2018, Folge 1–18

  • Folge 1
    Syngenta, Gategroup, Sigg, Swissport, Eterna, Swissmetal, diverse Hotels: Der rote Riese schluckt renommierte Unternehmen. Über 80 Schweizer Firmen sind heute in chinesischer Hand. Die chinesischen Investoren sind an technischem Know-how und Markennamen interessiert. Der Westen erhofft sich im Gegenzug den Zugang zum riesigen chinesischen Markt. In Europa ist China bereits der fünftgrösste Investor. Weltweit wurden in den letzten Monaten fast die Hälfte aller Übernahmen durch die Chinesen von Staatsfirmen getätigt.
    Voraussichtlich wird das Reich der Mitte in rund 20 Jahren die USA wirtschaftlich überholen. Dann wird die mächtigste Volkswirtschaft der Welt keine Demokratie westlicher Prägung mehr sein. Kritiker warnen vor unkontrollierbaren geopolitischen Interessen der neuen Investoren. Entwicklungs- und Menschenrechtsorganisationen fürchten, dass menschen- und arbeitsrechtliche Mindeststandards im Rahmen des Freihandels nicht eingehalten werden. Befürworter sehen in China den neuen Hoffnungsträger.
    Wann wird China die Weltmacht Nummer 1? Hat der Westen begriffen, vor welchen Herausforderungen er steht? Was bedeuten diese Entwicklungen für die Welt, was für die Schweiz?
    Unter der Leitung der neuen Gastgeberin Barbara Lüthi diskutieren im „Club“:
    Martina Fuchs, Journalistin CNN Money Switzerland, ehem. TV-Journalistin beim chinesischen Staatsfernsehen CCTV
    Hans-Ueli Vogt, Nationalrat SVP/​ZH, Professor für Wirtschaftsrecht
    Kurt Härri, Schweizerisch-Chinesische Handelskammer, Leiter Schindler China
    Moritz Rudolf, China-Experte, Gründer „Eurasia Bridges“
    Harro von Senger, Sinologe und Experte fuer chinesisches Recht. Meistgelesener Autor der westlichen Chinaforschung
    Min Wang, Kulturvermittlerin und Gründerin „Route2China“, ehem. Bankerin Credit Suisse (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 02.01.2018SRF 1
  • Folge 2
    Was bewegt die Schweiz 2018? Bringt der Wohlstand Stillstand? Oder schaffen wir es, für unser Land Visionen zu entwickeln?
    Uns geht es gut. Die Schweiz hat keine Schulden, kaum Arbeitslosigkeit und die Wirtschaft wächst.
    Also alles bestens hier? Oder macht uns dieser Wohlstand träge, wenn es darum geht, die Herausforderungen der Zukunft anzupacken?
    In ihrem zweiten Club zum Jahresanfang diskutiert Barbara Lüthi mit ihren Gästen über die Herausforderungen der Schweiz 2018: unser Verhältnis zur EU, die Reformen beim Rentensystem, Bildung, Digitalisierung und Zuwanderung. Sie will wissen: Wie kann die Schweiz ihre Stärken bewahren und sich trotzdem vorwärtsbewegen? Was hält uns zusammen? Und was für Visionen hat die Schweiz überhaupt? (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 09.01.2018SRF 1
  • Folge 3
    Zum 48. Mal trifft sich die Crème de la Crème der internationalen Wirtschaftsmächte in Davos. Mittendrin der Globalisierungsgegner, Provokateur und Populist Donald Trump. Zeichen einer neuen WEF-Ära?
    Das Treffen auf 1560 Höhenmetern hat seine eigenen Rituale und Regeln, entschieden wird nichts. Es wird vorbereitet, verhandelt und vernetzt, wenn sich 1900 Geschäftsleute, 300 Politiker und 70 Staats- und Regierungschefs zum Austausch treffen.
    Das WEF will unter dem Motto «Das Schaffen einer gemeinsamen Zukunft in einer zerrissenen Welt» (Creating a Shared Future in a Fractured World) die Risse in der Gesellschaft an der Wurzel anpacken.
    Trump mit seiner «America first-Devise» und das WEF, das sich für eine möglichst globale Wirtschaft stark macht, stehen sich dabei diametral entgegen. «Der Wandel geschieht nicht einfach so. Es liegt in unserer Hand, den Zustand der Welt zu verbessern», sagt WEF-Gründer Klaus Schwab.
