin Salman beschuldigt andere.
    Jamal Khashoggi lebte in den USA und verfasste Kolumnen für die «Washington Post». Sah ihn das saudische Königshaus als Gefahr? Musste er deshalb sterben? Sein Tod rückt auch das geopolitische Schachspiel zwischen den USA, Russland, Iran, der Türkei und Saudi-Arabien weiter in den Fokus. Der vom Westen bejubelte, jüngst eingeleitete Reformprozess am Golf scheint bereits einen Rückschlag zu erleben.
    Wie soll die Welt reagieren? Auf eine Tat durch einen Staat, der seit langem bekannt ist für Repressionen und massive Menschenrechtsverletzungen? Dessen Erdöl die globale Wirtschaft im Gang hält. Dessen Touristen Luxushotels füllen. Dessen Milliarden in westlichen Konzernen angelegt sind.
    Soll die Schweiz weiterhin Wirtschaftsbeziehungen mit einem Unrechtsstaat unterhalten? Oder soll sie sich stark machen für international koordinierte Sanktionen?
    Der «Club» unter der Leitung von Barbara Lüthi. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 30.10.2018SRF 1
  • Folge 33
    US-Präsident Donald Trump hat die Welt in ständige Aufregung versetzt – mit Lügen am Laufmeter, arroganten Aussagen und illustren Ideen. Im Minutentakt sagt und twittert er Dinge, die anderen Politikern längst das Amt gekostet hätten. Verbale Gewalt, Rassismus und Sexismus sind in den USA durch ihn salonfähig geworden.
    Damit kommt Trump durch. Und feiert für die Konservativen Erfolge: Er strich zahlreiche Regulationen, brachte eine umfassende Steuerreform und zwei Bundesrichter durch den Kongress. Die US-Wirtschaft brummt, die Arbeitslosenzahlen sind historisch tief.
    Tatsache aber bleibt: Die beiden politischen Parteien können sich nicht mehr darauf verständigen, was die Wahrheit ist. Die Debatte ist vergiftet. Politische Gegner von Trump erhalten Briefbomben. Unter Trump schreitet die Spaltung des Landes fort.
    Was geschieht, wenn die Republikaner auch diese Wahlen gewinnen? Was macht dieses ständige Empören und die täglichen Lügen mit der Politik, mit Amerika und letztlich mit allen westlichen Gesellschaften?
    Und ist es überhaupt möglich, aus der Trump-Hysterie wieder auszubrechen?
    Zu diesem Thema diskutiert Barbara Lüthi mit ihren Gästen im «Club». (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 06.11.2018SRF 1
  • Folge 34
    Ein Film über orthodoxe Juden begeistert die Schweiz. Weil er eine verborgene Welt zeigt – und verbotene Lacher zulässt. Doch wie ist es, hierzulande jüdisch zu sein? Und wie antisemitisch ist die Schweiz?
    Die Schweizer Komödie ist ein Hit: Schon über 130’000 Zuschauerinnen und Zuschauer haben im Kino laut über einen orthodoxen Juden gelacht, der sich in eine Schickse, in eine Nichtjüdin, verliebt und deshalb sein ganzes Umfeld vor den Kopf stösst. «Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse» ist eine überdrehte Komödie, die einen raren Einblick in die Welt strenggläubiger Juden ermöglicht.
    Das Publikum lacht über eine überzeichnete jüdische Mutter, die ihren Jüngsten unter allen Umständen mit einem jüdischen Mädchen verheiraten will. Es lacht über Bärte und Hüte, traditionelle Kleider und die geräumigen Autos, die Orthodoxe fahren.
    Darf man über solche Traditionen und Erscheinungsbilder Witze machen? Wenn ja, wer? Wo liegen die Grenzen? Wie real zeigt der Film die verschlossene Welt der Orthodoxen in der Schweiz? Wie sehen die Sitten und Bräuche wirklich aus?
    Orthodoxe leben in der Schweiz in einer Parallelgesellschaft. Warum stösst dies auf weniger Kritik als islamische Parallelgesellschaften? Bringen wir als Erben der Täter der Shoah eine andere Sensibilität mit?
