Dokumentation in 4 Teilen, Folge 1–4

  • Folge 1
    Sobald Direktor Robert Wille in seinem privaten Umfeld erwähnt, dass er an einem Polytechnikum unterrichtet, werden ihm schockierende Blicke und blankes Entsetzen entgegengebracht. Dieser Schulzweig hat den Ruf die Endstation für viele bildungsschwache Schüler zu sein, die ohne Perspektiven im Leben das verpflichtende neunte Schuljahr absolvieren müssen. Die Lehrer kämpfen jedoch wie Krieger für ihre Schüler und versuchen mit allen Mitteln die Jugendlichen für ihre spätere Berufslaufbahn bestmöglich vorzubereiten. Dabei stoßen sie zunehmend auf erschwerte Situationen. Der Unterricht und das Vermitteln von Bildung sind nicht die einzigen Aufgaben, die die Klassenlehrerin Claudia Benz zu erfüllen hat.
    Vor allem erzieherische Maßnahmen kosten der Lehrerin viel Kraft und Energie. Die jungen Schüler werden auf ihrem schwierigen Weg ins Berufsleben begleitet und zeigen wie schwer der Kampf um einen Job ist. Der 15-Jährige Polytechnikum Schüler Michael Wöberl gilt als Klassenbester in seiner Klasse und träumt davon ein Spitzenkoch zu werden. Doch an seiner Pünktlichkeit muss Michael noch arbeiten. Da er erneut zu spät in den Unterricht gekommen ist, steht ein Besuch beim Direktor an. Mit einem unguten Bauchgefühl wird der Schüler in das Büro des Direktors gerufen. Dort erwartet den Kochbegeisterten Schüler ein ernstes Gespräch mit dem Direktor der Schule.
    Um sich gegen gewaltbereite Schüler zu wappnen, sucht eine Gruppe von Lehrern eine Gewaltpräventions-Veranstaltung in St. Pölten auf. Bei einem speziellen Training werden Lehrer von Polizisten mittels eines Stresssimulationstrainings auf mögliche Angriffe vorbereitet. Die Situation zeigt einen aufgebrachten Vater, der eine Lehrerkonferenz stürmt und eine Lehrerin körperlich angreift. Die zunehmenden Anforderungen im Beruf führen bei vielen Lehrern zu Burnout. Der betroffene AHS Lehrer Frank Huss spricht offen über seine psychischen Probleme, die durch die Überforderung im Klassenzimmer entstanden sind. (Text: ATV II)
    Original-TV-PremiereMo 29.04.2013ATV
  • Folge 2
    Experten sprechen von einer nationalen Schande, dass Österreichs Schüler bei Bildungstests katastrophale Ergebnisse liefern. Fehlende Lesekenntnisse oder schlechte Lehrabschlussprüfungen sind das Ergebnis eines überalterten Schulsystems. Ein heiß diskutiertes Thema in der Bildungsdebatte sind Lehrpläne, die laut Experten der Feind von nachhaltigem Lernen sind. Ein enormer Notendruck führt bei Schülern zu einer massiven Überforderung. Ein weiteres gravierendes Problem bringt das Zweiklassenschulsystem mit sich. Fehlende Integrationsmaßnahmen für Schüler mit nichtdeutscher Muttersprache führen in Österreich immer wieder zu schlechten Sprachkenntnissen.
    Die Wahl der Schule kann die Lernergebnisse des Einzelnen stark beeinflussen. Schüler mit Migrationshintergrund landen in Österreich aufgrund der Wohnsituation meist automatisch in Schulen die von sozial benachteiligten Schülern besucht werden. Ein bildungsfernes Elternhaus wirkt sich dabei negativer auf den Lernerfolg aus, als nur eine andere Muttersprache oder ein Migrationshintergrund. Um Schüler aus einem sozial benachteiligten Umfeld zu fördern, wurden von der Caritas gratis „Lerncafés“ gegründet.
    In den insgesamt 22 Einrichtungen der Caritas werden Schüler österreichweit kostenlos gefördert. Mehrmals die Woche werden im 10. Wiener Gemeindebezirk rund 50 Schüler betreut. Auch Lehrer fühlen sich zunehmend durch die hohen Anforderungen im Klassenzimmer überfordert. Die zunehmenden Anforderungen im Beruf führen bei vielen Lehrern zum Burnout. Der Buchautor und Lehrer Frank Huss spricht offen über seine psychischen Probleme, die durch die Überforderung im Klassenzimmer entstanden sind. Für die Polytechnikum Lehrerin Claudia Benz ist es ein schwierige Aufgabe die Defizite und Lernrückstände ihrer Schüler aufzuarbeiten und die Schüler auf eine Lehrstelle vorzubereiten.