    Hält das WEF, was es verspricht oder hat der elitäre Hort der «Davos Men» den Anschluss an die Welt verloren? Brauchen diese disruptiven Zeiten ein neues, ein anderes WEF, heute wo vor allem Internetfirmen wie Google oder Alibaba die ökonomische Globalisierung vorantreiben? Und welche Eigenschaften brauchen die Leader der Zukunft, um die Welt wirklich zu verändern?
    Die «Club»-Diskussion mit Barbara Lüthi u.a. mit:
    Martin Naville, Direktor schweizerisch-amerikanische Handelskammer
    Hannes Schmid, Fotograf und Gründer Hilfswerk «Smiling Gecko» in Kambodscha
    Oliver Classen, Public Eye, schweizerische NGO für globale Gerechtigkeit
    Nicola Forster, Gründer & Präsident «foraus – Forum Aussenpolitik», Mitgründer Innovationsplattform «Staatslabor», Advisory Board WEF Open Forum, WEF Global Shaper
    Nicole Brandes, internat. Management-Coach, Gründerin Think Tank «Zukunftsinstitut», ehemalige Managerin (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 23.01.2018SRF 1
  • Folge 4
    Was ist das eigentlich, unser Geschlecht? Und warum tun wir uns so schwer, mit allem was ausserhalb der uns vertrauten Kategorien von Mann und Frau steht?
    Transgender, pansexuell, androgyn, intersexuell, genderfluid, u.v.a. Bei Facebook gibt es 60 Gechlechter, um sein Geschlecht zu beschreiben. Heute wird um den Begriff «Gender» hart gestritten. Gender ist das soziale Geschlecht im Gegensatz zum biologischen Geschlecht. Nach der der Gender-Theorie gibt es verschiedene Facetten des Frauseins und des Mannseins. Welche Bedeutung werden Geschlechterrollen in Zukunft haben? Warum tut sich unsere Gesellschaft so schwer damit, wenn der Körper nicht zum gefühlten Geschlecht passt.
    Barbara Lüthi diskutiert im «Club» über Identität, Rollenbilder und den Umgang der Gesellschaft mit verschiedensten Geschlechter- und Beziehungskonzepten u.a. mit:
    Henry Hohmann, Transgender Network Switzerland
    Heiner Studer, ex-Nationalrat EVP/​AG
    David Garcia, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsspital Basel
    Anna Rosenwasser, Jugendorganisation «Milchjugend» (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 30.01.2018SRF 1
  • Folge 5
    Beschimpfungen, Ehrverletzungen und Morddrohungen. Der Hass im Netz nimmt zu. Die Geschütze der «Hater»: Einträge auf Twitter und Facebook. Wer wird Opfer? Was treibt die «Hater» an? Und wie bringt man die Internetgemeinde dazu, mit Anstand zu diskutieren?
    Ein Klick und er ist online: der Hasskommentar. Besonders öffentliche Personen stehen im Fokus der «Hater». Aber nicht nur: Manchmal reicht es, online eine Meinung zu vertreten, die einem Leser nicht genehm ist. Und schon wird scharf geschossen: Gegen links, gegen rechts, gegen Ausländer, vermeintliche Rassisten und immer wieder gegen Frauen.
    Wöchentlich wird an Schweizer Gerichten darüber verhandelt, ob eine Karikatur, ein Satz oder ein Wort strafrechtlich relevant ist oder die Ehre eine Person verletzt.
    Wer verfasst solche Hasskommentare und aus welchen Beweggründen? Weshalb sind Frauen im Netz überproportional oft Zielscheibe von «Hatern»? Wie kann man sich gegen Angriffe im Netz wehren? Und was für Folgen hat die Hass-Kultur im Netz für unsere Gesellschaft?
    Der harte Kampf gegen die «Hater» im Netz. Die Diskussion mit «Club»-Moderatorin Barbara Lüthi u.a. mit:
    Mattea Meyer, Nationalrätin SP/​ZH
    Jolanda Spiess-Hegglin, Geschäftsführerin und Mitbegründerin #NetzCourage
    Katja Rost, Soziologin Universität Zürich
    Christian Huber, Informatiker, Präsident Junge SVP Luzern
    Martin Steiger, Anwalt für Recht im digitalen Raum
    Bruno Gross, Unternehmer (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 13.02.2018SRF 1
  • Folge 6
    Wer mit über 50 Jahren seinen Job verliert, hat es schwer, eine neue Stelle zu finden. Die Folge: Menschen in der letzten Phase ihres Arbeitslebens landen öfters bei der Sozialhilfe. Wieso ist das so? Und mit welchen Lösungsansätzen kann man diesem Schicksal entgegenwirken?
