Dokumentation in 3 Teilen, Folge 1–3

  • Folge 1 (45 Min.)
    Die Tibeter verehren ihn als den „Fluss, der vom Himmel kommt“. Er entspringt am Eisdom des Kailasch, dem „Berg der Götter“ in Westtibet, und fließt auf dem Dach der Welt von West nach Ost. Der Brahmaputra ist einer der mächtigsten Ströme Asiens – 2900 Kilometer lang. In Tibet heißt er Tsangpo. Dort sind Dietmar Schulz und sein Team drei Wochen lang seinem Lauf gefolgt – bis zur Hauptstadt Lhasa.
    Lhasa, der „Stadt der Götter“, hat die Pekinger Regierung in den letzten Jahren ein chinesisches Gesicht gegeben. Hier geht es vielen nur noch ums schnelle Geld. „Das gefährdet unsere tibetische Kultur“, meint ein junger Musiker, den das Team in der Altstadt trifft. Zusammen mit fünf Freunden hat er die erste Rock’n’Roll-Band gegründet und alte tibetische Texte zeitkritisch umgeschrieben und vertont. Im Krankenhaus in der Nähe des Jokhang-Klosters weiht ein Doktor die deutschen Besucher in die Geheimnisse der tibetischen Naturheilkunde ein.
    Weiter ostwärts geht die Reise mit Booten, die mit der Haut von Yaks bespannt sind, zu einem Fischerdorf, in dem Angehörige der Hui-Volksgruppe leben. Von buddhistischen Tibetern, denen die Religion das Schlachten von Tieren verbietet, werden sie als „Fischtöter“ geächtet.
    Mit einer Fähre wird der mächtige Tsangpo überquert, an dessen Ufern sich gewaltige Bergrücken zu einem faszinierenden Panorama erheben. Eine Stunde dauert die Überfahrt zum Kloster Samya – das älteste in Tibet. Nach langen Verhandlungen lassen die Mönche die Kamera zu, als sie sich zum Gebet versammeln und ihre Gesänge anstimmen.
    Im engen Flusstal geht es weiter gen Osten bis sich hinter einer Passhöhe die Landschaft schlagartig ändert. Das Klima wird milder, die Vegetation vielseitiger. Auf den Feldern arbeiten Bauern, die buntgeschmückte Yaks vor ihren Holzpflug gespannt haben. Die Wollkuh ist so etwas wie eine lebende Vorratskammer der Bauern und Hirten, denn es gibt praktisch nichts an den Yaks, was sich nicht verwenden lässt: Kein Buttertee ohne seine Milch, kein Überleben im Winter ohne sein Fleisch oder sein Fell, keine Boote ohne seine Haut.
    Das viele Gold für die Pagoden kommt vor allem aus dem lrrawaddy. Er ist Burmas goldene Ader.
    150 Kilometer nördlich von Mandalay tauchen die ersten Boote der Goldsucher auf. Dieselpumpen spülen Sand aus der Flussmitte in lange Kisten, die mit Filz ausgelegt sind. Im Filz fangen sich die Goldpartikel. Hochgiftiges Quecksilber wird dazu gegeben, um das Gold zu binden. Mit dem Abwasser geht auch das Quecksilber zurück in den Fluss. Ein lebensgefährliches Verfahren.
    Im nächsten Ort am Fluss warten gute Neuigkeiten auf das ZDF-Team, dass zu den verbotenen Jademinen in Hpakant, wo Asiens begehrtester Edelstein in reinster Qualität gefunden wird. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDo 22.07.2004ZDF
  • Folge 2 (45 Min.)
    Die Fahrt geht stromaufwärts auf dem Irrawaddy, den die Burmesen ihre Lebensader nennen. Die quirlige Hauptstadt Rangun hat das ZDF-Team bereits hinter sich gelassen, auch die sagenhafte Kultstätte Pagan mit ihren fast 3000 Pagoden, wo man nach über 2000 Jahren immer noch die Rückkehr des Buddha erwartet.
    Faszinierend die Bilder von der Pracht der Shwedagon-Pagode, deren Kuppel 53 Tonnen Gold bedecken. Von der Begegnung mit dem Kindermönch Taik Tha, der im Alter von zehn Jahren nach einer feierlichen Zeremonie in das Klosterleben eintritt. Vom Treffen mit Ma Toto auf dem Geisterberg Popa, die in einem ekstatischen Ritual mit den Nats, den Seelen der Verstorbenen, kommuniziert.
    Jetzt liegen noch 600 Meilen Flussfahrt vor Christian Sterley und seinem Team – Richtung Norden. Dort liegen im unzugänglichen Dschungel, dicht an der Grenze zu China, die berüchtigten Jademinen von Hpakant. Seit Jahrhunderten Ziel für Glücksritter und Abenteurer. Für westliche Ausländer ist diese Region gesperrt. Burmas harsche Militärregierung hat dem Team immerhin eine Besuchsgenehmigung „in Aussicht gestellt“. Sie müssen abwarten.
    2100 Kilometer ist der Irrawaddy lang. Die britischen Kolonialherren nannten ihn „die Straße nach Mandalay“. Dort, in der alten Königsstadt, wird das Team mit Wasserkaskaden aus allen Rohren begrüßt. Die Burmesen feiern das Wasserfest. Westliche Popmusik fetzt aus den Lautsprechertürmen. Burmas MTV-Generation tanzt auf den Straßen. Einmal im Jahr erlaubt das Regime der Jugend, ausgelassen zu feiern.