    Vor allem erzieherische Maßnahmen kosten der Lehrerin viel Kraft und Energie. Der 15-Jährige Polytechnikum Schüler Michael gilt als der Klassenbeste in seiner Klasse, er träumt davon ein Spitzenkoch zu werden. Doch an seiner Pünktlichkeit muss Michael noch arbeiten. Da er erneut zu spät in den Unterricht gekommen ist, steht ein Besuch beim Direktor an. Mit einem unguten Bauchgefühl wird der Schüler in das Büro des Direktors gerufen. Dort erwartet den kochbegeisterten Schüler ein ernstes Gespräch mit dem Direktor der Schule. (Text: ATV II)
    Original-TV-PremiereMo 06.05.2013ATV
  • Folge 3
    Der klassische Frontalunterricht gilt bei vielen Bildungsexperten als veraltet und verpönt. Manche Experten warnen sogar vor dem Frontalunterricht und sind der Meinung, ein solcher Unterricht gehöre abgeschafft. In der niederösterreichischen Hauptschule Hirtenberg werden neben dem umstrittenen Frontalunterricht auch andere Lehrmethoden im Klassenzimmer umgesetzt. Im Biologieunterricht sollen die Schüler das Stoffgebiet spielerisch erarbeiten. Auch in einer Wiener Volksschule wird mit sogenannten Freiarbeitsstunden namens Freinet, versucht die verschiedenen Lerntypen der Kinder besser anzusprechen. Schulentwicklungsexperte Stephan Berchtold trainiert seit Jahren Lehrer im Bereich der Prozesskommunikation und der Persönlichkeitsentwicklung.
    Das aus Amerika stammende „Process Communication Model“ kurz PCM genannt soll Lehrern helfen individueller auf die verschiedenen Charaktere im Klassenzimmer einzugehen. Ein Einblick ins Klassenzimmer der Wiener Volksschule zeigt schnell, wie unterschiedlich Kinder an die gleiche Aufgabe herangehen. Laut Experten werden Kinder die am Besten in der Bewegung lernen durch den klassischen Frontalunterricht unterdrückt. Die gleiche Lernübung wird von den Schülern auf verschiedene Weise umgesetzt und zeigt wie verschiedene Lerntypen sich dadurch besser entfalten können.
    Ein Jahr lang wurden die Schüler im Polytechnikum Baden im verpflichtenden neunten Schuljahr auf eine Berufslaufbahn vorbereitet. Auch die Erziehung sowie die Aufklärungsarbeit gehört zu den Aufgaben des Polytechnikum Direktors Robert Wille. Gerade die Pubertät ist oft ein schwieriges Alter, das weitreichende Probleme mit sich ziehen kann. Alkohol und Drogen sind eine große Gefahr in der Pubertät. Diese Erfahrung musste auch die Polytechnikum Lehrerin Claudia Benz machen. Mit Tränen in den Augen berichtet sie von ehemaligen Schülern, deren dramatische Geschichte sie bis heute begleitet.
    Der ehemalige Polytechnikum Schüler Michael beginnt seine Lehrstelle als Koch und Kellner bei dem Spitzengastronom Heinz Hanner in Mayerling. Der Kochlehrling Michael bekommt die Schwierigkeiten der Berufswelt schnell zu spüren. Der Anteil der Unternehmen, die sich an der Lehrlingsausbildung beteiligen, geht kontinuierlich zurück. 2011 haben österreichweit rund 14% der Betriebe Lehrlinge beschäftigt. Der Bestand an Lehrstellensuchenden ist 2011 bei 5.500 gelegen. Dennoch soll Prognosen zu Folge der Bedarf an Facharbeitern bis 2016 um rund 3 Prozent steigen. (Text: ATV II)
    Original-TV-PremiereMo 13.05.2013ATV
  • Folge 4
    Das private Oberstufengymnasium Walz zeigt, dass die Schule auch Spaß machen kann. In der Privatschule erfreuen sich die Schüler tagtäglich am Unterricht. Ein grundlegender Unterschied zu öffentlichen Schulen besteht darin, dass die Prüfungen von externen Prüfern abgehalten werden. Das oft herrschende autoritäre Schüler-Lehrer Verhältnis wird dadurch aufgelöst. Das Wegfallen der Prüfungsfunktion des Lehrers hat enorme Auswirkungen auf den Unterricht. Alarmierende Zahlen gibt es im Bereich von Mobbing an Schulen. Schülerselbstmorde aufgrund von Mobbing in der Schule sind in Österreich tragische Realität. Im internationalen Vergleich befindet sich Österreich unter den 10 Ländern mit dem höchsten Prozentanteil an Mobbingopfern.
    Laut der 2012 durchgeführten HBSC Studie liegt die Opferzahl von Mobbing in Österreich bei 15-Jährigen Mädchen bei 9 Prozent und bei Buben bei 19 Prozent. In speziellen Trainings werden Lehrer auf die Gefahr im Klassenzimmer vorbereitet. Für den 13-Jährigen Gymnasiasten Theo bedeutet die Schule: ein Ort, den er nicht gerne besucht. In seiner Klasse gilt er als verhaltensauffällig und Störenfried. Bei dem 13-Jährigen Schüler wurde im Alter von 11 Jahren eine Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung diagnostiziert. In der Schule bekommt Theo laut eigener Aussage nicht die Betreuung, die er bräuchte. Der tägliche Gang in die Schule ist deshalb für seine Familie zum Horror geworden. (Text: ATV II)
    Original-TV-PremiereMo 20.05.2013ATV

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