    Drohende Arbeitslosigkeit – seit Jahren die grösste Sorge der Schweizerinnen und Schweizer. Berechtigt ist diese Sorge nicht immer. Die Wirtschaft läuft, die Arbeitslosenquote ist tief. Dennoch trifft es immer wieder Arbeitnehmende völlig unvermittelt. Zunehmend solche, die 50 Jahre oder älter sind.
    Die Statistik zeigt: Ältere Arbeitnehmende brauchen im Vergleich zu jüngeren Kolleginnen und Kollegen länger, bis sie wieder eine Stelle gefunden haben. Nicht allen gelingt dies: Unter den rund 25’000 Langzeitarbeitslosen in der Schweiz sind über 40 Prozent älter als 50 Jahre. Der Anteil dieser Altersgruppe in der Sozialhilfe ist in den letzten Jahren fast sprunghaft angestiegen.
    Wieso finden ältere Arbeitssuchende nur schwer wieder eine Stelle? Wie fühlte es sich an, wenn man zu spüren bekommt: zu alt? Wieso ist Arbeit für das Selbstwertgefühl so wichtig? Und was sind mögliche Lösungsansätze, um das Abdriften der älteren Arbeitnehmer in die Sozialhilfe zu verhindern?
    Der Club unter der Leitung von Barbara Lüthi.
    Unsere Gäste:
    Valentin Vogt, Präsident Schweizerischer Arbeitgeberverband
    Corrado Pardini, Nationalrat SP/​BE, Gewerkschafter
    Franz Grüter, Nationalrat SVP/​LU, IT-Unternehmer
    Denis Humbert, Fachanwalt Arbeitsrecht
    Daniela Häderli, Verkaufberaterin, ehem. Langzeitarbeitlose
    Chantal Godel, RAV-Beraterin (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 20.02.2018SRF 1
  • Folge 7
    1968 war ein Jahr des Aufruhrs: Junge Menschen kämpften gegen bestehende Hierarchien, hinterfragten Autoritäten und träumten von einer besseren Welt. Die 68er-Revolution hat vor 50 Jahren die Gesellschaft erschüttert, auch in der Schweiz.
    Der Vietnamkrieg, der Tod von Che Guevara, die Ermordung Martin Luther Kings, die Zerschlagung des Prager Frühlings – die Ereignisse überstürzten sich in dieser Zeit und die Jugend ging entrüstet und wütend auf die Strasse. Angesteckt von der weltweiten 68-er Revolte ging es auch in der Schweiz so richtig ab: Studentendemos, Sit-ins an der Universität, Strassenschlachten um das Zürcher Globus-Provisorium. Aber es entstand auch eine neue Jugendkultur, eine neue Art von Musik gab den Ton an, die bestehende Gesellschaftsordnung wurde auf den Kopf gestellt. Viele Revoluzzer von damals haben später Karriere gemacht, wurden Entscheidungsträger. Der Marsch durch die Institutionen hat vieles positiv verändert: aus Patriarchat wurde Partnerschaft, ein offeneres Wirtschaftsrecht und Lücken im Sozialstaat wurden geschlossen. Kritiker argumentieren, es wurde auch viel Unsinn gefordert.
    Barbara Lüthi diskutiert im «Club» was aus den Forderungen geworden ist und welche Spuren die 68er-Bewegung hinterlassen hat.
    Benedikt Weibel, ehemaliger Konzernchef SBB
    Elisabeth Joris, Historikerin
    Hans-Jürg Fehr, ehemaliger Nationalrat SP/​SH
    Marianne Kleiner, ehemalige Nationalrätin FDP/​AR
    Beat Kappeler, Ökonom
    Andreas Honegger, Journalist (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 27.02.2018SRF 1
  • Folge 8
    Seit Menschengedenken begegnet uns etwas, was wir fassungslos das Böse nennen. Was bringt Menschen dazu, entsetzliche Verbrechen zu begehen? Und steckt das Böse in jedem von uns?