    In der Mahamuni-Pagode Begegnung mit dem Abt U Myint Shwe. Seit über dreißig Jahren wäscht er dem Mahamuni-Buddha jeden Morgen um vier Uhr das Gesicht und putzt ihm die Zähne. Diese vier Meter hohe Statue ist eine der ältesten der Welt und wird im ganzen Land am innigsten verehrt. Über die Jahrhunderte haben die Gläubigen sie mit einer dicken Schicht Blattgold überzogen und mit Juwelen und Goldschmuck behängt.
    Das viele Gold für die Pagoden kommt vor allem aus dem Irrawaddy. Er ist Burmas goldene Ader.
    150 Kilometer nördlich von Mandalay tauchen die ersten Boote der Goldsucher auf. Dieselpumpen spülen Sand aus der Flussmitte in lange Kisten, die mit Filz ausgelegt sind. Im Filz fangen sich die Goldpartikel. Hoch giftiges Quecksilber wird dazu gegeben, um das Gold zu binden. Mit dem Abwasser geht auch das Quecksilber zurück in den Fluss. Ein lebensgefährliches Verfahren.
    Im nächsten Ort am Fluss warten gute Neuigkeiten auf das ZDF-Team. Es darf zu den verbotenen Jademinen in Hpakant, wo Asiens begehrtester Edelstein in reinster Qualität gefunden wird. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDo 29.07.2004ZDF
  • Folge 3 (45 Min.)
    Mütter können verzeihen. Und der Mekong, die „Mutter aller Wasser“, hilft bei der Vergebung der Sünden. Zum Wasserfest im April setzen die Bewohner von Jinghong im Südwesten Chinas kleine bunte Lichter auf den Fluss, die alle schlechten Taten davontragen sollen. Der Mekong hilft beim Vergessen. Auch wenn kaum ein Fluss dieser Erde mit so viel bösen Erinnerungen belastet ist wie die Lebensader Südostasiens.
    An den Ufern des Mekong tobte der Vietnam-Krieg, die Völker Indochinas erstritten über Jahrzehnte ihre Unabhängigkeit, Jahrhunderte lang herrschten alte Reiche und wurden wieder überrannt.
    ZDF-Südostasien-Korrespondent Peter Kunz und sein Team bereisten den Mekong von der chinesischen Grenze bis in das weite Delta in Vietnam, wo sich der Strom in die „Neun Drachen“ aufteilt, ein weit verzweigtes System von Kanälen und Nebenarmen.
    Im Goldenen Dreieck zwischen Thailand, Laos und Myanmar durfte das ZDF-Team in das autonome Rebellengebiet der „Wa“ einreisen und traf in den Bergen Opiumbauern, die die eigene Ernte oft süchtig gemacht hat. Das Goldene Dreieck ist nach wie vor eines der größten Drogenanbaugebiete der Erde. Trotzdem soll das Gebiet der „Wa“ auf dem Territorium Myanmars, wie das einstige Burma heute heißt, ab Mitte nächsten Jahres opiumfrei sein. Die „Wa“ wollen den legalen wirtschaftlichen Anschluss nicht verpassen.
    Denn auch wenn zwischen Laos und Vietnam noch Räumtrupps nach Millionen Bomben und Minen aus dem letzten Indochina-Krieg suchen, die Mekong-Region ist längst in die Moderne aufgebrochen. Über den Wasserweg exportieren Thailand und Vietnam ihr neues Wirtschaftswunder. China möchte den Mekong am liebsten zur Schnellstraße ausbauen und alle Hindernisse auf dem Weg sprengen.
    Noch allerdings ist rechts und links des Mekong die Zeit auch stehen geblieben: Arbeitselefanten beladen mitten im Urwald Lastschiffe; in der als Weltkulturerbe geschützten laotischen Klosterstadt Luang Prabang werden jedes Jahr hunderte buddhistischer Novizen aufgenommen, um sich in Weltabgeschiedenheit zu üben.
    Laos auf der einen Seite des Flusses gehört zu den ärmsten Länder der Erde, Thailand am Ufer gegenüber ist längst Teil der ersten Welt. Trotzdem halten thailändische Fischer die alte Tradition aufrecht, einmal im Jahr am Ende der Trockenzeit im Wettbewerb mit laotischen Bootsbesatzungen den Riesenwels zu jagen, der zum Laichen flussaufwärts in die Unterwasserklippen von Chiang Khong schwimmt.
    Auch die jungen Leute aus den Fischerfamilien, die sich sonst eher durch Thai-Pop begeistern lassen und längst nicht mehr alle in die Boote ihrer Väter treten, werfen das Netz über die gesamte Breite des Mekong aus. Die ZDF-Kamera war dabei, als einer der seltenen großen Fische mit einem Gewicht von 190 Kilogramm aus dem Wasser gezogen wurde.
    Die Quellen des Mekong in Tibet wurden erst spät entdeckt. Der Strom schlängelt sich 4880 Kilometer von den alpinen Landschaften des tibetischen Hochgebirges durch die westlichen Ausläufer der Annamitischen Kordillere bis in die fruchtbaren, tropische Ebenen des Deltas, bevor er schließlich ins Südchinesische Meer fließt.
    Im Mekong-Delta besuchten Peter Kunz und sein Team die bunten, schwimmenden Märkte, in Kambodscha filmten sie in den Tempelruinen des alten Angkor-Reiches. Aber ihr Film ist nicht journalistischer Tourismus. In der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh zeigen sie die dunkle Seite asiatischer Urlaubsphantasien. Kambodscha ist zum Hauptziel für Urlauber geworden, die sich mit Kindern vergnügen wollen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDo 05.08.2004ZDF

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