    Weltweit nimmt der Antisemitismus zu, von Rechtsradikalen, Linken wie Muslimen. Was sind die Gründe? Wie soll man ihm begegnen? Und wie antisemitisch ist die Schweiz?
    Unter der Leitung von Barbara Lüthi diskutieren:
    Samuel Cohen, Aussteiger aus ultra-orthodoxem Milieu
    Yves Kugelmann, Herausgeber jüdische Zeitschrift «Tachles»
    Meltem Kulaçatan, Politikwissenschaftlerin
    Thomas Meyer, Autor von «Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse»
    Erik Petry, Professor am Zentrum für Jüdische Studien Universität Basel
    Mirjam Treuhaft, gibt jüdischen Bräuten Ehevorbereitungskurse (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 20.11.2018SRF 1
  • Folge 35
    Sie gilt als eine der begabtesten Politikerinnen ihrer Zeit. Was machte ihren Erfolg aus? Warum überstand sie Krisen scheinbar schadlos? Und wie nachhaltig ist ihr Vermächtnis? Doris Leuthard ist Gast im Club.
    Keine Politikerin war beliebter, keine hat mehr Abstimmungen gewonnen, keine konnte so wie sie Kritik einfach weglächeln: Doris Leuthard hat als Bundesrätin in den letzten zwölf Jahren die Schweizer Politik geprägt.
    Für die Aargauer war sie «eusi Doris», für ihre politischen Fans die «Strahlefrau», die wie keine andere politische «Päckli» schnüren und so Mehrheiten beschaffen konnte.
    Ihre Gegner aber bissen sich die Zähne an ihr aus: Für sie ist Leuthard eine «Machtmaschine», die ihre Popularität als politisches Kapital gezielt im Abstimmungskampf einsetzte. Gegen sie zu kämpfen, hiess in den meisten Fällen, gegen sie zu verlieren.
    Ende Jahr tritt Bundesrätin Doris Leuthard ab, mit erst 55 Jahren. Was hat sie zu der Politikerin gemacht, die ihre Gegner dominierte? Und ist das, was die Mehrheitsbeschafferin als ihr Erbe hinterlässt, auch nachhaltig?
    Barbara Lüthi diskutiert mit Bundesrätin Doris Leuthard und:
    Patrik Müller, Chefredaktor Zentralredaktion CH Media
    Ulrich Giezendanner, Nationalrat SVP/​AG
    Monika Rühl, Direktorin Economiesuisse
    Regula Rytz, Nationalrätin und Präsidentin Grüne Partei Schweiz (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 27.11.2018SRF 1
  • Folge 36
    In der Nacht vor der Wahl werden letzte Allianzen geschmiedet und konspirative Absprachen getroffen.
    Die Schweiz blickt nach Bern. Wen wählen die National- und Ständeräte am Mittwoch als Nachfolgerin oder Nachfolger für die abtretenden Doris Leuthard und Johann Schneider-Ammann in den Bundesrat? Schaffen es zwei der vier offiziellen Kandidaten? Oder gibt es eine Überraschung? Die Fraktion der CVP schickt die Walliser Nationalrätin Viola Amherd und die Urner Regierungsrätin Heidi Z’graggen ins Rennen. Auf dem Ticket der Freisinnigen stehen Ständerätin Karin Keller-Sutter und Ständerat Hans Wicki .
    Wie haben die Kandidatinnen und der Kandidat ihre Beziehungen spielen lassen? Wer zieht im Hintergrund die Strippen? Was passiert in den berüchtigten Hearings in den Fraktionen wirklich? Schafft es die St. Gallerin Keller-Sutter im zweiten Anlauf – oder steht ihr erneut ein Mann im Weg?
    Einer Frage spüren die Gäste in der Nacht der langen Messer nach: Wer erwacht am 6. Dezember als Bundesrätin oder als Bundesrat?
    Unter der Moderation von Barbara Lüthi diskutieren:
    Toni Brunner, Nationalrat SVP
    Thierry Burkart, Nationalrat FDP
    Nathalie Christen, Bundeshaus-Korrespondentin SRF
    Yvonne Feri, Nationalrätin SP
    Gerhard Pfister, Nationalrat und Parteipräsident CVP (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 04.12.2018SRF 1

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