    Hirnforscher, Psychiater, Philosophen und Juristen streiten sich über die Frage, welche Verantwortung letztlich ein jeder für sein eigenes Tun trägt. Kann, wer keine Moral kennt, böse handeln oder ist gerade das Ausblenden der Moral eine böse Entscheidung, eine unterlassene moralische Anstrengung? Folgen Mörder und Vergewaltiger ihrem freien Willen, oder treibt etwas Krankhaftes in ihnen sie zur Tat? Wie erklärt man den Hang zum Bösen? Und gibt es böse Menschen oder nur böse Taten?
    Psychiater suchen Antworten in der frühen Kindheit, im problematischen Umfeld oder in traumatischen Erlebnissen. Neurologen versuchen das «Böse» durch Hirn-Scans zu lokalisieren, forschen nach Gesetzmässigkeiten in Verbrecherhirnen und orten genetische Defekte, die nicht durch den Willen beeinflussbar sein sollen.
    Doch wenn das Verbrechen ein biologisches Problem ist, bleibt für das Schuldprinzip im Strafrecht kein Raum. Dagegen wehren sich Verfassungsrechtler, Juristen und Richter mit aller Macht. Und auch Philosophen warnen: Wer das Verbrechen auf ein medizinisches Phänomen reduziere, verwische den Unterschied zwischen krank und böse.
    Unter der Leitung von Barbara Lüthi diskutieren im «Club»:
    Marianne Heer, Richterin, Prof. für Strafrecht Universität Luzern
    Thomas Knecht, forensischer Psychiater, Psychiatrisches Zentrum AR
    Hans Joachim Markowitsch, Hirnforscher und emer. Prof. für Physiologische Psychologie Universität Bielefeld
    Bettina Stangneth, Philosophin und Historikerin
    Nicole Dill, Gewaltopfer, Leiterin Opferberatungsstelle «Sprungtuch»
    Simon Volkart, verurteilter Mörder, hat Strafe verbüsst
    Im Interview: Thomas Müller, Kriminalpsychologe und Profiler (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 20.03.2018SRF 1
  • Folge 9
    Die Städte verändern sich rasant: Quartiere werden aufgewertet, Familien durch Luxussanierungen vertrieben. Wer ist Schuld am Mangel preisgünstiger Wohnungen? Die Politik? Das Kapital? Die Yuppies? Muss man den Boden verstaatlichen oder in die Höhe bauen? In was für Städten wollen wir leben?
    Gentrifizierung oder in Zürich die «Seefeldisierung» sind in aller Munde. Die Mietpreise explodieren. Wird ein Quartier aufgewertet, verdrängen gutbetuchte die angestammten Bewohner. Ganze Bevölkerungsgruppen tauschen sich aus.
    Gentrifizierungsgegner fürchten eine fehlende Durchmischung der Städte, soziale Verarmung und die Ghettoisierung der Quartiere. Sie wollen mehr staatliche Förderung von Genossenschaften. Boden und Häuser sollen keine Renditeobjekte mehr sein. Dies fordert auch die Volksinitiative «Mehr bezahlbare Wohnungen».
    Hauseigentümer und Investoren kontern: Günstiges Wohnen an bester Lage sei kein Menschenrecht, der Markt soll es regeln.
    Wie aber schafft man mehr Wohnraum? Die Millionen-Metropole mit Hochhäusern als Vorbild für die Schweiz? Oder soll man das Kleinräumige bewahren? Wie wollen wir wohnen?
    Unter der Leitung von Barbara Lüthi diskutieren im «Club»:
    Thomas Haemmerli, Filmemacher, Autor «Die Gentrifizierung bin ich. Beichte eines Finsterlings»
    Jacqueline Badran, Nationalrätin SP/​ZH
    Hans Egloff, Nationalrat SVP/​ZH, Präsident Hauseigentümerverband Schweiz
    Mathias Binswanger, Glücksforscher, Professor für Volkswirtschaftslehre FHNW
    Philippe Cabane, Städteplaner, Soziologe, Humangeograph
    Anja Schulthess, Wohnungssuchende (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 27.03.2018SRF 1
  • Folge 10
    Im «Club» reden zwei Zeugen des Holocaust, die nach dem Krieg in die Schweiz gekommen sind. Gabor Hirsch überlebt mit 14 Jahren im Vernichtungslager Auschwitz wie durch ein Wunder mehrere Selektionen.
    Agnes Hirschi sagt, sie hätte einen Schutzengel gehabt. Er hiess Carl Lutz, Schweizer Diplomat und später Stiefvater von Agnes Hirschi. Er vertrat 1944 die Interessen der Alliierten in Budapest. Mit Schutzbriefen rettete er rund 60 000 ungarischen Juden das Leben. Sein Engagement gilt als grösste zivile Rettungsaktion während des Zweiten Weltkriegs.
