Alma Naidu Quintett

60 Min.
Was kann einem jungen, aufstrebenden Jazztalent Besseres passieren, als bei einer Jamsession im Club von einem erfolgreichen, erfahrenen Musiker entdeckt und im Anschluss von ihm engagiert zu werden? Genau das ist geschehen, als Alma Naidu in den frühen Morgenstunden bei der Jazzwoche in Burghausen 2019 eine berührende Version von „My funny Valentine“ sang und den Schlagzeuger Wolfgang Haffner damit begeisterte. Nun ist sie auf seinem aktuellen Album zu hören und hat schon viele Konzerte mit ihm gespielt – selbst in Zeiten der Corona-Pandemie. Und das, obwohl sie auch anderweitig ziemlich beschäftigt war und es nach wie vor ist.
Im Herbst 2019 etwa absolvierte sie ein Gastsemester an der Royal Academy of Music in London, wo sie auch Unterricht von Norma Winstone bekam, einer der wichtigsten Stimmen des europäischen Jazz seit den 70er Jahren. Aufgewachsen ist Alma Naidu umgeben von klassischem Gesang. Ihre Mutter ist die am Gärtnerplatztheater in München engagierte Kammersängerin Ann-Katrin Naidu. Klavier- und Geigenunterricht, später dann Tanz und Musicalgesang gehörten wie das Gitarrespielen und eine Vorliebe für die Hardrock-Band „Metallica“ zu Alma Naidus breitgefächerter, musikalischer Sozialisation.
2016 begann sie ein Studium am Jazzinstitut der Musikhochschule in München und fuhr seither stilistisch mehrgleisig: Musical- und Operettenproduktionen einerseits, bayerisches Landesjugendjazzorchester und der Aufbau eines eigenes Jazz-Repertoires andererseits. Nun kommt sie ins Studio 2 mit einer feinfühligen Mischung von schwebend swingenden Standard-Versionen und eigenen, poetischen Kompositionen. Mit Gitarrist Philipp Schiepek und Pianist Simon Oslender hat sie zwei perfekte, atmosphärisch gestaltende Begleiter und Solisten an Bord, die selbst als Bandleader und Komponisten gerade am Beginn einer vielversprechenden Laufbahn stehen.
Mit Bassist Thomas Stieger und Schlagzeuger Valentin Renner dazu noch eine sensibel agierende Rhythmusgruppe. Man darf gespannt sein auf dieses hochmusikalische „U25“-Quintett. „Bühne frei im Studio 2“ ist eine Jazzkonzert-Reihe mit langer Tradition. Schon kurz nach der Einweihung des Studiobaus des Bayerischen Rundfunks im Jahr 1963 traten am Rande der Münchner Jazztage internationale Stars im Funkhaus auf. Unter dem Titel „Eintritt frei im Studio 2“ startete Ende 1965 die Konzertreihe zunächst im wöchentlichen, später im monatlichen Turnus.
Es war ein nächtliches Vergnügen, denn erst ab 23:05 Uhr wurde live gesendet. 1974 übernahm der bekannte Jazzpianist und BR-Moderator Joe Kienemann die Leitung der Reihe, die inzwischen „Bühne frei im Studio 2“ hieß. Seine Nachfolge übernahm 2003 Beate Sampson. Noch bis einschließlich Dezember 2024 wird die Konzertreihe im BR-Funkhaus fortgesetzt. Hier trifft die spannende Stilvielfalt des Jazz auf ein offenes Publikum, das Lust auf Entdeckungen hat und auf intensive musikalische Begegnungen im außergewöhnlichen Ambiente von Studio 2. (Text: ARD alpha)

Cast & Crew

Gast: Alma Naidu, Philipp Schaeper, Simon Oslender, Thomas Stieger, Valentin Renner
Redaktion: Beate Sampson

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