    Wie sollen wir uns an dieses dunkle Kapitel des 20. Jahrhunderts erinnern? Was passiert, wenn die letzten Zeugen des Holocaust nicht mehr unter uns sind? Inwiefern helfen die Erinnerungen, dass Ausgrenzung, Hass, Rassismus und Antisemitismus nicht nochmals so verheerende Folgen haben? Und wie steht es um den Antisemitismus in der Schweiz und in Europa?
    Im «Club» unter der Leitung von Barbara Lüthi diskutieren:
    Gabor Hirsch, Holocaust-Überlebender
    Agnes Hirschi, Holocaust-Überlebende und Stieftochter von Carl Lutz
    Markus Imhoof, Filmemacher
    Yves Kugelmann, Chefredaktor «Tachles»
    Gregor Spuhler, Historiker (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 03.04.2018SRF 1
  • Folge 11
    Der Facebook-Datenskandal wirft neue Fragen auf: Können soziale Plattformen politische Entscheidungen beeinflussen? Unsere Spuren im Netz verraten viel über unsere Persönlichkeit und dienen zur Erstellung psychologischer Profile. Sind wir dadurch nicht nur durchschaubar, sondern auch manipulierbar?
    Der Versuch russischer Akteure, die US-Präsidentschaftswahlen zu manipulieren, und die Affäre rund um das Datenanalyse-Unternehmen Cambridge-Analytica haben in Amerika die Behörden auf den Plan gerufen. Nächste Woche wird Facebook-Chef Mark Zuckerberg in Kongressanhörungen die Datenlecks erklären müssen.
    Das soziale Netzwerk Facebook verknüpft weltweit Millionen von Menschen miteinander. Seit der Gründung 2004 durch den heutigen Milliardär Mark Zuckerberg zählt das Portal über 1,4 Milliarden aktive Nutzer im Monat. Persönliche Daten, die wir Nutzer durch Klicks und Likes im Netz hinterlassen, werden nicht nur gesammelt, sondern auch analysiert und verkauft. Und zum Teil zu undurchsichtigen Zwecken benutzt.
    Mit psychologischen Profilen, erstellt aus den Datenspuren, die wir im Internet hinterlassen, sollen personalisierte, auf individuelle Charakterzüge zugeschnittene Propaganda-Botschaften möglich geworden sein, die unsere Meinung und unsere Entscheidungen beeinflussen. So sollen auch Wahlkampagnen auf der ganzen Welt zielgerichtet beeinflusst worden sein.
    Doch trifft es zu, dass man mittels Online-Daten menschliches Verhalten algorithmisch vorhersagen und beeinflussen kann? Braucht es strengere Regeln beim Datenschutz oder sind wir selber für unsere Daten verantwortlich? Geben wir unsere Daten zu leichtfertig preis? Verlieren wir gar die Kontrolle über eine Technologie der «digitalen Gratis-Realität»?
    Unter der Leitung von Barbara Lüthi diskutieren im «Club»:
    Sandra Matz, Psychologin, Expertin Psychometrie, Columbia Business School New York
    Hannes Grassegger, Journalist, Oekonom
    Claude Longchamp, Politikwissenschaftler, Historiker
    Dirk Helbing, Prof. für computergestützte Soziologie, ETH Zürich
    Daniel Jörg, Leiter Digitale Kampagnen Farner Consulting (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 10.04.2018SRF 1
  • Folge 12
    Erneut steht Präsident Assad unter Verdacht, mit Giftgas getötet zu haben. Die USA, Frankreich und Grossbritannien haben nun als Vergeltungsschlag Ziele angegriffen. Was will der Westen damit bezwecken? Schürt er den Konflikt mit Russland?
    Nach einem Aufstand eines Teils der Bevölkerung kam es 2011 in Syrien zum bewaffneten Konflikt. Bald war vielen nicht mehr klar, wer in diesem Bürgerkrieg an welcher Front kämpfte: Oppositionelle, Rebellen, Islamisten. Assad rief 2015 die Russen zu Hilfe. Iranische Bodentruppen sind im Land, Türken, Kurden aus dem Irak, die libanesische Hisbollah und auch die Amerikaner halten Stellung
    Ein Sieg einer der Konfliktparteien ist nicht in Sicht. Mehrer Dutzend Mal wurde in Syrien Giftgas eingesetzt. Wer der Absender ist, konnte in den meisten Fällen nicht nachgewiesen werden. In vier Fällen hat die internationale Gemeinschaft nachgewiesen, dass das syrische Regime selber seine Bevölkerung mit Chemiewaffen umgebracht hat. Vor Wochenfrist soll erneut Chlorgas benutzt worden sein. Beschuldigt wird das Assad-Regime.
    Die USA, Frankreich und Grossbritannien haben nun nach erstem Zögern Ziele in Syrien bombardiert.
    Doch was können weitere Bomben in diesem zerstörten Land überhaupt noch ausrichten? Helfen sie den Menschen vor Ort? Oder tragen sie nicht eher zur Eskalation bei zwischen West und Ost bei?
    Und was wäre ein möglicher Weg, dass in Syrien nach sieben Jahren Krieg endlich der Frieden einzieht?
    Unter der Leitung von Barbara Lüthi diskutieren:
    Michael Lüders, Nahost-Experte und Bestseller-Autor
    Kurt Pelda, Kriegsreporter
    Mohammad Rabie, syrischer Flüchtling und Journalist
    Jeronim Perović, Historiker und Leiter des Osteuropa-Instituts Uni Zürich (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 17.04.2018SRF 1
  • Folge 13
    Grossbritannien hat seit Januar 2018 eine Einsamkeitsministerin mit dem Ziel, gegen die Vereinzelung der Bürger, gegen die «postsozialen Zustände» vorzugehen. In der Schweiz ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung ledig, geschieden oder verwitwet. Einpersonenhaushalte sind die verbreitetste Wohnform.
    Je besser es den Menschen wirtschaftlich geht, desto eigenständiger und damit auch individualistischer sind sie, so der Psychiater Manfred Spitzer. Vielfach steigt damit das Risiko der Einsamkeit. Die «Ich-AG» als Ursache für das unerwünschte Alleinsein, für eine tiefere Lebenserwartung, für ein erhöhtes Krankheitsrisiko.
    Von Einsamkeit und sozialer Isolation seien nicht nur alte Menschen betroffen, sondern vor allem auch jüngere. Die Digitalisierung fördere Unzufriedenheit, Depression und Vereinsamung. Dies gelte insbesondere für Online-Netzwerke wie Facebook, Twitter, WhatsApp oder Instagram.
    Die sozialen Medien als Trend zur Selbstbezogenheit. Die Generation der Millenials, die sich überschätzt und mit einer Technologie zur optimalen Eigenwerbung aufwächst. Die perfekte Anlage zu Narzissmus und einer immer kleineren Empathiefähigkeit, zitiert Spitzer in seinem neuen Buch «Einsamkeit – Die unerkannte Krankheit» unter anderen den amerikanischen Publizisten Christopher Orlet.
    Die Einsamkeit als existentielle menschliche Erfahrung: Was macht einsam und krank in unserer digital vernetzten Gesellschaft? Was hilft gegen Einsamkeit? Kann Einsamkeit auch erfüllend sein und kreativ machen?
    Unter der Leitung von Norbert Bischofberger diskutieren im «Club»:
    Manfred Spitzer, Psychiater, Hirnforscher, Direktor Psychiatrische Universitätsklinik Ulm, Buchautor
    Pasqualina Perrig-Chiello, emeritierte Professorin für Entwicklungspsychologie, Generationenforscherin
    Jagoda Marinic, Schriftstellerin, Kulturmanagerin
    Schwester Benedikta, Eremitin
    Matthias Zehnder, freier Publizist und Medienwissenschaftler, Experte interaktive Medien und Medienphilosophie (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 01.05.2018SRF 1
  • Folge 14
    Noch nie war Pornografie so einfach zugänglich wie heute. Noch nie wurden so viele pornografische Inhalte konsumiert. Doch was macht das mit uns?
    Drei Klicks und der Porno läuft. Smartphones und Highspeed-Internet machen möglich, dass der nächste Sexfilm immer nur wenige Sekunden weit weg ist.
    Das Internet ist ein einziger, riesiger Pornokanal. Jede vierte Internetseite, die aufgerufen wird, ist eine Pornoseite.
    Fast die Hälfte der Zwölfjährigen hat sich schon pornografisches Material angeschaut. Porno, ein Riesengeschäft mit grossen Nebenwirkungen?
    Forschungsresultate zeigen: Wer mehr Pornos konsumiert, hat weniger Sex. Auch das Suchtpotential ist gross. Beratungsstellen verzeichnen mehr Männer, die deswegen Hilfe suchen. Bei ihnen kann die Realität mit dem Porno nicht mehr mithalten. Frauen klagen darüber, dass sie beim Sex dem Ideal im Porno entsprechen müssen. Und da ist die Sorge über die Jugendlichen: Können sie die Bilder einordnen? Die Gewalt? Die stereotypen Rollenbilder, bei denen stets der Mann dominiert, zumindest im Mainstream-Porno? Prägt dies ihr Frauenbild?
    Nicht nur, wer im Internet surft, begegnet pornografischen Inhalten. Die Freizügigkeit ist längst im Alltag angekommen. Die Scham ist irgendwo auf der Strecke geblieben.
    Im Club diskutiert Barbara Lüthi mit ihren Gästen ein Thema, über das viele lieber schweigen: Porno und den massiven Pornokonsum und was das alles mit uns macht.
    Unsere Gäste:
    Nik Frey, ehem. Pornosüchtiger und heute Coach für Pornosüchtige
    Lars Rutschmann, ehem. Pornodarsteller und Pornoproduzent
    Talaya Schmid, Künstlerin und Mitgründerin der Porny Days
    Martin Bachmann, klinischer Sexologe
    Ursina Brun del Re, Psychologin, Paartherapeutin und Porno-Forscherin
    Alain Godet, Philosoph und Dokumentarfilmer (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 08.05.2018SRF 1
  • Folge 15
    Frauen sind in der Schweiz in Führungspositionen stark untervertreten. Wieso? Wollen Frauen nicht? Können Sie nicht? Oder werden Sie von den Männern gar daran gehindert, nach ganz oben zu gelangen?
    Die aktuellen Zahlen sprechen für sich: In den grössten Schweizer Unternehmen dominieren nach wie vor die Männer. Frauen stellen in Verwaltungsräten nicht einmal einen Sechstel der Mitglieder. In den Geschäftsleitungen sieht das Bild noch düsterer aus: Hier sind gerade einmal sechs Prozent weiblich. Im internationalen Vergleich hinkt die Schweiz weit hinterher.
    Der Bundesrat sieht Handlungsbedarf und fordert eine Quote: In Verwaltungsräten von Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden sollen mindestens 30 Prozent Frauen sein. In Geschäftsleitungen sollen 20 Prozent der Mitglieder weiblich sein.
    Braucht es politischen Druck, damit endlich mehr Frauen in der Schweizer Wirtschaft mitbestimmen? Was spricht gegen eine Quote? Wollen die Frauen etwa gar nicht? Oder ist das konservative Familienbild in der Schweiz schuld daran, dass nicht genügend Karrierefrauen nachkommen?
    Darüber spricht Barbara Lüthi im «Club» mit folgenden Gästen:
    Simona Scarpaleggia, Chefin Ikea Schweiz, Initiantin Verein «Advance – Women in Swiss Business»
    Oswald Grübel, ehem. UBS-Konzernchef und CEO Credit Suisse
    Caroline Barth, führende Personalmanagerin Novartis
    Andreas Barth, Vollzeit-Hausmann, Ingenieur
    Margrit Stamm, Erziehungswissenschafterin
    Natalie Rickli, Nationalrätin SVP/​ZH, Inhaberin Kommunikationsagentur
    Regula Rytz, Nationalrätin Grüne/​BE, Parteipräsidentin Grüne Schweiz (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 29.05.2018SRF 1
  • Folge 16
    Keine Religionsgemeinschaft verursacht in der Schweiz so viele Kontroversen wie die der Muslime. Der neuste Streit dreht sich um die Frage, ob der Islam öffentlich-rechtlich anerkannt werden soll. Das wünschen sich nach den Sozialdemokraten jetzt auch die Grünen.
    Welchen Platz soll der Islam in unserer christlich geprägten Gesellschaft einnehmen? Und bringt eine Anerkennung des Islam etwas gegen Radikalisierung und Islamfeindlichkeit? Die SP meint ja, stellt im Gegenzug aber Forderungen an die Glaubensgemeinschaften: diese sollen die Gleichberechtigung von Frau und Mann gewährleisten, sich zum säkularen Rechtsstaat bekennen und finanziell transparent und vom Ausland unabhängig sein.
    Kritiker betrachten die Erfüllbarkeit dieser Bedingungen durch die muslimischen Glaubensgemeinschaften als Illusion. Der Islam gehöre nicht zu uns, daran ändere auch eine öffentlich-rechtliche Anerkennung nichts.
    Könnte eine Anerkennung helfen, dass die Muslime in der Schweiz besser integriert sind? Sind wir als Gesellschaft überhaupt schon soweit? Sind die Schweizer Muslime zu diesem Schritt bereit? Oder bräuchte es allgemein eine vollständige Trennung von Kirche und Staat?
    Darüber diskutiert Barbara Lüthi mit ihren Gästen. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 05.06.2018SRF 1
  • Folge 17
    Die Gesundheitskosten steigen und steigen. Diskussionen darüber, ob Leistungen eingeschränkt werden sollen, sind nicht mehr länger tabu. Sollen alle Patienten alles bekommen, egal wie alt, egal wie krank sie sind?
    Immer kostenintensivere Hightech-Medizin, immer teurere Medikamente: Der Druck auf unser solidarisches Gesundheitssystem steigt. Denn die Gesundheitskosten haben sich in den letzten zwanzig Jahren mehr als verdoppelt.
    Gesundheitsökonomen sehen hinter dem massiven Kostenwachstum drei Treiber: Den Fortschritt, die steigende Lebenserwartung und unseren Wohlstand. Medizin sei zum Luxusgut geworden, sagen sie, und warnen vor einem Kollaps.
    Was können wir, was sollen wir und was wollen wir uns noch leisten? Fragen wie diese sind nicht mehr länger tabu. Ethiker kontern: Der Mensch habe keinen «Wert», sondern eine unantastbare Würde.
    Gibt es dennoch Grenzen? Darf die Frage nach der Effizienz im Gesundheitswesen gestellt werden? Wer entscheidet, ob sich ein Eingriff noch «lohnt»? Ist die Gesellschaft verpflichtet, alles allen zur Verfügung zu stellen? Und wieso halten wir – koste es, was es wolle – so stark am Leben fest?
    Die Diskussion im «Club» unter der Leitung von Barbara Lüthi mit:
    Peter Steiger, Abteilungsleiter Intensivmedizin Universitätsspital Zürich
    Roland Kunz, Chefarzt Universitäre Klinik für Akutgeriatrie
    u. Zentrum für Palliative Care
    Bernhard Rom, Rentner, Ethiker, ehem. Hausarzt
    Daniel Tanner, ehem. Intensivpatient, Musikstudent
    Stefan Felder, Gesundheitsökonom Universität Basel
    Erika Ziltener, Präsidentin Dachverband Schweizerischer Patientenstellen (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 12.06.2018SRF 1
  • Folge 18
    Krimkrieg, Syrien, 9/​11: Ist alles doch anders, als es scheint? Sowohl Verschwörungstheorien als auch echte Verschwörungen hat es in der Geschichte der Menschheit schon immer gegeben. Wieso aber haben jene, die hinter allem eine Verschwörung wittern, einen solchen Zulauf?
    Es gibt in der Welt der Verschwörung die abstrusesten Theorien: Die Welt wird von Echsen regiert, auf dem Südpol befindet sich irgendwo der Eingang in die Arier-Welt und auf dem Mars betreibt die NASA einen Kindersklavenring.
    Und dann gibt es jene Theorien, die reale Ereignisse anders deuten, die behaupten, die US-Regierung selber habe den Terroranschlag vom 11. September auf die New Yorker Twin Towers wenn nicht explizit veranlasst, dann zumindest geduldet. Sie behaupten, hinter ein Geheimnis zu kommen und die Wahrheit aufzudecken.
    Was sind überhaupt Verschwörungstheorien? Wieso sind sie so attraktiv? Und wann werden sie gefährlich?
    Barbara Lüthi diskutiert im Club mit folgenden Gästen:
    Roger Schawinski, Journalist und Autor des Buches «Verschwörung»
    Elisabeth Bronfen, Professorin für englische und amerikanische Literatur Uni Zürich
    Dieter Sträuli, Psychologe und Präsident infoSekta
    Bruno Lezzi, ehem. Mitarbeiter Schweizer Nachrichtendienst; Militärjournalist
    Stefan Schär, Journalist und Initiant der Webseite 911untersuchen.ch
    Sibylle Birkenmeier, Schauspielerin und Kabarettistin (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 19.06.2018SRF 1

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